Blauer Reiter: Grafiken aus dem Lenbachhaus und der Albertina
0

Der Blaue Reiter Ein Tanz in Farben aus dem Lenbachhaus und der Albertina

Wassily Kandinsky, Entwurf zu „Improvisation 30 (Kanonen)“, 1913, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München.

Wassily Kandinsky, Entwurf zu „Improvisation 30 (Kanonen)“, 1913, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München.

München 1912: Die Ausstellung „Schwarz-Weiss“ der Künstlervereinigung „Blauer Reiter“ erregt die Gemüter der Bayern. Vor der Buch- und Kunsthandlung von Hans Goltz sammeln sich immer wieder Menschentrauben, um die moderne Kunst in den Auslagen mit wütenden Protesten und Beschimpfungen zu kommentieren. Doch was forderte die Bewohner der wichtigsten Kunststadt Deutschlands derart heraus?

315 Arbeiten auf Papier waren zu sehen, zusammengetragen von Wassily Kandinsky (1866-1944) und Franz Marc (1880-1916), darunter Blätter von Paul Klee, Gabriele Münter, Alfred Kubin, August Macke, von Künstlern der inzwischen nach Berlin übersiedelten Brücke und dem Züricher Modernen Bund, von Pablo Picasso und Georges Braque, von Natalja Gontscharowa und Kasimir Malewitsch. Obwohl die Ausstellung höchst unpopulär war, wurde sie als zweite Station von der Graphischen Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums in Köln übernommen.

Ausstellungen und Almanach des Blauen Reiter als „Erziehungsmittel“

Heute gelten die beiden Ausstellungen des Blauen Reiter in München - die erste fand vom 18. Dezember 1911 bis zum 3. Jänner 1912 statt, die zweite vom 12. Februar bis zum 18. März 1912 - als wichtige Wegmarken der Moderne nicht nur in Deutschland. Sie stellten einige der maßgeblichsten Künstler Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz vor. Für den Umschlag entwarf Kandinsky 11 Aquarelle mit der Darstellung des hl. Georg als Künder einer neuen Kunst, in der zwischen Realismus und Abstraktion alles erlaubt sei. Der von Wassily Kandinsky und Franz Marc herausgegebene „Almanach“ ist aus vielerlei Hinsicht eine bahnbrechende Publikation: Er diente als ein „Dokument unserer heutigen Kunst“ (Wassily Kandinsky an Franz Marc in einem Brief vom 2. Februar 1912). Die beiden Redakteure druckten Abbildungen von moderner Kunst neben außereuropäischen Werken, von kubistischen und primitivistischen Gemälden - wie jene von Henri Rousseau und Natalja Gontscharowa - neben Kinderzeichnungen ab. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer der ersten Ausstellung eingeladen, ihre „Einstellung zu Kunst“ zu erklären, denn „die direkte Ansprache durch den Künstler sorgt dafür, dass das Publikum den Weg zum Echten mit viel größerer Sicherheit findet.“ In der Abhandlung „Über das Geistige in der Kunst“ sollte Kandinsky seinen Wunsch nach der Akzeptanz einer übernationalen, aus dem Inneren des Künstlers geschöpfte Kunst noch präzisieren, als er formulierte:

„Verstehen ist die Erziehung des Zuschauers und ein Hinführen dessen zu einer Kunst, die zukunftsträchtig und nicht kastriert ist.“ (Wassily Kandinsky)

Die Bedeutung der Grafik für den Blauen Reiter

Die Ausstellung in der Albertina, gemeinsam organisiert mit dem Lenbachhaus in München, unterstreicht erstmals die Bedeutung der Grafik für die Künstler des Blauen Reiter. Die Wiener Schau verbindet die umfangreichen Bestände des Münchener Lenbachhauses, die auf eine Schenkung Gabriele Münters anlässlich ihres 80. Geburtstags 1957 zurückgeht, mit etwa 120 Arbeiten aus der Albertina. Sie ermöglichen, durch die Intimität der Zeichnungen und der farbenfrohen Aquarelle den künstlerischen Konzepten der Mitglieder des „Blauen Reiter“ nachzuspüren. Es verwundert nicht, dass die Ausstellung mit zwei Räumen Kandinsky-Blättern beginnt, erfüllen sie doch die Erwartungshaltung des Publikums an die farbenfrohe Welt des Blauen Reiter am besten.

Paul Klees symbolistische Grafiken

Umso mehr erstaunt, dass danach zwei weitere Räume dem Grafiker Paul Klee gewidmet werden. Da dessen düster-symbolistische Bildsprache erst 1914 durch die Entdeckung der Farbe abgemildert wurde, dominieren zartlinige Zeichnungen, deren Entstehung weit über die Existenz des Blauen Reiter hinausreichen. Hier wird bereits die Heterogenität des Blauen Reiter spürbar: Kein Gruppenstil, sondern die gemeinsamen Überzeugungen einten die Mitglieder in zwei Ausstellungen und einem Almanach.

Der Blaue Reiter in der Albertina: Farbenräume

Dass im folgenden Raum Franz MarcAugust Macke und Heinrich Campendonk einander gegenübergestellt werden, scheint mit der Farbigkeit ihrer Bilder zu tun zu haben, denn im folgenden Raum trifft man erneut auf nächtliche Schreckgespenster und furchterregende Szenerien von Alfred Kubin. Gabriele Münter, der das Lenbachhaus seine Sammlung verdankt und die für Wassily Kandinsky eine kongeniale Partnerin war, wird hingegen in einem m. E. zu kleinen Raum viel zu wenig Platz eingeräumt. Den Abschluss des Rundgangs bilden die Werke von Alexej von JawlenskyMarianne von Werefkin und Lyonel Feininger.

Damit zeigt die Ausstellung der Albertina die wichtigsten Mitstreiter des Blauen Reiter, zelebriert Wassily Kandinsky als das Haupt der Gruppe und Klee als deren zweitwichtigsten Künstler, wechselt zwischen „Farbräumen“ und „Schwarz-Weiß“-Zimmern und konzentriert sich auf Altbekanntes. Die Position von Klee als Nummer Zwei darf angezweifelt werden, war der Grafiker doch bis zur Tunis-Reise noch auf der Suche nach seinem Stil. Viel bedeutender in Organisation von Almanach und Ausstellungen muss Franz Marc beurteilt werden! Platz für neue Entdeckungen – wie beispielsweise die so wichtigen Künstlerinnen des Blauen Reiter – bleibt dabei kaum.

Weitere Beiträge zu Paul Klee

17. Februar 2024

Paris | Musée de l’Orangerie: Sammlung Museum Berggruen Picasso – Klee – Matisse – Giacometti | 2024

97 Werke der Sammlung Museum Berggruen in Paris, darunter die Hauptwerke „Der Gelbe Pullover“ (1939) und „Großer Liegender Akt“ (1942) von Pablo Picasso, „Madame Cézanne“ (1885) von Paul Cézanne und „Die Seilspringerin“ von Henri Matisse (1952).
27. Dezember 2023
Wassily Kandinsky, Mit Sonne, Detail, 1911, Tusche, Öl hinter Ornamentglas, in bemaltem, originalem Rahmen, 30,6 cm x 40,3 cm (Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung 1957)

München | Lenbachhaus: Der Blaue Reiter. Eine neue Sprache Vorgeschichte bis Nachwirkungen | 2024

Sammlungshighlights des "Blauen Reiter" werden mit bisher selten gezeigten Arbeiten präsentiert und das Schaffen dieser Künstler:innen in einen größeren zeitgeschichtlichen Kontext gesetzt.
24. März 2023
Joachim Lutz, Ruchera (Höhle), Detail, Simbabwe, 1929, Aquarell auf Papier (© Frobenius-Institut Frankfurt am Main)

Darmstadt | Hessisches Landesmuseum: Urknall der Kunst Höhlenmalerei und Moderne | 2023

Für die Künstler der Moderne war die Entdeckung der Höhlenmalereien ein Schlüsselerlebnis. Die Ausstellung stellt die Felszeichnungen in den Dialog mit Werken von Joan Miró, Paul Klee, Pablo Picasso, Hans Arp, Willi Baumeister und André Masson und schlägt den Bogen zur Kunst von Joseph Beuys.
24. März 2023
Paul Klee, Rote und weiße Kuppeln, Detail, 1914, Aquarell und Gouache auf Papier, auf Karton, 14,6 x 13,7 cm (Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Foto © Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen)

Zürich | Kunsthaus: Re-Orientations. Europa und die islamischen Künste Von 1851 bis heute | 2023

In „Re-Orientations“ treten zum einen historische Werke der islamischen Künste in Dialog mit solchen westlicher bzw. westlich geprägter Künstler:innen der beginnenden Moderne. Zum anderen wird auch zeitgenössische Kunst präsentiert.
13. Oktober 2022
Max Ernst, Tremblement de terre, Detail, 1925, Öl auf Leinwand (Kunstmuseum Bonn, Dauerleihgabe der Professor Dr. med. Wilfried und Gisela Fitting Stiftung © VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: David Ertl)

Bonn | Kunstmuseum Bonn: Max Ernst Die Natur als Erfindung | 2022

Anhand von Gemälden, Zeichnungen, druckgrafischen Blättern, illustrierten Büchern und Fotografien bezieht Künstler:innen wie Max Ernst, Hans Arp und Paul Klee, Rebecca Horn und Thomas Ruff sowie andere ein, die die Natur ebenfalls als das zugleich vertraute und fremde Andere entwerfen.
3. September 2022
Paul Klee, Schwebendes, 1930, 220, Ölfarbe auf Leinwand; originale Rahmenleisten, 84 x 84 cm (Zentrum Paul Klee, Bern)

Bern | Zentrum Paul Klee: Paul Klee. Vom Rausch der Technik

Paul Klees Reaktionen auf neue Errungenschaften Röntgenstrahlen, Telefone, Elektrizität, durch die die Wahrnehmung der Menschen von Materie, Raum und Zeit in Frage gestellt wurden.
21. November 2021
Ernst Ludwig Kirchner, Vier Badende, Detail, 1909/10 (Von der Heydt-Museum, Wuppertal)

Wuppertal | Von der Heydt-Museum: Brücke und Blauer Reiter Zusammenwirken der beiden Künstlergruppen

Die umfassende Ausstellung soll anhand ausgewählter Hauptwerke einen frischen Blick auf die Bedeutung und das Zusammenwirken dieser beiden Formationen Brücke und Der Blaue Reiter ermöglichen.
28. März 2021
Jakob Alt, Blick auf Wien von der Spinnerin am Kreuz, Detail, 1817, Aquarell, Deckfarben (Albertina, Wien)

Wien | Albertina: Stadt und Land von Dürer bis Schiele, Nolde und Klee Landschaften der berühmten Sammlung von der Renaissance bis zur Moderne

22. Dezember 2020
Gerhard Richter, Mozart, 1981, Öl/Lw, 50 cm x 70 cm (© Gerhard Richter 2020 (01852020), WVZ-Nr. 472-1)

Würzburg | Museum Kulturspeicher: MOZART IMAGINE MOZART | MOZART BILDER anlässlich 100 Jahre Mozartfest

IMAGINE MOZART | MOZART BILDER zeigt anhand von Bildern, Briefen und Noten den Wandel des Mozartbildes seit 1790. Die Mozart-Ausstellung anlässlich 100 Jahre Mozartfest in Würzburg.
3. April 2019
August Macke, Frauen im Park (mit weißem Schirm), Detail, 1913 (© Stiftung Renate und Friedrich Johenning Foto Linda Inconi–Jansen)

Leopold Museum: Deutscher Expressionismus Die Sammlungen Braglia und Johenning zu Gast in Wien

Ca. 130 Werke aus der Schweizer Sammlung Braglia und der deutschen Sammlung Johenning werden erstmals in Wien präsentiert: mit Nolde, Klee, Marc, Kandinsky, Jawlensky, Werefkin, Macke.
28. Februar 2018
Paul Klee, Nach der Zeichnung 19/75, Detail, 1919, 113, Aquarellierte Lithographie, 22,2 x 16 cm (Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Livia Klee © Zentrum Paul Klee, Bern, Bildarchiv)

Paul Klee. Konstruktion des Geheimnisses in der Pinakothek der Moderne, München Klee am Bauhaus reflektiert Verstand und Mysterium

Paul Klee (1879–1940) ist einer der bedeutendsten und produktivsten Künstler des 20. Jahrhunderts. „Konstruktion des Geheimnisses“ ist die erste große Sonderausstellung zu Klees Werk in der Pinakothek der Moderne. Sie wird den hochkarätigen Münchner Bestand erstmals zusammen mit 125 Leihgaben aus den wichtigsten internationalen Klee-Sammlungen präsentieren. Die Ausstellung folgt Paul Klees Weg als „denkender Künstler“, der in seinem Werk systematisch die Grenzen des Rationalen auslotet und gleichzeitig überschreitet.
11. Dezember 2017
Paul Klee, Abenteurer zur See, Detail, 1927, 5, Gouache und Aquarell, teilweise mit Luftpinsel, auf blaugrundiertem Papier, mit Gouache und Feder eingefasst, auf Karton, 25,1 x 32,4 cm Karton: 28,5 x 35 cm (Albertina, Sammlung Batliner, DL313)

Paul Klee, Abenteurer zur See Der Bauhaus-Lehrer auf hoher See

Als Paul Klee im Sommer 1927 dieses Blatt gestaltete, verbrachte er die Ferien gemeinsam mit seinem Sohn Felix an der Côte d'Azur. Er hatte nach der anstrengenden Umsiedlung des Bauhaus von einer längere Mittelmeerreise mit einem Dampfschiff geträumt. Aus „einer größeren Dampfmittelmeerfahrt“ wurde allerdings „nur“ die Dampferüberfahrt zur Insel Porquerolles.
30. September 2017
Paul Klee, Blühendes, 1934, 199, Öl auf Leinwand, 81,5 x 80 cm (Kunstmuseum Winterthur, Legat Dr. Emil und Clara Friedrich-Jezler, 1973, Foto: © Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich, Philipp Hitz)

Paul Klee und die Abstraktion „Klee – Die abstrakte Dimension“ in der Fondation Beyeler

Paul Klees beschäftigte sich ab 1912 lebenslang mit der Abstraktion: Zu den berühmtesten Bildern dieses Stranges seiner Kunst zählen Schachbrettbilder und Schichtaquarelle, in denen er sich u.a. mit der Geometrischen Abstraktion der 1930er Jahre auseinandersetzte.
19. September 2017
Paul Klee, Vorhaben, 1938, 126, Kleisterfarbe auf Papier auf Jute; originale Rahmenleisten, 75,5 x 112,3 cm, Zentrum Paul Klee, Bern.

Paul Klee und die amerikanische Avantgarde „10 Amerikaner nach Paul Klee“ zeigt dessen Einfluss auf die US-Abstraktion

Paul Klee und die Abstraktion in den USA? Paul Klee prägte die Avantgarde in der Neuen Welt bis in die 1960er Jahre, ohne je selbst einen Fuß in die Neue Welt gesetzt zu haben.
18. September 2017
Paul Klee, Blumengärten von Taora, 1918,77, Aquarell auf Kreidegrundierung auf Papier, zerschnitten und neu kombiniert, auf Karton, 16 x 11,3 cm und 15,9 x 13,3 cm, Allen Memorial Art Museum, Oberlin College, Oberlin, Friends of Art Fund, 1953, Inv. Nr. 1953.222.

Paul Klee: Lebenslauf (Steckbrief / Biografie) Werk und Leben des Expressionisten und Bauhaus-Meisters

Paul Klee: Leben und Werk des Grafikers, Malers und Meisters am Staatlichen Bauhaus in Weimar und Dessau. Erste Lithografien und Zeichnungen, Teilnahme an der 2. Ausstellung des Blauen Reiter, Kriegsjahre hinter der Front und Druchbruch am deutschen Kunstmarkt 1919; berühmter Lehrender der 1920er Jahre und zunehmender internationaler Erfolg; 1933 Emigration in die Schweiz; Tod 1940.
23. August 2016
Wassily Kandinsky (Moskau 1866–Neuilly-sur-Seine 1944), Dominant Curve (Courbe dominante), April 1936, Öl auf Leinwand, 129.2 x 194.3 cm (New York, Solomon R. Guggenheim Museum. Solomon R. Guggenheim Founding Collection, Inv.-Nr. 45.989)

Guggenheim Museum: Solomon R. Guggenheim & ungegenständliche Kunst Museumsgründer und Föderer von Wassily Kandinsky

Mehr als 100 Werke der europäischen und amerikanischen Kunst aus den Guggenheim Sammlungen stehen im Palazzo Strozzi stellvertretend für die beiden Gründerfiguren des wichtigen Museumskomplexes mit New Yorker Wurzeln: Solomon Robert Guggenheim (1861–1949) und seine Nichte Peggy Guggenheim (1898–1979). Unterstützt durch Hilla Rebay, sammelte Solomon R. Guggenheim Gemälde der ungegenständlichen Abstraktion und etablierte sie durch seine Museumsgründung im Kanon der Kunstgeschichte. Das ikonische Guggenheim Museum von Frank Lloyd Wright in New York erfuhr durch seinen ersten Direktor James Johnson Sweeney eine markante Erweiterung durch zeitgenössische europäische und amerikanische Maler und Bildhauer.
6. April 2016
Paul Klee, Insula dulcamara, 1938, 481, Öl- und Kleisterfarbe auf Papier auf Jute, originale Rahmenleiste (Zentrum Paul Klee, Bern)

Paul Klee. Bilder voller Poesie Überblick über Werke und Leben des deutschen Expressionisten

Der Grafiker und Maler Paul Klee (1879–1940) verband in seinem Werk unterschiedliche Strömungen der Avantgarde und steuerte Essentielles zur Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ bei. Er fand während der berühmten Tunisreise 1914 zur Farbe. Als Bauhaus-Lehrer und Professor der Düsseldorfer Akademie lehrte er seine Überzeung, dass Kunst nicht darstellt, sonder etwas sichtbar machen würde. 1933 von den Nationalsozialisten diffamiert und aus dem Dienst entlassen, emigrierte Paul Klee in die Schweiz, wo er, von Krankheit gezeichnet, unermüdlich weiterarbeitete. Klees Spätwerk prägte die Amerikanischen Expressionisten.
8. Juli 2015
Paul Klee und Wassily Kandinsky in ihrem Garten in Dessau, um 1927, Foto: Nina Kandinsky, Bibliothèque Kandinsky, Centre Georges Pompidou, Paris. Paul Klee und Wassily Kandinsky in ihrem Garten in Dessau, um 1927, Foto: Nina Kandinsky, Bibliothèque Kandinsky, Centre Georges Pompidou, Paris.

Klee & Kandinsky Nachbarn, Freunde, Konkurrenten

Das Paul Klee Zentrum in Bern und die Städtische Galerie im Lenbachhaus in München kooperieren für eine Ausstellung der Sonderklasse: Klee & Kandinsky. Künstlerisch wie menschlich höchst verschiedenartige Charaktere mit unterschiedlich verlaufenden Karrieren freundeten sich Kandinsky und Klee dennoch miteinander an.
5. Juli 2015
Stein aus Licht. Kristallvisionen in der Kunst (KERBER, Cover)

Kristallvisionen in der Kunst

Kristalle und Kristallines von der Romantik bis zur Gegenwartskunst interessieren Matthias Frehner und Daniel Spanke vom Kunstmuseum Bern. In sechs Aufsätzen nähern sie sich dem Kristall und seiner Bedeutung für die bildende Kunst, von der Aufklärung im 18. Jahrhundert, der kristallinen Form als Ausgangspunkt architektonischen Denkens bis hin zur Erneuerung der Malerei im Kubismus und Expressionismus.
10. Februar 2014
Wassily Kandinsky, Murnau, 1908, Ö auf Karton, Merzbacher Kunststiftung.

Expressionismus in Deutschland und Frankreich Was die deutschen Künstlern von ihren französischen Kollegen lernten

Bereits am Cover des umfassenden Katalogs wird deutlich, dass Timothy O. Benson, Kurator am LACMA und Organisator dieser Wanderausstellung, den deutsch-französischen Kunstaustausch über die Farbe definiert. Denn was der Begriff „Expressionismus“ genau beschreibt, das wussten bereits die Zeitgenossen nicht. Von Alfred Döblin bis Oskar Kokoschka reichen die Kommentatoren einer Kunstrichtung , die sich über Innerlichkeit, Mystik, Farbexperimenten und Farbexplosionen (bis ins Unrealistische), dynamischem Pinselduktus, Musikalität, Kubismus-Rezeption, Primitivismus (vom „nordischen“ Nolde, der ägyptisierenden Modersohn-Becker bis zur Rezeption afrikanischer Plastik durch die Fauves und die Brücke Künstler) u.v.m. als neu und zeitgemäß definierte.
4. November 2013
Paul Klee, mit dem Kometen, 1917,125, Aquarell auf Gipsgrundierung auf Gaze auf Karton, 24,5 x 22 cm, Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel, Vermächtnis Alla Goldschmidt-Safieva, Inv. Nr. 11191.

Paul Klee. Bilder aus dem Ersten Weltkrieg Mythos Fliegen

Das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast in Augsburg rollt erstmals die Kriegsaktivitäten von Paul Klee auf, der zwischen 1917 und 1919 in der Königlich Bayerischen Fliegerschule V in Gersthofen-Gablingen bei Augsburg stationiert war. Während in der Literatur bislang Klees Haltung zum Krieg marginalisiert und keine Auswirkungen auf das künstlerische Werk nachgewiesen wurden, wird nun erstmals der Einfluss des Fliegens auf sein Werk und die drohenden Gefahr einer Versetzung an die Front genau nachgezeichnet. Diese Quellenarbeit zahlt sich aus, denn die deutlich erweiterte Faktenlage ermöglicht einen neuen Zugang zu Klees abstrahierten Aquarellen dieser Zeit: Fliegen ist für Klee eine existenzielle Vorstellung, die die Dualität von Himmel und Erde erfahrbar macht und als solche auch die Motivwahl über die Kriegszeit hinaus bestimmt
17. Oktober 2012
Paul Klee. Sein Leben - Seine Kunst (Prestel Verlag).

Boris Friedewald: Paul Klee Sein Leben - Seine Kunst

Boris Friedewald erzählt die Lebensgeschichte von Paul Klee mit märchenhaftem Grundton.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.