Alexei Wenezianow

Wer war Alexei Wenezianow?

Alexei Wenezianow (auch: Alexej Wenezianow, Moskau 7.2.1780–16.12.1847 Poddubje bei Twer) war ein russischer Maler der Romantik, der für Gemälde bekannt ist, die dem bäuerlichen Leben und einfachen Menschen gewidmet sind. Zu seinen außergewöhnlichen Leistungen zählten nicht nur seine Bilder, sondern auch sein pädagogischer Ansatz: Ab 1819 unterrichtete Wenezianow seine Leibeigenen auf dem eigenen Gut. Zar Nikolaus I. ernannten ihn dafür zum Hofmaler.

Kindheit und Ausbildung

Alexei Gawrilowitsch Wenezianow wurde am 7. Februar 1780 (18. Februar 1780, greg. Kalender) in einer Kaufmannsfamilie in Moskau geboren. In den 1800er Jahren begann er seine Karriere im Staatsdienst und zog nach Sankt Petersburg um, wo er Kunst studierte. Anfangs übte er im Nachmalen der Bilder aus der Eremitage und mit Porträts der Freunde. Später lernte er Wladimir Borowikowski kennen und wohnte in dessen Haus als sein Geselle.

Werke

Wenezianow versuchte, als selbständiger Porträtist zu arbeiten, hatte jedoch nur wenige Aufträge. 1811 bekam er vom Ausschuss der Akademie der Künste den Akademiker-Titel verliehen. Grund dafür waren zwei seiner Werke – ein „Selbstporträt“ und das „Porträt von Kirill Iwanowitsch Golowatschewski (1735–1823) mit dessen Schülern“.

1819 verließ Wenezianow den Staatsdienst und widmete sich ausschließlich der Malerei. Er kaufte das Dorf Safonkowo und übersiedelte dorthin. Während dieser Zeit malte er Landschaften. Die Werke, die dabei entstanden, stellten den Höhepunkt seiner künstlerischen Arbeiten dar. Er malte Porträts von Bauern sowie Szenen aus dem Landleben. Wenezianow war der erste, der das bäuerliche Leben in der russischen Kunst darstellte. Seine Werke wurden mit großem Erfolg in einer Ausstellung 1824 gezeigt, für die er von den Kritikern gelobt wurde.

Wenezianow wollte Professor an der Akademie der Künste werden, doch die Mitglieder der Akademie lehnten dies hauptsächlich wegen seines Mangels an akademischer Übung ab. Ab den späten 1810er Jahren begann Wenezianow, einfache Menschen mit ärmlichen Hintergrund und sogar Leibeigene wie Grigori Soroka heranzuziehen und sie Malerei zu lehren. Mitte der 1820er Jahre hatte er eine Gruppe von Lehrlingen und eröffnete eine eigene Malereischule. Zar Nikolaus I., der eine Vorliebe für „nationale Stilrichtungen“ hatte, hegte Sympathien für den Künstler und ernannte ihn zum Hofmaler. Dieser Titel gab Wenezianow die finanzielle Unterstützung, die für das Betreiben der Schule nötig war, in er den Unterricht kostenlos anbieten konnte.

In Petersburg lernte er den späteren Maler und ukrainischen Lyriker Taras Schewtschenko (1814–1861) kennen, der zu dieser Zeit noch Leibeigener war und sich unter anderem mit maßgeblicher Hilfe von Wenezianow 1838 aus seiner Unfreiheit loskaufen konnte.

Tod

Alexei Wenezianow starb am 16. Dezember 1847 (greg. Kalender) bei einem Unfall, als sich die Pferde loslösten und seine Kutsche einen steilen Abhang herunterstürzte.