Norbert Bisky: Fernwärme im Museum Langmatt | ARTinWORDS
0

Norbert Bisky: Fernwärme im Museum Langmatt Familienbilder von 2008 bis 2018

Norbert Bisky, Trilemma, 2017, Ausstellungsansicht KÖNIG GALERIE, Berlin, Foto: Roman März / Courtesy the artist and KÖNIG GALERIE, Berlin/London

Norbert Bisky, Trilemma, 2017, Ausstellungsansicht KÖNIG GALERIE, Berlin, Foto: Roman März / Courtesy the artist and KÖNIG GALERIE, Berlin/London

Norbert Bisky (* 1970 Leipzig) gehört zu den bedeutendsten deutschen Malern der Gegenwart. Der in Berlin lebende Künstler wuchs in der ehemaligen DDR auf und war Meisterschüler von Georg Baselitz an der Hochschule der Künste Berlin (1994–1999); seit seinem Studienjahr 1995 in Madrid zählen die Gemälde von Francisco de Goya, Francisco de Zurbarán und Jusepe de Ribera zu seinen Vorbildern. Anhand des sensiblen gesellschaftlichen Themenspektrums Familie bietet sie einen konzentrierten Einblick in seine Malerei der letzten zehn Jahre und präsentiert zahlreiche neue Werke, die eigens für Baden entstanden sind. Ausgangspunkt hierfür waren historische Fotos aus dem Familienarchiv Brown, das sich im Museum Langmatt befindet. In der Geschichte der Familie Brown, die 1900 die Villa Langmatt errichten ließ, erkennt Norbert Bisky seine eigene wieder.

Die von Licht und Bewegung erfüllte Malerei Norbert Biskys zeigt eine interessante thematische Parallele zu zentralen Motiven des französischen Impressionismus, der mit herausragenden Werken von Paul Cézanne, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir u.a. in der Sammlung des Museums Langmatt vertreten ist. Licht und Bewegung waren die großen Themen der Vorkämpfer der Moderne. Immer wieder neu faszinierte sie das Paradox, das allzu Flüchtige im unbewegten Medium der Malerei einzufangen. Die Ausstellung von Norbert Bisky vermittelt, wie virulent diese Themen heute noch sind, wenngleich sie wesentlich existentieller und explosiver in Erscheinung treten.

Norbert Bisky in Langmatt

Die Ausstellung zeigt Werke Biskys zum Thema Familie aus den Jahren 2008 bis 2018, begleitet wird seine erste Schweizer Museums-Einzelausstellung im Museum Langmatt von einem Katalog im Verlag Hatje Cantz. Biskys Recherchen im Archiv des Museums, das gerade jüngst erschlossen wurde, bilden den Ausgangspunkt für neue Bilder und Arbeiten auf Papier. Im Zentrum seines Interesses steht die Geschichte der Familie Brown, Gründer der ABB und vormalige Eigentümer der Villa Langmatt. Das Museum Langmatt präsentiert die erste Museums-Einzelausstellung Norbert Biskys in der Schweiz.

Norbert Bisky in Langmatt: Ausstellungskatalog

Markus Stegmann (Hg.)
mit Beiträgen Von Nicole Althaus, Barbara Bleisch, Arno Geiger, Silke Scheuermann, Markus Stegmann, Susanne Völker, Interview Mit Norbert Bisky
Gestaltung Von Markus Bucher
Ca. 152 S., Ca. 70 Abb., 21,5 × 27,5 Cm, Hardcover
ISBN 978-3-7757-4469-0 (Deutsch, English)
Hatje Cantz Verlag Berlin

Norbert Bisky in Langmatt: Bilder

  • Norbert Bisky, Iconoclasts, Detail, 2017, Öl auf Leinwand, 230 x 200 cm (Courtesy König Galerie, Berlin)
  • Norbert Bisky, Trilemma, 2017, Ausstellungsansicht KÖNIG GALERIE, Berlin, Foto: Roman März / Courtesy the artist and KÖNIG GALERIE, Berlin/London
  • Norbert Bisky, Trilemma, 2017, Ausstellungsansicht KÖNIG GALERIE, Berlin, Foto: Roman März / Courtesy the artist and KÖNIG GALERIE, Berlin/London
  • Norbert Bisky, Trilemma (rot), 2017, Öl auf Leinwand, 240 x 190 cm (Courtesy König Galerie, Berlin)

Weitere Beiträge zur Zeitgenössischen Kunst / Gegenwartskunst

21. April 2024
Kiki Smith, Sky, Detail, 2011, Jacquard-Tapisserie, 287 x 190,5 cm (© Kiki Smith, courtesy Pace Gallery, Foto courtesy the artist and Magnolia Editions, Oakland)

Remagen | Arp Museum: Kiki Smith Verwobene Welten | 2024

Die in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin entwickelte Schau vereint rund 50 Werke, im Zentrum stehen ihre großformatigen, gewebten Wandteppiche.
20. April 2024

Venedig | Biennale 2024 Foreigners everywhere / Stranieri ovunque

Adriano Pedrosa zum künstlerischen Leiter der „60. Biennale von Venedig 2024“ ernannt.
18. April 2024
Beatriz Milhazes, 0 Diamante, 2002 (Contemporary Art Collection "la Caixa" Foundation. Photo Vicente de Mello. © Beatriz Milhazes Studio)

St. Ives | Tate St. Ives: Beatriz Milhazes: Maresias Erster Überblick zur brasilianischen Künstlerin | 2024

2024 präsentiert die Tate St. Ives „Maresias“, eine große Ausstellung zum Werk der brasilianischen Künstlerin Beatriz Milhazes (*1960, Rio de Janeiro), einer der führenden abstrakten Künstlerinnen der Gegenwart.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.