Eglon van der Neer

Wer war Eglon van der Neer?

Eglon Hendrick van der Neer (Amsterdam 1635/36–3.5.1703 Düsseldorf) war ein niederländischer Maler des Barock. Der spanische König Karl II. und der pfälzische Kurfürst Johann Wilhelm ernannten ihn zum Hofmaler.

Kindheit & Ausbildung

Eglon van der Neer wurde 1635 oder 1636 als Sohn des aus Gorinchem gebürtigen Amsterdamer Landschaftsmalers Aert van der Neer und seiner Frau Liesbeth Govers (*1608) geboren. Eglon hatte mindestens fünf Geschwister. In den 1660er Jahren scheiterten seine Eltern bei dem Versuch, in der Amsterdamer Kalverstraat ein Weinlokal zu betreiben.

In seinen frühen Jahren wurde Eglon van der Neer von seinem Vater zum Maler ausgebildet. Ab etwa 1640 ging van der Neer beim Amsterdamer Historienmaler Jacob van Loo (1614–1670) in die Lehre.

Werke

Um 1654 trat Eglon van der Neer in die Dienste des Gouverneurs des Fürstentums Orange, Friedrich von Dohna. Ende 1658 kehrte er nach Amsterdam zurück.

Im Februar 1659 heiratete Eglon van der Neer Maria Wagensvelt, die Tochter eines wohlhabenden Rotterdamer Notars, mit der er mehrere Kinder hatte. 1663 zog er mit seiner Familie nach Rotterdam, wo Adriaen van der Werff (1659–1722) sein Schüler wurde.

Nachdem seine erste Frau 1677 gestorben war, zog Eglon van der Neer 1679 nach Den Haag, wo er 1680 der Confrérie Pictura beitrat. Später zog er weiter nach Brüssel. Dort heiratete er Marie Du Chastel (1652–1692; auch Marie Augustine du Châtel genannt), die ihm neun Kinder gebar.

Sein gutes Verhältnis zum Gouverneur der Spanischen Niederlande, Fray Antonio de Agurto, des Marquis de Castanaga, brachte ihm im Jahr 1687 den Titel eines Hofmalers des spanischen Königs Karl II. ein. Als Karls erste Gemahlin, Marie Louise d’Orléans, 1689 gestorben war, erhielt van der Neer den Auftrag, Maria Anna von der Pfalz, Karls neue Heiratskandidatin und ab 1690 dessen zweite Ehefrau, zu porträtieren.

Im Jahr 1695 kaufte Kurfürst Johann Wilhelm, der Bruder von Maria Anna von der Pfalz, ein Bild van der Neers in Rotterdam, wo er bei einer Reise durch die Niederlande Station machte. Wenig später ließ der Kurfürst Kontakt zum Maler aufnehmen und ihm Aufträge erteilen.

Nachdem van der Neers zweite Ehefrau 1692 gestorben war, traf er Adriana Spilberg, die Tochter des 1690 verstorbenen kurpfälzischen Hofmalers Johannes Spilberg, die selbst eine ausgebildete Malerin war. 1697 heirateten sie in Düsseldorf, Hauptstadt von Jülich-Berg, infolge der Zerstörung Heidelbergs im Pfälzischen Erbfolgekrieg seit 1693 neue Hauptresidenz der Kurpfalz und Mittelpunkt ihres Hofstaats. 1698 ernannte Johann Wilhelm van der Neer zu seinem Hofmaler. Diese Stellung bekleidete er bis zu seinem Tod im Jahr 1703.

Van der Neer gilt als hervorragender Porträt-, Genre-, Interieur- und Landschaftsmaler des Goldenen Zeitalters der Niederlande. Seine Interieurs zeigen Einflüsse von Pieter de Hooch, Gerard ter Borch, Gabriel Metsu und Frans van Mieris d. Ä. Seine Landschaften sind von Adam Elsheimer, Jan Brueghel d. Ä. und Jacques d’Arthois beeinflusst.

Tod

Eglon van der Neer starb am 3. Mai 1703 in Düsseldorf.