Was ist ein Flachdruck?

Der Flachdruck unterscheidet sich von Hochdruck und Tiefdruck grundlegend dadurch, dass die druckenden und die nicht druckenden Teile auf gleicher Höhe liegen. Dahinter steht die Beobachtung, dass Stein und Metallplatten Fett und Wasser gleichzeitig aufnehmen können. Der Druckträger wird chemisch so vorbereitet, dass er nur an bestimmten Stellen Farbe anhaftet. An den nichtdruckenden Stellen wird die Farbe abgewiesen.

Die wichtigen Formen des Flachdrucks sind:

  • Lithografie
  • Offsetdruck

Lithografie

Im Jahr 1798 entdeckte Alois Senefelder, dass Solnhofer Kalkschiefer an all jenen Stellen Farbe abstoßen, die zuvor mit Gummi arabicum und Salpetersäure behandelt sowie mit Wasser befeuchtet worden waren. Für eine Lithografie wird die Steinplatte (später Metallplatte) befeuchtet, in der Folge nimmt sie dort die Farbe an und gibt sie im Druck wieder ab.

Autografie

In der Autografie wird die Zeichnungen von einem Umdruckpapier, das ist ein speziell vorbereitetes Papier, in einem eigenen Arbeitsvorgang auf den Stein übertragen. Es hat den Vorteil, dass die Zeichnung im Druck seitenrichtig erscheint.

Zinkografie

Eine Sonderform der Lithografie stellt die Zinkografie dar, für die anstelle eines Steins eine Zinkplatte verwendet wird. Die Oberfläche dieser Platte muss vor der chemischen Bearbeitung gleichmäßig aufgeraut (gekörnt) werden.

Siebdruck

Der Siebdruck arbeitet ebenfalls auf einer Ebene, die aus einem durchlässigen Material – meist Gaze, Seide, Perlon oder Nylon – gefertigt ist. Die nichtdruckenden Stellen im Gewebe werden verklebt, sodass diese wie eine Schablone wirken [Durchdruck]. Danach wird das Sieb, bestehend aus einem Holz- oder Metallrahmen samt der vorbereiteten Gaze, auf das zu bedruckende Papier gelegt und die Farbe auf dem Sieb mit einer Rakel verteilt. Überall wo die Farbe auf offene Stellen trifft, geht sie auf das Papier durch, wo die Farbe auf eine geschlossene Stelle trifft hingegen nicht.