0

Bern | Zentrum Paul Klee: Joan Miró Neue Horizonte | 2023

Joan Miró, Verbrannte Leinwand 2, 1973, Acryl auf geschnittener und verbrannter Leinwand, 130 x 195 cm (Fundació Joan Miró, Barcelona, Dauerleihgabe aus Privatbesitz © Photo: Joan Ramon Bonet © Successió Miró / 2022, ProLitteris, Zurich)

Joan Miró, Verbrannte Leinwand 2, 1973, Acryl auf geschnittener und verbrannter Leinwand, 130 x 195 cm (Fundació Joan Miró, Barcelona, Dauerleihgabe aus Privatbesitz © Photo: Joan Ramon Bonet © Successió Miró / 2022, ProLitteris, Zurich)

Joan Miró ist bekannt für seine farbigen Traumwelten. Besonders nach dem lang ersehnten Bezug eines eigenen großen Ateliers auf Palma de Mallorca im Jahr 1954 erweiterte der katalanische Künstler seinen Malereibegriff auf bisher unbekannte Weise. Dieser Moment der Selbstkritik und des Neuanfangs bildet den Ausgangspunkt für die Ausstellung.

Joan Miró. Neue Horizonte im Zentrum Paul Klee

Die konventionelle Malerei an der Staffelei empfand er von da an als Einschränkung und er suchte nach neuen Ausdrucksformen. So begann er beispielsweise statt mit dem Pinsel mit Feuer und Schere zu „malen“. Der große Bewunderer Paul Klees wurde nie müde, seine eigene künstlerische Praxis zu hinterfragen und stets neue Techniken und Materialien auszuprobieren.

Joan Mirós „Verbrannte Leinwand 2“ von 1973 überrascht durch die Zerstörung des Bildträgers. Miró schnitt das Bild mit einem Messer oder durchstach es mit scharfen Gegenständen. Danach erst trug er die Farbe auf. Zum Schluss goss der Maler Benzin darüber und entzündete ihn. Miró wiederholte diesen Vorgang – Malen und Brennen – mit großer Sorgfalt weitere Male. Zur Kontrolle setzte er einen feuchten Wischmopp ein bzw., wenn er sich auf bestimmte Bereiche konzentrieren wollte. Verwendete Miró eine Lötlampe. In einem Interview machte Miró die Absicht hinter diesen Werken deutlich:

„Ich habe diese Leinwände auf der Ebene der Form und des Berufs verbrannt, und als eine andere Art, all jenen Scheiße zu sagen, die sagen, dass diese Leinwände ein Vermögen wert sind.“

Die „Burnt Canvases“ verankern eine grundlegende Qualität von Mirós späteren Werken, in denen seine Auseinandersetzungen mit dem faschistischen Spanien mit seiner Kritik an einem internationalen Kunstmarkt verflochten waren, den er selbst als stark korrumpierend ansah.

Weitere Beiträge zu Joan Miró

24. März 2023
Joachim Lutz, Ruchera (Höhle), Detail, Simbabwe, 1929, Aquarell auf Papier (© Frobenius-Institut Frankfurt am Main)

Darmstadt | Hessisches Landesmuseum: Urknall der Kunst Höhlenmalerei und Moderne | 2023

Für die Künstler der Moderne war die Entdeckung der Höhlenmalereien ein Schlüsselerlebnis. Die Ausstellung stellt die Felszeichnungen in den Dialog mit Werken von Joan Miró, Paul Klee, Pablo Picasso, Hans Arp, Willi Baumeister und André Masson und schlägt den Bogen zur Kunst von Joseph Beuys.
3. Dezember 2022
Marc Chagall, Daphnis et Chloé, Detail, 1961 (Folkwang Museum, Essen © VG Bild-Kunst, Bonn 2022)

Essen | Folkwang Museum: Chagall, Matisse, Miró Made in Paris | 2023

Basierend auf der Sammlung des Museum Folkwang, die um internationale Leihgaben erweitert wird, präsentiert die Ausstellung herausragende Werke, darunter „Jazz“ von Henri Matisse, „La Tauromaquia“ von Pablo Picasso, „A toute épreuve“ von Joan Miró oder die Radierungen Marc Chagalls zur hebräischen Bibel.
5. September 2017
Joan Miró, Personnage devant le soleil [Figur vor der Sonne], 1975, Kohle, Pastellstift und Gouache auf Zeitungspapier, Collection Fondation Marguerite et Aimé Maeght, SaintPaul – France © Successió Miró / VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Max Ernst Museum Brühl: Welt der Monster von Joan Miró Augmented Reality erweckt Monster zum Leben

Miró-Monster für Zuhause: Nur wenige Tage nach der Gamescom Köln eröffnet einige Kilometer weiter südlich im Max Ernst Museum Brühl des LVR die Ausstellung „MIRÓ. Welt der Monster“, deren Kunstvermittlung sich in die Augmented Reality begibt. Zwar ohne VR-Brille, aber mit spezieller „Miró 2.0“-App ausgerüstet, können die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung nicht nur selbst ihre eigenen Monster à la Miró am Smartphone collagieren, sondern im Besitz des Ausstellungskatalogs zu Hause die Bronzeplastiken nochmals am Tablet zum Leben erwecken und von allen Seiten betrachten.

Aktuelle Ausstellungen

17. August 2023
Käthe Kollwitz, Die Pflüger. Blatt 1 aus dem Zyklus Bauernkrieg, 1907 (Kunsthaus Zürich)

Schweiz | Zürich: Kunsthaus: Käthe Kollwitz / Mona Hatoum Stellung beziehen! | 2023

16. August 2023
Dots Obsession, 2013, Installationsansicht Yayoi Kusama, You Me and the Balloons, in Manchester International Festival 2023, Foto: DavidLevene

Manchester | The Warehouse: Yayoi Kusama You, Me and the Balloons | 2023

Yayoi Kusama feiert mit der Installation drei Jahrzehnte aufblasbare Kunstwerke, die in dieser Ausstellung zum ersten Mal zusammengeführt werden. In Manchester stellt die japanische Künstlerin elf großformatige Werke aus, einige davon sind über 10 Meter hoch.
15. Juli 2023
Michael Rakowitz, The invisible enemy should not exist (Room F, section 1, panel 15, Northwest Palace of Kalhu), 2019. Middle Eastern food packaging and newspapers, glue, cardboard on wooden structures, 88.6 x 84.2 x 3.5 inches.

Gateshead | Baltic: Michael Rakowitz Hängender Garten | 2023/24

Ein Hängender Garten als weitläufiger, immersiver Wald aus Bäumen, Hecken, Kräutern und Heilpflanzen, bewohnt von Rakowitz’ Pappskulpturen und aktiviert durch ein intensives Programm.