Neue Sachlichkeit: Ausstellungen 2024

Im Jahr 1925 präsentierte die Mannheimer Kunsthalle die Ausstellung „Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“. Der vom Direktor Gustav Friedrich Hartlaub gewählte Titel war von ihm bereits 1923 eingeführt worden und setzte sich als Stilbegriff für die Kunst der 1920er und 1930er Jahre durch. Zu sehen waren unter anderem Werke von den wichtigsten Künstlern dieser Stilrichtung – Otto Dix, Rudolf Schlichter und George Grosz. Deren Gemälde zeichneten sich durch eine sachliche und wirklichkeitsnahe Darstellung des Bildgegenstands aus.

Die Erfahrung des Ersten Weltkriegs veränderte die Sicht auf die Welt und den Menschen radikal. Zutiefst erschüttert, distanzierten sich viele Künstler von den formalen Experimenten der Avantgarde wie KubismusExpressionismus und den verschiedenen Richtungen der Abstraktion (→ Abstrakte Kunst) und konzentrierten sich auf eine nüchtern-realistische Wiedergabe der Wirklichkeit. Gemeinsam ist den Künstler:innen der Neuen Sachlichkeit eine figurative Malerei; sie zeugt von einer mannigfaltigen und kritischen Auseinandersetzung mit dieser von Brüchen geprägten Zeit bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.

Rudolf Wacker, An der Abzucht (in Goslar), Detail, 1932, Öl-Holz, 63 x 50 cm (Belvedere, Wien)

Neue Sachlichkeit


Hier findest Du alle wichtigen Informationen zu Neue Sachlichkeit: Merkmale, Neuklassizismus und Verismus vs. Magischer Realismus, weibliche Perpspektiven, Neue Sachlichkeit in Berlin, Dresden, Breslau, Österreich.
Rudolf Wacker, An der Abzucht (in Goslar), Detail, 1932, Öl-Holz, 63 x 50 cm (Belvedere, Wien)

Berühmte Künstler der Neuen Sachlichkeit


Hier findest Du eine Liste mit den wichtigsten Künstlern und Künstlerinnen der Neuen Sachlichkeit.

Neue Sachlichkeit Ausstellungen 2024

Neue Sachlichkeit in Deutschland

Wien | Leopold Museum: Neue Sachlichkeit in Deutschland
Wann: 24.5. – 29.9.2024

Nach den physischen und psychischen Zurichtungen und abgründigen Erfahrungen des Ersten Weltkrieges verlangten Kunstschaffende nach einer neuen Darstellung der Wirklichkeit. Resignation, Anklage und unbeschreibliches Elend auf der einen, Hoffnung, Sehnsüchte und aufkommende Lebenslust der sogenannten „Goldenen Zwanzigerjahre“ auf der anderen Seite sollten dieses Epochenphänomen auf eine neue Weise beschreiben: Neue Sachlichkeit - unsentimental, nüchtern, konkret und puristisch; kurz: auf eine sachlich realistische Art. Damit stand die Neue Sachlichkeit, deren Bezeichnung auf die 1925 in der Städtischen Kunsthalle Mannheim stattgefundene Ausstellung „Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“ von Gustav Friedrich Hartlaub zurückgeht, im Gegensatz zu und nicht zuletzt als Reaktion auf einen pathoserfüllten, illusionistischen Expressionismus, der nicht in der Lage war, die geistige und politische Krisensituation bzw. deren Wirklichkeit zu protokollieren.

Avantgarde-Fotografie der 1920er und 1930er Jahre: Neues Sehen, Neue Sachlichkeit und Bauhaus. Die Sammlung Siegert

Stuttgart | Staatsgalerie: Avantgarde-Fotografie der 1920er und 1930er Jahre
Wann: 11.10.2024 – 23.2.2025

Die 20er und 30er Jahre sind mit großen Innovationen in der Fotografie verbunden. Zahlreiche Fotografinnen und Fotografen suchen in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg nach zeitgemäßen Darstellungsweisen der Moderne, experimentieren mit Doppel- und Mehrfachbelichtung sowie mit Fotogrammen und Collagen.