Claude Monet, Truthähne, Detail, 1877 (Musée d’Orsay, Paris)
Gemälde des Impressionismus werden zumeist als autonome Kunstwerke empfunden und ausgestellt. Das Musée d’Orsay widmet sich erstmals der Frage, ob es eine impressionistische Dekorationsmalerei gibt! Wenn ja, was deckt diese ab?
Zwischen 1876 und 1887 – also während des Jahrzehnts von der zweiten bis zur achten Impressionisten-Ausstellung und der ein Jahr später stattfindenden Internationalen Ausstellung (organisiert von Georges Petit) – wurden acht Werke von Claude Monet, Gustave Caillebotte, Edgar Degas und Pierre-Auguste Renoir der Öffentlichkeit ausdrücklich als „Dekoration“ bezeichnet.
Frankreich | Paris: Musée d’Orsay
12.4. – 25.7.2021
verschoben
Mit Ausnahme von Monets „Les Dindons [Die Truthähne]“ (1877, Musée d‘Orsay) war keine einzige „Dekoration“ für einen bestimmten Raum entworfen worden. In den Impressionisten-Ausstellungen waren es neben der 1876 und 1877 ausgestellten dekorativen Tafel von Monet drei Gemälde Caillebottes, die ein Triptychon bilden: „Angler“, „Badende“ (Privatsammlung) und „Ruderer“ (Rennes) wurden im Ausstellungskatalog von 1879 als Nummern 23 bis 25 zusammengefügt. Dort sind sie auch als dekorative Tafeln bezeichnet. Dazu gesellen sich noch zwei Werke von Degas, einem 1879 ausgestellten, aber heute nicht auffindbaren „Essai de décoration“ in Tempera und seinen Porträts, die er als Fries zur Dekoration in einer Wohnungaufhing, die er 1881 außerhalb des Katalogs präsentierte. Renoirs „Große Badende [Grandes Baigneuses. Essai de peinture décorative]“ wurden ebenfalls 1887 als dekorative Malerei ausgestellt.
Im Frühjahr 2021 vertiefen wir uns in dieses spannende und bisher übersehene Kapitel der impressionistischen Malerei!
Quelle: Musée d'Orsay, Paris.