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Hundertwasser, Japan und die Avantgarde Malerei und fernöstliche Philosophie

Friedensreich Hundertwasser, 556 Dampferteil, 1963, Hilti Art Foundation, Schaan, Liechtenstein, Ausstellungsansicht „Hundertwasser, Japan und die Avantgarde“, Belvedere, Orangerie, 6.3.-30.6.2013, Foto: Alexandra Matzner.

Friedensreich Hundertwasser, 556 Dampferteil, 1963, Hilti Art Foundation, Schaan, Liechtenstein, Ausstellungsansicht „Hundertwasser, Japan und die Avantgarde“, Belvedere, Orangerie, 6.3.-30.6.2013, Foto: Alexandra Matzner.

Friedensreich Hundertwasser, die „Ikone der Pop-Kultur“, meinte Dir. Agnes Husslein-Arco bei der Pressekonferenz, wäre in seiner kunsthistorischen Bedeutung weitgehend unterrepräsentiert. Daher richtet das Belvedere in der Orangerie dem Einzel- und Grenzgänger Friedensreich Hundertwasser eine Ausstellung aus, die den internationalen Charakter seiner Kunst betont. Die Kuratoren Harald Krejci und Axel Köhne nahmen Hundertwassers siebenmonatigen Aufenthalt in Japan 1961 als Ausgangspunkt, um die Beziehung des Künstlers zu Japan und zur internationalen Avantgarde in Paris zu untersuchen. Fernöstliche Philosophie sollte den Weg weisen, um Kunst und Gesellschaft zu verändern. Hundertwasser erweist sich in dieser Phase als Netzwerker, Kommunikator und als geschickter Inszenator seiner selbst.

Hundertwasser unter der roten Sonne - wie die Spriale nach Japan kam

Als Friedensreich Hundertwasser sich von Februar bis August 1961 für fast sieben Monate in Japan aufhielt und zwei Ausstellungen in der Tokyo Galerie (15.5.–3.6.1961) ausrichtete, war er im Land der aufgehenden Sonne bereits kein Unbekannter mehr: Die Künstler Yasukazu Tabuchi (*1921) und Kumi Sugai (1919–1996), beide mit Hundertwasser befreundet, schrieben schon Mitte der 50er Jahre erste japanische Texte über Hundertwassers Kunst und stellten den Kontakt zum japanischen Schreibwarenhersteller Pentel her (Ausst.-Kat. Belvedere S. 27–35). Der Kunstkritiker und Berater der Tokyo Galerie Shin`ichi Segi (1931–2011) übersetzte 1957 Hundertwassers „Transautomatismus“-Text auf Japanisch und publizierte 1960 Artikel über den Künstler. Segi fand in dem österreichischen Maler einen Exponenten der Kunst, der sich wie er selbst gegen den Tachismus und den von Michel Tapié (1909–1987) dominierten Kunstmarkt wandte. Nachdem Hundertwasser auf der gleichzeitig laufenden „6. Internationalen Kunstausstellung, Tokyo Biennale“ (10.–30.5.1961) für das Bild „Der große Weg“ (1955) den Mainichi-Preis erhalten hatte, war der Verkaufserfolg besiegelt.

Viele Fotografien in der Ausstellung zeigen Hundertwasser, wie er sich für die japanische Presse inszenierte. Die selbst entworfenen Outfits in Kombination mit traditioneller japanischer Kleidung wie das unkonventionelle Verhalten erstaunten das Publikum. Für eine Fotoaktion nahm Hundertwasser sogar ein Gemälde mit auf die Straße, um die Verbindung von Kunst und Leben einzufordern. Japanische Kritiker sahen in seiner Kunst die Nähe zum Primitiven und zum Wahn. Man deutete Hundertwassers Arbeiten als gegen die moderne europäische Tradition gerichtet und seine schrillen Muster als Angst vor der Leere. Gleichzeitig wurde aber auch die „Wienerische Eleganz“ hervorgestrichen und Hundertwassers Malerei mit prachtvollen Blumen verglichen.

Was fand Hundertwasser in Japan?

Zuerst fand er in Japan einen neuen Namen: Als es darum ging, seinen Namen Friedrich ins Japanische zu transkribieren, wurde sein Name in „Friede“ und „Reich“ zerlegt. Der Künstler, der sich seit 1949 Hundertwasser nannte, blieb bei diesem neuen Namen und wandelte ihn 1968 in „Friedensreich“ (Schmied S. 35).

Dann suchte der Künstler in einigen Stellungnahmen seine Ideen zu vermitteln: Er betonte die unabhängige Entwicklung des österreichischen Surrealismus, und dass „im Malen selbst deren Sinn“ bestehe. Nicht das Endprodukt oder gar das Motiv, obwohl man mit Hundertwasser zurecht die Spirale verbindet, waren für den Maler interessant, sondern das Ausführen, der Weg, der bereits mit dem Anreiben der Farben begann. Der Prozess setzt sich in den Betrachter:innen fort, denn im Text „Der Transautomatismus, eine allgemeine Mobilmachung des Auges“ (Paris 1956) fasste Hundertwasser folgende Gedanken:

„Das unbewegliche transautomatische Bildobjekt (Tao) muss zu einem beweglichen Bild, das heißt zu einer Bilderfolge im Inneren des Beschauers, den Anstoß geben, sonst bleibt das Tao unsichtbar. Dieses Individualkino bestand schon seit eh und je im Unterbewusstsein und ist zufolge der vertiefenden Intervention der neuen Pflichten und Rechte der modernen Kunst in den Aufgabenbereich des Bewusstseins und des Gewissens gerückt.“1 (Friedensreich Hundertwasser)

Harald Krejci spricht vom „produktiven Missverständnis“, wenn Avantgarde-Künstler wie Mark Tobey, John Cage oder Sam Francis ab den späten 1940er Jahren Zen „für ihre Kunstauffassung als nützlich erklären“ (S. 136). Für Hundertwasser begann die Auseinandersetzung mit japanischer Kunst in Mailand 1949 bei Hokusai und Hiroshige, zwei Druckgrafiker des 19. Jahrhunderts, deren Blätter er „geniale Virtuosität“ und „Schönheit der Farbe“ attestierte (Schmied S. 115). Erst in Paris sollte er 1951 auf eine Gruppe von jungen, japanischen Künstlern stoßen, deren Philosophie seinen Auffassungen ähnlich war. Die ganzheitliche Weltauffassung, die Abkehr vom Ich, vom Subjektiven, die Konzentration und die Reinigung aber auch die positive Wirkung von Einsamkeit sollten in Europa und Amerika die Folgen von Konsumkultur, Rationalismus und Entfremdung heilen.

Hundertwassers Ausstellung

Am wichtigsten scheint jedoch, dass Friedensreich Hundertwasser auf der Ausstellung in der Tokyo Galerie 30 neuere Arbeiten zeigte, die teils in Europa und teils in Japan entstanden waren. Darunter befand sich u.a. das „475 Blutregen tropft in japanisches Wasser, das in einem österreichischen Garten liegt“ (1961, Sammlung Würth). Der Künstler zog in den Ausstellungsräumen eine Linie und hängte die Werke darunter. Er brach mit traditionellen Ausstellungsmethoden, so wie nach seiner Meinung die Malerei eine räumliche Intervention werden müsse, die in Performance und soziale Interaktion münden solle. Das Überschreiten des Bildträgers hin in den Raum und zur Aktion, die Malerei als „kosmologischer Darstellung“ (Robert Fleck S. 59) fußt im Taoismus und im Zen-Buddhismus, genauso wie die Auffassung, dass Natur und Kultur keine Gegensätze wären aber auch dass menschliches Tun und Handeln im Gegensatz zum Fließen der Welt stünden.

Die Ausstellung im Mai 1961 sollte Hundertwasser dazu bewegen, sein Frühwerk zusammenzufassen und seine Theorien zu schärfen. Die Linie durch die Ausstellung fußt auf der sog. „Linie von Hamburg“, die unter Anregung von Bazon Brock von der Leinwand auf die Wände der Hamburger Hochschule für Bildende Künste gezeichnet wurde. Bereits nach eineinhalb Tagen wurde die Aktion von der Direktion untersagt und Hundertwasser protestierte in einem offenen Brief und mit dem Niederlegen seiner Gastdozentur. Die Linie war für ihn ein Symbol der „Lehrfreiheit“, ein „didaktischer Exkurs“, ein „neuer und belebender Impuls“. Seine eigenen negativen Erfahrungen mit Hochschulen in Wien und Paris subsummierte er mit den Worten: „Ich hatte guten Glaubens die Hochschule als eine Hochburg schöpferischen Tuns angesehen und bin nach wie vor der Auffassung, daß der Wellenschlag der Ereignisse im Bereiche der Kunst die Hochschule nicht erst nach Jahren der Versäumnisse erreichen sollte, sondern von ihr selbst auszugehen hat, falls sie die Bezeichnung Hochschule verdient.“ (Schmied S. 87) Im „Kanji-Text“ (→ Friedensreich Hundertwasser, Kanji-Text), den Hundertwasser dem Ausstellungskatalog voranstellt, hält er fest, dass „die kriminelle Erziehungsmethode“ an sämtlichen Schulen zur Rechenschaft gezogen werden sollte. Man solle sich daher nicht beschränken lassen, niemandem nachfolgen und in sich selbst gehen. „Seid individuell! Seid frei! Seid schöpferisch!“2, forderte der Maler.

Hundertwasser und die Avantgarde in Paris

Die Orientierung an Art Brut – in der Ausstellung durch ein Werk des Schweizers Adolf Wölfli vertreten - und Kinderkunst wird im Werk von René Brô (1930–1986) deutlich, den Hundertwasser in Italien traf und der ihn Ende 1949 nach Paris mitnahm. Die 30 Arbeiten internationaler Künstler, die die Verbundenheit Hundertwassers mit der Avantgarde belegen, bringen erstmals Werke der japanischen Nachkriegsmoderne ins Belvedere: Hundertwasser kam aber bald in Kontakt mit Shinkichi Tajiri und Akira Kito, die sich an der Art Brut orientierten und mit Drogen experimentierten. Akira Kitos „Milliardaire“ (1956) und die Zusammenarbeit mit Hundertwasser „525 Tränenspirale mit Kito im Eck“ (1962) zeigen die enge Freundschaft der beiden. Kumi Sugai, der Hundertwasser mit dem Schreibwarenhersteller vernetzte, ist mit zwei an Kalligrafie erinnernden Arbeiten vertreten.

Shozo Shimamoto hingegen war 1954 als Mitbegründer der Gutai Gruppe ein Anhänger des Informel, der jedoch das Prozesshafte und Experimentelle betonte. Die fragilen Skulpturen des amerikanisch-holländischen Bildhauers mit japanischen Wurzeln Shinkichi Tajiri wurden um 1950 bei CoBrA-Ausstellungen gezeigt. Er brachte Hundertwasser in Kontakt mit den CoBrA Künstlern Constant, Corneille und Pierre Alechinsky. Mit ihnen tauschte Hundertwasser Werke. Der Kontakt zu Yves Klein erfolgte über Pierre Restany, wobei sich Hundertwasser jedoch dem Einfluss Kleins entzog.

Während Hundertwassers „167 Die Stadt“ (1953) mit einer von Horizontalen und Vertikalen bestimmten Struktur an Werke von Corneille „Abstract Composition“ (1948) oder Constants „New Babylon Nord“ (1958) erinnert, zeigt „224 Der große Weg“ (1955) eine der berühmten Spiralen. Neben Letzterem präsentieren die Kuratoren Krejci und Höhne John Cages „Fontana Mix“ (1958), Hundertwasser hatte den amerikanischen Musiker 1949 in Italien kennengelernt. Etwas weiter findet sich Piero Manzonis „Linea m 15,81“ (September 1959), wobei die titelgebende Linie mit Tusche auf Papier gezeichnet und in einer Kartonhülse zu einer unsichtbaren Spirale gerollt ist. Die italienische Avantgarde ist zudem durch so unterschiedliche Künstler wie Giuseppe Capogrossi und Lucio Fontana vertreten.

Hundertwasser, Japan und die Avantgarde

In der Ausstellung stehen 50 Werke von Hundertwasser ca. 30 Arbeiten von internationalen Künstlern gegenüber. Die sechs Bereiche, in die die Ausstellung gegliedert ist, sind assoziativ angelegt und lassen sich am besten über die „Vergleichsbeispiele“ nachvollziehen. Der lange, schlauchartige Ausstellungsraum der Orangerie wird dabei von Einbauten und einer mittigen Trennwand gegliedert, die an traditionelle japanische Architektur erinnert. In ihnen finden sich Fotografien, Texte und Magazine, während die Gemälde und Arbeiten auf Papier an den Wänden präsentiert werden. Der Weg durch die Ausstellung wird daher zu einem mäandrierenden, immer die Einbauten und die Trennwände umkreisenden. Die Kuratoren Krejci und Höhne übertragen die Spirale Hundertwassers auf die Raum- und Werkerfahrung als solche.

Wenn in der Schau auch Friedensreich Hundertwassers malerischer Sonderweg innerhalb der Avantgarde deutlich wird, so gelingt es doch, die gemeinsamen Wurzeln herauszuarbeiten. In den 50er Jahren ging es um die Überwindung des Informel (Tachismus), das Prozesshafte des Gestaltens und das Aufnehmen naiver Zugänge. Die Künstler wurden zu Akteuren in ihrer Kunst aber auch zu Selbstdarstellern ihrer Ideen. Hundertwasser befand sich in den 1950ern am Hotspot Paris, nahm alle Einflüsse auf und erfand 1953 die doppelte Spirale als Symbol für die Vereinigung von Gegensätzen. Wie die Autoren im Katalog richtig bemerken, ist mit dieser Schau erst ein allererster Schritt getan. Dass sich Hundertwasser zu den aktuellen politischen Veränderungen in Asien künstlerisch äußerte, wird mit drei kleinen Arbeiten auf Papier angedeutet: „Ho-Chi-Minh träumt von Österreich / Das imaginäre Haus“ (1963) zeigt den Präsidenten Nordvietnams in seiner einfachen Holzhütte. Im Gegensatz dazu wird die Besetzung Tibets durch die Chinesen in „Dalai Lama – Flucht mit durchbohrter Spirale“ (1959) sowie „Regen über China in Flammen“ (1958) verklausuliert aber dennoch eindrücklich umgesetzt. Hier ist deutlich ein Forschungsauftrag enthalten, der das Verhältnis von Hundertwasser und Asien klären helfen wird. „Hundertwasser, Japan und die Avantgarde“ macht dieses Desiderat sichtbar. Gleichzeitig wird geklärt, dass das Frühwerk von Hundertwasser nur im Sinne einer Weltkunstgeschichte entschlüsselbar ist. Wenn er auch eigene Wege beschritt, so war Hundertwasser kein Einzelgänger.

Kurzbiografie von Friedensreich Hundertwasser (1928–2000)

15.12.1928 in Wien als Friedrich (Fritz) Stowasser geboren
1936–1948 Montessorischule in Wien
1948 für drei Monate an der Akademie der bildenden Künste, Klasse Robin Christian AndersenJänner 1950 verließ die Ecole des Beaux-Arts, Atelier Brianchon, schon am ersten Tag
Nennt sich Hundertwasser (ab 1949), Friedensreich (ab 1961 „Friede-reich“ – „Friedenreich“ – ab 1968 „Friedensreich“), Regentag (ab 1972), Dunkelbunt (ab 1978 in Neuseeland)

Literatur

  • Agnes Husslein-Arco, Harald Krejci, Axel Köhne (Hg.): Hundertwasser, Japan und die Avantgarde (Ausst.-Kat. Belvedere 6.3.-30.6.2013), Wien 2013.
  • Wieland Schmied: Hundertwasser 1928-2000. Persönlichkeit, Leben, Werk, Augsburg 2006.

Hundertwasser: Bilder

  • Friedensreich Hundertwasser, 167 Die Stadt, 1953 (Artothek des Bundes, Dauerleihgabe im Belvedere, Wien)
  • Friedensreich Hundertwasser, 224 Der große Weg, 1955 (Belvedere, Wien)
  • Friedensreich Hundertwasser, 311 Das Ei des alten präkolumbianischen Japan, 1957 (Privatsammlung)
  • Friedensreich Hundertwasser, 353 Regen über China in Flammen, 1958 (Heidelinde Trimmel)
  • Friedensreich Hundertwasser, 418 Dalei Lama – Flucht mit durchbohrter Spirale, 1959 (Sammlung Christian Baha)
  • Friedensreich Hundertwasser, 475 Blutregen tropft in japanisches Wasser, das in einem österreichischen Garten liegt, 1961 (Sammlung Würth)
  • Friedensreich Hundertwasser, 556 Dampferteil, 1963 (Hilti Art Foundation, Schaan, Liechtenstein)
  • Friedensreich Hundertwasser, 582 Ho-Chi-Minh träumt von Österreich/Das imaginäre Haus, 1963 (Privatsammlung)
  • Friedensreich Hundertwasser mit dem Bild 466 Die erste Japan Spirale, 1961, Foto: Keisuke Kojima
  • Friedensreich Hundertwasser, Fotoabzüge aus der Mappe: Photographiert von Hundertwasser - Die Werte der Straße, um 1952, Ausstellungsansicht „Hundertwasser, Japan und die Avantgarde“, Belvedere, Orangerie, 6.3.-30.6.2013, Foto: Alexandra Matzner.
  • Akira Kito, Milliardaire, 1956 (Collection Liliane Vincy, Paris)
  • Mark Tobey, Red Gardens, 1958 (Privatsammlung, Wien)
  • Piero Manzoni, Linea m 15,81, September 1959 (Milano Archivio Opera Piero Manzoni)
  • Constant, New Babylon Nord, 1958 und Groep sectoren, 1959 (beide Gemeentemuseum Den Haag, The Hague, The Netherlands)
  • Ausstellungsansicht „Hundertwasser, Japan und die Avantgarde“ (Eingang), Belvedere, Orangerie, 6.3.-30.6.2013, Foto: Alexandra Matzner.
  • Ausstellungsansicht „Hundertwasser, Japan und die Avantgarde“ (Foto), Belvedere, Orangerie, 6.3.-30.6.2013, Foto: Alexandra Matzner.
  • Ausstellungsansicht „Hundertwasser, Japan und die Avantgarde“, Belvedere, Orangerie, 6.3.-30.6.2013, Foto: Alexandra Matzner.
  • Ausstellungsansicht „Hundertwasser, Japan und die Avantgarde“ mit einer Skulptur von Shinkichi Tajiri, Belvedere, Orangerie, 6.3.-30.6.2013, Foto: Alexandra Matzner.

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  1. Zit. nach Ausst.-Kat. Belvedere S. 75.
  2. Zit. nach. Ausst.-Kat. Belvedere S. 208.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.