Max Slevogt, Dame am Meer, Detail, 1900, Öl/Lw (Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg © Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg)
Max Slevogt (1868–1932) reiste nur ein einziges Mal an die Nordseeküste Hollands: Im Juni/Juli 1908 verbrachte er auf Einladung des Verlegers und Kunsthändlers Paul Cassirer und dessen Lebensgefährtin Tilla Durieux einen Malurlaub in Noordwijk. Die Cassirer besaßen ein Strandhaus mitten in den Dünen. Dort entstand die bislang unbekannte „Skizze mit Flagge“ (1908) in Privatbesitz. Das Bild zeigt den Strand von Noordwijk und damit das rare Sujet einer Strandlandschaft im Werk des in Berlin ansässigen Impressionisten.
Deutschland | Mainz: Landesmuseum Mainz
9.10.2018 – 10.2.2019
Auch Lovis Corinth war zeitgleich in den Niederlanden und portraitierte Max Slevogt. Max Liebermann reiste seit 1906 regelmäßig zu Malaufenthalten dorthin und schloss sich 1908 seinen beiden Kollegen aus der Berliner Secession an.
In Gegenüberstellungen mit Gemälden und Grafiken von Max Liebermann und Lovis Corinth wird Max Slevogts Auseinandersetzung mit diesem in seinem Werk absolut seltenen Sujet einer Strandlandschaft veranschaulicht. Die Ausstellung zeigt mit zahlreichen Leihgaben aus bedeutenden Museen somit einen bisher kaum beachteten Aspekt im Werk Slevogts, der in erster Linie durch seine pfälzischen Landschaften bekannt geworden ist. Das zentrale Thema der Ausstellung ist somit der künstlerische Austausch zwischen Max Slevogt und seinen Malerkollegen, den sog. „Deutschen Impressionisten“, sowie sein enges Verhältnis zu seinen Berliner Verlegern und Kunsthändlern, den Vettern Cassirer.
Seltene Blätter aus dem grafischen Nachlass des Künstlers, beispielsweise von seinem kurzen Aufenthalt in Norderney (1923), oder u.a. unveröffentlichte Briefwechsel mit den Cassirers, die Einblicke in das Netzwerk Slevogts geben, werden im Rahmen dieser Ausstellung erstmals publiziert und ausgestellt. Die Sonderausstellung entsteht in einer Forschungs-Kooperation zusammen mit dem Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz/Pfälzische Landesbibliothek in Speyer, die gemeinsam mit dem Landesmuseum Mainz/ GDKE das Max Slevogt Forschungszentrum gegründet haben.
Quelle: Pressetext