Philipp Otto Runge

Philipp Otto Runge (23.7.1777–2.12.1810) war ein bedeutender Maler der deutschen Frühromantik und zählt neben Caspar David Friedrich zu den führenden Künstlern in Norddeutschland. In Hamburg, Kopenhagen und Dresden zum Maler ausgebildet, ließ er sich 1804 in Hamburg nieder. Hier verstarb er mit 33 Jahren an der Tuberkulose.

Runges Farbtheorie

Philipp Otto Runge entwarf zwischen 1806 und 1810 seine „Farben-Kugel oder Construction des Verhältnisses aller Mischungen der Farben zu einander, und ihrer vollständigen Affinität...“. In einem Brief an Goethe entwickelte er bereits 1806 folgende Idee:

„Drey Farben, Gelb, Roth und Blau, giebt es bekanntlich nur. Wenn wir diese in ihrer ganzen Kraft annehmen, und stellen sie uns als einen Cirkel begränzt vor, so bilden sich aus diesen drey Übergänge, Orange, Violett und Grün [...] und diese sind in ihrer mittleren Stellung am brillantesten und die reinen Mischungen der Farben.“ (Philipp Otto Runge an Johann Wolfgang von Goethe, 1806)

In der Mitte des Kreises heben sich die drei Grundfarben im Grau auf. Ein Jahr später erweiterte Runge dieses Konzept durch Schwarz und Weiß und platzierte die Farben bzw. Nichtfarben auf einer Kugel. Die Pole dieser Farbenkugel sind seit 1809 Schwarz und Weiß. Die drei reinen Farben, gemeinsam mit Schwarz und Weiß ergeben sie die so genannten Elementarfarben, positionerte Philipp Otto Runge entlang des Äquators. Gelb, Rot und Blau bezeichnete er auch als das „simple Symbol des Dreyeinigkeit Gottes“, während Licht das Gute und die Finsternis das Böse symbolisieren. Grau - als Mischfarbe der Komplementärfarben wie von Scharz und Weiß - befindet sich in der Mitte der Kugel. Seine Theorie sah der Maler als rein künstlerische Überlegung an, die sich unabhängig von der Wissenschaft bewegen würde.