Kunst, Künstler, Ausstellungen, Kunstgeschichte | e-Kunstmagazin

Kunst, Künstler, Ausstellungen, Kunstgeschichte
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Künstler, Künstlerinnen, Kunstepochen, aktuelle Ausstellungen

Roy Lichtenstein in Wien

Zum 100. Geburtstag widmet die Albertina dem New Yorker Künstler Roy Lichtenstein eine umfassende Ausstellung. Wenn man die Rolltreppe in die Basteihalle der Albertina hinunterfährt, passiert man nicht nur die Lebensgeschichte des Künstlers, sondern bewegt sich auch langsam an Roy Lichtensteins „Mädchen im Bad“ (1963) heran. Das Großflächenplakat „Apollo-Tempel“ von 1967 ergänzt das Entrée in die große Frühjahrsausstellung. Hier trifft klassische Architektur auf eine Badende, Kunstgeschichte auf Alltag, Bedeutungsvolles auf Banales - aber immer mit einem guten Schuss Humor.

Österreich | Wien: Albertina, bis 14.7.2024

15. März 2024
Broncia Koller-Pinell, Die Ernte (© Belvedere, Wien)

Wien | Unteres Belvedere: Broncia Koller-Pinell Eine Künstlerin und ihr Netzwerk | 2024

Broncia Koller-Pinells Hauptwerke und ihre Rolle als Mäzenin in der Wiener Moderne sind die Schwerpunkte der Einzelausstellung im Belvedere 2024.
11. März 2024
Alfred Sisley, Die Brücke von Hampton Court, Detail, 1874, Öl auf Leinwand (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln)

Köln | Wallraf: 1863 PARIS 1874: Revolution in der Kunst Revolution in der Kunst - Vom Salon zum Impressionismus | 2024

Wie kam es dazu, dass sich Maler:innen jenseits der offiziellen Salon-Ausstellung der Pariser Akademie selbst organisierten? Warum wurde ihre Kunst anfänglich abgelehnt und später weltweit gefeiert? Antworten darauf zeigt das Wallraf im Frühjahr 2024.
6. März 2024

Leipzig | MdbK: Tübke und Italien Wahlverwandtschaften und Gegenüberstellungen | 2024

Tübke unternahm in den 1970er Jahren drei Reisen in dieses, für viele seiner Landsleute seinerzeit unerreichbare Land. Ein Wendepunkt in seiner Karriere, denn dort setzte er sich mit der Renaissance-Malerei auseinander, und es gelang ihm auch der internationale Durchbruch als Künstler.
2. März 2024
Catharina van Hemessen, Selbstbildnis an der Staffelei, 1548 (Kunstmuseum Basel, Schenkung der Prof. J.J. Bachofen-Burckhardt-Stiftung 2015)

Basel | Kunstmuseum: Geniale Malerinnen vom 16. bis 18. Jahrhundert Erfolg durch/trotz Familien und Gesellschaft | 2024

Die Ausstellung präsentiert rund 100 Werke herausragender Künstlerinnen dreier Jahrhunderte: Erstmals wird der familiäre Kontext, in dem die Künstlerinnen ihre Karriere entwickelten, thematisiert und durch die Gegenüberstellung mit Werken ihrer Väter, Brüder, Ehemänner und Malerkollegen sichtbar gemacht.
2. März 2024

Basel | Kunstmuseum Basel: Dan Flavin Widmungen aus Licht | 2024

Diese Ausstellung legt den Fokus auf die Titel der Werke, die Hinweise des Künstlers auf konkrete Ereignisse sind, etwa Kriegsgräuel oder Polizeigewalt. Manche sind auch anderen Künstler:innen gewidmet wie beispielsweise das Werk „untitled (in memory of Urs Graf)“ im Innenhof des Hauptbaus.
2. März 2024
Marc Chagall, Der Kuhhaendler, 1922-1923 (© Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Philippe Migeat, © Marc Chagall / VEGAP, Madrid, 2024)

Madrid | Fundacion Mapfré: Chagall Ein Schrei nach Freiheit | 2024

2. März 2024
Rembrandt van Rijn, Susanna, Detail, 1636, Öl/Holz, 47.4 x 38.6 cm (Mauritshuis, Den Haag)

Amsterdam | Rembrandthuis: Rembrandt als Regisseur Geschichtenerzähler mit Sinn für Dramatik | 2024

Rembrandt, ein Geschichtenerzähler mit Sinn für Dramatik, experimentierte mit Kostümen, Licht und Posen. Das Rembrandt-Haus beleuchtet seine Vorgangsweise.
1. März 2024
Angelika Kauffmann, Selbstporträt der Künstlerin am Scheideweg zwischen Musik und Malerei, Detail, Rom 1794, Öl/Lw, 147,3 x 215,9 cm (Nostell Priory, West Yorshire © National Trust Images/John Hammond)

London | Royal Academy of Arts: Angelika Kauffmann Vom Wunderkind zum Weltstar | 2024

Die Ausstellung der Royal Academy of Arts behandelt Kauffmans Leben und Werk: Zu sehen sind Gemälde und vorbereitende Zeichnungen der Malerin, darunter einige ihrer schönsten Selbstporträts, ihre berühmten Deckengemälde für das erste Wohnhaus der Royal Academy im Somerset House sowie historische Gemälde von Themen wie Circe und Cleopatra.
29. Februar 2024
Zéh Palito, It was all a dream, 2022, Acryl auf Leinwand, 170 x 175 cm (Courtesy des Künstlers, Simões de Assis und Luce Gallery, © Zéh Palito)

Frankfurt | Schirn: Hip-Hop und zeitgenössische Kunst The Culture | 2024

Schon jetzt gilt die kulturhistorische Schau „The Culture“ als Ausstellung mit dem höchsten Coolnessfaktor im Frühjahr 2024! Anlässlich seines 50. Geburtstags widmet die Schirn Kunsthalle Frankfurt dem Hip-Hop und seinem tiefgreifenden Einfluss auf die aktuelle Kunst und Kultur unserer Gesellschaft eine große, interdisziplinäre Ausstellung.
Ausstellungen in Deutschland kl

Aktuelle Ausstellungen in Deutschland

Ausstellungen in Österreich kl

Aktuelle Ausstellungen in Österreich

Ausstellung in Schweiz kl

Aktuelle Ausstellungen in der Schweiz

Vorschau auf die Ausstellungseröffnungen der nächsten Wochen

London | White Cube Bermondsey: Georg Baselitz

A Confession of My Sins

Georg Baselitz kehrt zum ersten Mal seit acht Jahren in die White Cube Bermondsey zurück und präsentiert eine Auswahl neuer Gemälde.

Großbritannien | London: White Cube Bermondsey, 10.4. – 16.6.2024

Willem de Kooning in Venedig

Beziehung des Malers zu Italien

Willem de Kooning wird 2024 mit einer großen Einzelausstellung in den Gallerie dell’Accademia geehrte. Die Ausstellung zeigt, wie Italien die künstlerische Vision des Künstlers geprägt hat. Der Maler besuchte Italien in den Jahren 1959 und 1969. Bisher sei, so zeigt sich die venezianische Institution überzeugt, der Einfluss Italiens noch nie thematisiert worden. Deshalb erforschen die Kuratoren Gary Garrels und Mario Codognato de Koonings Kunst, die er während der Aufenthalte schuf, und zeichnen die Veränderungen in seinen den ab den späten 1950er Jahren entstandenen Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen in Amerika nach.

Italien | Venedig: Gallerie dell’Accademia, 16.4. – 15.9.2024

Caspar David Friedrich in Berlin

Die Wiederentdeckung

Anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich (1774–1840) zeigt die Alte Nationalgalerie in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin erstmals eine große Ausstellung zum Werk des bedeutendsten Malers der deutschen Romantik. Etwa 60 Gemälde und 50 Zeichnungen aus dem In- und Ausland, darunter weltberühmte Ikonen, werden zu sehen sein.

Deutschland | Berlin: Alte Nationalgalerie, 19.4. – 4.8.2024

Venedig | Biennale 2024

Fremde überall

Der Vorstand von La Biennale di Venezia unter dem Vorsitz von Präsident Roberto Cicutto ernannte Adriano Pedrosa zum künstlerischen Leiter der Abteilung für Bildende Kunst mit besonderer Verantwortung für die Kuratierung der „60. Biennale von Venedig 2024“. Pedrosa thematisiert die Moderne im globalen Süden (Lateinamerika, Afrika, Naher Osten und Asien) als Ausgangspunkt für eine zeitgenössische Ausstellung, in der queere Persönlichkeiten, Outsider, Künstler:innen der Volkskunst und der First Nations. Das Kollektiv Mahku aus Brasilien wird ein monumentales Wandgemälde an der Fassade des Gebäudes und in der Corderie malen, dort präsentiert auch das Kollektiv Maataho aus Aotearoa/Neuseeland im ersten Raum eine großformatige Installation.

Die Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk erhalten die Künstlerinnen Nil Yalter (*15.1.1938 in Kairo) und Anna Maria Maiolino (*20.5.1942 in Scalea).

Italien | Venedig, 20.4. – 24.11.2024

Ausstellungen in Deutschland Vorschau

Vorschau auf kommende Ausstellungen in Deutschland

Ausstellungen in Österreich Vorschau

Vorschau auf kommende Ausstellungen in Österreich

Ausstellung in Schweiz Vorschau

Vorschau auf kommende Ausstellungen in der Schweiz

 

KÜNSTLER*INNEN GEBURTSTAGE

Wann hat welche Künstlerin, welcher Künstler Geburtstag? Hier findest du einen ewigen Kalender.
Künstler Geburtstage; groß
Künstler Geburtstage April

Künstlergeburtstage im April

Welche Künsterinnen und Künster haben im April Geburtstag?
 

Kunst-News

5. Juli 2023
Ralph Gleis © Foto: David von Becker

Wien | Ralph Gleis wird Direktor der Albertina

29. Juni 2023
Jonathan Fine, Foto: Moritz Fehr

Wien | Jonathan Fine wird Direktor des KHM

Dr. Jonathan Fine übernimmt ab 1. Jänner 2025 die Generaldirektion des KHM in Wien!
20. Juni 2023
Kunstjahr 2026: Jubiläen, Geburts- und Todestage, Hommagen

Kunstjahr 2026: Jubiläen, Geburts- und Todestage, Hommagen Welchen Künstlern und Künstlerinnen gedenken wir 2026?

Das Kunstjahr 2026 wird von runden (und halbrunden) Geburts- und Todestagen geprägt werden. Einige davon sind in den Ausstellungsprogrammen der großen Museen wiederzufinden.

Caspar David Friedrich

Caspar David Friedrich

Caspar David Friedrich (Greifswald 5.9.1774–7.5.1840 Dresden) ist der bekannteste Maler der Romantik in Deutschland und prägte mit seinen melancholischen Landschaften das Bild der „deutschen Innerlichkeit“. Der 1774 in Greifswald geborene Landschaftsmaler wurde in Kopenhagen und Dresden ausgebildet und ließ sich in Dresden als freischaffender Maler nieder.

Die Deutung seiner Werke ist bis heute strittig: Sind sie von eigenem Erleben und persönlichem Schicksal durchdrungen? Handel es sich um verklausulierte Kommentare zur Politik seiner Zeit? Caspar David Friedrich gilt als „Ideenmaler“, da seine Gemälde keine konkreten Naturansichten, sondern emblematische Kompositionen zeigen. Zweifellos sind seine Gemälde vielschichtig kodiert und symbolisch (metaphysisch) aufgeladen. So kann man Caspar David Friedrich als religiösen Mystiker, verklärten Romantiker, überzeugten Patrioten und/oder als Wegbereiter eines modernen Realismus bezeichnen. Seine Bilder basieren auf der naturalistischen Beobachtung der Dingwelt, sind jedoch im Atelier zusammengestellte Landschaften mit klar organisierter Bildstruktur und inhaltlich aufgeladenen Brüchen.

Hier findest Du die wichtigsten → Caspar David Friedrich: Ausstellungen 2024

7. April 2023
Caspar David Friedrich, Kreidefelsen auf Rügen, Detail, 1818, Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm (Kunst Museum Winterthur © Kunst Museum Winterthur)

Schweinfurt | Museum Georg Schäfer: Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik

Caspar David Friedrichs Landschaften und ihre Vorbilder im 17. und 18. Jahrhundert stehen im Zentrum dieses Ausstellungsprojekts - in Kooperation mit dem Kunst Museum Winterthur (Sommer/Herbst 2023).
8. Februar 2023
Carl Robert Kummer, Abendstimmung an der Elbe (Privatsammlung Schweiz)

Düsseldorf | Kunstpalast: Mehr Licht. Ölstudien der Romantik Die Befreiung der Natur | 2023

Erstmals widmet sich in Deutschland eine Ausstellung der Ölstudie als größte Revolution in der Kunst des 19. Jahrhunderts.
26. November 2022
Claude Monet, Das Parlament, Sonnenuntergang, Detail, 1904 (Kunstmuseen Krefeld, Foto: Kunstmuseen Krefeld - Volker Döhne – ARTOTHEK)

Bremen | Kunsthalle Bremen: Sunset Ein Hoch auf die sinkende Sonne in der Kunst | 2022/23

Insgesamt rund 80 Gemälde, Zeichnungen, Graphiken, Fotografien, Videos und Installationen rehabilitieren den Sonnenuntergang in der Kunst von der Romantik bis ins 21. Jahrhundert.

Frans Hals

Frans Hals

Frans Hals (Antwerpen 1582/83–26.2.1666 Haarlem) war ein gefeierter Porträtist und Genremaler des niederländischen Barock. Die außergewöhnliche Leistung des Haarlemer Malers war, in seinen – vor allem späten – Porträts, Persönlichkeit darzustellen, als Porträts zur Visualisierung des sozialen Status eingesetzt wurden. Frans Hals inszenierte und formulierte Individualität überzeugender als die meisten seiner Zeitgenossen – außer Rembrandt.  Zudem bediente sich Hals eines offenen Pinselstrichs, der zunehmend der Geschlossenheit der Form entgegenlief. Die Bewegung, die er dadurch in die Bilder bringen konnte, ist in der niederländischen Malerei des Goldenen Zeitalters einzigartig. Heute werden ihm etwa 200 Ölgemälde zugeschrieben.

Hier findest Du die wichtigsten → Frans Hals: Ausstellungen 2024

20. Mai 2018
Rembrandt - Velázquez, Rijksmuseum - Prado

Rembrandt – Velázquez Goldenes Zeitalter in den Niederlanden und Spanien

Zwei Mal Goldendes Zeitalter – in den Niederlanden und in Spanien. Obwohl beide Länder bis 1648 gegeneinander Krieg führten, blühte die Kunst im 17. Jahrhundert. Rijksmuseum und Prado stellen die größten Künstler des Barock einander gegenüber!
20. Mai 2018
Hals und die Modernen, Hals - Manet

Frans Hals und die Moderne Hals trifft Manet, Singer Sargent, Van Gogh

Der Einfluss des niederländischen Barockmalers Frans Hals (1580–1666) auf die Moderne war enorm! Die Ausstellung im Frans Hals Museum in Haarlem thematisiert die Wiederentdeckung des lange vergessenen Künstlers durch die französischen Impressionisten vor 150 Jahren. Seither schätzten und schätzen Maler wie Manet, Liebermann, Singer Sargent und Van Gogh den Holländer für seine gestische Malerei, in der Unschärfe genauso einen Stellenwert hat wie präzise herausgearbeitete Partien.
 
Mit Künstlerinnen und Künstlern, bzw. Persönlichkeiten aus der Kunstwelt zu sprechen, ermöglicht, einen Blick auf Konzepte, Prozesse und Arbeitsbedingungen zu erhaschen. Wir von ARTinWORDS gehen mit ihnen daher bevorzugt durch Ausstellungen oder besuchen sie in ihren Ateliers - in der Hoffnung auf noch viele erhellende und inspirierende Momente!

Alexandra Matzner, Chefredakteurin von ARTinWORDS

19. November 2017
Olga Chernysheva und Elsy Lahner in der Wiener Secession, November 2017, Foto: Alexandra Matzner, ARTinWORDS.

Olga Chernysheva: „Situationen müssen weiterentwickelt werden, um Bilder zu werden“ Die einfühlsame Beobachterin und scharfsinnige Chronistin über das Zeichnen, Tschechow und stillstehende Menschen

Anlässlich ihrer Ausstellung „Chandeliers in the Forest” in der Wiener Secession traf Elsy Lahner, Kuratorin für zeitgenössische Kunst an der Albertina, die Künstlerin Olga Chernysheva. Ausgehend von der aktuellen Ausstellung geht Chernysheva der Bedeutung der Zeichnung in ihrem Werk nach, erzählt von ihrer Begeisterung für Tschechow, für stillstehende Menschen und dem Kinderbuch als ausstellungsbegleitender Publikation.
13. November 2017
Sabine Fellner in Kraft des Alters, Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien

Sabine Fellner: „Es fehlen uns Vorbilder für die Kraft des Alters“ „Die Kraft des Alters“ wendet sich den positiven Aspekten des fortschreitenden Lebensalters zu

Sabine Fellner im Gespräch über ihre Ausstellung „Kraft des Alters“. Mit 188 Werken von 108 Künstlerinnen, Künstlern und einem Künstlerkollektiv macht sie auf die Privilegien und Problematiken von Alter zwischen Jugendstil und Gegenwartskunst aufmerksam.
29. September 2017
Axel Köhne in der Ausstellung Duett mit Künstler_in im 21er Haus, 2017, Foto: Alexandra Matzner, ARTinWORDS.

Axel Köhne: „Es wird bunt und lebhaft“ Zusammenarbeit von Publikum und Künster*innen im 21er Haus

Axel Köhne, Kurator für die Sammlung 20. Jahrhundert im Belvedere, Wien, macht die Ausstellung „Duett mit Künstler_in“ im 21er Haus, Wien. Die Gruppenausstellung versammelt exemplarisch Werke der 1950er bis 1970er Jahre von Joseph Beuys, Yves Klein Vito Acconci und Franz West, um auf dieser Basis mit Yoko Ono, David Shrigley, Rirkrit Tiravanija, Angela Bulloch u.a. verschiedenste Facetten der Partizipation in der Gegenwartskunst durchzuspielen. Das Publikum ist aufgefordert mitzumachen.
 

Künstlerinnen

1. März 2024
Angelika Kauffmann, Selbstporträt der Künstlerin am Scheideweg zwischen Musik und Malerei, Detail, Rom 1794, Öl/Lw, 147,3 x 215,9 cm (Nostell Priory, West Yorshire © National Trust Images/John Hammond)

London | Royal Academy of Arts: Angelika Kauffmann Vom Wunderkind zum Weltstar | 2024

Die Ausstellung der Royal Academy of Arts behandelt Kauffmans Leben und Werk: Zu sehen sind Gemälde und vorbereitende Zeichnungen der Malerin, darunter einige ihrer schönsten Selbstporträts, ihre berühmten Deckengemälde für das erste Wohnhaus der Royal Academy im Somerset House sowie historische Gemälde von Themen wie Circe und Cleopatra.
29. Februar 2024
Zéh Palito, It was all a dream, 2022, Acryl auf Leinwand, 170 x 175 cm (Courtesy des Künstlers, Simões de Assis und Luce Gallery, © Zéh Palito)

Frankfurt | Schirn: Hip-Hop und zeitgenössische Kunst The Culture | 2024

Schon jetzt gilt die kulturhistorische Schau „The Culture“ als Ausstellung mit dem höchsten Coolnessfaktor im Frühjahr 2024! Anlässlich seines 50. Geburtstags widmet die Schirn Kunsthalle Frankfurt dem Hip-Hop und seinem tiefgreifenden Einfluss auf die aktuelle Kunst und Kultur unserer Gesellschaft eine große, interdisziplinäre Ausstellung.
29. Februar 2024
Aneta Grzeszykowska, Untitled Film Stills, 2006 (© 2024 Aneta Grzeszykowska / Courtesy of the artist and Raster Gallery, Warszawa)

Wien | Albertina: 20 Jahre SAMMLUNG VERBUND, Wien Feministische Kunst und Raumerforschungen | 2024

Die ALBERTINA präsentiert die Jubiläumsausstellung der renommierten SAMMLUNG VERBUND anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens: von Cindy Sherman bis Zanele Muholi.
26. Februar 2024
Hilma af Klint, Gruppe VI, Evolutionen, nr 16, Serie WUS/Sjustjärnan, 1908, Öl/Leinwand, 102 x 133 cm (The Hilma af Klint Foundation, Stockholm HaK 84)

Bilbao | Guggenheim Bilbao: Hilma af Klint Pionierin der Abstraktion in Spanien | 2024/25

Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Jahren des Aufstiegs der Künstlerin (1906–1920). In diesen Jahren begann sie, gegenstandslose und ungegenständliche Werke zu schaffen. Die Bilder sind erstaunlich einfallsreich und bilden einen einzigartigen Korpus, der zu einer Neubewertung der Moderne und ihrer Entwicklung einlädt.
26. Februar 2024
Martha Jungwirth, Ohne Titel (Maja III), 2022, Öl auf Papier auf Leinwand, 264,9 x 226,8 x 2,7 (Alkar Contemporary Collection (ACC), Bilbao)

Bilbao | Guggenheim Bilbao: Martha Jungwirth Retrospektive zu 60 Jahren Abstraktion | 2024

Martha Jungwirth wurde 1966 der Joan-Miró-Preis verliehen; seither hat sie nicht mehr in Spanien ausgestellt! Im Sommer 2024 kann man Jungwirths Werk in Spanien wiederentdecken.
26. Februar 2024
Mire Lee. Landscape with Many Holes: Skins on Yeongdo Sea, 2022. © Busan Biennale Organizing Committee, Foto: Sang-tae Kim.

London | Tate Modern Turbinenhalle: Mire Lee Hyundai Commission | 2024/25

26. Februar 2024
Emily Kam Kngwarray, Anmatyerr people, Ntang Dreaming, 1989 (National Gallery of Australia, Kamberri/Canberra, purchased 1989 © Emily Kam Kngwarray/Copyright Agency)

London | Tate Modern: Emily Kam Kngwarray Werkschau der berühmten Aborigines-Künstlerin | 2025

Die Ausstellung der Tate Modern wird wichtige Beispiele dieser Textilien, Gemälde und Arbeiten auf Papier aus den 1970er, 80er und 90er Jahren zusammenbringen, von denen viele noch nie außerhalb Australiens gezeigt wurden.
26. Februar 2024
Emily Kam Kngwarray, Anmatyerr people, Yam awely, 1995 (National Gallery of Australia, Kamberri/Canberra, gift of the Delmore Collection, Donald and Janet Holt 1995 © Emily Kam Kngwarray/Copyright Agency)

Canberra | NGA: Emily Kam Kngwarray Retrospektive | 2023/24

Die Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick über Emily Kam Kngwarrays Werk und vereint die wichtigsten Werke ihres Œuvres, von frühen farbenfrohen Batiktextilien bis hin zu späteren monumentalen Gemälden auf Leinwand.
25. Februar 2024

Remagen | Arp Museum: Malerinnen 1500–1900 Alte Meisterinnen und Pionierinnen der Moderne | 2024

Umfassende Schau mit Arbeiten von 46 Malerinnen, von mittelalterlichen Buchmalerinnen aus Nonnenklöstern über Künstlerinnen der Barockzeit bis hin zu den Wegbereiterinnen der Moderne.

Kunstgeschichte

Minimal Art | Minimalismus

Minimal Art, deutsch Minimalismus, ist eine Kunstrichtung, die in den frühen 1960er Jahren in den USA entstand. Charakteristisch für Werke der Minimal Art bzw. des Minimalismus ist ihre auf Logik basierende, häufig geometrische, stark reduzierte Form, gepaart mit maschinell produzierten Materialien und der Zurücknahme der persönlichen Handschrift. Damit erklärten die Pioniere und Pionierinnen der Minimal Art die Vormachtstellung des Abstrakten Expressionismus und des Informel für beendet.

Den Begriff Minimal Art prägte der britische Philosoph und Kunstkritiker Richard Wollheim in einem Essay, der im Januar 1965 im „Art Magazine“ erschien. Obschon sich Wollheim auf eine andere Kunst bezog, etablierte sich die Bezeichnung Minimal Art. Von großer Bedeutung waren auch die theoretischen Texte von Donald Judd. Er wollte Farbe eine plastische Form geben, um so in den Raum hinein zu wirken.

9. November 2021
Brice Marden, 15 x 15 10, 2015–2017, Tusche, Farbtusche auf Papier, 50.8 x 38.1 cm (Collection of the artist. © Brice Marden / Artists Rights Society (ARS), New York. Foto: Bill Jacobson)

Basel | Kunstmuseum Basel: Brice Marden. Inner Space Zeichnungen als Räume & Entwürfe für das Basler Münster

Ausstellung mit rund 90 Werken aus den Jahren 1972 bis 2019, darunter wichtige Zeichnungsserien und Gemälde aus der Sammlung des Künstlers, von denen einige zum ersten Mal überhaupt zu sehen sind.
6. August 2021
Dan Flavin, untitled (to Barnett Newman) four, 1971 (Seibt Collection © VG Bild-Kunst, Bonn 2021)

Hamburg | Bucerius Kunst Forum: Minimal Art Sinnliches im Kalkül des Minimalismus finden | 2022

Reduzierte Formensprache, die Verwendung industriell gefertigter Materialien und ein hohes Maß an Oberflächenästhetik sind die Kennzeichen der Minimal Art, die Anfang der 1960er Jahre in den USA entstand.

Op Art

Die frühesten Werke der Op Art datieren in die Mitte der 1950er Jahre und gelten als Spielart bzw. Weiterentwicklung der konkreten Kunst. Op Art Kunstwerke sind (meist) abstrakt und arbeiten mit visuellen Effekten. Damit erzielten Künstlerinnen und Künstler den Eindruck von Bewegung, Vibration, Überlappung. Zu den frühesten Werken der Op Art zählt Victor Vasarelys Gemälde „Zebras“ aus dem Jahr 1938.

Allerdings dürfen manche Werke der Op Art auch zur kinetischen Kunst gezählt werden, da sie nicht nur als formal-kompositorischem Wege Bewegung illusionieren, sondern auch durch tatsachliches manuell, mechanisch oder elektrisch bewerkstelligtes In-Bewegung-Versetzen begeistern. Auch die Bewegung der Betrachterinnen und Betrachter vor dem Werk spielt eine wichtige Rolle. Ob auf dem Weg der Illusion oder der faktischen Bewegung den Künstlerinnen und Künstlern ging und geht es darum, den Sehvorgang an sich zu thematisieren.

Pop Art

Pop Art – abgeleitet vom englischen populace oder popular, das heißt die breite Masse oder populär – ist ein Sammelbegriff für künstlerische Phänomene, die das Lebensgefühl der 1960er Jahre widerspiegeln. So kann Pop Art euphorisch, fortschrittsorientiert wirken aber auch katastrophisch und pessimistisch (Atombombe, Stellvertreterkriege in Asien). Pop Art changiert zwischen Affirmation westlicher Konsumkultur und subversiver Unterwanderung der Kommerzialisierung. Werbung und Medienbilder suggerieren eine heile Welt, die als Masken enttarnt und als leere Hülsen präsentiert werden. Pop ist daher ein „Lustvolles, ironisches, kritisches Schlagwort, schlagfertig gegenüber den Slogans der Massenmedien, deren Geschichten Geschichte machen, deren Ästhetik die Bilder und das Image der Zeit prägen, deren „vorbildliche“ Klischees die Menschen beeinflussen.“ Da die Pop Art auf Basis von kapitalistischen und technologischen Bedingungen der Industriegesellschaft erblühte, ist sie eine westliche, großstädtische Kunstform. Das Interesse für das Triviale, Alltägliche, sogar den Kitsch erfasste Künstler wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Tom Wesselmann, Robert Indiana in New York oder Richard Hamilton, Peter Blake in London. Damit wandte sich eine um 1930 geborene Generation von der Hochkunst der Abstraktion ab.

24. Februar 2023
Kiki Smith, Banshee Pearls, 1991 (ALBERTINA, Wien)

Wien | Albertina modern: The Print: Warhol bis Kiefer Von Pop Art bis Gegenwart | 2023

2. Februar 2023
Kiki Kogelnik, Self Portrait, 1964. Private Collection, Courtesy of Kiki Kogelnik Foundation © Kiki Kogelnik Foundation

Wien | Kunstforum: Kiki Kogelnik Pop Art mit der Schere | 2022/23

Die bis dato größte Einzelpräsentation der in Österreich geborenen und in New York ansässigen Künstlerin Kiki Kogelnik, deren Beitrag zur "weiblichen" Pop Art Kunstgeschichte schrieb.

Abstrakter Expressionismus | Informel

In einer Rezension von Hans Hofmanns Einzelausstellung in der Mortimer Brandt Gallery verwendete der Kunstkritiker Robert Coates 1946 erstmals den Ausdruck „Abstrakter Expressionismus“ in Bezug auf die zeitgenössische amerikanische Abstraktion. Willem de Koonings Werk bildet neben dem von Jackson Pollock eines der Zentren des Amerikanischen Abstrakten Expressionismus während der 1950er Jahre.

Art informel (Informel), Art brut oder Art autre sind die Bezeichnungen für die europäische Abstraktion der unmittelbaren Nachkriegszeit. Wichtig für diese Ära war, dass Farbe nicht mehr nur als Farbton, sondern auch mittels seines „Körpers“, seiner Pastosität wahrgeommen wurde. Diese Form der Abstraktion wurde als warme und auch lyrische Abstraktion bezeichnet, im Gegensatz dazu ist die kalte Abstraktion die geometrische, ungegenständliche wie auch die kinetische Kunst.

30. Januar 2024
Francis Picabia,Pavonia, Detail, 1929, Öl auf Leinwand, 149,7 x 170,8 cm (Privatsammlung)

Paris | Musée Picasso: In der Wohnung von Léonce Rosenberg De Chirico, Ernst, Léger, Picabia | 2024

Die Wohnung von Léonce Rosenberg versammelte 1928/29 eine hochkarätige Auswahl an Gemälden, Möbeln und Designstücken. Im kurzen Zeitraum von 15 Monaten bewohnte der Kunsthändler und Mäzen ein von ihm kuratiertes Gesamtkunstwerk mit Arbeiten von de Chirico, Ernst, Picabia, Ozenfant und vielen mehr.
15. Januar 2024

Berlin | Neue Nationalgalerie: Lygia Clark Kunst als partizipatives, sinnliches, mitunter heilendes Erlebnis | 2025

Mit ihrem Ansatz, Kunst als partizipatives, sinnliches, mitunter heilendes Erlebnis zu begreifen, wurde Lygia Clark (1920–1988) zu einer der wegweisenden Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Deshalb sind die Besucher:innen eingeladen mit den ausgestellten Kunstwerken zu interagieren, an Workshops, Gruppenperformances und Clarks „Therapiesitzungen“ teilzunehmen.

Neue Sachlichkeit

Die Mannheimer Kunsthalle präsentierte 1925 die Ausstellung „Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“. Der vom Direktor Gustav Friedrich Hartlaub gewähte Titel war von ihm bereits 1923 eingeführt worden und setzte sich als Stilbegriff einer Epoche durch, der bis heute Verwendung findet. Zu sehen waren unter anderem Werke von den wichtigsten Künstlern dieser Stilrichtung - Otto Dix, Rudolf Schlichter und George Grosz. Deren Gemälde zeichneten sich durch eine realistische, sachliche und wirklichkeitsnahe Darstellung des Bildgegenstands aus.

Die Erfahrung des Ersten Weltkriegs veränderte die Sicht auf die Welt und den Menschen radikal. Zutiefst erschüttert, distanzierten sich viele Künstler von den formalen Experimenten der Avantgarde wie Kubismus, Expressionismus und den verschiedenen Richtungen der Abstraktion und konzentrierten sich auf eine nüchtern-realistische Wiedergabe der Wirklichkeit. Gemeinsam ist ihnen eine figurative Malerei; sie zeugt von einer mannigfaltigen und kritischen Auseinandersetzung mit dieser von Brüchen geprägten Zeit bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.

6. Dezember 2023
Aenne Biermann, Kind mit Tasse (Magdalene Engels), um 1930, Silbergelatineabzug auf Fotopapier, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, erworben 2022 aus Mitteln der Museumsstiftung Baden-Württemberg, Sammlung Dietmar Siegert.

Stuttgart | Staatsgalerie: Avantgarde-Fotografie der 1920er und 1930er Jahre Neues Sehen, Neue Sachlichkeit und Bauhaus. Neuerwerbungen aus der Sammlung Siegert | 2024/25

Erstmals präsentiert die Staatsgalerie Stuttgart eine umfassende Auswahl aus der 2022 erworbenen Sammlung Dietmar Siegert mit über 200 Originalabzügen von Hauptvertreter:innen des Neuen Sehens, der Neuen Sachlichkeit und des Bauhauses.
26. Dezember 2022
George Grosz, Der Mädchenhändler (Blatt 8 in: Ecce Homo), Detail, 1918 (1923) (© Estate of George Grosz, Princeton, N.J./ VG Bild-Kunst, Bonn 2022)

Stuttgart | Staatsgalerie Stuttgart: George Grosz in Berlin Glitzer und Gift der Zwanzigerjahre | 2022/23

Wie kaum ein anderer Maler prägte George Grosz unsere Vorstellung vom Leben und Leiden im Berlin der wilden Zwanziger. Die Ausstellung beleuchtet seine stilistische Entwicklung in der Weimarer Republik.

Surrealismus

Surrealismus (franz. Über-Wirklichkeit) ist kein Stil und auch keine Kunstrichtung, sondern beschreibt eine antibürgerliche Lebenshaltung bzw. eine Kunst, die sich dem Traum (Albtraum), dem Fantastischen, dem Irrationalen, der Erotik, dem Tabubruch bewusst öffnet, um der Barbarei des Ersten Weltkriegs neue Sichtweisen entgegenzuhalten. Mit Kunst und Literatur sollten das
rationale Weltbild infrage gestellt sowie überhaupt eine revolutionäre, freie und neue Kunst geschaffen werden.

In Anschluss an die Traumdeutung und die Theorie des Unbewussten in den Schriften Sigmunds Freuds wollten die Surrealisten den unbewussten Zuständen menschlichen Lebens einen fundamental neuen Stellenwert verleihen. Sie positionierten sich und ihre Kunst im Gegensatz zu Materialismus, Positivismus, Rationalismus und die Herrschaft der Logik, repräsentiert durch Staat, Kirche, bürgerlicher Familie, Sexualmoral und Untertanengeist. Assoziationen, künstlerische Zusammenarbeit und neuartige Techniken der „Nichtkomposition“ wie das Aufschreiben von Traumfetzen, Hypnose, automatisches Schreiben und Zeichnen sollten eine Auflösung der Grenzen bürgerlicher Moral- und Wertvorstellungen aber auch des traditionellen Schönheitsbegriffs als Grundlage der Kunst bezwecken. Wichtige Vorläufer sahen die Künstler des Surrealismus sowohl in der Kunst der Frührenaissance und dem Expressionismus, der Kunst des Dadaismus wie auch in außereuropäischen Kunstwerken (Afrika, Ozeanien und Neukaledonien). Künstlerinnen und Künstler arbeiteten mit Mythen, dem Unbewussten, Traum, Zufall, Metamorphose; sie nutzten wissenschaftliche und literarische Quellen (Sigmund Freud und Marquis de Sade). Zu ihren bevorzugten Gattungen zählten Malerei, Assemblage, Materialexperimente, inszenierte Fotografie, wobei auch medienübergreifende Arbeiten geschaffen wurden.

22. Dezember 2023
Gertrude Abercrombie, Long Ago and Far Away, 1954

Gainesville | The Harn: Surrealismus Surrealismus historisch und in der Gegenwart | 2023/24

Der Surrealismus im Harn umfasst mehr als 40 Werke von 30 Künstler:innen - historische wie zeitgenössische.
27. November 2023
Salvador Dalì, Weiche Konstruktion mit gekochten Bohnen (Vorahnung des Bürgerkriegs), 1936, Öl auf Leinwand, 99,9 x 100 cm (Philadelphia Museum of Art, Philadelphia (Pennsylvania). The Louise and Walter Arensberg collection)

Brüssel | Königliche Kunstmuseen: Surrealist! Von de Chirico bis Pollock | 2024

Von Max Ernst bis Giorgio de Chirico, Salvador Dalí, Joan Miró und Man Ray: Entdecken Sie die Poesie der berühmtesten Surrealist:innen der Welt anhand von Themen wie dem Traum, dem Labyrinth, der Metamorphose, dem Unbekannten und dem Unterbewusstsein.

Abstrakte Kunst

Abstraktion kann vom Lateinischen abstrahere für „loslösen“ oder „wegnehmen“ abgeleitet werden. Abstrakte Kunst meint daher eine Ausdrucksform, die sich von der Wiedergabe von Gegenständen löst, deren Ziel nicht mehr die Schilderung greifbarer Objekte und Figuren ist, sondern sich der geistigen Welt, dem Visionären, der logisch-rationalen Farbfeld-Kombination und/oder selbstreflexiven Analysen der Mittel, mit denen Kunst gemacht wird (Farben, Formen), verschreibt.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wandte sich eine Handvoll Künstlerinnen und Künstler von der Gegenständlichkeit ab und erforschten die Möglichkeiten abstrakter Bildwelten. Vielfach ließen sie sich für die Ablehnung der mimetischen Kunsttradition von metaphysischen, musikalischen und naturwissenschaftlichen Inspirationsquellen leiten. Protagonistinnen und Protagonisten der Klassischen Moderne wie Hilma af Klint, Wassily Kandinsky, Robert Delaunay, Kasimir Malewitsch oder Piet Mondrian stellten sich höchst individuelle Fragen zu einer neuen malerischen Wirklichkeit. Die „Darstellung“ spiritueller oder theosophischer Konzepte, der „inneren Welt“, d.h. der unsichtbaren Gefühlswelt, von Emotionen, „Visionen“ oder Ängsten, der Vergleich mit der immateriellen Musik, aber auch ein selbstreferenzielles Nachdenken über die eigenen Mittel gewann an Bedeutung.

30. Januar 2024
Francis Picabia,Pavonia, Detail, 1929, Öl auf Leinwand, 149,7 x 170,8 cm (Privatsammlung)

Paris | Musée Picasso: In der Wohnung von Léonce Rosenberg De Chirico, Ernst, Léger, Picabia | 2024

Die Wohnung von Léonce Rosenberg versammelte 1928/29 eine hochkarätige Auswahl an Gemälden, Möbeln und Designstücken. Im kurzen Zeitraum von 15 Monaten bewohnte der Kunsthändler und Mäzen ein von ihm kuratiertes Gesamtkunstwerk mit Arbeiten von de Chirico, Ernst, Picabia, Ozenfant und vielen mehr.
15. Januar 2024

Berlin | Neue Nationalgalerie: Lygia Clark Kunst als partizipatives, sinnliches, mitunter heilendes Erlebnis | 2025

Mit ihrem Ansatz, Kunst als partizipatives, sinnliches, mitunter heilendes Erlebnis zu begreifen, wurde Lygia Clark (1920–1988) zu einer der wegweisenden Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Deshalb sind die Besucher:innen eingeladen mit den ausgestellten Kunstwerken zu interagieren, an Workshops, Gruppenperformances und Clarks „Therapiesitzungen“ teilzunehmen.

Expressionismus

Der Expressionismus (franz., engl. expression „Ausdruck“) gehört zu den ersten Kunstströmungen der Klassischen Moderne, die zu Beginn des 20. Jh. in Anlehnung an die Errungenschaften des Post-Impressionismus radikal mit tradierten Werten und Auffassungen brach und der Kunst neue Inhalte und Intentionen eröffnete. Bis heute zählt der Expressionismus neben Kubismus und Futurismus zu den wichtigsten Entwicklungen der europäischen Kunst vor dem Ersten Weltkrieg. Der Ausbruch des Kriegs 1914 setzte dem Kunstexperiment vorläufig ein Ende. Während des Kriegs fanden viele Maler und Bildhauer jene Anerkennung, um die sie die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg so heftig kämpfen mussten.

28. Oktober 2023
Sigmund Freud und die Kunst, Tübingen

Tübingen | Kunsthalle Tübingen: Sigmund Freud und die Kunst INNENWELTEN | 2023/24

Die in Kooperation mit dem Sigmund Freud Museum Wien entwickelte Ausstellung spürt der Rezeption der Freudschen Theorien in der Kunst des 20. Jahrhunderts bis heute nach: Von kreativen Verfahren zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die die Innenwelten zu materialisieren suchen, über die existenzialistischen Ansätze der Nachkriegszeit bis hin zur Konzeptkunst der 1980er Jahre und zu feministischen Positionen der Postmoderne, die das Erbe des Denkmeisters der Psychoanalyse in der Sprache der Kunst mitunter auch kritisch reflektieren.
7. Oktober 2023
Gabriele Münter, Selbstporträt, Detail, um 1908, Öl auf Karton, 49 x 33.6 cm (Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid)

Madrid | Thyssen-Bornemisza: Gabriele Münter Malerin des Expressionismus | 2024/25

Erste Ausstellung zu Gabriele Münter in Spanien! Das Museo Thyssen Bornemisza widmet der Pionierin des deutschen Expressionismus und Mitglied von "Der Blaue Reiter" eine Retrospektive mit mehr als 100 Gemälden, Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien.

Kubismus

Der Begriff Kubismus leitet sich vom französischen Wort „cube“ für Würfel ab und wird seit Mitte November 1908 verwendet. Er bezeichnet eine Stilrichtung vom Beginn des 20. Jahrhunderts, die von Pablo Picasso (1881–1976) und Georges Braque (1882–1963) zwischen 1907/08 und 1910 entwickelt wurde. Die erste Phase, der sogenannte Analytische Kubismus, dauerte von 1910 bis Anfang 1912 und stellte die Recherche nach der gleichzeitigen Darstellung verschiedener Ansichten eines Objekts in das Zentrum. Nach dem Auftauchen der „Salonkubisten“ veränderten Braque und Picasso ihre Gestaltungsweise, indem sie realistische Elemente nicht mehr darstellten (imitierten), sondern Papierschnipsel, Tapeten und andere gefundene Objekte in ihre nunmehr buntfarbigen Bilder einbanden und so den Synthetischen Kubismus prägten.

16. Februar 2022
André Lhote, Anlaufhafen [L‘Escale], Detail, 1913, Öl/Lw, 210 x 185 cm (Inv. AMVP 1113 © Paris Musées / Musée d’Art Moderne de Paris © André Lhote, VEGAP, Bilbao, 2022)

Bilbao | Guggenheim: Fauvismus – Kubismus – Surrealismus aus dem Musée d’Art Moderne de Paris Meisterwerke der Klassischen Moderne | 2022

Fast 70 Meisterwerke bedeutender Künstler:innen im Guggenheim Museum Bilbao präsentieren die Geschichte der Sammlung des Musée d'Art Moderne de Paris (MAM). Die Auswahl gibt gleichzeitig einen Überblick über die künstlerischen Avantgarde-Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts.
25. September 2021
Porträt Georges Braque, anonymer Fotograf, um 1906–1907, Silbergelatine Abzug, Archives Quentin Laurens

Düsseldorf | K20: Georges Braque. Erfinder des Kubismus Frühe Meisterwerke des Pariser Malers

Georges Braque arbeitete von 1908 bis 1914 intensiv mit Picasso zusammen; gemeinsam erfanden sie den Kubismus: Braques führende Rolle wiederentdeckt! Ausstellung im K20 im Herbst/Winter 2021/22.

Klassische Moderne

Die Klassische Moderne fasst unterschiedliche Stile und Personalstile von ca. 1900/05 bis 1930/40 zusammen. Verbindenes Element ist der Fortschrittsglaube und die Utopie einer gesellschaftsverändernen Kraft der Kunst. Paris hatte sich bereits im 19. Jahrhundert als Zenrum der zeitgenössischen Kunst etabliert und blieb auch noch bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bestimmend. Weitere bedeutende Metropolen waren Wien (Jugendstil, WienerWerkstätte, Expressionismus), München und Berlin ab den 1910er Jahren genauso wie Mailand, wo die Futuristen die Abkehr von der Tradition vehement einforderten.

Wenn auch Künstlerinnen und Künstler sich auf höchst unterschiedliche Weise ausdrückten, so verband sie der Wunsch, über die Grenzen tarditioneller Kunstproduktion hinwegzusetzen. Dies geschah durch Ablehnung der Zentralperspektive, Inspiration durch „primitive Kunst“ (Primitivismus), gesteigerte Farbigkeit (Fauvismus), Reduktion auf kubische Qualitäten (Analytischer Kubismus), Bewegungsphasen kompiliert (Futurismus), Abstraktion (Kandinsky, Mondrian, Brancusi), emotionale Einfühlung und „Visionen“ (Wiener und deutscher Expressionismus), Collage (Synthetischer Kubismus), Traumwelten und Ängste (Surrealismus), Rückkehr zu Ordnung (Neue Sachlichkeit).

21. November 2023
Djanira da Motta e Silva, Três Orixás, 1966, Öl auf Leinwand, 130,5 x 195,5 cm (Pinacoteca do Estado de São Paulo, São Paulo)

Bern | ZPK: Brasilien in der Moderne 10 Künstler:innen | 2024/25

Die Ausstellung zeigt verschiedene Wege, wie brasilianische Künstler:innen ihre eigenen modernen Bildsprachen entwickelten. Sie präsentiert zehn Kunstschaffende und eine Einführung in prägende politische und wirtschaftliche Ereignisse ebenso wie Meilensteine in Literatur, Musik, Design und Architektur des Landes.
22. Oktober 2023

Philadelphia | Barnes Foundation: Marie Laurencin Sapphisches Paris | 2023/24

Marie Laurencins sapphisches Paris zeigt die Gemälde der Künstlerin von Selbstporträts bis zu gemeinschaftlichen Dekorationsprojekten.

Jugendstil

Der Jugendstil (auch: Art Nouveau, Modern Style, Nieuwe Kunst, Arte Liberty) hatte seine wichtigste Phase zwischen 1890 und 1910 und breitete sich nach der Weltausstellung in Paris 1900 rasant aus. Die wichtigsten Stilmittel des Jugendstils sind Raumlosigkeit und Flächigkeit, abstrahierte Formen und außergewöhnliche Bildausschnitte, Einsatz von Mustern und die schwingende, arabeskenhafte Linie.

Die Künstlerinnen und Künstler des Jugendstils wurden meist in den 1860er Jahren geboren und wollten der Rationalisierung der Welt eine traumversunkene Gegenwelt entgegenhalten. Obschon sie eine funktionelle Arbeitsumgebung anstrebten, suchten sie doch eine betonte Intimatmosphäre im Privaten. Inspiriert durch die englische Arts and Crafts Bewegung verwirklichten Jugendstil-Künstler eine Symbiose von Seelenleben, Technik, Handwerkskunst (traditionellen Techniken) und Natur. Mittelalterliche und japanische Vorbilder ermutigten sie, Formen zu „deformieren“, d.h. einem Stilwollen zu unterwerfen. Pflanzenornamente und abstrakte Linienformationen sind nicht nur als Dekoration gedacht, sondern versinnbildlichen das Konzept des Jugendstils.

Die Stilpluralität des Jugendstils reich von der Schule von Pont-Aven (Bretagne), die als Gruppe 1889 erstmals gemeinsam ausstellte, zu Henri de Toulouse-Lautrecs Plakaten, vom Wiener Jugendstil rund um Gustav Klimt, Josef Hoffmann, der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte zum Belgier Henry van de Velde bzw. dem Münchner Franz von Stuck. Diese Künstler und wenigen Künstlerinnen opponierten gegen die Überzeugungen der älteren Generation, ohne sich gänzlich von der Tradition abzuwenden. Secessionsgründungen und Gruppenzusammenschlüsse ab den frühen 1890er Jahren sind sichtbarer Ausdruck des neuen Lebensgefühls. Dem Ästhetizismus opferten sie jedoch den Realismus und die Gesellschaftskritik.

25. März 2023
Paul Cézanne, Badende (Les Grandes Baigneuses), Detail, um 1894–1905, ÖlLw, 127.2 × 196.1 cm (© National Gallery, London)

London | National Gallery: Cézanne, Klimt, Mondrian, Picasso und die Moderne Europas Radikale Kunst nach dem Impressionismus | 2023

Die National Gallery in London zeigt mit „After Impressionism [Nach dem Impressionismus]“ in acht Räumen, wie moderne Strömungen der Klassischen Moderne fernab von Paris entwickelt wurden.
17. Juli 2022

Dresden | Albertinum: Oskar Zwintscher in der Kunst um 1900 Weltflucht und Moderne | 2022/23

Symbolismus

Am 18. September 1886 veröffentlichte der Dichter Jean Moréas das Symbolistische Manifest im „Figaro“. Darin verswuchte er die junge Generation von Schriftstellern vom Vorwurf der „Dekadenz“ zu befreien. Das Feld des Symbolismus war von Literaten und Künstlern aufbereitet worden.

Der Symbolismus ist international und schwer zu definieren. Leichter fällt eine Aufzählung, was er nicht ist: Der Symbolismus ist anti-realistisch, anti-naturalistisch, anti-impressionistisch, anti-akademisch, anti-klassisch, aber auch anti-romantisch. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von etwa 1848 bis zum Ersten Weltkrieg, wobei berühmte Vorläufer wie William Blake, Caspar David Friedrich, Johann Heinrich Füssli im frühen 19. Jahrhundert zur Romantik (zu Schwarzen Romantik) gehörten. Insofern beerbten die Symbolisten die Romantiker und die Naturphilosophen, um eine Gegenposition zum Positivismus zu bilden.

Die Symbolisten suchten nach Ideen und Begriffen, die außerhalb der sichtbaren Welt liegen. Sie fanden sie im Inneren des (auch psychisch erkrankten) Individuums oder in Grenzzuständen des Bewusstseins (Jean Starobinski), was sie in entsprechender Form (Symbolen) sichtbar zu machen versuchten. Maler wie Ferdinand Hodler oder Edvard Munch zeigten den leidenden, kranken Körper. Henri Edmond Cross notierte einen Satz von Pierre Puvis de Chavannes in sein Skizzenbuch: „Jede klare Idee lässt sich in einen formalen Gedanken übersetzen.“

9. Dezember 2022
Max Liebermann, Simson und Delila, Detail, 1902, Öl/Lw, 151,2 x 212 cm (Städel Museum, Frankfurt am Main)

Hamburg | Kunsthalle: Femme Fatale Blick – Macht – Gender | 2022/23

Ausgehend von den ätherischen Frauenbildern der englischen Präraffaeliten über die Salonmalerei des Fin de Siecle beleuchtet die Ausstellung, wie im Laufe des 20. Jahrhunderts das Vorstellungsbild der Femme fatale in Theater und Film auf reale Frauenfiguren projiziert wird.
20. September 2022
Edvard Munch, Rot und Weiß (Rødt og hvitt), Detail (Munchmuseet, Oslo, Norvège ©Munchmuseet, Oslo, Norvège / Halvor Bjørngård)

Paris | Musée d’Orsay: Edvard Munch Ein Liebesgedicht über Leben und Tod | 2022/23

Die Ausstellung präsentiert rund 100 Werke, Gemälde, aber auch Zeichnungen, Lithografien und Holzschnitte, die die Vielfältigkeit von Munchs künstlerischer Praxis widerspiegeln.

Historismus

Der Historismus wird meist mit Architektur in Verbindung gebracht, die in der zweiten Hälfte des 19. und im frühen 20. Jahrhundert im Stilzitat wichtige Anregungen fand. Industrialisierung und verbesserte Infrastruktur führten zu Verstädterung, dem Abbruch von Befestigungsringen und grundlegenden Eingriffen in die Stadtplanung. Paris und Wien sind hierfür die besten Beispiele.

Nach dem Schleifen der Stadtmauer in Wien wurde das Glacis mit der Ringstraße verbaut. Das Areal wurde in Parzellen eingeteilt, wo bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs sowohl öffentliche wie private Gebäude, Parks und Denkmäler errichtet wurden. Staatsoper (vormals Hofoper), Votivkirche, Rathaus, Parlament, Universität, Burgtheater (vormals Hofburgtheater) zeigen Stilelemente der griechischen Klassik, Gotik, italienischen Renaissance, Barock, die in inhaltlichem Zusammenhang mit den Funktionen der Bauten stehen. Der Boulevard diente dem wirtschaftlichen erstarkten Großbürgertum als Flaniermeile, Reitallee sowie dem Militär.

Skulptur und Malerei des Historismus sind akademisch und anti-modern. Mit großer technischer Finesse und nach historischen Recherchen führten Maler wie Hans Makart, Franz Xaver Winterhalter, Léon Gêrome, Lawrence Alma-Tadema u.v.m. meist großformatige Gemälde mit historischen Szenen aus. Da ihre Werke vornehmlich am Pariser Salon der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, wird auch der Begriff Salonmalerei verwendet.

2. Juli 2015
Gustav Klimt, Die Musik (Entwurf), Detail, 1895, Öl auf Leinwand, 37 × 44,5 cm (Bayerische Staatsgemäldesammlungen München – Neue Pinakothek)

Gustav Klimt, die Musik und das Palais von Nicolaus Dumba Hans Makart und Klimt im Vergleich

Gustav Klimt malte zwischen 1895 und 1898 zwei Supraportenbilder für das Musikzimmer des Palais Dumba: „Musik“ und „Schuber am Klavier“. Wenn auch die ausgeführten Werke 1945 verbrannten, so geben die beiden erhaltenen Entwürfe doch einen guten Einblick, wie sich der Maler vom Historistmus zum Jugendstil entwickelte.
15. Juni 2015
Anonym, Blick auf das Parlament, um 1882, Österreichische Nationalbibliothek.

Die Wiener Ringstraße Geschichte, Architektur, Kultur

Als am 1. Mai 1865 die Wiener Ringstraße zwischen Hofoper (heute: Staatsoper) und Burgtor eröffnet wurde, war noch kaum ein Gebäude fertiggestellt. Knapp siebeneinhalb Jahre davor hatte Kaiser Franz Joseph I. seinen Willen zur Errichtung der Via Triumphalis, der Triumphstraße rund um die Innere Stadt, in einem „Handzettel“ kundgetan.

Impressionismus

Impressionismus (von franz. impression, dt. Eindruck) beschreibt eine Stilrichtung der Malerei, die durch eine helle Palette, lockeren, skizzenhaften Farbauftrag mit sichtbaren Pinselstrichen, Malen vor dem Motiv und meist Pleinairmalerei gekennzeichnet ist. Selten erzählen impressionistische Maler in ihren Werken Geschichten, stattdessen fokussieren vor allem die Maler auf die sinnliche Wahrnehmung. Impression meint ein rasches, intuitives und (scheinbar) improvisiertes Festhalten eines flüchtigen Augenblicks. Die Beobachtung von Lichteffekten und der sich verändernden Farbstimmungen über das ganze Jahr nahm einen höheren Stellenwert ein als die Bedeutung des Dargestellten, weshalb die Impressionistinnen und Impressionisten es vorzogen, im Freien (franz. en-plain-air) und in Serien zu arbeiten.Diese Definition lässt sich besonders gut auf die Landschaftsmalerei des Impressionismus anwenden, während die Figurenmaler unter der Führung von Edgar Degas sich stärker in der Tradition der Akademie sahen und die Bezeichnung Impressionismus für ihre Werke ablehnten. Der führende Maler des Impressionismus ist Claude Monet, der während der 1860er Jahre gemeinsam mit Kollegen den Realismus weitertrieb, um dem neuen Lebensgefühl von Modernität und Schnelligkeit Rechnung tragen zu können.

Impressionismus in der Bildhauerei wird von Auguste Rodin geprägt, in der Fotografie ist er besser unter dem Begriff Piktorialismus bekannt. Die Piktorialisten nutzten erstmals und experimentell Farbfotografie und schätzten unscharfe Aufnahmen. Zu den wichtigsten Fotografen des Impressionismus um 1900 zählt der in Wien ansässige Heinrich Kühn (1866–1944).

18. März 2024
Claude Monet, Saint Germain l'Auxerrois, 1967, Öl auf Leinwand, 79 x 98 cm (Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Foto Jörg P. Anders)

Berlin | Alte Nationalgalerie: Claude Monet Monets früheste Bilder des Impressionismus | 2024

Die drei frühesten Gemälde Monets von Paris stehen am Beginn der impressionistischen Bewegung und einer kleinen, konzentrierten Schau zum Bild der Stadt im Impressionismus. Mit rund 20 Werke der Malerei, Fotografie und Grafik.
11. März 2024
Alfred Sisley, Die Brücke von Hampton Court, Detail, 1874, Öl auf Leinwand (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln)

Köln | Wallraf: 1863 PARIS 1874: Revolution in der Kunst Revolution in der Kunst - Vom Salon zum Impressionismus | 2024

Wie kam es dazu, dass sich Maler:innen jenseits der offiziellen Salon-Ausstellung der Pariser Akademie selbst organisierten? Warum wurde ihre Kunst anfänglich abgelehnt und später weltweit gefeiert? Antworten darauf zeigt das Wallraf im Frühjahr 2024.

Realismus

Realismus (von lat. res für Ding) ist ein hochkomplexer Begriff, mit dem eine bestimmte Haltung und Weltanschauung, wie auch Methode der Kunstproduktion beschrieben wird. Im Jahr 1855 verwendete ihn Gustave Courbet, um seine von der Jury der Weltausstellung abgewiesenen, anti-akademischen, anti-idealistischen Gemälde im „Le Réalisme“ auszustellen. Er sah in seinen großformatigen Werken, in denen er die regionale Landschaft und die Bevölkerung realistisch, d.h. getreu im monumentalen Format schilderte, einen neuen, von vielen als brutal und „hässlich“ empfundenen Stil. Dahinter stand eine politische, sozialistische Aussage, der Realismus ist daher auch eine Art „Kampfbegriff“ in der französischen Kunsttheorie. Zwischen etwa 1830 und 1880 widmeten sich einige Künstler einzig der sichtbaren Welt, berührbaren Dingen und lehnten akademische Historienmalerei (Salonmalerei) entschieden ab. Mit den „Steineklopfern“ und dem „Begräbnis von Ornans“ (1850) setzte Arbeitern und der zeitgenössischen Gesellschaft monumentale Denkmäler.

10. Oktober 2020
Anders Zorn, Mitsommer Tanz, Detail, 1897, Öl/Lw, 140 x 98 cm (Nationalmuseum, Stockholm)

Den Haag | Kunstmuseum: Anders Zorn Wiederentdeckung des schwedischen Malers und Druckgrafikers

Anders Zorn (1860–1920) wird im Herbst 2020 im Kunstmuseum Den Haag wiederentdeckt: bedeutender Porträtist seiner Zeit, der auch impressionistische Akte und Radierungen nach Rembrandt schuf.
18. August 2019
Adolph Menzel, Ein tanzender Maler (Selbstbildnis), Detail, flüchtige Skizze zu Kronprinz Friedrich besucht den Maler Antoine Pesne während der Arbeit auf dem Gerüst, um 1861 (© Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders)

Berlin | Kupferstichkabinett: Menzel. Maler auf Papier

Adolph Menzel nutzte als Maler auf Papier die gesamte Palette seiner künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten: Es sind farbige Arbeiten von der experimentellen Einzelstudie bis hin zur durchkomponierten Malerei. Die Ausstellung präsentiert neben überwiegend eigenständigen Werke auch ausgewählte Vorarbeiten für berühmte Gemälde.

Romantik

Romantik ist kein Stil, sondern eine Geisteshaltung, die das Geheimnisvolle, Obskure und Sublime dem Glatten und Schönen vorzieht. Um 1810 organisierte sich in Wien der Lukasbund, der Dürer und Raffael miteinander vereinen wollte. Als Caspar David Friedrich und William Turner ihre ersten Erfolge als Landschaftsmaler errang, schuf der alternde Francisco de Goya seine schwärzesten Bilder. Gleichzeitig prägte William Blake die Vorstellung vom Künstler als visionäres Genie und Prophet. Von mittelalterlichen Märchen zu Dr. Faustus, von atemberaubenden Berglandschaften zu nebelverhangenen Gegenden - immer ist es das Innerste, die Gefühlsebene, die romantische Künstlerinnen und Künstler zu neuen Schöpfungen antrieben.

27. November 2023

Hamburg | Hamburger Kunsthalle: William Blakes Universe Kritik und Vision | 2024

28. Oktober 2023
Joseph Mallord William Turner, Snow Storm – Steam-Boat off a Harbour’s Mouth, ausgestellt 1842 (Tate: Accepted by the nation as part of the Turner Bequest 1856)

München | Lenbachhaus: Turner. Three Horizons Mythos vom Pionier der Abstraktion | 2023/24

Das Lenbachhaus zeigt rund 40 Gemälde sowie 40 Aquarelle und Skizzen aus allen Schaffensphasen Turners. Wie schulte sich der Künstler? Wie erfand und inszenierte Turner seinen Stil, seine Gemälde und wie schuf er den Mythos des Pioniers der Abstraktion?

Klassizismus

Mit der Klassischen Kunst im "Rucksack" strebten Künstler um 1800 nach "stiller Einfalt und edler Größe" (J.J. Winkelmann), inspiriert von den jüngsten Funden in Pompeij. Der italienische Bildhauer Antonio Canova und der französische Maler Jacques-Louis David prägten eine ganze Generation, indem sie in ihren Werken heroische Männlichkeitsideale sowie tugendhaft zurückhaltende Frauen beschworen. In Skulptur, Malerei und vor allem Architektur lösten bildparallele Kompositionen, geradlinige Formen und die Orientierung an den klassischen Kanon (Maßverhältnisse) die bewegten, barocken Schwünge ab.

11. Juni 2023
Antonio Canova, Adam und Eva beweinen den toten Abel, um 1818–1822, gebrannter Ton (Museo Gipsotheca Antonio Canova, Possagno, Italy. Foto © Tony Sigel)

Washington D.C. | National Gallery of Art: Canova. Tonmodelle Schnelle Skizzen | 2023

Etwa 40 der etwa 60 erhaltenen Tonmodelle zeigen den außergewöhnlichen Arbeitsprozess Canovas – ein Prozess, der zur Entstehung einiger der ikonischsten Werke in der Geschichte der Bildhauerei führte.
24. Mai 2023
Yves Klein, Relief éponge bleu (Kleine Nachtmusik), 1960, Städel Museum, Frankfurt am Main, © The Estate of Yves Klein / VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Frankfurt | Städel Museum: Das Relief von Rodin bis Picasso Herausragend! | 2023

Die Möglichkeiten des Reliefs von 1800 bis in die 1960er Jahre, von Thorvaldsen bis Bontecou.

Rokoko

Antoine Watteaus Bilder von der utopischen Liebesinsel Kythera sind charakteristisch für die französische Malerei des Rokoko; inspiriert für seine Malerei wurde er von der venezianischen Pastellmalerin Rosalba Carriera. Atmosphärische Landschaften, zarte Figuren, poetisch-elegische Stimmungen und subtiles Kolorit prägen die Genremalerei, während im Porträt hochrepräsentative und intime Bildnisse gleichermaßen geschätzt wurden. Der Stil des Rokoko breitete sich von Frankreich über Mitteleuropa aus und wurde vor allem für Möbel und Innenausstattungen geschätzt.

8. März 2023
Rosalba Carriera, Selbstbildnis der Künstlerin, Detail, 1707–1708, Rötel auf beigefarbenem Papier (© Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders)

Berlin | Kupferstichkabinett: Frauen in der italienischen Kunstwelt 1400–1800 Muse oder Macherin? | 2023

Die Ausstellung beleuchtet Künstlerinnen aber auch Kunstsammlerinnen und thematisiert die vielfältigen, aktiven Rollen zahlreicher Frauen in der italienischen Kunst vor 1800 anhand von Zeichnungen und Druckgrafiken.
21. Mai 2022
Bernardo Bellotto, Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke, Detail, 1748 (© Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Estel/Klut)

Dresden | Zwinger: Bernardo Bellotto Zauber des Realen am sächsischen Hof

Diese monografische Ausstellung feiert den venezianischen Künstler Bernardo Bellotto (1722–1780) anlässlich seines 300. Geburtstags: Architektur, Alltag und Repräsentation der sächsischen Residenzstadt sowie der Stadt Pirna und der Festungen Sonnenstein und Königstein.

Barock

Der Stil des Barock wurde kurz vor 1600 in Rom aus der Taufe gehoben und international verbreitet: In Architektur und Skulptur setzte Gian Lorenzo Bernini neue Maßstäbe, so wie es Caravaggio in der Malerei tat. Das dramatische Hell-Dunkel und die Verletzung des decorum (Schicklichkeit) des ungestümen Malerstars wurde richtungsweisend und namensgebend für realistische Schilderungen von Martyrien und Genreszenen der so genannten Caravaggisten. Das Goldene Zeitalter (17. Jahrhundert) der holländischen Malerei ist nicht nur von Rembrandt van Rijn geprägt, sondern brachte aufgrund des enorm angewachsenen Wohlstandes des Bürgertums mit Genre, Landschaft und Stillleben drei neue Kunstgattungen hervor. In Spanien und den Kolonien prägten hingegen sakrale und höfische Aufträge die Kunstproduktion, da die Kunst des Barock mit ihrer Emotionalität als Mittel der Gegenreformation eingesetzt wurde. Mit Peter Paul Rubens gelang einem Flamen eine europäische Karriere, da er in seiner Malerei größte Prachtentfaltung, Dynamik und emotionale Ergriffenheit geschickt verbinden konnte.

Im Vergleich zu Italien, Spanien und Süddeutschland setzte sich der bewegte Stil des Barock in Frankreich und England nicht durch: In beiden Ländern dominierte eine klassische Auffassung, die auch als Barockklassizismus (Frankreich) und Palladianismus (Architektur in England) bezeichnet wird.

22. Januar 2024
Paolo Veronese, Judith mit dem Haupt des Holofernes, um 1582 (KHM, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. GG 34 (c) KHM-Museumsverband)

Salzburg | Residenzgalerie: Venezianische Meisterwerke von Tizian bis Canaletto KHM zu Gast mit den Farben der Serenissima | 2024

Das KHM ist mit der Ausstellung "Die Farben der Serenissima" 2024 zu Gast in Salzburg. Das charakteristische Kolorit der venezianischen Malerei und die Farben der Lagune machen Venedig zu einem Sehnsuchtsort für Kunstliebhaber:innen. Die Ausstellung zeigt venezianische Malerei von Renaissance bis Rokoko, ergänzt durch Bronzen, Rüstungen, Kunstkammerstücke.
9. Dezember 2023
Bartholomeus van der Helst, Zwei Regentinnen und zwei Regenten des Spinhuis, Detail, 1650, Öl auf Leinwand, 219 x 305 cm (Amsterdam Museum, Amsterdam)

Frankfurt | Städel Museum: Kunst und Gesellschaft in Rembrandts Amsterdam Goldene Zeiten? | 2024/25

War das "Goldene Zeitalter" der niederländischen Barockmalerei wirklich so "golden"? Das Städel hinterfragt Kunst und Gesellschaft, die im 17. Jhdt auf Kolonialismus und Weltwirtschaft, auf Glaubenskrieg (80-jähriger Krieg) und Migration aufbaute. Gruppenporträts der städtlischen Eliten - allen voran von Rembrandt, Bartholomeus van der Helst uvm. - bilden Macht und Reichtum ab; sie stehen auch für neuartige künstlerische Lösungen.

Renaissance

Die Wiederentdeckung der Antike ist nur ein wichtiger Aspekt für die Kunst der Renaissance, weiters spielt auch die veränderte Auseinandersetzung mit der Natur und dem Menschenbild eine gewichtige Rolle. Nicht zuletzt bestimmten italienische Künstler ab 1500 ihre Position als intellektuelle Tätigkeit. Die „Erfindung“ der Renaissance in Florenz vollzog sich im frühen 15. Jahrhundert in Bildhauerei (Donatello) und Architektur (Alberti, Brunelleschi). Über Rom breitete sich der neue Stil nach Mittel- und Norditalien (Venedig) aus. Drei der berühmtesten Maler der Epoche - Leonardo, Michelangelo, Raffael - lebten 1505 in Florenz und Rom, wo sie im künstlerischen Wettstreit in öffentlichen Aufträgen gegeneinander antrat. Venedig war das dritte Zentrum der Renaissance-Kunst in Italien, gefolgt von den Höfen von König Alfons von Aragon in Neapel, Federico da Montefeltro in Urbino, Ludovico „Il Moro“ in Mailand, der Este in Ferrara sowie der Gonzaga in Mantua.

Die Renaissance in Flandern entwickelte sich völlig eigenständig in der Nachfolge von Melchior Broederlam: Jan van Eyck, Robert Campin (vielleicht identisch mit dem „Meister von Flémalle“), Rogier van der Weyden sowie Hans Memling erforschten die Perspektive aus eigener Anschauung (nicht theoretisch) und widmeten jedem noch so feinen Detail ihre Aufmerksamkeit. Als Begründer der Ölmalerei auf Leinwand gehören die altniederländischen Maler zu den Realisten des 15. Jahrhunderts. Diese Tradition führte im frühen 16. Jahrhundert zur „Erfindung“ der Landschaftsmalerei durch Joachim Patinier.

Das neue Medium der Druckgrafik wurde zu einem wichtigen Verbreitungsmotor neuer Errungenschaften in der Kunst und zusätzliche Einnahmequelle. Der Nürnberger Albrecht Dürer war schon mit 13 Jahren vom Verismus begeistert. Nachdem er zwei Mal Venedig bereist hatte, führte er, unterstützt von Humanisten, die Malerei in Süddeutschland auf eine wirklichkeitsbezogene Darstellungsform. Seine „Meisterstiche“ sind die ersten bildhaften Darstellungen in diesem Medium.

22. Januar 2024
Paolo Veronese, Judith mit dem Haupt des Holofernes, um 1582 (KHM, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. GG 34 (c) KHM-Museumsverband)

Salzburg | Residenzgalerie: Venezianische Meisterwerke von Tizian bis Canaletto KHM zu Gast mit den Farben der Serenissima | 2024

Das KHM ist mit der Ausstellung "Die Farben der Serenissima" 2024 zu Gast in Salzburg. Das charakteristische Kolorit der venezianischen Malerei und die Farben der Lagune machen Venedig zu einem Sehnsuchtsort für Kunstliebhaber:innen. Die Ausstellung zeigt venezianische Malerei von Renaissance bis Rokoko, ergänzt durch Bronzen, Rüstungen, Kunstkammerstücke.
24. Dezember 2023
Jacob Matham nach Hendrick Goltzius, Der gestrandete Wal bei Berjhey, Detail, 1598 (Narodniy Galeria Prag)

Prag | Waldstein Reithalle: Von Michelangelo bis Callot Druckgrafik des Manierismus | 2024

Die Druckgrafik spielte im Manierismus eine entscheidende Rolle für die rasche Verbreitung von Motiven und Konzepten. Gleichzeitig etablierte sie sich aber auch als eigenständige künstlerische Disziplin mit technischer als auch künstlerischer Exzellenz.

Gotik

Gotik ist ein Begriff, der seit der Renaissance abwertend für die Kunst zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert verwendet wurde. Abgeleitet wurde er von der Bezeichnung für die Goten. Erst im frühen 19. Jahrhundert entdeckten Kunstschriftsteller (Goethe) und Künstler der Romantik die Qualitäten gotischer Werke neu. Dies führte zu großangelegten Bauprojekten wie der Fertigstellung des Kölner Domes nach den originalen Plänen aus der Gotik.

Die gotische Kunst des Hoch- und Spätmittelalters wurde mit der Entwicklung der französischen Kathedrale eingeläutet. Mit ihren hohen Proportionen und Strukturen wie Licht (farbige Glasfenster!) betonenden Bauweise wurde sie zur Leitgattung dieser Epoche. Die zugehörige Bauplastik, vor allem der figürliche Schmuck an den Portalen, schöpfte einerseits aus dem Erbe der Antike und andererseits aus einem neuen Naturalismus (z.B. Naumburger Stifterfiguren, Bamberger Reiter). In der Malerei begründete Giotto zu Beginn des 14. Jahrhunderts die abendländische Malerei.

Um 1400 breitete sich der Internationale Stil (auch: Weicher Stil, Internationale Gotik) über ganz Europa aus. In der Folge entwickelte sich die Kunst der Spätgotik und Frührenaissance gleichzeitig, wenn auch in unterschiedlichen Zentren. Zu den wichtigen neuen Kunstgattungen zählt das Porträt, da bürgerliches Mäzenatentum in bislang unerhörtem Ausmaß auftrat. Zur selben Zeit setzte das Retabel, in dem sich Skulptur, architektonisches Rahmenwerk und zunehmend Malerei verbanden, zu seinem Siegeszug an. Plastik und Malerei hatten sich von der Architektur gelöst, ja, die Malerei rückte immer deutlicher ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Als Tafelmalerei bzw. Tafelbild erlangte sie Beweglichkeit, Öffentlichkeit und Bedeutung, wobei zunehmend auch die Fähigkeiten der ausführenden Handwerker geschätzt und ihre Namen bekannt wurden.

28. September 2022
Martin Schongauer, Die Versuchung des heiligen Antonius, Detail, um 1470–1480, Kupferstich auf Vergépapier, 311 x 227 mm (Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum)

Frankfurt | Städel Museum: Der frühe Kupferstich vor Dürer Vom Meister E. S. bis zu Dürer | 2022

Auswahl von besonders qualitätsvollen und seltenen Werken des frühen Kupsterstichs von Meister E. S. bis Albrecht Dürer.
21. Mai 2021
Konrad Witz, Die Königin von Saba vor Salomo, Detail, um 1430/37, Öl auf Eichenholz (© Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders)

Berlin | Gemäldegalerie: Spätgotik Spätgotische Kunst nach 1430 im deutschsprachigen Raum und das Wechselspiel der Medien

Malerei, Skulptur und Druckgrafik der spätgotischen Kunst in deutschsprachigen Ländern werden im Herbst 2020 in Berlin einander gegenübergestelle, um die medialen Innovationen nach 1430 herauszuarbeiten.

Romanik

Die Kunst der Romanik gilt als die erste, ganz Europa umfassende Epoche mittelalterlicher Kunst. Sie ist zwischen 1000 und 1250 zu datieren und löste die karolingische bzw. ottonische Kunst ab. Charakteristisch für romanische Architektur, meist Kirchen oder Klosterkirchen, ist der Rundbogen und die Ausrichtung der Kunstproduktion auf christliche Inhalte. Dies führte dazu, auch von Ars Sacra zu sprechen.

Romanische Kunst ist eng mit Klöstern verbunden, denn die Orden genossen um 11. und 12. Jahrhundert besonders den Schutz der Landesfürsten. Die skulturale Ausstattung von Portalen und Tympana sowie die Entwicklung des Altarretabels zeigen ab 1000 Tendenzen zur Monumantalität. Hölzerne Kruzifixe und Madonnen mit Kind, bronzene Taufbecken und Türbeschläge, vor allem aber die Schatzkunst in Elfenbein, Email und vergoldetem Metall faszinieren bis heute.

Die romanische Malerei ist als Wandmalerei und natürlich auch als Buchmalerei bedeutend. Der Übergang zur Gotik ist mit der Entwicklung der Glasmalerei verbunden. Zu den außergewöhnlichsten Werken der Romanik zählt zweifellos der Teppich von Bayeux (1077).

Antike Kunst

Antike Kunst entstand in Ägypten, China, Mesopotamien, Griechenland und Rom zwischen ca. 4.500 v.u.Z. und 300 n.u.Z., d.h. sie ist eng mit der Erfindung der Schrift, dem Mehrgottglauben, dem Totenkult verbunden. Vergleiche zwischen den Kulturen des Alten Ägypten und China haben ergeben, dass dies beiden frühen Hochkulturen einander durchaus ähnlich waren, oder zumindest für ähnliche Fragestellungen Lösungen suchten.

Die Kunst des Alten Ägypten beeinflusste die griechische und römische Antike zutiefst, griffen Künstler aus diesen beiden Kulturräumen doch auf künstlerische Errungenschaften zurück, die im Land am Nil entwickelt worden waren. Zu den bekanntesten Artefakten antiker Kunst zählen die ägyptischen Pyramiden, die Mumienmasken aus spätägyptischer-römischer Zeit, die Jade-Gewänder und Tonfiguren als Grabbeigaben im Alten China, die Kuroi (männliche Akte) und Tempelbauten der griechischen Klassik, die Monumentalskulptur der Römer.

6. März 2017
Schatz von Vălčitrăn, späte Bronzezeit, 2. Hälfte 2. Jt. v. Chr. (Sofia, Bulgarische Akademie der Wissenschaften, Nationales Archäologisches Institut mit Museum © Krassimir Georgiev, Naim)

Ada Tepe: Gold aus der Bronzezeit Ausstellung im KHM, Wien

Woher kam das Gold für Mykene und Troja? Vielleicht aus der bulgarischen Goldmine auf dem Ada Tepe! Als im Jahr 2007 im Südosten des heutigen Bulgarien diese prähistorische Goldmine entdeckt wurde, war das Erstaunen groß. Bis heute handelt es sich um die einzige bekannte Abbaustätte aus vorgeschichtlicher Zeit in Europa. Es wird in das zweite Jahrtausend v.u.Z. datiert. Aktuelle Forschungen legen zudem nahe, dass die sagenhaften Reichtümer antiker Hochkulturen im Ostbalkanraum abgebaut wurden.
11. Januar 2013
Die Pyramiden von Giza, ca. 1912 © Kunsthistorisches Museum Wien

Im Schatten der Pyramiden Österreichische Grabung in Giza 1914

Zu den sicherlich beeindruckendsten Objekten der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien gehört der sog. „Ersatzkopf“ aus dem Alten Reich (ca. 2609–2584 v.Chr.). 1914 bei der österreichischen Grabung in Giza gefunden, kam er durch Fundteilung nach Wien. Internationale Leihgaben ergänzen die Kabinettsausstellung rund um den schönsten aller Ersatzköpfe.