Mai 2013 | Kunst, Künstler, Ausstellungen, Kunstgeschichte auf ARTinWORDS
29. Mai 2013
Mathias Poledna, Imitation of Life, 2013 (Pal), 35mm color film, optical sound, 3:00 min, 35mm frame enlargement, Courtesy of Mathias Poledna; Galerie Meyer Kainer, Vienna; Galerie Buchholz, Cologne/Berlin; Richard Telles Fine Art, Los Angeles.

Mathias Poledna: Imitation of Life (2013) Biennale von Venedig 2013

„Imitation of Life“, ein dreiminütiger Animationsfilm im alten Stil, schließt nahtlos an die in diesem Jahr in der Wiener Secession gezeigte Arbeit „A Village by the Sea“ an. Wie schon der schwarz-weiße Musical-Film ist auch der Animationsfilm ein Produkt der 30er Jahre, die gezeigten Märchen und Fabeln lassen das Publikum in eine andere Welt, eine künstliche flüchten. Den Pavillon gestaltete Poledna völlig um, indem er den Hof temporär für einen Kinosaal schließen ließ. Die strenge Symmetrie bleibt dadurch erhalten, die „Vorräume“ sind mit vier Serien von Wasserfall-Zeichnungen Polednas gefüllt.
27. Mai 2013
Gottfried Helnwein in der Albertina, Foto: Alexandra Matzner.

Gottfried Helnwein Bilder gegen Gewalt und NS-Verbrechen

Dass Gottfried Helnwein für schockierende Bilder steht, in denen er Gewalt gegen Kinder, das NS-Regime und den Umgang mit NS-Verbrechern anklagt, ist hinlänglich bekannt. Helnwein hat sich seit seinem Studium an der Wiener Akademie Anfang der 70er Jahre der Darstellung von Schmerz, Gewalt, Zerstörung aber auch kindlicher Schönheit verschrieben. Gerade in dieser Kombination entwickeln seine Bildfindungen eine verstörende Anziehungskraft. Den 65. Geburtstag zum Anlass nehmend, widmet die Albertina dem Performance-Künstler und Maler eine Retrospektive, die im wahrsten Sinne unter die Haut geht.
25. Mai 2013

Wien | Albertina: Gottfried Helnwein 2013 Bilder gegen Gewalt und NS-Verbrechen | 2013

Dass Gottfried Helnwein für schockierende Bilder steht, in denen er Gewalt gegen Kinder, das NS-Regime und den Umgang mit NS-Verbrechern anklagt, ist hinlänglich bekannt. Helnwein hat sich seit seinem Studium an der Wiener Akademie Anfang der 70er Jahre der Darstellung von Schmerz, Gewalt, Zerstörung aber auch kindlicher Schönheit verschrieben. Gerade in dieser Kombination entwickeln seine Bildfindungen eine verstörende Anziehungskraft. Den 65. Geburtstag zum Anlass nehmend, widmet die Albertina dem Performance-Künstler und Maler eine Retrospektive, die im wahrsten Sinne unter die Haut geht.
24. Mai 2013
Barabbas, The Big Bang, 1975 (MUSA), Foto: Alexandra Matzner.

Claus Mayrhofer Barabbas Gegenwelten eines Grenzgängers

Der Wiener Jazz-Musiker und Maler Claus Mayrhofer, alias Barabbas (1943─2009), ist heute wohl nur wenigen Zeitgenossen bekannt. Das MUSA widmet dem „Grenzgänger“ zwischen Musik und Malerei eine erste Einzelausstellung, in deren Zentrum das 50 Meter lange und knapp vier Meter hohe Wandgemälde „The Big Bang“ oder „Genesis“ steht, das Barabbas innerhalb von drei Monaten für eine Künstlerhaus-Ausstellung (August 1975) geschaffen hat.
8. Mai 2013
Jasper Sharp (Hg.), Österreich und die Biennale Venedig 1895–2013 / Austria and the Venice Biennale 1895–2013, Verlag für moderne Kunst, Nürnberg 2013.

Österreich und die Biennale Venedig 1895–2013 von Jasper Sharp (Hg.)

Gespräch mit Jasper Sharp über seine Publikation zu den Österreich-Beiträgen auf der Biennale, den Kuratoren-Dynastien und seinen Zugang zur wichtigsten Kunstausstellung auf der Welt. Als Kommissär zeichnet er nicht nur für die Berufung von Mathias Poledna 2013 verantwortlich, sondern begann auch ein zentrales Archiv über die Beteiligungen Österreichs anzulegen. Ein erster Überblick ist nun in Buchform erschienen: Auf 530 Seiten wird an 489 Künstler_innen und deren Werken gedacht, werden die 53 Biennale-Teilnahmen über Dokumente, Installationsfotografien und Werkabbildungen dargestellt und erstmals eine vollständige Chronologie aufgeführt. Der „Ziegel“ entpuppt sich somit als wichtige Quellensammlung für die Selbstdarstellung der Kunstnation Österreich. Gibt es so etwas wie eine „österreichische Linie“ für den Pavillon auf der Biennale von Venedig?
8. Mai 2013
Ragnar Kjartansson, The Visitors (mit Gitarre im Bad), 2012, Still, Nine channel HD video projection, Duration: 64 minutes, Courtesy of the artist, Thyssen-Bornemisza Art Contemporary.

Ragnar Kjartansson: „The Visitors“ (2012) Melancholische Ballade bei Astor-Livingston's

Die Nachkommen der Astor und Livingston-Familien, die heute das Gebäude besitzen und nur notdürftig auf Schuss halten, sitzen auf der überdachten Veranda und stimmen in den Chor mit ein. In der Küche findet sich der Schlagzeuger, ein Gitarrist in der Bibliothek, die Cellistin in einem Schlafzimmer wie auch der zweite Gitarrist, zwei Flügel zeugen vom Wohlstand der ehemaligen Hausbesitzer, Kjartansson selbst positioniert sich in der Badewanne und lässt auch das plätschernde Wasser Teil der Klangkulisse werden. Jede_r hat seine eigene Stimme, seine eigene Interpretation des Dargebrachten. Mehr als eine Stunde singen, swingen und grübeln die Musiker_innen und ihre Gastgeber über einige wenige Zeilen, in denen das bittere Ende (der Beziehung) aus weiblicher Sicht beschrieben wird.
5. Mai 2013
Luster im Tanzsaal, Stadtpalais des Fürsten von und zu Liechtenstein, Wien 1010, Foto: Alexandra Matzner.

Stadtpalais des Fürsten von und zu Liechtenstein Barocke Architektur und Neorokoko-Ausstattung

Als Fürst Alois II. (1796-1858) im Jahr 1839 den englischen Innendesigner Peter Hubert Desvignes (1804-1883) mit der Neuausstattung seines Majoratshauses beauftragte, wusste er noch nicht, dass der Umbau über zehn Jahre in Anspruch nehmen und mehr als 4 Millionen Gulden (heute etwa 120 Millionen Euro) verschlingen würde. Desvignes war jedoch der Ansicht, der Fürst müsse seinem Stand adäquate, d.h. höchsten repräsentativen Ansprüchen genügende Räumlichkeiten zur Verfügung haben, die deutlich das Biedermeier-Ambiente Wiens sprengten.