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Haus der Kunst: Markus Lüpertz. Die Zone der Malerei München zeigt aktuelle Werke des "Malerfürsten"

Markus Lüpertz im Haus der Kunst, 2018, Foto: Marion Vogel

Markus Lüpertz im Haus der Kunst, 2018, Foto: Marion Vogel

Im Herbst 2019 präsentiert das Haus der Kunst eine umfassende Einzelausstellung zum Werk von Markus Lüpertz (* 1941), die die unterschiedlichen Aspekte seiner spezifischen Bildsprache aufgreift. Lüpertz zählt zu den zentralen Künstlerfiguren der deutschen Nachkriegszeit. Seine Arbeit wurde vielfach kontrovers diskutiert.
Lüpertz‘ oft monumentale Gemälde vermitteln Bedeutung durch Bilder, die für etwas anderes stehen als für das, was sie scheinbar darstellen. Ein solcher Ansatz stellt die abgebildeten Dinge, die man auf den Gemälden zu erkennen glaubt, infrage, statt sie zu bestätigen; damit wird die Abwesenheit dessen impliziert, das hier vergegenwärtigt zu werden scheint.

Lüpertz ist ein grundlegend häretischer Künstler: Er arbeitet gegen bekannte ästhetische Kategorien, um eine eigene Zone in der Malerei zu etablieren. Banale Objekte erhalten eine sakrale Qualität, die man ihnen normalerweise nicht zuschreibt. Lüpertz‘ Ästhetik wird vielfach auf Schlagworte reduziert – plötzliche Verschiebung des Maßstabs, extrem vergrößerte Motive, ungewöhnliche Perspektiven, diskordante Farben und ein erregter Pinselstrich. Damit sind jedoch noch längst nicht alle künstlerischen Strategien benannt. Denn seit Beginn seiner Karriere steht im Mittelpunkt seines Schaffens die Idee von etwas unwiederbringlich Verlorenem, das in großen Teilen mit der Apokalypse in der jüngeren deutschen Geschichte zusammenhängt.

Im Bewusstsein der Geschichte des ehemaligen ‚Hauses der Deutschen Kunst‘, das der staatlich sanktionierten Kunst des nationalsozialistischen Deutschland eine Bühne bot, stimmt Lüpertz‘ Ausstellung nachdenklich. Ein Kapitel der Ausstellung zeigt Arbeiten, bei denen der Betrachter mit der Funktionalisierung von Kunst in den Jahren 1933 bis 1945 konfrontiert ist.

Kuratiert von Pamela Kort.
Quelle: Pressetext

Markus Lüpertz: Bild

  • Markus Lüpertz im Haus der Kunst, 2018, Foto: Marion Vogel

Aktuelle Ausstellungen

27. November 2023
Alexandra Exter, Drei Frauen, Detail, 1909-1910 (National Art Museum Ukraine)

Brüssel | Königliche Kunstmuseen: Moderne in der Ukraine 1900–1930er Im Auge des Sturms | 2023/24

„In the Eye of the Storm“ zeigt eine Reihe künstlerischer Stile und vielfältiger kultureller Identitäten anhand von über 60 Werken. Die meisten Arbeiten sind Leihgaben des Nationalen Kunstmuseums der Ukraine (NAMU) und des Museums für Theater, Musik und Kino der Ukraine, die in Westeuropa touren, um sie während der anhaltenden russischen Invasion in der Ukraine zu schützen.
24. November 2023
Amedeo Modigliani, Chaim Soutine

Stuttgart | Staatsgalerie: Amedeo Modigliani Moderne Blicke | 2023/24

Die Ausstellung zeigt rund 100 Gemälde und Papierarbeiten des Italieners und stellt ihnen Werke aus dem Pariser Umfeld, von Gustav Klimt, Egon Schiele oder Ernst Ludwig Kirchner gegenüber. Erstaunliche Parallelen werden sichtbar, genauso wie die Außergewöhnlichkeit von Modiglianis Kunst.
24. November 2023
Gottlieb Doebler, Immanuel Kant, nach 1791, Öl auf Leinwand, 36,8 x 31 cm (© Ostpreußisches Landesmuseum- Leihgabe Stadt Duisburg)

Bonn | Bundeskunsthalle: Immanuel Kant und der Geist der Aufklärung | 2023/24

Die Ausstellung soll das Werk Immanuel Kants einem philosophisch nicht vorgebildeten, explizit auch jungen Publikum mittels innovativer, leicht zugänglicher Vermittlungsformate nahebringen. Dabei sollen die vier berühmten kantischen Fragen die Ausstellung inhaltlich strukturieren: „Was kann ich wissen? Was darf ich hoffen? Was soll ich tun? Was ist der Mensch?“
22. November 2023
Die Geschichte von Genji

Paris | Musée Guimet: Am Hof von Prinz Genji 1000 Jahre japanische Fantasie | 2023/24

„Die Geschichten des Prinzen Genji [Genji Monogatari]“ der japanischen Autorin und Hofdame Murasaki Shikibu zählt zu den ältesten Romanen der Welt. Seine Erzählung inspirierte über 1000 Jahre japanische Kreative, darunter Manga-Künstler oder den Webermeister Itarô Yamaguchi.
21. November 2023
STERNE, FEDERN, QUASTEN. Die Wiener-Werkstätte-Künstlerin Felice Rix-Ueno (1893–1967), MAK Ausstellungsansicht, 2023, MAK, Zentraler Raum MAK DESIGN LAB © MAK/Georg Mayer

Wien | MAK: Felice Rix-Ueno Sterne, Federn, Quasten der WW-Künstlerin | 2023/24

Felice Rix-Ueno (1893–1967) entwickelte einen unverwechselbaren, hochpoetischen Stil, der den Look der Wiener Werkstätte entscheidend mitprägte. Erstmals zeigt das MAK eine Einzelausstellung zu der zwischen Europa und Japan pendelnden Künstlerin.
21. November 2023
Günter Fruhtrunk, Gestaltung ins Quadrat, 1959 (Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Foto: Lenbachhaus © VG Bild-Kunst Bonn, 2022)

München | Lenbachhaus: Günter Fruhtrunk, die Pariser Jahre Freisein des Sehens | 2023/24

Die Ausstellung im Lenbachhaus widmet sich der brisanten Lebens- und Arbeitsphase Fruhtrunks im Kontext der französisch-deutschen Kunstbeziehungen der 1950er und 60er Jahre.