Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Februar 2014
Die Schirn Kunsthalle Frankfurt nähert sich der Pariser Avantgarde um 1900 über jenen fast schon mythischen Ort an, an dem sie ihre anti-akademischen und revolutionären Ideen in Malerei, Grafik und Plakatkunst umsetzte: dem Montmartre im 18. Arrondissement. Er ist höchste Erhebung im Pariser Becken, Gipsbergwerk, Arbeiterbezirk mit ärmlichen Behausungen, Ort der kommerziellen Unterhaltungsindustrie und halbseidene Gegend, ein Anziehungspunkt für die Bohème aber auch eine Pilgerstätte zum heiligen Dionysius. Neben dem allseits bekannten Künstler Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901), der wie kein Zweiter das Bild der Sänger und Sängerinnen, der leichten Mädchen und der Vergnügungslokale am Montmartre prägte, stehen Vincent van Gogh und Pablo Picasso im Zentrum einer Reihe von weniger bekannten Künstlern und zweier Künstlerinnen, die sich dem Esprit des Viertels hingaben und daraus Inspiration zogen.