The Shape of Time Zeitgenossen treffen im KHM auf Alte Meister

Tullio Lombardo, Junges Paar (vormals: Bacchus und Ariadne), um 1505/10, Stein, Marmor, Spuren von Bemalung (Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer © KHM-Museumsverband) & Felix Gonzalez-Torres, Untitled (Perfect Lovers), 1987–1990, Wanduhren, Edition of 3, 1 AP (© The Felix Gonzalez-Torres Foundation, Courtesy of Andrea Rosen Gallery, New York)
Die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums dokumentieren menschliche Schöpfungskraft und Kreativität aus fünf Jahrtausenden, vom antiken Ägypten bis in die Zeit um 1800. „The Shape of Time“ setzt bedeutende, zwischen 1800 und heute geschaffene Kunstwerke in Dialog mit Gemälden, Kunstkammerstücken und antiken Skulpturen aus der Sammlung des KHM.1
The Shape of Time
Österreich | Wien: KHM
6.3. – 8.7.2018
Die Ausstellung versucht, die Evolution von Ideen und Bildern über die Jahrhunderte und in verschiedenen Kulturen zu untersuchen und die BesucherInnen einzuladen, zugleich zurück und nach vorne zu schauen, den Blick hin und her schweifen zu lassen zwischen Kunstwerken, die in unterschiedlichen Jahrhunderten entstanden sind und von denen jedes einzelne das Potential hat, unsere Erfahrung des Anderen zu verändern.
Die Zwiegespräche zwischen den Kunstwerken wurden auf der Basis von Gemeinsamkeiten – ihre inhaltliche, thematische oder formale Verwandtschaft – ausgewählt, um die Kontinuität der künstlerischen Intention durch die gesamte Kunstgeschichte aufzuzeigen. Sie befassen sich mit dem Fluss von Zeit und Raum und propagieren die Vorstellung, dass die Kunstgeschichte ein Reservoir von Ideen ist, auf das im Laufe der Jahrhunderte wieder und wieder zugegriffen wurde. In ihrer Gesamtheit erlaubt uns die Ausstellung – vier Monate lang – eine Geschichte der Kunst von den alten Ägyptern bis heute zu erzählen.
Dialogpartner
Jasper Sharp stellt folgende Künstlerpaare zusammen:
- Sofonisba Anguissola & Claude Cahun: zwei Mal Selbstermächtigung durch das eigene Bild. Die Renaissance-Künstlerin zählte zu den ersten Frauen mit internationaler Karriere. Claude Cahun war ein wichtiges Mitglied des Surrealismus und stellte in ihren Selbstporträts Fragen nach Geschlecht und Identität. Wer bin ich?
- Pieter Bruegel der Ältere & Peter Doig (mit einer eigens für die Ausstellung geschaffenen Komposition)
- Jan Brueghel der Ältere & Steve McQueen: Jan Brughels inszeniertes Blumenstillleben trifft auf Steve McQueens filmische Aufnahme eines toten Rennpferds.
- Caravaggio & Franz West: Das KHM wird selbstreferenziell. Franz West hatte als erster lebender Künstler eine Ausstellung im Kunsthistorischen Museum. Daher steht eine seiner Liegen von Caravaggios "Rosenkranz Madonna".
- Correggio & Birgit Jürgenssen
- Giorgione & Nusra Latif Qureshi
- Tullio Lombardo & Félix González-Torres
- Rembrandt van Rijn & Fiona Tan (→ Fiona Tan. Geografie der Zeit)
- Rembrandt van Rijn & Mark Rothko
- römische Antike & Eleanor Antin
- römische Antike & Paul Cézanne
- Peter Paul Rubens & Maria Lassnig
- Santvoort & Catherine Opie
- Jacopo Tintoretto & Kerry James Marshall (mit einer eigens gemalten Komposition)
- Tizian & Pablo Picasso
- Tizian & Joseph Mallord William Turner: Hier geht es wohl um die Sinnlichkeit der "reinen" Malerei. Turners fast abstraktes und nicht vollendetes Landschaftsbild trifft auf Tizians "Nymphe mit Schäfer".
- Rogier van der Weyden & Ron Mueck (→ Ron Mueck „Man in a Boat“ im Theseustempel)
- Diego Velázquez & Edouard Manet