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Düsseldorf | K20: Joseph Beuys – Parallelprozesse Gesamtwerk auf drei Stockwerken

Joseph Beuys: „The Pack (das Rudel)“, 1969, VW Bus, 24 Schlitten mit Wachs/Fett, Baumwollband, Filz, Abbindegurten und Stablampe ausgestattet, Neue Galerie, MHK, Kassel, © Foto: Foto: Achim Kukulies © Kunstsammlung NRW.

Joseph Beuys: „The Pack (das Rudel)“, 1969, VW Bus, 24 Schlitten mit Wachs/Fett, Baumwollband, Filz, Abbindegurten und Stablampe ausgestattet, Neue Galerie, MHK, Kassel, © Foto: Foto: Achim Kukulies © Kunstsammlung NRW.

Joseph Beuys, der „Schamane“, der Anstößige und Anstoßende, der Hervorbringer von Kreativität (Stichwort: Jeder Mensch ist ein Künstler!), der Kapitalismuskritiker, der Utopist. Das K20 präsentiert das Gesamtwerk im Überblick – auf drei Geschossen, kommentarlos, reduziert. Was kann man heute noch vom Aktionskünstler, vom politisch Aktiven lernen? Vielleicht, dass für ihn Kunst und Leben in Eins fallen?

Beuys selbst meinte, in der Zeichnung den Ursprung der Kunst wie seiner eigenen kreativen Tätigkeit zu finden. Hier wird bereits eine Quelle seines späteren Schaffens erkennbar, wenn er feststellte, dass der schöpferische Prozess mit dem Gedanken beginne. Ab Mitte der 1950er Jahre wandte sich Beuys der Skulptur und der Verbindung von Kunst und Leben zu und führte 1963 seine ersten beiden Aktionen anlässlich des „Fluxus-Festum“ der Kunstakademie auf. Die wissenschaftlich akkurat vorbereitete Werkschau zeigt mit etwa 300 Arbeiten die Vielgestaltigkeit und Vielschichtigkeit des Beuys`schen Kunstbegriffs auf. Rauminstallationen, kleinformatigen Zeichnungen, Objekte in Vitrinen aus den berühmten, einfachen Materialien haben noch immer eine magische Strahlkraft, wirken geheimnisvoll und erklären sich mitnichten von selbst. In der Ausstellung auf Texte zu verzichten, ist daher genauso konsequent wie mutig, verlangt es doch vom Besucher entweder ein bereits wissendes Schauen oder das Mieten eines Audioguides. So trifft man im Museum viele schweigsam hörende Menschen, und eine fast unheimliche, ja andächtige Stille breitet sich rund um die Objekte aus.

Beiträge zu Joeph Beuys

24. März 2023
Joachim Lutz, Ruchera (Höhle), Detail, Simbabwe, 1929, Aquarell auf Papier (© Frobenius-Institut Frankfurt am Main)

Darmstadt | Hessisches Landesmuseum: Urknall der Kunst Höhlenmalerei und Moderne | 2023

Für die Künstler der Moderne war die Entdeckung der Höhlenmalereien ein Schlüsselerlebnis. Die Ausstellung stellt die Felszeichnungen in den Dialog mit Werken von Joan Miró, Paul Klee, Pablo Picasso, Hans Arp, Willi Baumeister und André Masson und schlägt den Bogen zur Kunst von Joseph Beuys.
20. November 2022
Nicholas Nixon, The Brown Sisters, Greenwich, Rhode Island, 1980, Silbergelatinen-Abzug, 19,3 x 24,4 cm (Olbricht Collection © Nicholas Nixon, courtesy Fraenkel Gallery, San Francisco)

Tübingen | Kunsthalle Tübingen: SISTERS & BROTHERS 500 Jahre Geschwister in der Kunst | 2022/23

Die Ausstellung leistet einen wichtigen Auftakt für eine längst überfällige, fundierte Analyse von Geschwistern in unserer Gesellschaft.
12. März 2022
Lori Hersberger, Sunset 164, 2006, Neon, schwarzes Floatglas, 1,84 x 3,68 m (Neon), Installationsmaße variabel, © Lori Hersberger Studio, Zürich, Foto: Hans-Georg Gaul, Berlin

Wolfsburg | Kunstmuseum: Licht Macht! Licht! mit politischen, ökologischen oder sozialen Aussagen

Die Ausstellung Macht! Licht! versammelt Lichtkunst mit politischen, ökologischen oder sozialen Aussagen.
9. Oktober 2021
Krefeld: Beuys - Duchamp

Krefeld | Kaiser Wilhelm Museum: Beuys & Duchamp. Künstler der Zukunft Berührungsprunkt zwischen ironischem Skeptiker & gesellschaftsveränderndem Visionär

Zum ersten Mal stellt das Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld das Werk von Joseph Beuys (1921–1986) dem Œuvre des französisch-amerikanischen Objektkünstlers und Wegbereiters der Konzeptkunst Marcel Duchamp (1887–1968) gegenüber.
22. Juni 2021
Bonn, Beuys - Lehmbruck

Bonn | Bundeskunsthalle: Beuys – Lehmbruck Denken ist Plastik

Im Jahr 1986 erhielt Joseph Beuys den Wilhelm-Lehmbruck-Preis. In seiner Dankesrede betont er die Bedeutung, die die Kunst des expressionistischen Bildhauers für ihn hatte. Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys geht die Ausstellung „Beuys – Lehmbruck. Denken ist Plastik“ dem Weg vom expressionistischen Bildhauer zur Sozialen Plastik nach.
1. Juni 2021
Joseph Beuys, Richtkräfte einer neuen Gesellschaft, 1974–1977 (erworben 1976 durch das Land Berlin, © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Mathias Völzke, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020)

Berlin | Hamburger Bahnhof: Joseph Beuys zum 100. Geburtstag Sprache als Ausgangspunkt von Beuys‘ Kunst

Zu Beuys‘ 100. Geburtstag rückt der Hamburger Bahnhof die Sprache in den Mittelpunkt einer Ausstellung, die Skulpturen, Zeichnungen, Installationen, Filme, Plakate und Dokumente – darunter der Zyklus „The secret block for a secret person in Ireland“ und die Installation „Das Kapital Raum 1970–1977“ – aus den Beständen der Nationalgalerie, der Sammlung Marx, des Kupferstichkabinetts und der Kunstbibliothek umfasst.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.