Johannes Itten

Wer war Johannes Itten?

Johannes Itten (11.11.1888–25.3.1967) war ein Schweizer Künstler, Lehrer am Bauhaus und Pionier der Abstrakten Kunst (→ Abstrakte Kunst). Um 1915 arbeitete er an frühen abstrakten Kompositionen, wurde 1919 Meister am Bauhaus, gehörte ab den 1920er Jahren zu den Anhängern von Esoterik und Mazdan und publizierte 1961 den Weltbestseller „Kunst der Farbe“.

Kindheit

Johannes Itten wurde am 11. November 1888 in Süderen-Linden (Oberlangenegg-Linden) im Berner Oberland geboren. In amtlichen Dokumenten wird sein Vorname mit „Johann“ angegeben. So riefen ihn auch später seine frühen Berner Freunde. Sein Vater Johannes Itten (1857–1892) war Lehrer und Landwirt, die Mutter Elisa Itten-Jost (1863–1940) stammte aus einer Bauernfamilie aus dem Emmental.

Johannes Itten hatte drei jüngere Geschwister, von denen zwei früh starben: 1891 verschied sein Bruder Gottfried, 1894 der Bruder Rudolf („Ruedi“). Im Jahr 1892 wurde seine Schwester Maria Elisa („Marie“) geboren. Als Itten vier Jahre alt war, starb sein Vater (1892). Danach lebte er für zwei Jahre bei seiner Großmutter Elise Jost in Fahrni im Verwaltungskreis Thun. Seine Mutter heiratete den Bauern Gottfried Fankhauser, mit dem sie weitere sieben Kinder bekam. Die Jahre 1894 bis 1898 verbrachte Itten die Wintermonate bei Mutter und Stiefvater in Süderen-Linden, in den Sommermonaten arbeitete er auf der Marbachalp im Eriz. Johannes Ittens Kindheit und Jugend sind überschattet von Erfahrungen des Todes und vom Leben mit einem „erbarmungslosen“ Stiefvater.

Da der Stiefvater die verbliebenen Kinder aus erster Ehe, Johannes und dessen Schwester Marie ablehnte, übernahm der in Thun lebende Bruder des verstorbenen Vaters 1898 die Vormundschaft. Von da an lebt Johannes Itten bis 1904 bei seinem Onkel Jakob Itten (1859–1923) und dessen Frau Elisabeth Itten-Bichsel (1854–1926) auf dem Schlossberg in Thun in gutbürgerlichen Verhältnissen. Johannes Itten besuchte die Primarschule und ab 1899 bis 1. Februar 1904 das Progymnasium.

Lehramtsausbildung (1904–1908)

Nach dem Schulabschluss begann Johannes Itten eine zweijährige Lehramtsausbildung am Kantonal-Bernischen Lehrerseminar Hofwil bei Bern im Internat, um wie sein Vater Lehrer zu werden. Erstmals erhielt er von Emil Prochaska (1874–1948) systematischen Mal- und Zeichenunterricht und Hans Wilhelm Klee (1849–1940, dem Vater von Paul Klee) Musikunterricht. Dazu kam er auch mit reformpädagogischen Strömungen, mit der Freiwirtschaftslehre und mit der Psychoanalyse Sigmund Freuds in Berührung. Prägend war auch die Begegnung mit Dr. Ernst Schneider (1878–1957), der ab 1905 als Direktor das Lehrerseminar und als Vorsteher das Oberseminar leitet, bis er 1916 entlassen wurde.

Ab 1906 absolvierte Johannes Itten in Bern die zweijährige Oberstufe des Lehrerseminars, wo er 1907 den Maler Otto Morach (1887–1973) kennenlernte. Am 26. März 1908 beendete Itten seine Lehrerausbildung am Seminar Hofwil. Mit seinem Primarlehrerpatent vom 7. April 1908 konnte er seinen Lebensunterhalt als Lehrer in Schwarzenburg im Kanton Bern verdienen. Aus Ittens Frühzeit sind keine künstlerischen Arbeiten oder Skizzenbücher erhalten, sein Werk beginnt mit Landschaftsdarstellungen. Aus dem Jahr 1908 lediglich Bühnendekorationen, die Itten für ein Vereinstheater malte. Nach einer schweren Sportverletzung und einer Meniskusoperation im Juli 1909 gab Itten seine Anstellung als Lehrer auf.

Nach einem einsemestrigen Aufenthalt an der École des Beaux-Arts in Genf (1909/10) kehrte Itten im April 1910 nach Bern zurück, wo er sich am 29. April an der dortigen Universität für ein naturwissenschaftlich-mathematisches Studium mit den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Mineralogie, Geologie, Deutsch, Zeichnen und Turnen zu immatrikulieren. Er schloss damit die viersemestrige Sekundarlehrerausbildung am 9. März 1912 mit dem Sekundarlehrer-Diplom an der Universität Bern ab.

Kunststudium in Genf (1909/1912–1913)

Johannes Itten bestand die Aufnahmeprüfung an der École des Beaux-Arts in Genf am 3. September 1909. Er begann dort ein klassisches Kunststudium: Im Wintersemester 1909/10 besuchte er die Zeichenklasse von Louis Dunki (1856–1915) und die Bildhauerklasse von James Vibert (1872–1942). Zu Weihnachten 1909, schon nach wenigen Wochen, beschloss Itten, das Studium an der Akademie abzubrechen.

Als Künstler trat Johannes Itten erstmals im Dezember 1911 in der Weihnachtsausstellung des Kunstmuseums Bern mit dem Ölgemälde „Vorfrühling an der Rhone“ öffentlich in Erscheinung. Nach dem erfolgreichen Studienabschluss reiste er 1912 mit Künstlerfreunden und Studienkollegen zu den aktuellen Kunstausstellungen: Er besuchte den Salon des Indépendants in Paris, die große Wassily Kandinsky-Ausstellung in der Galerie Goltz in München, die Impressionismus-Ausstellung in Mannheim, die bedeutende Sonderbund-Ausstellung in Köln. Seine dreiwöchige Rheinreise schloss er mit weiteren Stationen in Düsseldorf, Rotterdam, Den Haag und Amsterdam ab.

Die Eindrücke von diesen Reisen stimulieren ihn, das Kunststudium an der Genfer École des Beaux-Arts fortzusetzen: Ab Oktober 1912 studierte Itten ein Semester in der Mal- und Zeichenklasse von Gustave de Beaumont (1851–1922) und bei Eugène Gilliard (1861–1921). Während seiner zweiten Genfer Phase lernte Itten die Kunstlehre Eugène Grassets (1841–1917) kennen. Erstmals kam er auch mit der Mazdaznanlehre in Berührung, vermittelt über die Schwiegermutter von Dr. Hermann Röthlisberger (1883–1922), Methodiklehrer am Berner Oberseminar.

Ittens Interesse an dem akademischen Kunststudium in Genf schwindet auch diesmal rasch: Schon nach einem Semester kehrt er im Frühjahr 1913 nach Bern zurück, um seinen Lebensunterhalt mit Lehrerstellvertretungen zu verdienen und seine künstlerischen Interessen auf Reisen mit Freunden zu verfolgen. Nach einem Sommeraufenthalt mit dem Maler Otto Morach, mit Arnold Brügger und Hermann Röthlisberger reist Itten nach München, wo er am 6. Juli 1913 in der Galerie Thannhauser erstmals der Kunst Adolf Hölzels begegnet.

Kunststudium in Stuttgart (1913–1916)

Zu Fuß machte sich Johannes Itten im Oktober 1913 auf den Weg nach Stuttgart, um an der dortigen Königlichen Akademie der bildenden Künste ein Studium bei Adolf Hölzel aufzunehmen: Da ihm die Aufnahmekommission die Aufnahme in die Meisterklasse Hölzels verweigerte, machte er sich in Privatstunden bei der Hölzel-Schülerin Ida Kerkovius (1879–1970) und durch den Besuch von Vorträgen Hölzels mit dessen Kunst-, Farb- und Kontrastlehre vertraut. Bis zu diesem Zeitpunkt zeichnete Itten nur kursorisch, nun systematisierte er diese Tätigkeit als Tagebuchaufzeichnungen in klar strukturierten Skizzenbüchern. Unter dem Eindruck von Hölzels Gemälde- und Kompositionsanalysen entstanden eigene Überlegungen „Vom Bild“.

Johannes Itten lernte für ihn wichtige künstlerische Altersgenossen wie Willi Baumeister (1889–1955), Oskar Schlemmer (1888–1943) oder Hermann Stenner (1891–Dezember 1914) kennen. Während Baumeister, Schlemmer und Stenner mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum Kriegsdienst eingezogen wurden, reiste Itten am 28. Juli 1914 nach Thun in die Schweiz. Von fort kehrte er schon im November 1914 nach Stuttgart zurück, um Meisterschüler Hölzels zu werden. Im Herbst 1915 bezog er das ehemalige Atelier des im Dezember 1914 gefallenen Hermann Stenner.

Itten setzte sich 1915 intensiv mit der Malerei des Expressionismus und des Kubismus auseinander. Vor dem Hintergrund seiner Beschäftigung mit dem Almanach „Der Blaue Reiter“ und den synästhetischen Beziehungen zwischen Musik und Malerei entstanden erstmals gänzlich geometrisch-abstrakte Gemälde. Im Mai 1916 hatte Itten seine erste Einzelausstellung mit 24 Gemälden und 33 Zeichnungen in Herwarth Waldens Galerie „Der Sturm“ in Berlin. Zudem beteiligte er sich an der Gruppenausstellung „Hölzel und sein Kreis“ im Kunstverein Freiburg im Breisgau im September. Im Ausstellungskatalog publizierte er unter dem Titel „Fragmentarisches“ seinen ersten kunsttheoretischen Text. Itten lernte Nell Walden (1887–1975), Georg Muche (1895–1987) und Paul Klee (1879–1940) kennen. Der – aus nächster Nähe miterlebte – Freitod der Wiener Schauspielerin und Stuttgarter Freundin Hildegard Wendland am 1. April 1916 provozierte in Ittens Tagebuchaufzeichnungen und Kunst tiefe Spuren.

Wien (1916–1919)

„Ich will zukünftig gar kein Kunstwerk mehr machen. Nur Gedankenkonzentration, diese darstellen. Das Beten ist auch Gedankenkonzentration auf Gott. Malen heißt, sich konzentrieren auf Farbe-Form.“1 (Johannes Itten, Tagebuch IV, Wien Oktober/November 1916)

Am 28. September 1916 zog der 27-jährige Johannes Itten, unterstützt von Agathe Mark(-Kornfeld) (1894–1973), deren Eltern einen einflussreichen Salon unterhielten, nach Wien. Er gründete eine private Kunstschule, die ab dem 26. Oktober im 19. Bezirk in einer Dachwohnung in der Peter-Jordan-Strasse 86/87 untergebracht war. Ab Sommer 1917 unterrichtete er in einem großen Dachatelier in der Nussdorfer Straße 26–28. Zur schnell wachsenden Schülerschar gehörten Anna Höllering (1895–1987) und Emmy „Maria“ Anbelang, die letzte Freundin des am 6. Februar 1918 verstorbenen Gustav Klimt (1862–1918). Zu beiden jungen Frauen entwickelt Itten innige Beziehungen, die sich in Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Gedichten widerspiegeln. Aus der Liebesbeziehung zu Emmy Anbelang erwuchsen im Laufe des Jahres 1918 Hochzeitspläne. Emmy starb jedoch am 14. Dezember nach einer Erkrankung an der Spanischen Grippe.

In den Wiener Avantgardezirkeln, insbesondere bei den Soireen von Alma Gropius (verwitwete Mahler), lernte Itten Persönlichkeiten der Wiener Gesellschaft, Künstler, Architekten, Komponisten, Philosophen, Schriftsteller und Wissenschaftler kennen. Zu diesen zählten Alban Berg, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Adolf Loos, Robert Musil, Arnold Schönberg, Rudolf Steiner, Franz Werfel und die Kunsthistoriker Josef Strzygowski, Hans Conrat und Erika Tietze-Conrat. Adolf Loos rühmt Ittens Zeichenunterricht. Erika Tietze-Conrat (1883–1958) und Hans Tietze (1880–1954) setzten sich schon ab 1918 in den Wiener Monatsheften „Die bildenden Künste“ mit begeisterten Beiträgen für Ittens Kunstlehre und seine Kunst ein: „Über das Beschreiben von Bildern“ und „Die Zeichnungen von Johannes Itten“.

Am 7. Mai und 6. Juni 1917 hielt Johannes Itten vor der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs und am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien den Vortrag „Über Komposition“. Einer weiteren Einladung folgte er im Februar 1919 zu einem weiteren Vortrag ans Kunsthistorische Institut.

Freundschaft mit Matthias Hauer: Abstrakte Malerei und Zwölftonmusik

1917 bis 1919 schuf Itten neben Zeichnungen, Druckgrafiken und Gemälden zahlreiche plastische Arbeiten und Reliefs in Gips. Itten dokumentierte diese Werke zwar fotografisch, aber bei seinem Umzug von Wien nach Weimar sind sie ausnahmslos verschollen. Als letzte in Wien entstandene Arbeit publizierte Itten Anfang August 1919 bei Richard Lanyi eine Mappe mit zehn Lithografien. Ab dem 17. November 1918 präsentierte er in den Räumen seiner privaten Kunstschule Werke seiner Wiener Schülerinnen und Schüler, ab dem 27. April 1919 eigene Arbeiten, die ab dem 7. Mai auch in der Gruppenausstellung der Künstlergruppe „Freie Bewegung“ zu sehen waren. Hier lernte Johannes Itten den Komponisten Matthias Hauer (1883–1959) kennen, woraus sich eine für beide Künstler anregende Freundschaft entwickelte: Itten widmete Hauer das Gemälde „Komposition aus zwei Formthemen“ (1917-004-G), er beschäftigt sich mit der Zwölftontechnik Hauers und mit Farbe-Ton-Beziehungen. Umgekehrt widmete Hauer Itten sein Opus 18. Beim Durchbruch zur Zwölftonmethode im Sommer 1919 war Hauer von Ittens abstrakten Bildkompositionen inspiriert. Vergeblich würde Itten in Weimar versuchen, Hauer als Lehrer ans Bauhaus zu holen.

Mazdaznanlehre

Johannes Ittens Interessen für indische und fernöstliche Religionsphilosophie, Theosophie und Mystik sowie für die esoterische Mischreligion der Mazdaznanlehre nahmen ab 1917 stark zu.

Itten und Gropius (1918/19)

Schon im Sommer 1918 lernte er im Ferienhaus von Alma Gropius (verwitwete Mahler; 1879–1964) auf dem Semmering deren Ehemann, den Architekten und späteren Bauhausdirektor Walter Gropius (1883–1969), kennen. Ende 1918 und Anfang 1919 begegnete er Gropius in Wien mehrfach wieder. Alma Gropius-Mahler soll Itten ihrem Mann mit folgenden Worten empfohlen haben:

„Wenn du mit deiner Idee des Bauhauses Erfolg haben willst, dann musst du Itten berufen.“

Gropius wird mit Blick auf Ittens abstrakte Bilder zitiert:

„Ihre Bilder und Schülerarbeiten verstehe ich nicht, wenn Sie aber Lust haben, nach Weimar zu kommen, würde ich mich sehr freuen.“

Ittens Tagebücher dokumentieren, dass er unmittelbar nach der sommerlichen Begegnung mit dem Ehepaar ein umfassendes kunsttheoretisches Programm für seine künstlerische Arbeit skizzierte: Die Tagebücher entstanden in Flirsch in Tirol, wo Itten kriegsbedingt zwischen dem 9. und 19. Juli in Quarantäne festgehalten wurde, und in Sigriswil am Thunersee, wo er die restlichen Wochen bis zu seiner Rückkehr nach Wien Anfang Oktober 1918 verbrachte.

Itten am Bauhaus (1919–1923)

Schon am 24. Februar 1919 hatte Walter Gropius Itten brieflich als einen der ersten Meister ans Bauhaus berufen. Am 1. Juni 1919 nahm Johannes Itten als Gast an der 1. Meisterratssitzung in Weimar teil, wo er Lyonel Feininger (1871–1956), Gerhard Marcks (1889–1981), die Weimarer Kollegen Max Thedy (1858–1924), Walther Klemm (1883–1957), Otto Fröhlich (1869–1940) und Richard Engelmann (1868–1957) kennenlernte. Schriftlich nahm Itten den Ruf ans Bauhaus unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Wien an. Auf seiner Hin- und Rückreise von Wien nach Weimar besuchte er in München Paul Klee, den er als Meister für das Bauhaus gewinnen wollte. Beide tauschten Geschenke, Ittens Gipsplastik „Der Despot“ von 1918/19 gegen Klees Aquarell „Auserwählter Knabe“ (1918, 115).

Die Wochen vor seinem Wechsel nach Weimar widmete Johannes Itten der Vorbereitung seiner Hochzeit mit Hildegard „Daniela“ Anbelang, der Schwester Emmy Anbelangs. Am 9. August 1919 reiste er hierzu ins Berner Oberland. Am 10. September 1919 fand in der Kirche von Thun die Trauung statt. Nach einer Zwischenetappe in Wien Ende September traf Itten zusammen mit seiner Frau am 2. Oktober 1919 in Weimar ein.

Im Oktober 1919 wohnten Johannes Itten und seine Frau in Weimar zunächst im Hotel Elephant am Markt. Sie zogen am 30. Oktober in eine Wohnung in der Wilhelms-Allee 2 (heute Leibnizallee 2). Dort wurde am 12. Juni 1920 der Sohn Matthias (Matthis) geboren. Itten richtete sein Atelier im sogenannten Tempelherrenhaus im Ilm-Park ein. Das neugotischen Turmgebäude war im 19. Jahrhundert von der herzoglichen Familie als Salon genutzt worden. Dort entstanden einige der Hauptwerke Ittens, darunter der „Turm des Feuers (Turm des Lichts)“ und das „Kinderbild“. Bereits in diesen Bildern greifen Kunst und esoterische Lehren ineinander.

Lehrtätigkeit (1919–1922)

Nach der Meisterratssitzung am 5. Oktober 1919 nahm Johannes Itten am 3. November seine Lehrtätigkeit am Bauhaus auf. Aus Wien waren ihm mehr als 15 Schülerinnen und Schüler nach Weimar gefolgt. Mit dem Vortrag „Unser Spiel / unser Fest / unsere Arbeit“ gab Itten am 28. November 1919 seinen Einstand. Der 1920 von ihm für die Bauhauspädagogik entwickelte „Vorkurs“ wurde als Pflichtkurs ins Curriculum aufgenommen. Der Künstler vermittelte darin Grundlagen der künstlerischen Gestaltung und wollte die Persönlichkeit und Kreativität der Studierenden fördern. Johannes Itten war auch mit dem Aufbau der Werkstätten beschäftigt. Als Formmeister wirkte er in der Glasmalerei, Bildhauerei (Stein), Tischlerei (1920–1922), Weberei (1920/21) sowie in der Metallwerkstatt (1920–1922). Zur Ergänzung des Lehrkörpers schlug er u. a. Paul Klee, Gertrud Grunow, Georg Muche, Oskar Schlemmer und Matthias Hauer vor.

Turm des Feuers / Turm des Lichts (1919/20)

Seit dem Jahreswechsel 1919/20 entwarf Itten sein erstes künstlerisches Hauptwerk, den „Turm des Feuers / Turm des Lichts“. Mit dem „Kinderbild“ setzte er 1921 seinem Sohn ein künstlerisches Denkmal. Zugleich verklärte er darin symbolisch das neugeborene Leben und den Mazdaznanstern. Zusammen mit Bruno Adler erarbeitet er 1921 den Almanach „Utopia. Dokumente der Wirklichkeit“, in dem er seine Weimar Analysen alter Meister und seine Farbenkugel in 7 Lichtstufen und 12 Tönen publizierte.

Zur ersten Bauhausmappe steuerte er die unter den Vorzeichen der Mazdaznanlehre stehenden Lithografien „Das Haus des weißen Mannes“ und „Gruß und Heil den Herzen (nach einem Text von Otoman Zar-Adusht Hanish, dem Begründer der Mazdaznanlehre)“ bei. Seit dem gemeinsam mit Georg Muche im Juni unternommenen Besuch eines Mazdaznan-Kongresses („Gahambar“) in Leipzig versenkte sich Itten umfassend in die esoterisch-lebensreformerische Mazdaznanlehre, die er offen am Bauhaus verbreitete.

1921 veröffentlichte Johannes Itten im Almanach „Utopia“ eine Farbenkugel, die als wichtige Etappe für seine lebenslange Beschäftigung mit der Farbe gilt. Basis dafür bildeten Konzepte von Adolf Hölzel und Philipp Otto Runge. Hölzel hatte Ideen mit seiner Farbenlehre in Kontakt gebracht, einem acht- oder zwölfteiligen Farbkreis (in Analogie zur Musik) samt Farbkontrast und Farbharmonielehre. Itten erweiterte Hölzels Farbenlehre um ein Menschenmodell, womit er eine universelle Farbsystematik erstellen wollte. Indem er theosophische, astrologische und andere in der Kulturgeschichte auffindbare symbolische Ordnungsvorstellungen und Systematisierungen der Farben einbrachte, entfernte er sich von den Ideen seines Lehrers. Itten zeigte sich sicher, dass Farbwarhnehmung subjektiv und daher von Mensch zu Mensch verschieden ist. So verlieh er der Frage nach einer wirkungsästhetischen Differenzierung verschiedener Betrachtertypen eine grundsätzlich neue Bedeutung, was ihn zur Ausformulierung einer Farbtypenlehre führte. Für Itten zielte Kunst auf die „Widergabe der inneren Natur“ ab.

Lösung vom Bauhaus

Die Spannungen zwischen ihm und Walter Gropius aber auch die externen Angriffe, etwa durch Theo van Doesburg, nahmen zu. In der Meisterratssitzung vom 9. Dezember 1921 kulminierte der Streit in einer offen ausgetragenen Kontroverse. Gegenüber den lebensreformerischen Bemühungen Ittens, die subjektive und emotionale Kreativität des einzelnen Menschen ganzheitlich zu fördern, verfolgte Gropius ab 1922 zunehmend eine an der Einheit von Kunst und Technik ausgerichtete Neuorientierung des Bauhauses: Durch arbeitsökonomische Verwendung von Materialien und Techniken sollten am Bauhaus industrielle Standards für die Gestaltung und Fertigung einkehren.

Im Januar 1922 legte Itten seine Tätigkeit als Formmeister in den Werkstätten nieder. Den Vorkurs betreute er im Wechsel mit Georg Muche bis 1923 weiter, ab März 1923 übernahm diese Aufgabe László Moholy-Nagy (1895–1946). Mehrfach zog sich Johannes Itten schon im Sommer 1922 in die Mazdaznan-Gemeinschaft in Herrliberg bei Zürich zurück.

Am 21. September 1922 erlitt Hildegard Itten nach dem Besuch des „Drachenfestes“ eine Frühgeburt; drei Tage später verstarb das Kind. Am 4. Oktober kündigte Itten seine Tätigkeit am Bauhaus zum Ende des laufenden Semesters und verstärkte zugleich seine – im Sinne der Mazdaznanlehre – bekenntnishafte Vortragstätigkeit: Mit fünf ab dem 17. November 1922 im Wochenturnus gehaltenen Vorträgen leitete er seinen Abschied vom Bauhaus ein. Am 18. März 1923 hielt er seinen von weltanschaulichen Fragen geprägten letzten Vortrag unter dem Titel „Analysen alter Meister“. Ende März 1923 verließ Itten Weimar.

Itten in Herrliberg am Zürichsee (1923–1925)

Schon ab dem 9. Februar 1923 war Johannes Itten mit seiner Familie offiziell mit Wohnsitz in der Internationalen Mazdaznan-Tempel-Gemeinschaft in Herrliberg am Zürichsee gemeldet. Im Februar und März 1923 zeigte er wichtige Ausstellungen: im Kunstgewerbemuseum Zürich und seine zweite Einzelausstellung in Herwarth Waldens „Sturm“-Galerie in Berlin.

In Herrliberg stand David Ammann (1855–1923) als „Botschafter“ der europäischen Mazdaznan-Bewegung bis zu seinem Tod am 20. Februar 1923 der dortigen Gemeinschaft vor; Nachfolgerin war seine Witwe Frieda Ammann. Ittens Frau Hildegard war schon am 3. Januar 1922 förmlich als Mitglied dritten Grades in den „Masdasnan-Bund“ aufgenommen worden. Johannes Itten war zu diesem Zeitpunkt vermutlich schon als „Mitglied ersten Grades“ etabliert, denn nur so ist zu erklären, dass er am 27. Februar 1923 in Herrliberg die Trauerzeremonie für Ammann leitete. Itten gehörte dem erweiterten Vorstand der Herrliberger Mazdaznan-Tempel-Gemeinschaft an, die ab 1924 als Wirtschaftsgemeinschaft unter dem Namen „Aryana-Gesellschaft“ firmiert. Er gründete die Ontos-Kunstschule und die Ontos-Werkstätten, mit denen er offenbar das Projekt einer ganzheitlichen Kunst- und Lebensschule verfolgt.

Itten hielt Vorträge zur Mazdaznanlehre, unterrichtete Laien an der angegliederten Kunstschule, betreute den zugehörigen Verlag und baute zusammen mit der Bauhäuslerin Gunta Stölzl (1897–1983) die Ontos-Werkstätten für Handweberei und Smyrnateppichknüpferei auf. Ittens künstlerisches Schaffen kam in dieser Zeit weitgehend zum Erliegen, wenn auch auf der Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes in Paris zwei in Herrliberg entstandene Knüpfteppiche mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurden.

Zu den Höhepunkten dieses Jahres in Herrliberg gehörten die Feierlichkeiten angesichts des Besuchs von Hanish vom 15. bis zum 23. Juli 1925. Hanishs salbungsvolle Worte „es leitet uns durchs Gebet unser Verbündeter, Freund, der Heilige Professor Itten“ unterstreichen, dass Itten zu diesem Zeitpunkt vollständig in die Mazdaznan-Gemeinde integriert war. Die Tatsache, dass die Ontos-Werkstätten schon im April 1925 geschlossen wurden, zeigt eine in der Herrliberger Gemeinde heraufziehende Krise und das Ende von Ittens künstlerischen Aktivitäten in der Mazdaznan-Gemeinschaft an. Zwistigkeiten innerhalb der Bewegung und Streit um das Erbe David Ammanns bewegten Itten, am 1. Oktober 1925 Herrliberg zu verlassen und nach Berlin umzuziehen.

Berlin (1925–1938)

Am 1. Oktober 1925 verließ Johannes Itten Herrliberg und zog nach Berlin um. Wie rastlos begann er an wechselnden Orten zu unterrichten und in Berlin eine private Kunstschule aufzubauen: Im Januar 1926 sprach er in einem Vortragszyklus in Wien über lebensreformerische Themen wie „Körperkultur und ägyptische Heilgymnastik“, „Atemlehre“, „Die Runen des menschlichen Körpers“ und „Schönheit und Güte des Menschen durch bewusste Ernährung“. In Berlin startete er in der „Sturm“-Galerie in der Potsdamer Straße mit Zeichen- und Atemkursen.

Modernen Kunstschule Berlin. Johannes Itten

Im April und Mai 1926 gab Johannes Itten Kurse in Hannover, im Mai und Juni folgten Blockveranstaltungen in Berlin-Wilmersdorf. In Hamburg und Hannover gab Itten Kurse und hielt ab Herbst Vorträge. In den folgenden Jahren blieb es bei diesen parallel entfalteten Aktivitäten: Vorträge über modernen Kunstunterricht an der Universität Hamburg und in Hannover wurden 1927 von Unterrichtsaktivitäten in Wien und Hannover begleitet, gefolgt vom Semesterbetrieb der „Modernen Kunstschule Berlin. Johannes Itten“, der im halbwöchentlichen Wechsel auch in Hamburg und Hannover stattfand. Systematisch erarbeitete sich Itten seine Kunstlehre in den kunsttheoretischen Aufzeichnungen seiner Tagebücher, dem Berliner und dann Krefelder Tagebuch. Im Farbkurs entdeckte er 1928 die „subjektiven Farben“.

Ab 1. September 1926 zog Johannes Itten mit seiner „Modernen Kunstschule Berlin“ an den Nollendorfplatz 1 um, im Oktober 1927 in die Potsdamer Straße 75, am 1. Dezember 1929 dann in den neu eingeweihten Bau in der Konstanzer Straße 14 im Stadtteil Wilmersdorf. Der Erfolg der Itten-Schule lässt sich an der hohen Anzahl seiner Schülerinnen und Schüler ermessen; zeitweise wurden über 100 Personen unterrichtet.

Ittens Unterricht richtete sich an ein breites Spektrum unterschiedlichster Berufssparten: Neben Künstlern oder Architekten sprach er auch Pädagogen, Fotografen, „Reklame-, Mode- u. Musterzeichner aller Art“ an. Unterstützung fand Itten durch Kollegen wie Otto Umbehr, genannt Umbo (1902–1980) oder Lucia Moholy (1894–1989), die Fotografie unterrichteten. Ende 1930 berief Itten erstmals japanische Lehrer an seine Schule, die Kurse in ostasiatischer Tuschmalerei und Tuschpinseltechnik anboten. Ende 1932 bis Anfang 1933 konnte sogar der Maler Takehisa Yumeji für die Schule verpflichtet werden. Itten kooperierte mit anderen Berliner Kunst- und Tanzschulen, wie der Jutta-Klamt-Schule. Am 1. April 1934 wurde die Itten-Schule in Berlin unter nationalsozialistischem Vorzeichen geschlossen.

Ausstellungsbeteiligungen und Publikationen

Die Teilnahme an prominenten Ausstellungen wie der Ausstellung der Abstrakten. Große Berliner Kunstausstellung“ (22.5.–31.8.1926) oder der “International Exhibition of Modern Art, arranged by the Société Anonyme in New York” (19.11.1926–10.1.1927) verstärkte die öffentliche Wahrnehmung Ittens. Besonders öffentlichkeitswirksam war die in den Räumen der Kunstschule veranstaltete Ausstellung „Photo, Malerei, Architektur“ (12.2.–5.3.1928), mit einem Akzent auf experimenteller Fotografie. Im August 1929 beteiligte sich Itten mit zwei programmatischen Schlüsselwerken, dem „Roten Turm“ (1918-001-G) und der ersten Fassung des Gemäldes „Mann am Meer“, an der politisch klar positionierten „Berliner Jubiläumsausstellung“ der Novembergruppe, einer Künstlervereinigung, die im Anschluss an die Novemberrevolution am 3. Dezember 1918 in Berlin gegründet worden war (1933 von den Nationalsozialisten aufgelöst). Auch den Umzug in das neue Domizil der Itten-Schule in der Konstanzer Straße feierte Itten im Dezember 1929 mit einer Ausstellung.

Publikationen wie der „Bericht über die Itten-Schule“, der im März 1930 im Sonderheft der Zeitschrift „Die Form“ des Deutschen Werkbunds erschien, sorgten für zusätzliche Aufmerksamkeit. Auch das „Tagebuch. Beiträge zu einem Kontrapunkt der bildenden Kunst“, das Itten Ende Oktober 1930 in einer Auflage von 30 ledergebundenen und 300 in blaues Leinen gebundenen Exemplaren veröffentlichte, erlangte große Resonanz.

Ab 1931 nutzte Itten auch das Format von Wanderausstellungen, um über Lehrer- und Schülerarbeiten die künstlerischen Ansätze seiner Schule zu verbreiten. In Tokio fand 1933 eine Ausstellung über die Itten-Schule Berlin statt. Weiterhin hielt Itten bis 1933 auch Mazdaznan-Vorträge über die Themen „Der Platonische Staat und Platonische Erziehung“, „Der neue Staat und die neue Erziehung“ und „Atem und Harmonielehre mit Übungen“.

Zürich: Kunstgewerbemuseum, Kunstgewerbeschule, Museum Rietberg (1938–1967)

Mit Absendung eines Protestschreibens an die Reichskammer der Bildenden Künste am 26. Februar 1938 verließ Johannes Itten Deutschland, um über die Niederlande einen neuen Lebensmittelpunkt zu suchen. Mit Kursen, Vorträgen und dem am 29. April 1938 durch den Museumskurator Willem Sandberg vermittelten Auftrag, ein 18 x 9,5 Meter großes „Velum“ (verschollen) für das Treppenhaus des Stedelijk Museums in Amsterdam zu gestalten, finanzierte Itten seine Exilsituation.

Nach der überraschenden Vakanz der Leitung des Kunstgewerbemuseums und der Kunstgewerbeschule in Zürich konnte sich Itten erfolgreich um die Direktorenstelle bewerben. Ab 1. Dezember 1938 übernahm er die Leitung beider Institutionen, ab 1943 zusätzlich die Leitung der Textilfachschule der Seidenindustriegesellschaft in Zürich (bis 1960). Ab 1949 begann Itten mit dem Aufbau des Museum Rietberg für außereuropäische Kunst, das am 24. Mai 1952 eröffnete und das Itten bis 1956 leitete.

Auch privat orientierte sich Johannes Itten in Zürich neu: Am 22. April 1939 heiratete er Anneliese Schlösser, im Juni 1941 wurde ihre Tochter Marion, im Februar 1944 Sohn Klaus, im Mai 1946 Sohn Thomas geboren.

Mit der Ausstellung „Die Farbe in Natur, Kunst, Wissenschaft und Technik“ im Kunstgewerbemuseum in Zürich stellte Itten 1944 erstmals einen Gesamtentwurf seiner Farbenlehre systematisch dar. 1961 erschien das kunsttheoretische Schlüsselwerk „Kunst der Farbe“.

Getragen von einer intensiven künstlerischen Tätigkeit in den 1950er Jahren – im neuen Atelierhaus in Unterengstringen bei Zürich – realisiert Itten große Ausstellungen, 1948 in New York, 1957 eine Retrospektive im Stedelijk Museum Amsterdam und 1966 auf der 33. Biennale von Venedig, wo er zusammen mit dem Bildhauer Walter Linck die Schweiz vertrat.

Tod

Johannes Itten starb am 25. März 1967 in Zürich.

Der reiche Nachlass von Johannes Itten liegt in der Zentralbibliotthek Zürich: Rund 120.000 Seiten mit Quellen, Urkunden, Manuskripten und Typoskripten. Die Forschung konzentriert sich seit 1992 auf die Johannes-Itten-Stiftung im Kunstmuseum Bern.

Literatur zu Johannes Itten

  • Johannes Itten: Kunst als Leben. Bauhausutopien und Dokumente der Wirklichkeit, hg. v. Nina Zimmer, Kunstmuseum Bern, Christoph Wagner (Ausst.-Kat. Kunstmuseum Bern, 30.8.2019–2.2.2020; Kunstforum Hermann Stenner Bielefeld, 8.3.2020–28.6.2020), München 2019.
  • Christoph Wagner, Itten, Gropius, Klee am Bauhaus in Weimar. Utopie und historischer Kontext, Berlin: Gebr. Mann, 2019 (Neue Bauhausbücher; hg. v. Bauhaus-Archiv Berlin; neue Zählung, Bd. 3).
  • Christoph Wagner, Johannes Itten (Junge Kunst; 28), München 2019.
  • Christoph Wagner, Johannes Itten. Werkverzeichnis. Band I. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen. 1907–1938, München 2018.
  • Bauhaus global. Gesammelte Beiträge der Konferenz bauhaus global, Berlin: Gebr. Mann, 2010 (Neue Bauhausbücher; hg. v. Bauhaus-Archiv Berlin; neue Zählung, Bd. 2)
  • Das frühe Bauhaus und Johannes Itten. Katalogbuch anlässlich des 75. Gründungsjubiläums des Staatlichen Bauhauses in Weimar (Ausst.-Kat. Kunstsammlungen zu Weimar, Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung, Berlin und Kunstmuseum Bern), Ostfildern-Ruit 1994.
  • Josef Helfenstein, Henriette Mentha (Hg.), Johannes Itten. Das Frühwerk 1907–1919, Bern 1992.
  • Eva Badura-Triska (Hg.), Johannes Itten: Tagebücher Stuttgart 1913–1916, Wien 1916–1919, 2 Bde., Wien 1990.
  • Johannes Itten, Mein Vorkurs am Bauhaus. Gestaltungs- und Formenlehre, Ravensburg 1963.
  • Johannes Itten, Kunst der Farbe, Ravensburg 1961.
  • Mazdaznan Herrliberg 1925. 34 Stundungen des Elektors der R.M.T.A. [Reorganized Mazdaznan Temple Association] Meister Dr. Otoman Zaradusht Hanish, Herrliberg o. J. [1925].
  • Erika Tietze-Conrat, Johannes Itten. Über das Beschreiben von Bildern, in: Die bildenden Künste. Wiener Monatshefte, 2. Jg. (1918), S. 169–172.

Beiträge zu Johannes Itten

4. April 2023
Pablo Picasso, Die orangefarbene Bluse – Dora Maar [Le corsage orange – Dora Maar], 21.04.1940, Öl auf Leinwand, 73 × 60 cm (Sammlung Würth, Foto: Volker Naumann, Schönaich © Succession Picasso/Bildrecht, Wien 2022)

Wien | Leopold Museum: Highlights der Sammlung Würth Amazing | 2023

Hans-Peter Wipplinger stellt eine für das Leopold Museum maßgeschneiderte Auswahl vom Impressionismus bis in die Kunst der Gegenwart zusammen. Obschon Malerei triumphiert wird auch die Skulptur thematisiert werden. Das Publikum darf sich freuen auf Charakteristisches von Max Liebermann, Metamalerei von Gerhard Richter bis Anselm Kiefers Aufarbeitung der Vergangenheit, österreichische Kunst der 1950er bis in die 1980er sowie einige Vertreter der französischen Avantgarde.
26. August 2020
Johannes Itten in Thun

Thun | Kunstmuseum: Johannes Itten und Thun

Anhand des Frühwerks von Johannes Itten (1888–1967) wird erstmalig wissenschaftlich vertieft aufgezeigt, wie der Künstler Itten, einer der lehrenden Meister und Kunstpädagogen am Bauhaus in Weimar, am Thunersee den Weg zu seiner eigenen, ganz persönlichen Kunstauffassung und Malweise fand.
8. Mai 2019
Johannes Itten, Ländliches Fest, Detail, 1917, Öl auf Leinwand, 142,2 x 102 cm (Kunstmuseum Bern, Leihgabe)

Kunstmuseum Bern | Johannes Itten Kunst als Leben Bauhausutopien und Dokumente der Wirklichkeit

Johannes Itten (1888–1967) entwickelte das utopische Projekt, Leben und Kunst auf ganzheitliche Weise zu verschmelzen. Das Kunstmuseum Bern zeigt im Herbst 2019 eine Ausstellung mit Ittens Tage- und Skizzenbücher im Zusammenspiel mit Schlüsselwerken seines malerischen Werks.
  1. Siehe: Johannes Itten, Tagebuch IV, Wien Oktober/November 1916, 14; zit. n. Badura-Triska 1990, Bd. 1, S. 144.