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Paul Klee und die amerikanische Avantgarde „10 Amerikaner nach Paul Klee“ zeigt dessen Einfluss auf die US-Abstraktion

Paul Klee, Vorhaben, 1938, 126, Kleisterfarbe auf Papier auf Jute; originale Rahmenleisten, 75,5 x 112,3 cm, Zentrum Paul Klee, Bern.

Paul Klee, Vorhaben, 1938, 126, Kleisterfarbe auf Papier auf Jute; originale Rahmenleisten, 75,5 x 112,3 cm, Zentrum Paul Klee, Bern.

Paul Klee und die Abstraktion in den USA? Erstmals stellen das Zentrum Paul Klee in Bern und die Philipps Collection in Washington D.C. die spannende Frage nach dem Einfluss des Grafikers und Malers Paul Klee (1879–1940) auf die Kunstproduktion der Nachkriegszeit in den Vereinigten Staaten. Wenn auch der bedeutendste Sammler der europäischen Ungegenständlichen Kunst – Solomon R. Guggenheim – Kandinsky bevorzugte, so konnten Künstlerinnen und Künstler den damals berühmteren Paul Klee in der Washingtoner Philipps Collection und in New Yorker Galerien intensiv studieren. Maler von Jackson Pollock, Mark Tobey und sogar noch Kenneth Noland beschäftigten sich eingehend mit den Theorien und Werken des 1940 in der Schweiz verstorbenen Künstlers. Paul Klee, so zeigt Kuratorin Fabienne Eggelhöfer, prägte die Avantgarde in der Neuen Welt bis in die 1960er Jahre, ohne je selbst einen Fuß in die Neue Welt gesetzt zu haben.

Klee-Boom in Amerika

Der Bauhauslehrer war über Vermittlung von Emmy Galka Scheyer schon während der 1920er Jahre in New Yorker Ausstellungen präsent. Vor allem die Marke „The Blue Four“ – Paul Klee gemeinsam mit Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger und Alexej von Jawlensky – sollte gesteigerte Aufmerksamkeit auf die Expressionisten lenken, was allerdings in Hinblick auf ein breiteres Publikum nur mäßig gelang. Im Gegensatz dazu begeisterten sich Künstler für Klees poetische Werke zwischen Figuration und Abstraktion. Seine Fähigkeit verschiedene künstlerische Tendenzen – Kubismus, Surrealismus, Konstruktivismus – in einem neuen Stil miteinander zu verschmelzen, löste Erstaunen und Bewunderung aus. Paul Klee, so schien es, war das Schicksal eines „artist’s artist“ beschieden.

Den Umbruch in der Wahrnehmung des deutschen Grafikers und Malers brachte Paul Klees Einzelausstellung im Museum of Modern Art in New York 1930. Deren Zustandekommen hatten u.a. nach New York emigrierte Galeristen wie Israel Ber Neumann, Karl Nierendorf oder Curt Valentin angeregt, die den Künstler in den Vereinigten Staaten mit Ausstellungen förderten. Paul Klee, der nach seiner Emigration Ende 1933 ein sehr zurückgezogenes Leben in Bern führte und 1936 erkrankte, konnte nie zu den Eröffnungen anreisen.

Privatsammler, darunter Albert E. Gallatin, Duncan Phillips, Peggy Guggenheim oder Hilla von Rebay, hatten sich Paul Klees Werk bereits geöffnet. Die Washingtoner Phillips Collection widmete dem Künstler ab 1948 ein ganzer Raum in der Dauerausstellung. Der „Klee-Boom“, den Eggelhöfer diagnostiziert, trat jedoch erst nach dem Tod Paul Klees im Jahr 1940 ein: Das MoMA organisierte 1941 eine Gedenkausstellung, und eine große Retrospektive tourte im Winter 1949/50 durch mehrere Städte Amerikas. Obwohl die Generation der amerikanischen Abstrakten Expressionisten den Künstler nie persönlich kennenlernen konnte, begeisterte sie sich aus unterschiedlichen Gründen für sein facettenreiches Werk.

Klees amerikanisches Erbe

Die Neudefinition von Malerei während der 1940er Jahre gelang einer Reihe von amerikanischen Künstlern, indem sie von Paul Klee entwickelte Konzepte auf ihre eigenen Arbeitsprozesse übertrugen. Zu den wichtigsten Grundlagen gehörte die Arbeit mit dem Unbewussten, die auch die Surrealisten in Form des Automatischen Schreibens und Zeichnens pflegten. Spontan gezeichnete Liniengefüge in einem zweiten Schritt kontrolliert weiterzubearbeiten, war aber nur eine der Inspirationsquellen. Eine weitere Möglichkeit stellte die Auseinandersetzung mit dem „Ursprung“ der Kunst bzw. der Kreativität in Form von Kinderzeichnungen und ethnografischen Werken dar, der im Einsatz von Symbolen und Zeichen zum Ausdruck kam. Der Zeichner Klee, der sich mit der Linie ausdrückte, zählte daher genauso zu den Vorbildern der zehn in Bern ausgestellten Amerikaner –wie der späte Klee, der sich mit Hieroglyphen, Kalligrafie und anderen archaischen Zeichen auseinandersetzte.

Es ist daher einerseits eine gewisse formale Ähnlichkeit zwischen einigen Werken nicht ausgeschlossen, andererseits interessierte die Kuratorin verstärkt eine intellektuelle, reflektierte Haltung zum Wahl-Schweizer: Das freie Schweben geheimnisvoller Symbole, die in den Werken Klees bereits angedeutete All-over-Struktur (d.h. die Formationen könnten über den Bildrand hinausgeführt werden), das spannungsvolle Arbeiten mit Zentrum und Peripherie in vielen abstrakten Kompositionen, der deutliche Gegensatz zwischen Figur und Grund, zwischen klar gezogener Linie und Form und malerisch differenziertem Hintergrund, Klees poetische Titel.

„Der Automatismus der Surrealisten [ist] eine Form des Kritzelns. […] Ich denke, Kritzeln ist grundsätzlich einer der möglichen Wege zu zeichnen. Soviel ich weiß, beginnt Paul Klee, mit Ausnahme seiner frühen Werke, jedes Mal mit Kritzeln.“ (Robert Motherwell über den „Ober-Kritzler“ Paul Klee)

Befreite Linie: Tobey, Pollock

Mark Tobey wurde mit „White Writing“ bekannt, Gemälden mit kalligrafischen Strukturen, die ihm halfen, das Pulsieren der modernen Großstadt in bewegliche, zitternde Notationen zu übertragen. Über die Galerie Beyeler, bei der Tobey selbst auch ausstellte, kaufte er 1963 ein Werk Paul Klees.

„Mit Erfahrung scheint es möglich zu sein, den Farbfluss weitgehend zu kontrollieren. […] Ich arbeite nicht mit Zufall – weil ich den Zufall vermeide. Ich arbeite von Innen nach Außen, wie die Natur. Ich bin Natur.“ (Jackson Pollock)

Wenn sich Jackson Pollock mehrfach negativ über die Kleinheit von Paul Klees Werken äußerte, so verdankte er dennoch der Auseinandersetzung mit dessen Werk wichtige Befreiungsschläge für seine spätere Drip-Technik. Bewegung der Linie, All-over-Komposition und prozessuales Denken entstanden aus Pollocks Beschäftigung mit dem Automatismus der Surrealisten, der Kunst der amerikanischen Ureinwohner und Paul Klees dichten, rhythmisierten Linienstrukturen. Im Gegensatz zu Klee führte er jedoch diese Idee in großen Gesten und tänzerisch-performativer Weise am Boden in Großformaten aus.

The Ten: Gottlieb, Stamos

Die 1935 gegründete Künstlergruppe „The Ten“, u.a. bestehend aus Adolph Gottlieb, Mark Rothko, John D. Graham, Joseph Solman und Theodoros Stamos, setzte sich zum Ziel, verschiedene Stilrichtungen in ihren Werken miteinander zu kombinieren. Vorbild für diese Auffassung war das Werk von Paul Klee. Im Werk von Adolph Gottlieb zeigt sich der Einfluss des Deutschen Grafikers und Malers in dessen Auseinandersetzung mit der Kunst der First Nations (oder „Native Americans“) und der Entwicklung von Piktogrammen. Auch Theodoros Stamos fand in Hieroglyphen (Mexiko), im pflanzlichen Wachstumsprozess sowie spontan-unbewussten Arbeitsweisen Motive und Methoden, die ihn von der Erzählung wegführten.

„Klee war ein wichtiger Einfluss [...] Klee war in der Einfachheit sehr komplex, und interessierte mich mehr als alles andere und tut es immer noch ...“ (Theodoros Stamos, 1965)

Wachstumsprozesse: Noland, Baziotes

„„In a Garden“ ist eine kleinformatige Malerei […] Sie entstand unter dem Einfluss Paul Klees, einem modernen Meister. Er hat mich beeindruckt, und ich habe eine Menge aus dem Studium seines Werks gelernt.“ (Kenneth Noland, 1959)

Einige Frühwerke von Kenneth Noland, der am Black Mountain College bei Josef Albers studiert hatte, erinnern frappant an Paul Klees Kompositionen. Auf dem Weg zu seinen charakteristischen Kompositionen analysierte er die Kunst Klees und beschäftigte sich mit dessen Kunsttheorie. Anstelle des Künstlersubjekts und eines erzählten Themas sollten der Entstehungsprozess des Werks treten.

Zeitgenössischen Kritikern, wie Lawrence Alloway, bemerkten bereits früh die Nähe zwischen dem Werk von Paul Klee und dem jüngeren William Baziotes. Noch in den 19540er und 1950er Jahren wurden seine Gemälde mit Arbeiten von Klee (und auch Odilon Redon) in gemeinsamen Ausstellungen gezeigt: „… die Tierköpfe und geschichteten Linien bei Klee, [wurden] von Baziotes aufgegriffen und in seine eigene Meeres-Mineralische Bildsprache umgesetzt“, analysierte Alloway die „Herkunft“ der Symbolsprache des Amerikaners. Eine weitere Gemeinsamkeit ist das Festhalten an der Figur, die Baziotes durch assoziative Titel evoziert. Wie Klee verteilt auch Baziotes diese erst nach Vollendung der Werke.

Innere Energie

Im Fall Tobey drückt sich Anerkennung über den Erwerb eines Gemäldes aus, bei Norman Lewis und Jackson Pollock nur indirekt über ihre Kunstwerke. Lewis betonte die „Lebendigkeit“, womit er weder Tobeys pulsierende Metropolen noch Pollocks tänzerische Werkgenese meinte, sondern „in sich aufgestaute Energie und ein intensives Eigenleben“ des Werkes selbst.

„Dialektik – Gegensätze in ein Stadium des Gleichgewichts führen, – eine gespannte Statik erreichen, die den bildnerischen Raum beherrscht. Diese Gegensätze entsprechen unseren inneren Konflikten, die normalerweise ungelöst bleiben.“ (Adolph Gottlieb)

Kuratiert von Dr. Fabienne Eggelhöfer, Chefkuratorin / Leiterin Sammlung Ausstellungen Forschung, Zentrum Paul Klee

Ausgestellte Künstler

  • Paul Klee (1879–1940)
  • Mark Tobey (1890–1976)
  • Bradley Walker Tomlin (1899–1953)
  • Adolph Gottlieb (1903–1974)
  • Norman Lewis (1909–1979)
  • Jackson Pollock (1912–1956)
  • William Baziotes (1912–1963)
  • Robert Motherwell (1915–1991)
  • Gene Davis (1920–1985)
  • Theodoros Stamos (1922–1997)
  • Kenneth Noland (1924–2010)

„Eines meiner natürlichen Talente, das ich in der Malerei nicht genügend einsetze, ist die Linie in Verbindung mit Farbe. Ich denke, das Beispiel, das dem am nächsten kommt, obwohl er im Vergleich zu mir Miniaturen malt, ist Paul Klee. Seine Arbeiten haben eine Grundfläche, und die Motive darauf sind im Wesentlichen linear. Das ist für mich sehr natürlich.“ (Robert Motherwell, 1989)

10 Americans after Paul Klee: Bilder

  • Paul Klee, Vorhaben, 1938, 126 Kleisterfarbe auf Papier auf Jute; originale Rahmenleisten 75,5 x 112,3 cm (Zentrum Paul Klee, Bern)
  • Robert Motherwell, Abstraction on Turquoise, 1945, Öl, Emaillefarbe, Sand und Kohle auf Leinwandkarton, 61 x 50 cm (Dedalus Foundation, Inc. © Dedalus Foundation, Inc. / 2017)
  • Theodoros Stamos, Ohne Titel, 1945, Öl auf Faserplatte, 61 x 76.2 cm (Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington, DC, Gift of Joseph H. Hirshhorn, 1966 © Estate of Theodoros Stamos, New York)
  • William Baziotes, Pierrot, 1947, Öl/Lw 107 x 91.5 cm (National Gallery of Art, Washington, Ailsa Mellon Bruce Fund, 1984 © Estate of William Baziotes)
  • Jackson Pollock, Composition No. 16, 1948, Öl/Lw, aufgezogen auf Holz, 56.5 x 39.4 cm (Museum Frieder Burda, Baden-Baden © Pollock-Krasner Foundation / 2017)
  • Bradley Walker Tomlin, Number 12, 1949, Öl/Lw, 81.8 x 79.4 cm (Whitney Museum of American Art, New York, Gift of Abby and B. H. Friedman in honor of John I. H. Baur)
  • Adolph Gottlieb, The Seer, 1950, Öl/Lw 151.2 x 181.9 cm (The Phillips Collection, Washington, DC, Erworben 1952 © Adolph and Esther Gottlieb Foundation / 2017)
  • Norman Lewis, Promenade, 1950, Öl/Lw, 101.6 x 76.2 cm (Collection of George Wein. © Estate of Norman W. Lewis; Courtesy of Michael Rosenfeld Gallery LLC, New York, NY)
  • Kenneth Noland, In the Garden, 1952, Öl auf Hartfaserplatte, 49.5 x 76.2 cm (The Phillips Collection, Washington, DC, Erworben 1952 © 2017)
  • Gene Davis, Rain Dance I, 1960, Acryl auf Leinwand 83.8 x 84.5 cm (The Phillips Collection, Washington, DC, Anonymous gift, 1974 © 2017)
  • Mark Tobey, After the Imprint, 1961, Gouache auf Zeichenkarton, 99.7 x 69.5 cm (The Phillips Collection, Washington, DC, Erworben 1962 © 2017)

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Paul Klee und die Abstraktion „Klee – Die abstrakte Dimension“ in der Fondation Beyeler

Paul Klees beschäftigte sich ab 1912 lebenslang mit der Abstraktion: Zu den berühmtesten Bildern dieses Stranges seiner Kunst zählen Schachbrettbilder und Schichtaquarelle, in denen er sich u.a. mit der Geometrischen Abstraktion der 1930er Jahre auseinandersetzte.
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Paul Klee, Blumengärten von Taora, 1918,77, Aquarell auf Kreidegrundierung auf Papier, zerschnitten und neu kombiniert, auf Karton, 16 x 11,3 cm und 15,9 x 13,3 cm, Allen Memorial Art Museum, Oberlin College, Oberlin, Friends of Art Fund, 1953, Inv. Nr. 1953.222.

Paul Klee: Lebenslauf (Steckbrief / Biografie) Werk und Leben des Expressionisten und Bauhaus-Meisters

Paul Klee: Leben und Werk des Grafikers, Malers und Meisters am Staatlichen Bauhaus in Weimar und Dessau. Erste Lithografien und Zeichnungen, Teilnahme an der 2. Ausstellung des Blauen Reiter, Kriegsjahre hinter der Front und Druchbruch am deutschen Kunstmarkt 1919; berühmter Lehrender der 1920er Jahre und zunehmender internationaler Erfolg; 1933 Emigration in die Schweiz; Tod 1940.
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Wassily Kandinsky (Moskau 1866–Neuilly-sur-Seine 1944), Dominant Curve (Courbe dominante), April 1936, Öl auf Leinwand, 129.2 x 194.3 cm (New York, Solomon R. Guggenheim Museum. Solomon R. Guggenheim Founding Collection, Inv.-Nr. 45.989)

Guggenheim Museum: Solomon R. Guggenheim & ungegenständliche Kunst Museumsgründer und Föderer von Wassily Kandinsky

Mehr als 100 Werke der europäischen und amerikanischen Kunst aus den Guggenheim Sammlungen stehen im Palazzo Strozzi stellvertretend für die beiden Gründerfiguren des wichtigen Museumskomplexes mit New Yorker Wurzeln: Solomon Robert Guggenheim (1861–1949) und seine Nichte Peggy Guggenheim (1898–1979). Unterstützt durch Hilla Rebay, sammelte Solomon R. Guggenheim Gemälde der ungegenständlichen Abstraktion und etablierte sie durch seine Museumsgründung im Kanon der Kunstgeschichte. Das ikonische Guggenheim Museum von Frank Lloyd Wright in New York erfuhr durch seinen ersten Direktor James Johnson Sweeney eine markante Erweiterung durch zeitgenössische europäische und amerikanische Maler und Bildhauer.
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Paul Klee, Insula dulcamara, 1938, 481, Öl- und Kleisterfarbe auf Papier auf Jute, originale Rahmenleiste (Zentrum Paul Klee, Bern)

Paul Klee. Bilder voller Poesie Überblick über Werke und Leben des deutschen Expressionisten

Der Grafiker und Maler Paul Klee (1879–1940) verband in seinem Werk unterschiedliche Strömungen der Avantgarde und steuerte Essentielles zur Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ bei. Er fand während der berühmten Tunisreise 1914 zur Farbe. Als Bauhaus-Lehrer und Professor der Düsseldorfer Akademie lehrte er seine Überzeung, dass Kunst nicht darstellt, sonder etwas sichtbar machen würde. 1933 von den Nationalsozialisten diffamiert und aus dem Dienst entlassen, emigrierte Paul Klee in die Schweiz, wo er, von Krankheit gezeichnet, unermüdlich weiterarbeitete. Klees Spätwerk prägte die Amerikanischen Expressionisten.
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Paul Klee und Wassily Kandinsky in ihrem Garten in Dessau, um 1927, Foto: Nina Kandinsky, Bibliothèque Kandinsky, Centre Georges Pompidou, Paris. Paul Klee und Wassily Kandinsky in ihrem Garten in Dessau, um 1927, Foto: Nina Kandinsky, Bibliothèque Kandinsky, Centre Georges Pompidou, Paris.

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Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.