Otto Dix. Maler und Grafiker der Weimarer Republik | ARTinWORDS

Otto Dix

Wer war Otto Dix?

Otto Dix (Untermhaus 2.12.1891–25.7.1969 Singen) gehört zu den wichtigsten Malern des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit in Deutschland. Der in Dresden ausgebildete Künstler verarbeitete seine Erfahrungen des Ersten Weltkriegs in der Grafikmappe „Der Krieg“ (50 Radierungen), expressiven Bildern wie „Kriegskrüppel“ (verschollen), „Der Schützengraben“ und dem Triptychon „Der Krieg“ (1929–1932, Dresden). Während der Weimarer Republik avancierte Otto Dix zu einem der profiliertesten Porträtmaler, der vor allem der Boheme und Intellektuellen seiner Zeit festhielt. Als einer der ersten Künstler diffamierten die NS-Machthaber den Akademieprofessor in Dresden und entzogen ihm die Lehre. In Bayern zog sich Dix in die innere Emigration zurück, durfte aber weiterhin - christliche Motive - malen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bliebt Otto Dix ein figurativer Maler, erhielt sowohl in der BRD wie auch der DDR viele Ehrungen und Ausstellungen.

Kindheit und Ausbildung

Otto Dix wurde am 2. Dezember 1891 als erstes von vier Kindern des Eisenformers Franz und der Näherin Louise Dix in Untermhaus bei Gera (Thüringen) geboren. Die Mutter war musisch und künstlerisch interessiert, der Vater und der Bruder waren engagierte Sozialdemokraten, was die Weltanschauung des Künstlers tief prägte. Bereits während des Besuchs der Volksschule in Untermhaus wurde Dix durch den Zeichenlehrer Ernst Schunke gefördert (1898 –1906) Danach besuchte Otto Dix eine Lehre für Dekorationsmalerei in Gera (1906–1910), die er als Geselle in Pößneck (Thüringen, Sommer 1910) abschloss.

Zwischen 1910 und 1914 erhielt Otto Dix ein Stipendium für die Königlich Sächsischen Kunstgewerbeschule in Dresden. Hier studierte er auch die Alten Meister in der Dresdner Gemäldegalerie. Weitere Einflüsse erhielt er durch Ausstellungen in den Galerien Arnold und Richter: Vincent van Gogh (Februar 1912) und Neue expressionistische Malerei (Januar 1914). In diesen Jahren malte Otto Dix vor allem Selbst- und Freundesporträts, er interessierte sich für die Philosophie Friedrich Nietzsches.

Otto Dix im Ersten Weltkrieg

„Ich bin so ein Realist, dass ich alles mit eigenen Augen sehen muss, um das zu bestätigen, dass es so ist. Also ich bin eben ein Wirklichkeitsmensch. Alles muss ich sehen. Alle Untiefen des Lebens muss ich selber erleben; deswegen gehe ich in den Krieg, und deswegen habe ich mich freiwillig gemeldet.“ (Otto Dix, 1963)

Dix meldete sich im September 1915 an die Front und diente bis Dezember 1918 in der Champagne, an der Somme, im Artois und in Flandern, sowie 1917 an der Ostfront. Während des Krieges entstand teilweise in den Schützengräben ein großes Konvolut an realistischen, abstrakten, expressionistischen und kubofuturistischen Zeichnungen. Am Ende des Kriegs, 1918, wurde Otto Dix verwundet und zum Vizefeldwebel befördert.

Während des Ersten Weltkriegs konnte Otto Dix seine Karriere weiter vorantreiben. So wurde er 1917 zur Teilnahme an der Herbst-Ausstellung der Künstlervereinigung Dresden eingeladen.

Dix in Dresden

Während der Weimarer Republik lebte Otto Dix in Dresden und Düsseldorf. 1919 kehrte er nach Dresden zum Studium an der Akademie der Bildenden Künste (bis 1922). Hier wurde er auch Mitbegründer der „Dresdner Sezession – Gruppe 1919“ und beteiligte sich an Ausstellungen in Dresden, Düsseldorf und Prag.

Im Jahr 1920 führte Conrad Felixmüller Otto Dix in die Technik der Radierung ein. Grund für die Beschäftigung mit der Druckgrafik dürfte die bessere Verkäuflichkeit der Blätter gewesen sein. Zudem freundeten sich die beiden Künstler miteinander an. Auf Empfehlung von Conrad Felixmüller schickte Dix Blätter an die Kunsthändlerin Johanna Ey in Düsseldorf, die erste Verkäufe seiner Werke vermittelte. Die anfangs sehr kollegiale Freundschaft der beiden Künstler begann abzukühlen, da Felixmüller Dix mangelndes politisches Interesse vorwarf.

Mit dem heute verschollenen Bild „Kriegskrüppel“ nahm Otto Dix an der „Ersten Internationalen Dadamesse“ der Galerie Burchard. Im gleichen Jahr knüpfte der Maler erste Kontakte zur Düsseldorfer Avantgarde-Gruppe „Das Junge Rheinland“ (24.2.1919 in Düsseldorf gegründet → Düsseldorf Kunstpalast: Das Junge Rheinland).

Dix in Düsseldorf

1921 unternahm Otto Dix seine erste Reise von Dix nach Düsseldorf, wo er Eys Galerie Neue Kunst Frau Ey am Hindenburgwall 11 (heute: Heinrich-Heine-Allee) besuchte (Leitung von Otto Pankok und Gert Wollheim). Er mietete sich ein Atelier in Oberkassel und lernte in Düsseldorf einen großen, jungen und vielseitigen Künstlerkreis kennen. Dix erhielt einen ersten Porträtauftrag vom Düsseldorfer Kunstsammler, Mäzen und Arzt Dr. Hans Koch, der gemeinsam mit seiner Frau Martha das Graphische Kabinett von Bergh und Co. in der Blumenstraße 11 führte. Dix verliebte sich in Martha Koch („Mutzli“). Martha verließ ihren Mann und zog mit Dix nach Dresden.

„Er [Dix] kam auch bald mit f liegendem Capes, großem Hute und begrüßte mich mit Handkuss, für mich damals etwas sehr Außergewöhnliches... Morgens packte er seinen ‚Karton‘ aus, es kamen zum Vorschein: Lackschuhe, Parfums, Haarhaube, alles für die Schönheitspf lege. Es war dies alles so neu für mich, weil die anderen Künstler das Gegenteil brauchten als Schönheitspf lege ... Bei näherem Zusehen fand ich, dass die Sitzf läche seiner Hose etwas durchsichtig war, bei eventuellem Bücken gleich geplatzt wäre. Ich heilte auch diesen Schaden. Dix bekam Aufträge, und ich sagte ihm, er möchte sich ein Atelier in Düsseldorf mieten.“1 (Mutter Ey über Otto Dix)

Im Herbst 1922 übersiedeltem Otto Dix und Martha endgültig nach Düsseldorf, wo Dix Meisterschüler bei dem gemäßigten Expressionisten Heinrich Nauen sowie bei Wilhelm Herberholz wurde Herberholz unterrichtete ihn in Aquatinta-Radierung und anderen druckgrafischen Techniken. Zuvor hatte er aus Dresden seine Bilder an Johanna Ey geschickt, die sein „Bildnis der Eltern I“ (Wallraf-Richartz-Museums, Köln) erwarb. Mit „Fleischerladen“ und „Zwei Kinder“ hatte Dix an der ersten „Internationalen Kunstausstellung“ in Düsseldorf teilgenommen. In diesem Jahr inszenierte er sich in „An die Schönheit“ (1922, Von der Heydt Museum, Wuppertal) gemeinsam mit einem Tanzpaar, einer Korsettpuppe, einem Schlagzeuger, einem Kellner und einer altmodischen Frisörbüste.2 Der Telefonhörer in seiner Hand markiert den Willen den Künstlers, als moderner Gestalter in die Geschichte einzugehen.3 Die Phase bis Mitte der 1920er Jahre zählt zu den bedeutendsten im Schaffen von Otto Dix: Allein zwischen 1922 und 1924 malte er mehr als 400 Aquarelle.

Skandale und Erfolge in Dresden und Berlin

Der Erwerb des Gemäldes „Der Schützengraben“ (verschollen) durch Hans F. Secker für das Wallraf-Richartz-Museum aus der Galerie Karl Nierendorf löste 1923 einen Skandal aus. Das Werk musste wieder an den Galeristen zurückgegeben werden. Im folgenden Jahr präsentierte der Künstler es in der Frühjahrsausstellung der Berliner Akademie der Künste. Hier wurde „Der Schützengraben“ heftig kritisiert aber öffentlich von Max Liebermann verteidig, denn dieser hatte es als Leihgabe angefragt. Der Verkauf des Bildes ermöglichte dem Künstler eine erste Italienreise. Dix wurde zum Mitglied der Berliner Secession gewählt. Durch die gegen ihn angestrengten Prozesse wegen Pornografie erlangte Otto Dix erstmalig überregionale Aufmerksamkeit und stand somit im Licht einer größeren Öffentlichkeit.4

„Es ist mir in meiner sechzigjährigen Praxis zum Axiom geworden, dass über jedes neue Kunstwerk von Neuem älteste Dummheiten verbreitet werden, und zwar steht die Größe der Dummheit im quadratischen Verhältnis zur Bedeutung des Werkes. Was Wunder also, wenn jetzt ein Kritiker das Schützengrabenbild von Dix ein ‚tendenziöses Machwerk schlimmster Sorte und ohne jede künstlerische Bedeutung‘ nennt. […] Ich halte das Bild von Dix für eines der bedeutendsten Werke der Nachkriegszeit“5 (Max Liebermann an Museumsdirektor Dr. Secker über die Kontroverse zu Otto Dix‘ Gemälde „Der Schützengraben“)

Wegen angeblich „unzüchtiger Darstellung“ im Gemälde „Mädchen vor dem Spiegel“ (1921, verschollen) musste sich der Künstler vor Gericht verantworten, wurde allerdings im April 1923 freigesprochen. Zunehmend feierte Dix allerdings Erfolge als Porträtist. Max Liebermann lud ihn ein, sich mit „Arbeiterbild“, „Bildnis Dr. Paul Ferdinand Schmidt“ und „Bildnis Dr. Glaser“ an der Frühjahrsausstellung der Akademie der Künste in Berlin zu beteiligen. Zudem schuf der Maler Porträts der Düsseldorfer Malerkollegen Adalbert und Siegfried Trillhaase sowie Adolf Uzarski.

„Wenn man jemanden porträtiert, sollte man ihn möglichst nicht kennen. Ich will nur das sehen, was da ist, das Äußere. Das Innere ergibt sich von selbst; es spiegelt sich im Sichtbaren.“6

Zu den berühmtesten Werken von Otto Dix zählt die 50-teilige Radierfolge „Der Krieg“, die er 1924 fertigstellte. Karl Nierendorf verlegte den Zyklus in einer Auflage von 70 Exemplaren und stellte ihn gleichzeitig in 15 Städten aus. Obwohl „Der Krieg“ nur einen geringen wirtschaftlichen Erfolg brachte, übernahm Nierendorf die geschäftliche Vertretung von Dix. Sehr viel erfolgreicher wurde die Einzelausstellung mit Aquarellen und Zeichnungen im Kronprinzenpalais in Berlin.

Otto Dix wandte sich 1924 der altmeisterlichen Lasurtechnik zu und malte ab nun häufig auf Holz. In der Folge entwickelte er sich zum Porträtisten der Boheme und Intellektuellenszene – und übersiedelte kurzzeitig nach Berlin (1925–1927). Er malte 1925 so bedeutende Bildnisse wie „Dichter Herbert Eulenberg“, „Maler Karl Schwesig mit Modell“ und „Bildnis der Tänzerin Anita Berber“, denen 1926 das „Bildnis der Journalistin Sylvia von Harden“, das „Porträt von Dr. Julius Hesse“, Inhaber von Firma Schmincke, mit Farbprobe und Druckwalze folgten.

Lehrer an der Dresdner Kunstakademie

Im Jahr 1927 zog Dix wieder nach Dresden, wo er im Sommersemester seine Lehrtätigkeit an der Dresdner Kunstakademie begann (Nachfolger von Oskar Kokoschka). Der künstlerische Erfolg von Dix lässt sich an dessen Teilnahmen an der Biennale von Venedig 1928 und 1930 gut nachvollziehen.

Anlässlich der 10. Wiederkehr des Kriegsendes begann Otto Dix sein zentrales Werk „Der Krieg“ (1929–1932, Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden). Das in altmeisterlicher Lasurtechnik ausgeführte Triptychon bezieht sich stilistisch auf den „Isenheimer Altar“ von Matthias Grünewald in Colmar.

Diffamierung

Dix‘ anti-kriegsverherrlichende Schau brachte den Maler schnell ins Kreuzfeuer nationalsozialistischer Kunstpropaganda. Als einer der ersten Künstler wurde Otto Dix im April 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Lehramt entlassen. Offizieller Entlassungsgrund war die „Verletzung des sittlichen Gefühls und Zersetzung des Wehrwillens des deutschen Volkes“. In einer Ausstellung im Lichthof des Dresdner Rathauses erlebte Dix die erste öffentliche Diffamierung als „entarteter“ Künstler. 1937/38 standen acht Werke von Otto Dix im Zentrum der Wanderausstellung „Entartete Kunst“. Sein Gemälde „Der Schützengraben“ (1923) wurde als „gemalte Wehrsabotage“ diffamiert. In nationalsozialistischen „Säuberungsaktionen“ wurden etwa 260 Werke von Dix aus deutschen Museen beschlagnahmt und teils zerstört.

Otto Dix zog sich im Sommer 1933 in die „innere Emigration“ in Südwestdeutschland zurück, zunächst im Hegau nahe dem Bodensee auf Schloss Randegg, das seinem Schwager Hans Koch gehörte. 1936 zog die Familie Dix in die Villa in Hemmenhofen am Bodensee, deren Bau durch Marthas Erbe möglich wurde. Bis zu Dix‘ Tod blieb Hemmenhofen der Hauptwohnsitz des Künstlers.

Dix arbeitete weiterhin mit altmeisterlichen Maltechniken und wandte sich der Landschaft sowie allegorischen und religiösen Themen zu. Zu seinen Unterstützern und Auftraggebern in diesen Jahren zählten der Besitzer der Köstritzer Schwarzbierbrauerei, der Zahnarzt Köhler, die Margarinefabrikanten Max und Fritz Niescher, die Industriellen Walter und Lore Grosz. Zwei Wochen nach dem Attentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller wurde Otto Dix von der Gestapo inhaftiert und zwei Wochen später wieder freigelassen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs zog man Otto Dix noch 1945 zum „Volkssturm“ ein. Der Maler geriet in französische Kriegsgefangenschaft und überlebte in einem Lager in Colmar. Erst im Februar 1946 gelang ihm die Rückkehr nach Hemmenhofen.

Späte Werke

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wandte sich Otto Dix wieder der Nass-in-Nass-Technik zu. Als Vertreter der figurativen Malerei hatte er es allerdings im Deutschland der Nachkriegszeit künstlerische sehr schwer und blieb eine Einzelposition. Obschon sich Dix weder der Abstrakten Kunst noch dem Sozialistischen Realismus anschließen konnte und wollte, wurde er sowohl in West- wie Ostdeutschland sehr geschätzt. Das Spätwerk wird dominiert von Primamalerei und Lithografie.

Zwischen 1947 und 1968 fuhr Otto Dix jedes Jahr für ein paar Wochen im Sommer nach Dresden, unter anderem zum Druck der Lithografien. Dort besuchte Dix auch seine Freundin Käthe König und die gemeinsame Tochter. Im Jahr 1957 organisierte die Akademie der Künste, Ostberlin, eine umfassende Retrospektive zum Werk Otto Dix‘. Dieser folgte auch die Ernennung des Künstlers zum Korrespondierenden Mitglied der Deutschen Akademie der Künste im gleichen Jahr. In der BRD waren die Teilnahmen Dix‘ an der documenta I und der documenta III die bedeutendsten Präsentationen des Künstlers.

Tod

Am 25. Juli 1969 starb Otto Dix nach einem zweiten Schlaganfall in Singen am Bodensee.

Literatur zu Otto Dix

  • Änne Söll, „An die Schönheit“ – Selbst, Männlichkeit und Moderne in Otto Dix Selbstbildnis von 1922, in: Geiger, Annette (Hg.), Der schöne Körper: Mode und Kosmetik in Kunst und Gesellschaft, Köln-Weimar-Wien 2008, S. 149–166.
  • Marieke von Bernstorff, Otto Dix. An die Schönheit, in: Ulrich Pfisterer, Valeska von Rosen (Hg.), Der Künstler als Kunstwerk. Selbstporträts vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Stuttgart 2005, S. 156.
  • Andreas Strobl, Otto Dix. Eine Malerkarriere der zwanziger Jahre, Berlin 1996.
  • Otto Dix. Zum 100. Geburtstag (Ausst. Kat. Stuttgart 1991) Stuttgart 1991.
    • Andrea Hollmann, Ralph Keuning: Berühmt oder berüchtigt. Otto Dix 1891–1969, in: ebenda, , S. 11–28.
  • Diether Schmidt, Otto Dix im Selbstbildnis, Berlin 1981.

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  1. Anna Klapheck, Mutter Ey. Eine Düsseldorfer Künstlerlegende, Düsseldorf 1958, S. 29.
  2. Änne Söll, „An die Schönheit“ – Selbst, Männlichkeit und Moderne in Otto Dix Selbstbildnis von 1922, in: Geiger, Annette (Hg.), Der schöne Körper: Mode und Kosmetik in Kunst und Gesellschaft, Köln-Weimar-Wien 2008, S. 149–166.
  3. Siehe ebenda.
  4. Andreas Strobl, Otto Dix. Eine Malerkarriere der zwanziger Jahre, Berlin 1996, S. 63 f. und S. 79.
  5. Zit. n. Katharina Erling, Max Liebermann – Biographie, in: „Nichts trügt wenigr als der Schein“. Max Liebermann der deutsche Impressionist (Ausst.-Kat. Kunsthalle Bremen, 16.12.1995–24.3.1996), München 1995, S. 250.
  6. Zit. nach Diether Schmidt, Otto Dix im Selbstbildnis, Berlin 1978, S. 253.