Michelangelo Pistoletto

Wer ist Michelangelo Pistoletto?

Michelangelo Pistoletto (* 25.6.1933) ist eine zentrale Künstlerpersönlichkeit in der Konzeptkunst und ein Hauptvertreter der Arte Povera.

Michelangelo Pistoletto begann 1962 auf Spiegel zu malen und verband so seine Gemälde mit der ständig sich wechselnden Umgebung. Zeit wird in diesen Werken nicht symbolisch „dargestellt“, sondern ist den Werken wahrhaftig eingeschrieben. Mit diesen Werken gelang ihm der internationale Durchbruch.

Die Werke der Jahre 1965 und 1966 werden als fundamental für die Entwicklung der Arte Povera angesehen. So schuf er mit „Metrocubo d’infinito“ (1966) einen Kubikmeter Unendlichkeit, indem er einen Würfel von der Größe eines Kubikmeters aus Spiegeln zusammenstellte. Dabei werden die Spiegelflächen nach innen gedreht und spiegeln sich gegenseitig in die Unendlichkeit (→ Michelangelo Pistoletto: Metrocubo d'Infinito in un Cubo Specchiante).

1967 stellte Pistoletto Lumpen und eine Zement-Replik der in Italien omnipräsenten, klassizistischen Venus-Statue von Bertel Thorvaldsen zusammen. Die idealisierte, reinweiße Schönheit trifft auf farbige Lumpen. Mit der „Venere degli stracci“ zeigte er an, dass die Hierarchie zwischen einem Kunstwerk und gewöhnlichen Dingen dekonstruiert werden kann. Gleichzeitig handelt es sich um einen Haufen von konsumierten Konsumgütern, den Michelangelo Pistoletto als Kehrseite des von den Pop Art Künstlern noch subversiv verherrlichten Konsumwahn vorstellt.

2003 gewann Michelangelo Pistoletto für sein Lebenswerk den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig.

23. Oktober 2010
Michelangelo Pistoletto, Metrocubo d’Infinito in un Cubo Specchiante, Courtesy Galleria Continua, San Gimignano / Beijing / Le Moulin Photo: Enrico Amici.

Michelangelo Pistoletto: Metrocubo d’Infinito in un Cubo Specchiante Ein Kubikmeter Unendlichkeit

Im Hof des Palazzo Strozzi präsentiert Michelangelo Pistoletto (* 1933) die Installation „Metrocubo d’Infinito in un Cubo Specchiante“ („Kubikmeter Unendlichkeit in einem verspiegelten Kubus“). Ein Stahlkubus ist innen vollständig mit Spiegeln ausgekleidet, so dass die Illusion eines unendlichen Raumes entsteht. Der bereits 1966 entstandene „Metrocubo d’Infinito“ ist im Zentrum dieser Unendlichkeit positioniert.