Städel: Zeichnungen von Max Beckmann bis Gerhard Richter | ARTinWORDS
0

Städel: Zeichnungen von Max Beckmann bis Gerhard Richter „Große Realistik & Große Abstraktion“ in der deutschen Zeichnung

A. R. Penck, Grund, Detail, 1975/76, Aquarell auf rauem Velinpapier, 73 x 102 cm (Städel Museum, Frankfurt am Main, Graphische Sammlung © VG Bild-Kunst, Bonn 2018)

A. R. Penck, Grund, Detail, 1975/76, Aquarell auf rauem Velinpapier, 73 x 102 cm (Städel Museum, Frankfurt am Main, Graphische Sammlung © VG Bild-Kunst, Bonn 2018)

Große Realistik, Große Abstraktion – zwischen diesen beiden Polen bewegt sich der etwa 1800 Blätter umfassende Bestand an deutschen Zeichnungen des 20. Jahrhunderts in der Graphischen Sammlung des Städel Museums. Im Winter 2019 zeigt das Museum eine repräsentative Auswahl von etwa 100 Werken, die die historisch gewachsenen Schwerpunkte der Sammlung widerspiegelt.

Den Auftakt bilden Zeichnungen von Max Beckmann (1884–1950) und den „Brücke“- Künstlern, allen voran Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938). Deren zwischen Gegenstandsnähe und Abstraktion schwankende Bildsprache findet ihre Fortsetzung in den Werken von Künstlern, die sich figurativen und abstrakten Tendenzen im geteilten Deutschland der Nachkriegszeit gewidmet haben. Hierzu zählen Künstler des Informel, neoexpressionistischer Strömungen oder der Pop Art, wie etwa Karl Otto Götz (1914–2017), Joseph Beuys (1921–1986), Georg Baselitz (* 1938), Gerhard Richter (* 1932) sowie Sigmar Polke (1941–2010) und A. R. Penck (1939–2017).

Die Zeichnung diente den Künstlern als unmittelbarer künstlerischer Ausdruck, ob in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs, auf den Boulevards der erwachenden Metropole Berlin oder inmitten der neu entstehenden Konsum- und Warenwelt. Im Medium der Zeichnung konstruierten sie idealistische Lebensentwürfe, begehrten gegen etablierte Traditionen in Politik und Gesellschaft auf oder reflektierten prägende Ereignisse der deutschen Geschichte. Der jeweilige Entstehungskontext bestimmte die Technik, weshalb in der Ausstellung einfache Bleistiftskizzen, farbig leuchtende Pastelle und Aquarelle, miniaturhafte Kreidezeichnungen wie auch monumentale Collagen zu sehen sind.

Mit der Ausstellung erscheint ein Katalog, der erstmals den Bestand der deutschen Zeichnungen des 20. Jahrhunderts im Städel Museum anhand ausgewählter Blätter erschließt.

Kuratiert von Dr. Jenny Graser (Städel Museum)
Quelle: Städel Museum, Frankfurt

Städel. Zeichnungen von Max Beckmann bis Gerhard Richter: Bilder

  • Max Beckmann, Bildnis Marie Swarzenski, um 1927, Pastell in Weiß, Rosé, Violett, Dunkelblau, Grau und Schwarz auf Papier, auf Karton gespannt, 57,5 x 47,5 cm (Städel Museum, Frankfurt am Main © VG Bild-Kunst, Bonn 2018)
  • A. R. Penck, Grund, 1975/76, Aquarell auf rauem Velinpapier, 73 x 102 cm (Städel Museum, Frankfurt am Main, Graphische Sammlung © VG Bild-Kunst, Bonn 2018)

Weitere Beiträge zur Zeichnung und Druckgrafik

9. April 2024
Musizierender Engel

Mailand | Castello Sforzesco: Rötelstift-Zeichnungen von Leonardo bis zu den Akademien Formen und Funktionen des Zeichnens in Rot | 2024

3. April 2024
Bruno Gironcoli, Ohne Titel, 1980-1985 (ALBERTINA, Wien – Schenkung von Agnes Essl © Bruno Gironcoli)

Wien | Albertina modern: Bruno Gironcoli – Toni Schmale Zeichnungen und Skulpturen | 2023/24

11. Februar 2024
Walter Gramatté, Die große Angst, Detail, Radierung, 1918

Washington | National Gallery of Art: Deutscher Expressionismus und sein Erbe Das ängstliche Auge | 2024

Die Ausstellung bietet Einblicke in die Arbeit der innovativen Künstler:innen des frühen 20. Jahrhunderts und ihre anhaltende Wirkung ein Jahrhundert später. Mit Werken von Heckel, Kirchner, Nolde, Dix, Kollwitz, Schiele, Schmidt-Rottluff und Grammatté; ergänzt um Leonard Baskin, Nicole Eisenman, Orit Hofshi, Rashid Johnson, Matthias Mansen.

Aktuelle Ausstellungen

21. April 2024
Kiki Smith, Sky, Detail, 2011, Jacquard-Tapisserie, 287 x 190,5 cm (© Kiki Smith, courtesy Pace Gallery, Foto courtesy the artist and Magnolia Editions, Oakland)

Remagen | Arp Museum: Kiki Smith Verwobene Welten | 2024

Die in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin entwickelte Schau vereint rund 50 Werke, im Zentrum stehen ihre großformatigen, gewebten Wandteppiche.
20. April 2024

Venedig | Biennale 2024 Foreigners everywhere / Stranieri ovunque

Adriano Pedrosa zum künstlerischen Leiter der „60. Biennale von Venedig 2024“ ernannt.
19. April 2024
Caspar David Friedrich, Mönch am Meer, Detail, 1808–1810 (© Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Andres Kilger)

Berlin | Alte Nationalgalerie: Caspar David Friedrich Die Wiederentdeckung | 2024

Berlin feiert die Wiederentdeckung Caspar David Friedrichs im Jahr 1906 mit seiner ersten Friedrich-Ausstellung. 60 Gemälde & 50 Zeichnungen kommen aus nationalen und internationalen Sammlungen, um Themen wie Friedrichs Bilderpaare zu entschlüsseln.