Im Zentrum dieser James Ensor-Ausstellung in Mannheim stehen das 1937 in der Kunsthalle Mannheim beschlagnahmte, heute in Lüttich befindliche Bild mit Masken- und Todesmotivik von James Ensor, das in den 1950er Jahren als Ersatz erworbene „Stillleben mit Hahn“ und das zentrale „Selbstporträt als Skelett“, auf dem das Mannheimer Stillleben zu sehen ist. Dazu gesellen sich etwa 40 bis 50 andere internationale Leihgaben zum Motivkreis Selbstbildnis – Maske – Tod – Stillleben, die zeigen, wie eng verflochten diese Thematik in Ensors Œuvre war.
Deutschland | Mannheim: Kunsthalle Mannheim
11.6. – 3.10.2021
Das Treiben seltsamer Masken, die Begegnung von Masken mit dem Tod – James Ensor hat solch gespenstische Szenen eines „tragischen Karnevals“ immer wieder gemalt. Die für Ensor typischen Elemente sind: das Doppelbödige einer trügerischen Realität, Vermummung als Zeichen der Angst, Welt-Ekel und Vanitas-Symbolik. Gleichzeitig entstehen Stillleben in niederländischer Tradition, zum Teil eindringliche Belege großer Peinture, in die Masken und Totenköpfe integriert sind. Ergänzt wird die Schau durch den 93 Einzelblatt umfassenden Grafikbestand von Ensor in der Kunsthalle mit dem Schwerpunkt auf Landschaftsmotiven, außerdem die Mappe „La Gamme d'Amour“, ein Marionettenspiel, dessen Text und Musik Ensor geschrieben und dessen Kostüme und Bühnenbild er entworfen hat. Die Erstaufführung fand 1920 statt.
Erinnert wird mit dieser Präsentation auch an die erste Ensor-Ausstellung in der Kunsthalle im Jahr 1928.
Kuratiert von Dr. Inge Herold