Prado

Der Prado öffnete am 19. November 1819 als Königliches Museum für Malerei und Skulptur erstmals seine Pforten für die Öffentlichkeit. Im Jahr 2019 feiert das Madrider Museum sein 200-jähriges Jubiläum. Die königliche Sammlung wurde in einem Gebäude untergebracht, das 1785 von Juan de Villanueva als Königliches Museum der Naturwissenschaften erbaut worden war. Das Museo del Prado war das erste Museum von Kunst in Spanien und eines der ersten öffentlichen Museen in Europa.

Berühmte Werke des Prado

Die Sammlung des Museo Nacional del Prado umfasst Gemälde aus dem 12. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts sowie eine große Anzahl von Werken der klassischen Bildhauerei, dekorativer Kunst, Zeichnungen, Drucken und Fotografien. Die berühmtesten Bilder des Prado sind die „Kreuzabnahme“ von Rogier van der Weyden, das „Selbstporträt“ von Albrecht Dürer, der „Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch, Tizians Porträt von „Karl V. nach der Schlacht bei Mühlberg“ (1548), der „Edelmann mit Hand an der Brust“ von El Greco, die „Immaculata Conceptio“ von Giovanni Battista Tiepolo, „Las Meninas“ von Diego Velázquez und „Der Zweite Mai 1808“ von Francisco de Goya.

Besonders berühmt ist der Prado aufgrund der vielen Werke spanischer Barockmaler wie Diego Velázquez und Francisco de Goya aber auch vom Flamen Peter Paul Rubens. Für alle drei genannten Maler ist der Prado die größte und bedeutendste Sammlung der Welt. Im Fall von Goya ist noch zu betonen, dass der Prado die größte Anzahl von Arbeiten auf Papier des spanischen Malers und Grafikers besitzt.

Erweiterungen der Sammlung

Die Sammlung des Prado wächst weiter dank jährlicher Erwerbungen und Schenkungen. Zu den bemerkenswertesten Zugängen zählten in den letzten Jahren die Schenkung der Sammlung Várez Fisa (2013), durch die die Sammlungen der spanischen Mittelalter- und Renaissancekunst erweitert werden konnten. Weiter die Erwerbung der Juan Bordes Bibliothek (2014), einer weltweit bedeutenden Büchersammlung zum Studium der menschlichen Figur. Plácido Arango überließ dem Museum 25 Werke von spanischen und europäischen Malern aus dem 16. bis zum 19. Jahrhundert. Aus der Familiensammlung der Alba konnte „Die Madonna mit dem Granatapfel“ von Fra Angelico erworben werden, während der Herzog von Alba, Carlos Fitz-James Stuart y Martínez de Irujo noch das „Begräbnis des hl. Antonius Abbas” auch von Fra Angelico schenkte (2016).

Der Prado musste aufgrund vielfacher Erwerbungen schon in der Vergangenheit mehrfach erweitert werden. 2007 entwarf der Architekt Rafael Moneo ein unabhängiges Gebäude, in dem Restaurierung, Kunstdepot, Ausstellungen und Besucher-Aktivitäten Platz fanden. Seit Oktober 2015 ist der Salón de Reinos, das ehemalige Museo del Ejército [Waffen-Museum], Teil des Prado-Komplexes. Im Jahr 2016 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, um die Architektur des Prado neu zu überdenken und museologisch auf den aktuellsten Stand zu bekommen. Immerhin hatten sich die Besucherzahlen von 2,7 Millionen (2007) auf 3,034 (2016) vergrößert. Per Jury-Entscheid wurde das Büro on Norman Foster und Carlos Rubio zum Preisträger gewählt. Die Arbeiten beginnen im Lauf des Jahres 2018.

Öffnungszeiten

Seit 2012 ist das Museum in Madrid täglich geöffnet – nur an den drei Feiertagen 1. Mai, 1. Januar und 25. Dezember beleibt geschlossen. Dadurch stieg der Prado in die Rige der am längsten geöffneten Museen in Europa auf.

Ausstellungen im Prado

Der Prado setzt ein ambitioniertes Programm an Sonderausstellungen um. In den letzten fünf Jahren waren u.a. folgende Einzel- oder Gruppenausstellungen zu sehen:

Prado: Die berühmtesten Bilder

  • Ildefonso-Gruppe, um 10 v. Chr., Marmor, 161 x 233 x 56 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Fra Angelico, Die Verkündigung, 1426, Öl/Holz, 194 x 194 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Rogier van der Weyden, Kreuzabnahme, um 1435, Öl/Holz, 220 x 262 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Albrecht Dürer, Selbstporträt mit Landschaft, 1498, Öl/Holz, 52 x 41 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Hieronymus Bosch, Der Garten der Lüste, 1500–1505, Öl/Holz, 220 x 389 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Raffael, Der Kardinal, um 1510, Öl/Lw, 79 x 61 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Juan de Flandes, Die Kreuzigung, 1509–1518, Öl/Holz (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Tizian, Karl V. nach der Schlacht bei Mühlberg, 1548, Öl/Lw, 332 x 283 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • El Greco, Edelmann mit seiner Hand an der Brust, um 1580, Öl/Lw, 82 x 66 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Rembrandt, Judith am Festmahl des Holofernes, 1634, Öl/Lw, 143 x 154,7 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Peter Paul Rubens, Die drei Grazien, 1635, Öl/Holz, 220,5 x 182 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Diego Velázquez, Las Meninas, um 1656, Öl/Lw, 318 x 276 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Jusepe de Ribera, Jakobs Traum, Öl/Lw, 179 x 233 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Giambattista Tiepolo, Immaculata Conceptio, Öl/Lw, 281 x 155 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Francisco de Goya, Der 3. Mai, 1814, Öl/Lw, 268 x 347 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
  • Prado, Jéronimos Gebäude
  • Prado, Velázquez Portal

Ausstellungen des Prado

2. Dezember 2019
Sofonisba Anguissola, Porträt von Königin Anne von Österreich, Detail, 1573, Öl/Lw, 86 x 67,5 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)

Madrid | Prado: Sofonisba Anguissola und Lavinia Fontana Renaissance-Malerinnen aus Cremona und Bologna

Sofonisba Anguissola (um 1535–1625) und Lavinia Fontana (1552–1614) sind zwei der herausragendsten Malerinnen der Renaissance. Mit insgesamt 60 Werken präsentiert der Prado erstmals die wichtigsten Gemälde der beiden Spezialistinnen für Porträt und Historienmalerei.
2. Oktober 2018
Fra Angelico, Die Verkündigung, Detail, 1426, Öl/Holz, 194 x 194 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)

Prado: Ausstellungen 2019 Spanisches Nationalmuseum feiert seinen 200. Geburtstag!

Der Prado öffnete am 19. November 1819 als Königliches Museum für Malerei und Skulptur erstmals seine Pforten für die Öffentlichkeit. Im Jahr 2019 feiert das Madrider Museum sein 200-jähriges Jubiläum: „Giacometti im Prado“, „Fra Angelico und die Erfindung der Florentiner Renaissance“ und „Sofonisba Anguissola und Lavinia Fontana. Zwei Typen von Künstlerinnen“.
2. September 2018
Lorenzo Lotto, Porträt einer Frau als Lukretia, Detail, um 1530–1532, Öl/Lw, 96.5 x 110.6 cm (© The National Gallery, London)

Lorenzo Lotto. Porträts Porträtmalerei der Hochrenaissance in Oberitalien

Lorenzo Lotto (um 1480–1556/7) zählt zu den faszinierendsten Renaissancemalern des frühen 16. Jahrhunderts und ist vor allem für seine Porträts und religiösen Gemälde bekannt. Seine Werke zeichnen sich durch eine expressive Empfindsamkeit und Unmittelbarkeit aus und sind an ihren tief gesättigten Farben und dem markanten Einsatz von Schatten erkennbar.
3. Dezember 2016
Clara Peeters, Stillleben mit Früchten und Blumen, um 1612/13, Öl auf Kupfer, 64 x 89 cm (Oxford, The Ashmolean Museum. Bequeathed by Daisy Linda Ward, 1939)

Clara Peeters Antwerpener Stilllebenmalerin im Zeitalter von Peter Paul Rubens

Clara Peeters (um 1594–um 1640) gehört zu den vielen allzu wenig bekannten Malerinnen des Barock. Sie war zwischen 1607 und 1621 in Antwerpen, Amsterdam und Den Haag aktiv, zumindest haben sich aus diesem Zeitraum datierte Stillleben erhalten. Dass die außergewöhnlich präzise arbeitende Künstlerin, die gleichzeitig mit Peter Paul Rubens, Jan Bruegehl dem Älteren, Frans Snyders in der flämischen Stadt tätig war, in Publikationen über flämische und holländische Kunst kaum erwähnt wird, dürfte nach dieser Kabinettausstellung des Prado noch weniger verständlich sein. Peeters Früchte- und Essensstillleben zählen zu den exquisiten barocken Schöpfungen und sind Pionierarbeiten im Fach der Stilllebenmalerei.
6. Juni 2016
Georges de La Tour, Die reumütige Maria Magdalena, Detail, Öl auf Leinwand, 113 x 92.7 cm (National Gallery of Art, Washington. Alisa Mellon Bruce Fund, Washington D. C.)

Georges de La Tour Der lothringische Barockmaler und seine Falschspieler, blinden Musiker, eine Wahrsagerin und mystischen Heiligen

Georges de La Tour (1593–1652) bleibt als Person ein Geheimnis, prominent sind hingegen seine mystischen Heiligendarstellungen und unterhaltsamen Genrebilder. Mit größter Akribie setzte sie der lothringische Barockmaler mit nächtlichen Räumen oder farbenfrohen Gewändern um. Da nur vier Werke datiert und 18 signiert sind, herrscht in der Forschung noch Uneinigkeit über die künstlerische Entwicklung La Tours. Der Prado schaffte es, mit 31 Gemälden zwei Drittel des Gesamtwerks nach Madrid zu holen!
31. Mai 2016
Hieronymus Bosch, Der Garten der Lüste, um 1490–1500, Mitteltafel: Lebensbrunnen (Madrid, Museo Nacional del Prado. Depósito de Patrimonio Nacional)

Hieronymus Bosch: Garten der Lüste & Versuchung Ausstellung des Prado zum 500. Todestag des Renaissance-Malers

Der Prado besitzt die größte und laut Selbstdefinition „beste“ Sammlung von Werken des Hieronymus Bosch, darunter das Triptychon „Der Garten der Lüste“, der „Heuwagen“ und die „Anbetung der Könige“.