Die Brücke
Was ist die „Brücke“?
„Die Brücke“ war eine deutsche Künstlergruppe des Expressionismus, die 1905 in Dresden gegründet wurde und sich 1913 auflöste. Vier Architekturstudenten – Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl – schlossen sich zu gemeinsamer autodidaktischer Kunstübung zusammen. Bis 1910 entwickelten sie einen neuen Malstil, den sie auch auf den Holzschnitt und die Holzskulptur übertrugen. Charakteristisch ist eine rohe Malweise, unvermischte Farben in intensiven Tönen und die Hinwendung zu Natur und Großstadt. Erst mit der Entstehung des Expressionismus, für den die Künstlergruppe „Brücke“ heute synonym steht, wurde mit allem Bisherigen gebrochen. Heute gelten die Malerei und Bildhauerei der „Brücke“-Künstler als der Durchbruch der deutschen Stilentwicklung zur Moderne.
Die „Brücke“-Künstler setzten bei Impressionismus, Pointilismus (→ Postimpressionismus | Pointillismus | Divisionismus), Jugendstil, Japonismus und Symbolismus an. Sie rezipierten die Kunst von Vincent van Gogh und Edvard Munch, endeckten den schwarz-weißen Holzschnitt und das farbig leuchtende Aquarell neu. Emil Nolde sollte als etwas älterer Autodidakt den jungen Künstlern als Leitstern dienen. Die „Brücke“-Künstler einte ein starker Gruppengedanke. Sie verbrachten anfangs die Sommermonate an den Moritzburger Teichen bei Dresden, wo sie der antibürgerlichen Freikörperkultur wie der Natur als Sehnsuchts- und Projektionsort frönten. Die Auseinandersetzung mit der afrikanischen und ozeanischen Kunst ab 1909 brachte die „Brücke“-Künstler auf gänzlich neue formale Lösungen – am auffallendsten sind die eckigen Formen der Figuren und die stark leuchtenden, unvermischten Farbtöne. 1910 brachen die „Brücke“-Künstler mit ihren Gemälden und die selbst geschnitzten Objekten, Möbeln und figuralen Skulpturen mit der impressionistischen und realistischen Tradition. In der Folge setzten sich die „Brücke“-Künstler mit Kubismus und Futurismus auseinander, was die Hinwendung zum Eckigen und Kantigen noch verstärkte.
Wer waren die Künstler der „Brücke“?
Die Gründungsmitglieder der „Brücke“ waren:
- Ernst Ludwig Kirchner
- Erich Heckel
- Karl Schmidt, genannt Karl Schmidt-Rottluff
- Fritz Bleyl (Mitglied 1905–Ende 1907)
Später kamen dazu:
Im Lauf ihres Bestehens zwischen 1905 und 1913 nahm „Die Brücke“ zwölf Künstler aus fünf Ländern auf. Von den neuen aktiven Mitgliedern erhoffte man sich den Einsatz für die gemeinsame Sache bzw. deutliche Signalwirkung nach außen:
- Emil Nolde, Mitglied Mai 1906–November 1907. Er warb auch das erste passive Mitglied, den Sammler und Mäzen Gustav Schiefler.
- Max Pechstein, Mitglied 1906–Mai 1912
- Cuno Amiet, September 1906: Im Mai 1905 präsentierte der Kunstsalon Emil Richter eine Ausstellung mit 40 Werken von Cuno Amiet, die zur Inspiration der zukünftigen „Brücke“-Künstler wurde.
- Lambertus Zijl und Viggo Graf Moltke, 1906 zum Mitglied ernannt, obwohl dieser absagte.
- Akseli Gallen-Kallela, März 1907
- Fritz Nölken, 1908
- Kees van Dongen, Ende 1908
- Otto Mueller, ab 1910
- Bohumil Kubišta, 1911
Temporäre Mitglieder und auswärtige Mitglieder
Emil Nolde
Am 4. Februar 1906 lud Karl Schmidt-Rottluff Emil Nolde ein, der „Brücke“ beizutreten, nachdem er im Januar dessen farbintensive, an van Gogh geschulte Werke auf einer Ausstellung in der Galerie Ernst Arnold in Dresden gesehen hatte. Nolde war von Mai 1906 bis November 1907 eineinhalb Jahre Mitglied der Gemeinschaft. Er hatte die Idee, Nicht-Künstler als Unterstützer zu werben, um die wirtschaftliche Situation der Künstler zu verbessern und geplante Ausstellungstourneen zu finanzieren.
„Nun, eine von den Bestrebungen der Brücke ist, alle revolutionären und gärenden Elemente an sich zu ziehen – das besagt der Name Brücke. […] Nun, geehrter Herr Nolde, denken Sie, wie und was Sie wollen, wir haben Ihnen hiermit den Zoll für Ihre Farbstürme entrichten wollen. Ergebenst und huldigend die Künstlergruppe Brücke.“ (Emil Nolde, Jahre der Kämpfe, 5. Aufl. Köln 1985, S. 98.)
Cuno Amiet
Der Schweizer Maler Cuno Amiet trat ebenfalls 1906 der „Brücke“ bei. Auch Amiet orientierte sich in seiner Kunst stark am Werk Vincent van Goghs.
Akseli Gallen-Kallela
Der finnische Maler Akseli Gallen-Kallela konnte 1907 für die „Brücke“ gewonnen werden. Als Symbolist hatte er sich der nordischen Sagenwelt angenommen und damit ein großes Publikum begeistert.
Kees van Dongen
Der niederländisch-französische Fauvist Kees van Dongen trat 1908 vorübergehend der „Brücke“ bei und lud die Dresdner ein, an der 25. Ausstellung der Artistes Indépendants teilzunehmen. Ernst Ludwig Kirchner drängte Max Pechstein nach van Dongens Beteiligung an einer Ausstellung von Fauvisten in der Galerie Richter (September 1908), van Dongen die Einladung auszusprechen.1
Franz Nölken
Der Hamburger Maler Franz Nölken lebte zeitweilig in Paris und war in seinem Schaffen von der französischen Kunst beeinflusst.
Bohumil Kubišta
1911 kam als letztes Mitglied noch Bohumil Kubišta zur „Brücke“, nachdem diese bereits nach Berlin übergesiedelt war. Kubišta war auch ein Mitglied der Prager Künstlervereinigung Maněs.
Henri Matisse und Edvard Munch folgten den Aufforderungen zur Mitgliedschaft nicht. Obschon die „Brücke“-Künstler später behaupteten, sie hätten Matisse und seine Kunst nicht gekannt, beruhte diese Distanzierung auf einer Falschaussage. Nachdem Ernst Ludwig Kirchner im Januar 1909 die Matisse-Ausstellung der Berliner Galerie Cassirer gesehen hatte, wollte er Matisse aufnehmen. Erich Heckel fragte bei Cuno Amiet an:
„Kennen Sie Matisse persönlich? Dann wäre es doch das Beste, wenn Sie ihn einladen würden, zumal Ihnen auch seine Sprache geläufiger ist.“2
Gründung und Programm der „Brücke“
Am 7. Juni 1905 wurde in der alten Residenzstadt Dresden die Künstlergruppe „Brücke“ von Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt, der sich von da an nach seinem Geburtsort Schmidt-Rottluff nannte, gegründet. Kirchner und Bleyl, der der Gruppe nur bis 1907 angehörte, hatten gerade ihr Architekturstudium an der Technischen Hochschule erfolgreich mit dem Diplom abgeschlossen. Die beiden jüngeren, Schmidt-Rottluff und Heckel, studierten dagegen noch im ersten beziehungsweise dritten Semester, doch verließen sie die Hochschule schon bald, um sich dem freien künstlerischen Schaffen zu widmen. Das Interesse an der Kunst hatte die jungen Künstler zusammengeführt, alle hatten in ihrer Freizeit intensiv gemalt und gezeichnet, sich also abgesehen von dem Zeichenunterricht an der Technischen Hochschule weitgehend autodidaktisch ausgebildet. Nur Kirchner, der im Wintersemester 1903/04 sein Architekturstudium vorübergehend in München fortsetzte, konnte sich dort durch den Besuch des privaten „Lehr- und Versuchsateliers für Angewandte und Freie Kunst“ von Wilhelm von Debschitz und Hermann Obrist zusätzliche Kenntnisse aneignen.
Der Name „Brücke“ wurde, wie sich Erich Heckel später erinnerte, von Karl Schmidt-Rottluff geprägt.
„Wir haben natürlich überlegt, wie wir an die Öffentlichkeit treten können. Eines Abends sprachen wir auf dem Nachhauseweg wieder davon. Schmidt-Rottluff sagte, wir könnten das Brücke nennen – das sei ein vielschichtiges Wort, würde kein Programm bedeuten, aber gewissermaßen von einem Ufer zum anderen führen. Wovon wir weg mussten, war uns klar, wohin wir kommen würden, stand allerdings weniger fest.“3
Vielleicht spielte auch Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ eine Rolle, heißt es in dem Buch doch:
„Was groß ist am Menschen, das ist, dass er eine Brücke und kein Zweck ist: was geliebt werden kann am Menschen, das ist, dass er ein Übergang und kein Untergang ist.“
Das Ziel der „Brücke“ war, den „Kampf wider die gegnerischen Kräfte“ aufzunehmen, wie Fritz Bleyl sich erinnerte.4 Die jungen Maler empfanden sich als Revolutionäre, die mit der Tradition brechen und in der Gefolgschaft der Avantgarde etwas gänzlich Neues schaffen wollten. Dabei wollten sie sich keinem Stildiktat beugen und bewusst die Rolle von Außenseitern einnehmen.
Das Programm der „Brücke“ wurde 1906 als Holzschnitt veröffentlicht, geschnitten von Ernst Ludwig Kirchner. Interessanterweise blieb es das einzige theoretische Manifest der „Brücke“-Künstler. Zu den wichtigsten Ideen zählt, dass sie das impulsive Schaffen ins Zentrum ihrer Kunstproduktion stellten.
„Mit dem Glauben an Entwicklung, an eine neue Generation der Schaffenden wie der Genießenden rufen wir alle Jugend zusammen und als Jugend, die die Zukunft trägt, wollen wir uns Arm- und Lebensfreiheit verschaffen gegenüber den wohlangesessenen älteren Kräften. Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht das wiedergiebt, was ihn zum Schaffen drängt.“ (Ernst Ludwig Kirchner, Programm der Brücke, 1906, Holzschnitt, 152 × 75 cm, Brücke-Museum Berlin)
Merkmale der Brücke-Kunst, oder: Was ist die Kunst der „Brücke“?
Hinwendung zur reinen, leuchtend eingesetzten Farbe und die radikale Reduktion der Details ließen den Mitgliedern der „Brücke“ eine Schlüsselfunktion für die Entwicklung der Moderne in Deutschland zukommen. Nie zuvor war eine Bildsprache so heftig in ihrem Ausdruck und von solcher Steigerung in der Aussage. Es war eine unmittelbar persönliche, auf Gefühl, Intuition und Emotion basierende Kunst.
Frühwerke an Jugendstil und Japonismus orientiert
Dresden galt kurz nach 1900 als eine der wichtigsten Stadt des Jugendstil in Deutschland. Damit einher ging die weite Verbreitung des Japonismus, der westlichen Auseinandersetzung mit der fernöstlichen Ästhetik. Wichtige Quellen für die Anfänge der „Brücke“ war das von der Wiener Secession herausgegebene Kunstmagazin „Ver Sacrum“, das sie zu künstlerischen Originalgrafiken inspirierte. Die Reduktion des Sichtbaren auf eine verknappte Formensprache konnten die Studenten sowohl aus nationalen wie internationalen Kunstzeitschriften erlernen wie auf der „Großen Kunstausstellung Dresden 1904“ im Original.
In der Anfangsphase der „Brücke“ spielte die Malerei eine geringere Rolle. Zeichnung und Holzschnitt dominierten, wobei Motive wie Figur, Portraits und Selbstbildnisse, Stadtansichten und Aktdarstellungen im Vordergrund standen. Es ging den „Brücke“-Künstlern vor allem darum, im sogenannten „Viertelstundenakte“ ein Modell innerhalb kurzer Zeit mit rasch gesetzten Strichen und Linien zu erfassen. Dass dem Holzschnitt anfangs eine solch große Rolle zukam, dürfte mit Ernst Ludwig Kirchners Aufenthalt in München zu tun haben. Kirchner belegte 1903/04 bei den Jugendstilkünstlern Wilhelm von Debschitz und Hermann Obrist Kurse am „Lehr- und Versuchsatelier für Angewandte und Freie Kunst“. Darüber hinaus regten ihn die frühen farbigen Holzschnitte Wassily Kandinskys an, die dieser mit Aquarellfarben druckte und ihnen dadurch einen weichen, sinnlichen Charakter verlieh. Weiterer Einfluss ging vom Schweizer Maler und Druckgrafiker Félix Valloton aus, der in starken Schwarz-Weiß-Kontrasten arbeitete.
Vorbilder: Vincent van Gogh und Edvard Munch
Zwischen 1905 und 1908/09 arbeiteten die „Brücke“-Künstler erstmals intensiv mit Malerei, was durch den direkten Einfluss der Werke von Vincent van Gogh begründet wurde. Im November 1905 zeigte der Dresdner Kunst-Salon Ernst Arnold rund fünfzig Gemälde des Holländers, der den Mitgliedern bereits aus Büchern bekannt war. Das Erlebnis der Farbe und des dynamischen Pinselstrichs jedoch veränderte ihren Blick auf den bereits 1890 verstorbenen Maler entschieden. Ihr Lehrer an der Technischen Hochschule Dresden Fritz Schumacher erinnerte sich, dass das Erlebnis seine Schüler „außer Rand und Band“5 gebracht hatte. Sowohl im Holzschnitt wie in den Tuschezeichnungen oder den Gemälden versuchten sie den bewegten Strich van Goghs aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Die hellen Bilder können manchmal nur schwer „gelesen“ werden. Anlässlich ihrer Präsentation im Bonner Kunstsalon Cohen schrieb der Rezensent der „Deutschen Reichs-Zeitung“, dass die Gemälde „so ziemlich das Radikalste gewesen seien, was der sogenannte Impressionismus“ bislang hervorgebracht habe:
„Die gespachtelten Farbenorgien [...], z.B. von Nolde und Kirchner, haben in der Nähe betrachtet, eine verzweifelte Ähnlichkeit mit einer häufig und intensiv gebrauchten Palette. In einigen Metern Entfernung beginnt man langsam bei verschiedenen Bildern, wie z.B. Kirchners 'Mädchen im Walde', sehr langsam die Einzelheiten des Gemäldes zu erkennen. Von 'malen' kann hier kaum mehr die Rede sein, sondern höchstens von einem methodischen Neben- und Übereinanderlegen von Farbflecken, die dann allmählich den Gegenstand oder die Figur hervortreten lassen."6
Im Sächsischen Kunstverein in Dresden fand im Februar 1906 eine Ausstellung mit Werken von Edvard Munch statt. Die „Brücke“-Künstler konnten zwanzig Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphiken sehen. Auch die Galerie Arnold präsentierte zur Jahreswende 1905/06 graphische Blätter Munchs, darunter auch einige seiner großformatigen Holzschnitte. Am frühesten und stärksten von allen „Brücke“-Künstlern reagierte Ernst Ludwig Kirchner auf Munch. Dessen experimentelle druckgraphische Techniken faszinierten ihn genauso wie die psychologisch befrachtete Ikonographie des Norwegers (→ Edvard Munchs Druckgrafik). Das ist auch der Grund dafür, warum bei ihm die Van-Gogh-Rezeption zurückhaltender ausfiel als bei den anderen. An den Farbholzschnitten Kirchners lässt sich besonders eindrücke ablesen, was Edvard Munch der „Brücke“ lehrte: Zur Psychologisierung des Inhalts gesellt sich ein bestimmter Stimmungscharakter sowie die Deformation der Konturlinien. 1908 und 1909 versuchten die „Brücke“-Künstler Edvard Munch zu einer Teilnahme an ihren Ausstellungen zu gewinnen, allerdings ohne Erfolg.
Reifer „Brücke“-Stil: Dangast und Moritzburger Teiche
Ab 1908 zeigt sich die Entwicklung des reifen „Brücke“-Stils – mit einer eher flächenbetonten Bildaufteilung, leuchtenden Farben in starken Kontrasten. 1909 entstand der kollektive „Brücke“-Stil, der mit dem Moritzburger Aufenthalt 1910 seinen Höhepunkt erreichte. Die Maler zogen die einzelnen Pinselstriche zusammen, um eine festere Komposition zu erzielen. Das Streben nach Vereinfachung verbindet sich mit einer subjektiven Interpretation der Landschaft. In den Jahren zuvor war das Werk Vincent van Goghs dazu verwendet worden, sich von den aktuellen Kunstrichtungen zu lösen und einen direkten Zugang zur Malerei zu finden. Der „monumentale“ Stil der „Brücke“ geht auf den Einfluss der aktuellen französischen Kunst, vor allem der Malerei der Fauves zurück, die Max Pechstein in Paris entdeckte (→ Expressionismus in Deutschland und Frankreich). Weitere wichtige Quelle der Inspiration waren die geschnitzten Palau-Balken, deren eckiger Figurenstil die weitere Entwicklung der „Brücke“ prägte. Die Stile von Kirchner und Heckel wie auch in gewisser Hinsicht von Pechstein näherten sich in den Jahren 1909 bis 1911 einander zum Verwechseln an, während Schmidt-Rottluff in Dangast zu einer eigenständigeren Ausdrucksweise vorstieß.
Der Badeort Dangast am Südrand des Jadebusens im Oldenburger Land besteht nur aus wenigen Häusern. Die Künstler hatten Dangast auf einer Spezialkarte entdeckt, als sie nach einem geeigneten Ort am Meer suchten. Insbesondere Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff verbrachten hier wichtige Monate, in denen sie sich vom Meer, den Gezeiten, dem Himmel und der norddeutschen Landschaft inspirieren ließen. Von 1907 bis 1910 datieren die Aufenthalte von Heckel, während Schmidt-Rottluff noch bis 1912 nach Dangast wie auch in den benachbarten Ort Dangastermoor kam. 1910 war auch Pechstein für einen Monat dort.
Während der Sommer 1909, 1910 und 1911 haben die Künstler der „Brücke“ in engster Gemeinschaft an den Moritzburger Teichen gearbeitet. Sie liegen nördlich von Dresden und konnten rasch erreicht werden. Die Aufenthalte dienten vorrangig dem Studium des Aktes in der Natur. In dem Sujet sahen sie ein Symbol sowohl für das freie Leben und die freie, von allen akademischen Fesseln befreite Kunst. Die Akte verschmelzen mit der wilden Natur, die gleichzeitig an paradiesische Situationen wie auch Schutz denken lässt. Begleitet wurden sie von ihren Freundinnen und von Artisten des Zirkus Schumann, mit denen sich die Maler angefreundet und die schon in Dresden als Modelle zur Verfügung gestanden hatten, darunter auch das Mädchen Fränzi (1910).
„Diese stete Arbeit brachte schließlich als Resultat die Lösung des Problems, nackte Menschen in freier Natur mit neuen Mitteln darstellen zu können. In ungebrochenen Farben, blau, rot, grün, gelb leuchten die Körper der Menschen im Wasser oder zwischen Bäumen.“7 (Ernst Ludwig Kirchner)
Die „Brücke“-Kunst und der Primitivismus
Die Bedeutung der traditionellen afrikanischen Kunst für die Entwicklung des deutschen Expressionismus ist zwar bereits seit seiner Entstehung bekannt, wird jedoch erst in den letzten Jahren kritisch aufgearbeitet.8 Auch Ernst Ludwig Kirchner ließ sich von Werken im Dresdner Ethnografie-Museum und seinen Besuchen von Völkerschauen in Dresden (1910) beeindrucken. „Wie viel weiter sind doch die Neger in diesen Schnitzereien“, klagte der Künstler noch Jahre später in seinem Tagebuch. Vor allem sogenannte Palau-Balken aus der Südsee und kraftvollen Holzskulpturen aus der deutschen Kolonie Kamerun begeisterten den angehenden Künstler, so dass sie bereits den Stil des Holzschnitt-Deckblatts für das gemeinsame Programm maßgeblich prägten.
„Brücke“ in Berlin: Großstadtexpressionismus
In der zweiten Jahreshälfte 1911 überdieselten Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff von Dresden nach Berlin. 1912 erlebte der „Brücke“-Expressionismus seinen Höhepunkt, und steigerte sich noch weiter, bis schließlich der Erste Weltkrieg dem internationalen Austausch und der künstlerischen Gemeinschaft endgültig ein Ende setzte.
Der charakteristische „Brücke“-Stil war in Auseinandersetzung mit der französischen Kunst, der Natur und außereuropäischer Kunst entstanden. In der Großstadt Berlin verband sich der Stil der „Brücke“ mit dem Rhythmus, der Dynamik und der Hektik der Großstadt. Den Künstlern begegnete eine andere Art von Lebensgestaltung und Lebensgefühl. Damit mussten sie sich in ihren Werken genauso auseinandersetzen wie mit der expressionistischen Dichtung. Themen wie Varieté, Cafés, Stadtlandschaften und Straßenszenen mit den Berliner Kokotten begannen die Bilder zu erobern (→ Ernst Ludwig Kirchner: Die Berliner Jahre); die Sommeraufenthalte verbrachten die Künstler an unterschiedlichen Orten. Die Farbgebung ihrer Werke wurde düsterer, die Formen spitzwinklig und nervös. Schönheit und Hässlichkeit wurden neu definiert. Dem kollektiven „Brücke“-Stil folgten zunehmend individuelle Gestaltungsansätze der einzelnen Mitglieder.
Die „Brücke“ und der „Blaue Reiter“
1912 traten in München Künstler unter der Gruppenbezeichnung „Der Blaue Reiter“ zusammen, um gemeinsam einen Almanach herauszugeben und zwei Ausstellungen zu organisieren (→ Der Blaue Reiter). Die erste Ausstellung des „Blauen Reiter“ fand von Dezember 1911 bis Januar 1912 in der „Modernen Galerie Heinrich Thannhauser“ statt und wurde im März/April in Berlin gezeigt. In Berlin stellte Herwarth Walden die Künstler rund um Wassily Kandinsky, Franz Marc und Paul Klee in der Eröffnungsausstellung seiner „Sturm“-Galerie erstmals vor.
Die Werke des „Blauen Reiters“ zeigten eine andere Moderne als diejenigen der „Brücke“. Die Mitglieder des „Blauen Reiters“ studierten die Stilmittel von Kubismus und Orphismus, reisten nach Paris und publizierten einen wichtigen Beitrag von Robert Delaunay. Die Auseinandersetzung um die Abstrakte Kunst spielte innerhalb des „Blauen Reiters“ eine wichtige Rolle. Die Münchner Künstler Kandinsky, Marc sowie der Rheinländer August Macke gaben 1912 ihren gleichnamigen Almanach – „Der Blaue Reiter“ – heraus. Hierin stellten sie in Textbeiträgen und Bildbeispielen Werke unterschiedlichster Herkunft und Funktion vor. Die revolutionärste Idee war, eine Verbindung von der Gegenwart zu Gotik, Stammeskunst, asiatischer Kunst, Volkskunst und sogar zu Kinderzeichnungen herzustellen. Die einfache Ausdrucksweise eines Henri Rousseau traf auf bayrische Hinterglasbilder, Pablo Picassos kubistische Kompositionen und Arnold Schönbergs Ausführungen zur avantgardistischen Musik. Wassily Kandinsky verfasste theoretische Texte, in denen er das Wesen der Kunst zu ergründen suchte. Das Gedanken- und Geistesgut des „Blauen Reiters“ ist daher programmatisch orientiert, ihre Kunst international ausgerichtet. Im Vergleich dazu ist die Kunst der „Brücke“, wie ihre Protagonisten immer wieder betonten, eher auf der emotionalen, eruptiven Ebene angesiedelt.
Auflösung der „Brücke“
Mit der Übersiedlung der „Brücke“ nach Berlin verlor sich der Zusammenhalt der Künstler zunehmend, und das Interesse an der Gruppengemeinschaft verringerte sich stark. Im Mai 1913 löste sich die „Brücke“ nach inneren Streitigkeiten auf.
Die „Brücke“-Künstler planten, im Frühjahr 1913 eine Chronik als Jahresgabe herauszugeben. Ernst Ludwig Kirchner übernahm die Aufgabe der Gestaltung und verfasste auch den Text. Seine Formulierungen fanden jedoch nicht die Zustimmung der anderen Mitglieder, sodass es zum Streit und schließlich zur Auflösung der Gruppe kam.
„Für 1913 planten wir die Herausgabe einer Chronik, die von jedem von uns Handdrucke und Fotos nach Bildern (letztere von Kirchner aufgenommen) enthalten sollte und zu der Kirchner den Text verfasste. Dieser entsprach weder Schmidt-Rottluffs noch Otto Muellers und meiner Sicht der Tatsachen und unserer, das Programmatische ablehnenden Auffassung, so dass wir beschlossen, die Chronik nicht herauszugeben. Jeder erhielt seine Drucke und seinen Teil des Textes. Kirchner hat dann später in der Schweiz das Titelblatt mit den vier Bildnissen noch geschnitten und einige Exemplare zusammengestellt.“ (Erich Heckel)
Am 27. Mai 1913 wurden die Passivmitglieder der „Brücke“ offiziell über die Auflösung der Künstlergruppe informiert. In einer kurzen Mitteilung hieß es:
„Wir teilen Ihnen hierdurch mit, dass die Unterzeichneten beschlossen, Künstlergruppe 'Brücke' als Organisation aufzulösen. Mitglieder waren Cuno Amiet, Erich Heckel, E. L. Kirchner, Otto Mueller, Schmidt-Rottluff.“
Die wichtigsten Künstler der „Brücke“
Ernst Ludwig Kirchner
→Ernst Ludwig Kirchner: Biografie
Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) war ein Mitbegründer der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden und ein bedeutender Vertreter des deutschen Expressionismus. Gemeinsam mit Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Max Pechstein entwickelte er den Brücke-Stil, in dem Einflüsse des Postimpressionismus, der afrikanischen Kunst und des Futurismus verarbeitet wurden. 1912 nach Berlin übersiedelt, meldete sich Kirchner „unfreiwillig freiwillig“ zum Einsatz im Ersten Weltkrieg. übersiedelte er nach Davon in die Schweiz, wo er sich in den 1920er Jahren der Alpenlandschaft zuwandte. Nach dem „Anschluss“ Österreichs durch die NS-Truppen entwickelte der als „entartet“ diffamierte, international erfolgreiche Künstler die Vorstellung, dass als nächstes Land die Schweiz überfallen werden würden. Wohl aus diesem Grund erschoss sich Ernst Ludwig Kirchner am 15. Juni 1938.
Erich Heckel
Erich Heckel (1883–1970) zählt zu den bedeutendsten Malern und Grafikern des deutschen Expressionismus. Der Autodidakt war Mitbegründer der Brücke in Dresden und deren Organisator. Nachdem er gemeinsam mit Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Max Pechstein den Expressionismus in Form des „Brücke-Stils“ (um 1909/10) entwickelt hatte, übersiedelte er im Herbst 1911 nach Berlin. Mit seinen Gemälden und Druckgrafiken, vor allem Holzschnitten, prägte er die Avantgarde vor dem Ersten Weltkrieg.
Karl Schmidt-Rottluff
→ Karl Schmidt-Rottluff: Biografie
Der in Rottluff (Sachsen) geborene Karl Schmidt nahm 1905 seinen Künstlernamen Schmidt-Rottluff an, als er gemeinsam mit Ernst Ludwig Kirchner, seinem Jugendfreund Erich Heckel und Fritz Bleyl die Künstlergruppe Brücke gründete und sich entschloss freischaffender Maler zu werden. Schmidt-Rottluff gab dazu das 1905 begonnen Architekturstudium in Dresden auf. Schmidt-Rottluff gwann Emil Nolde als Mitglied der Brücke. Für sich selbst nutzte Schmidt-Rottluff Nolde als „Lehrmeister“ auf der Ostseeinsel Alsen (Sommer 1906), was Nolde nicht unterstützte und sich deshalb rasch wieder zurückzog.
Karl Schmidt-Rottluff fand auf der Suche nach einer natürlichen „ursprünglichen“ Lebensweise in Dangast (Oldenburg) einen geeigneten, weil paradiesischen Ort, um mit seinen Modellen nackt am Teich zu posieren. Zwischen 1907 und 1912 hielt sich Schmidt-Rottluff jeden Sommer dort zu Malaufenthalten auf.
Ende 1911 übersiedelte Karl Schmidt-Rottluff nach Berlin, was sich für die weitere Entwicklung, aber auch das Ende der Brücke 1913 für bedeutend herausstellte. Hier sah sich Schmidt-Rottluff verstärkt mit Kunstwerken der internationalen Avantgarde konfrontiert, namentlich machten die Werke von Pablo Picasso großen Eindruck auf ihn. Zwischen 1912 und 1914 setzte er sich verstärkt mit Kubismus und Futurismus auseinander. Die Spannungen innerhalb der Gruppe – zum einen den Brückestil und dessen Geschichte betreffend und zum anderen das Diktum, nur gemeinsam auszustellen – führten zur Auflösung der Künstlergemeinschaft 1913.
Max Pechstein
Max Pechstein stieß 1906 zur „Brücke“. Erich Heckel war ihm im Frühjahr auf der „Dritten Deutschen Kunstgewerbeausstellung“ in Dresden begegnet (12.5.–31.10.). Pechstein hatte in Dresden eine Deckenmalerei ausgeführt, deren leuchtende Farbgestaltung allerdings zu seiner großen Verärgerung durch Übermalung gemildert worden war.
Pechstein hatte nach einer Lehre als Dekorationsmaler 1900 bis 1902 die Kunstgewerbeschule in Dresden besucht; von 1902 bis 1906 schloss er seine Ausbildung als Meisterschüler an der Dresdener Kunstakademie ab. Pechstein lehnte die akademische Malweise ab und wandte sich daher 1906 der „Brücke“ zu. Max Pechstein malte 1906 und 1907 einige wenige an van Gogh geschulte Werke, bevor er schließlich im September 1907 für ein Jahr zuerst nach Italien und dann für ein Dreivierteljahr nach Paris reiste. Sein Beitrag zum sich ab 1908 herauskristallisierenden „Brücke“-Stil war entscheidend. Aus wirtschaftlichen Gründen entschied er sich, ein Atelier in der Reichshauptstadt Berlin statt in Dresden zu nehmen. Der Kontakt zu Kirchner intensivierte sich nach Pechsteins Rückkehr. Er war es auch, der in der zweiten Jahreshälfte die „Brücke“-Künstler zum Umzug nach Berlin anspornte. Max Pechstein selbst trat 1912 aus der „Brücke“ aus.
Emil Nolde
Emil Nolde (1867–1956) gehört zu den bedeutendsten Malern, Druckgrafikern und Aquarellisten des deutschen Expressionismus. Der Einzelgänger war Autodidakt und entschloss sich nach ersten Erfolgen mit skurrilen Monstern (Postkartenmotive), den Sprung als freischaffender Maler zu wagen. Anfangs wurde er vom Impressionismus beeinfluss, was sich in seinen ersten Bildern vom Blumengarten deutlich zeigt. Als aufstrebender Avantgardist verehrten ihn die Gründungsmitglieder der „Brücke“ in Dresden, weshalb er kurzfristig sogar ihr Mitglied wurde (1906/07). Die starke Gruppenzusammenhörigkeit und, wie er meinte, der viel zu homogene Gruppenstil veranlassten den Einzelgänger jedoch bald sich von seinen neu gewonnen Freunden zu trennen.
Die Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs verbrachte Emil Nolde mit seiner Ehefrau Ada auf Reisen zwischen den Nordseeinseln und Berlin, zwischen der rauen Natur und der Großstadt. Noch 1914 brachen sie gemeinsam in die Südsee auf, das Vorbild Paul Gauguin wirkte hier entschieden nach (→ Emil Nolde. Werke in Glut und Farbe). Wenn auch Emil Nolde direkten Kontakt zu den Bewohnern der Sepik-Region hatte, so ließ er sich dennoch nicht zu realistischen Schilderungen von deren Leben animieren. Stattdessen überdeckte er Krankheiten und Elend mit christlichen Motiven und deutete den Urwald nicht als „grüne Hölle“, sondern als Garten Eden.
Förderer der „Brücke“
Karl Ernst Osthaus
Zu den ersten Fröderern der „Brücke“ gehörte der Sammler und Museumsgründer Karl Ernst Osthaus, der 1902 das Museum Folkwang in Hagen, Nordrhein-Westfalen, begründet hatte. Emil Nolde, derKarl Ernst und Gertrud Osthaus im Frühjahr 1906 kennengelernt hatte, dürfte die Dresdner Künstler auf ihn aufmerksam gemacht haben. Das Interesse Osthaus' an der französischen Moderne, beginnend mit Edouard Manet bis Vincent van Gogh, verband den Philantropen mit den jungen Künstlern. Bereits ein Jahr nach Gründung der Künstlergruppe lud Erich Heckel den Hagener im Namen Karl Schmidt-Rottluffs, der die Geschäftsführung der Gruppe innehatte, angeschrieben und ihm die passive Mitgliedschaft angeboten.9 Obschon Osthaus kein Fördermitglied wurde, bot er „Der Brücke“ das Museum für eine Ausstellung an. Im Juni und Juli 1907 waren die „Brücke“-Künstler im Hagener Folkwang- Museum zum ersten Mal zu Gast. Die „Gemälde-Kollektion 1907“ versammelte elf Arbeiten Schmidt-Rottluffs, acht Gemälde Heckels, sechs Gemälde Kirchners, vier Werke von Cuno Amiet und eines von Max Pechstein, zudem neun Holzschnitte von Erich Heckel, fünf von Max Pechstein, sowie sechs Lithografien und acht Zeichnungen Schmidt-Rottluffs.10 Auch wenn die Gemälde noch spätimpressionistisch anmuteten, so deutete sich der spätere „Brücke“-Stil bereits in den rohen, das Material betonenden Holzschnitten von Erich Heckel an.
Die zweite Ausstellung der „Brücke“ im Museum Folkwang wurde unter dem Titel „I. Kollektion 1910“ im Juni 1910 organisiert. Zu sehen waren fünf Gemälde Cuno Amiets, je sechs Gemälde von Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner, je drei Gemälde Max Pechsteins und Karl Schmidt-Rottluffs und zahlreiche Arbeiten auf Papier. Über Vermittlung Osthaus' gelangte das Kirchner-Aquarell „Kopf einer Tänzerin“ an den Essener Industriellen Eberhard von Bodenhausen. Dieser schrieb dem befreundeten Sammler Harry Graf Kessler begeistert:
„Was sagst Du zu Jung-Deutschland? Ich sah neulich einige von den Leuten [...] im Hagener Museum und stehe sehr unter dem Eindruck einer ganz hervorragenden Begabung bei E.L. Kirchner.“11 (Eberhard von Bodenhausen in einem Brief an Harry Graf Kessler, 10. Juli 1910)
Mitte Juli 1910 leitete Karl Ernst Osthaus, der seit 1909 im Vorstand des „Sonderbunds“ war, einige Hauptwerke der Ausstellung an die in Düsseldorf stattfindende internationale Ausstellung des „Sonderbunds Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler“ weiter. Dadurch wurden Gemälde von Kirchner, Pechstein und Schmidt-Rottluff im Kontext der internationalen Avantgarde präsentiert. Aus Dankbarkeit sandte Erich Heckel Osthaus ein Exemplar des legendären, mit 20 Originalholzschnitten ausgestatteten Katalogs der „II. Kollektion 1910“ in der Dresdner Galerie Ernst Arnold.12 Vermutlich vermittelte er jedoch das Gemälde „Mädchen mit Ziegen“ (1913) an den Sammler und Bankier August von der Heydt aus dem benachbarten Elberfeld (heute: Stadtteil Wuppertals).
Im März 1914 wurde auch Karl Schmidt-Rottluff die Ehre einer Einzelausstellung zuteil. Er präsentierte 22 vor allem während seiner Aufenthalte in Dangast und Nidden seit 1911 entstandene Gemälde von radikaler Farbigkeit und Flächigkeit. Bis 1920 waren die ehemaligen „Brücke“-Künstler Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff mit wichtigen Werken in der Sammlung des Folkwang-Museums vertreten.13
Literatur über die Brücke
- Expressionisten am Folkwang. Entdeckt – Verfemt – Gefeiert, hg. v. Museum Folkwang (Ausst.-Kat. Museum Folkwang, Essen, 20.8.2022–8.1.2023), Göttingen 2022.
- Bernhard Fulda und Aya Soika, Max Pechstein. The Rise and Fall of Expressionism, Berlin 2012.
- Marit Werenskiold, The Concept of Expressionism. Origin and Metamorphoses, Oslo/Bergen/Stavanger/Tromsø 1984.
- Georg Reinhardt, Friedrich Cohen und die Dresdner Künstlergruppe 'Brücke'. Eine Bonner Kunstausstellung des Jahres 1907, in: Bouvier 1828-1978, hg. v. Herbert Grundmann, Bonn 1978, S. 119–148.
Alle Beiträge zur Kunst der „Brücke“
- Brief Max Pechsteins an Karl Schmidt-Rottluff, undatiert, zit. n. Bernhard Fulda und Aya Soika, Max Pechstein. The Rise and Fall of Expressionism, Berlin 2012, S. 49, Anm. 60.
- Brief Erich Heckel an Cuno Amiet, 27.4.1909, zit. n.: Marit Werenskiold, The Concept of Expressionism. Origin and Metamorphoses, Oslo/Bergen/Stavanger/Tromsø 1984, S. 174, Anm. 24.
- Hans Kinkel, Aus einem Gespräch mit Erich Heckel, in: Das Kunstwerk, XII, 3, 1958, S. 24.
- Fritz Bleyl, Lebenserinnerungen, in: Fritz Bleyl 1880–1966, Brücke-Archiv 18, Brücke-Museum Berlin 1993, S. 206.
- Fritz Schumacher, Stufen des Lebens. Erinnerungen eines Baumeisters, Stuttgart 1949, S. 353.
- Deutsche Reichs-Zeitung (12. Februar 1907), zit. n. Georg Reinhardt, Friedrich Cohen und die Dresdner Künstlergruppe 'Brücke'. Eine Bonner Kunstausstellung des Jahres 1907, in: Bouvier 1828-1978, hg. v. Herbert Grundmann, Bonn 1978, S. 119-148, hier S. 130.
- Zit. n. Lothar Grisebach (Hg.), E. L. Kirchners Davoser Tagebuch, Köln 1968, Neuausg. durchges. v. Lucius Grisebach, Köln 1997, S. 85.
- Dazu zählt u. a. die Ausstellung „Ernst Ludwig Kirchner und die Kunst Kameruns“ im Weltkulturen Museum, Frankfurt, 2008. Ende 2016 folgt im Kunstmuseum Moritzburg in Halle/Saale eine Schau über „Inspiration des Fremden. Die Brücke-Maler und die afrikanische Kunst“.
- Rainer Stamm, Ausstellungen und Werke der Brücke-Künstler im Hagener Folkwang-Museum, in: Expressionisten am Folkwang. Entdeckt – Verfemt – Gefeiert, hg. v. Museum Folkwang (Ausst.-Kat. Museum Folkwang, Essen20.8.2022–8.1.2023), Göttingen 2022, S. 44–55, hier S. 45.
- Ebenda, S. 47.
- Zitiert nach: Felix Billeter, Zwischen Kunstgeschichte und Industriemanagement. Eberhard von Bodenhausen als Sammler neoimpressionistischer Malerei, in: Andrea Pophanken, Felix Billeter (Hg.), Die Moderne und ihre Sammler. Französische Kunst in deutschem Privatbesitz vom Kaiserreich zur Weimarer Republik, Berlin 2001, S. 125–147, hier S. 131.
- Rainer Stamm 2022, S. 51.[note] Zudem beteiligten sich die Künstler mit Auqarellen und Tuschezeichnungen an der von Henry van de Velde initiierten „Ehrengabe“.
Auch nach dem Zerbrechen der „Brücke“ im Mai 1913 blieben Karl Ernst Osthaus und seine Frau Gertrud de Künstlern verbunden: Im Oktober 1913 widmete das Museum Folkwang Ernst Ludwig Kirchner eine erste Einzelausstellung mit 16 Gemälden, die dieser während seiner Sommeraufenthalte 1912 und 1913 auf Fehmarn geschaffen hatte.[note]Ebenda, S. 51-52. Osthaus kaufte erst im Laufe des Jahres 1918 drei Gemälde Kirchners, nachdem er im Dezember 1917 das Atelier des Künstlers in Berlin besucht hatte.[note]Ebenda, S. 52.
- Ebenda, S. 53.