Vincent van Gogh: Steckbrief

Vincent van Goghs Steckbrief enthält die wichtigsten Informationen in konziser Zusammenfassung. Wer sich für eine längere Biografie Vincent van Goghs interessiert, geht auf dieses Seite: Vincent van Gogh: Biografie / Vincent van Gogh (Überblick über Leben und Werk).

Name

Vincent Willem van Gogh

Geburtstag

30. März 1853. Ein Jahr nach der Totgeburt seiner Mutter wurde Vincent van Gogh am 30. März 1853 in XX geboren. Er wurde nach seinem Großvater benannt, genauso wie der totgeborene ältere Sohn (30.3.1852).

Geboren

Zundert

Gestorben

29. Juli 1890 → Wie starb Vincent van Gogh?

Eltern

Vater: Theodorus van Gogh

Theodorus van Gogh gehört der sogenannten Groningen Schule (Groninger Richting) an, die große Beachtung den Werten Liebe und Mitleid zusprach. Als Mitglied der Gesellschaft zur Förderung des Wohlbefindens (Maatschappij van Welstand) tat er sein Möglichstes, um Protestanten ein besseres Leben im katholischen Brabant zu ermöglichen. So bot er die Pacht auf Bauernhöfen und Grundstücke ab. Sowohl der Vater wie auch die Mutter Van Goghs hielten ihren Sohn zum Lesen an.

Mutter: Anna van Gogh-Carbentus

Anna van Gogh pflegte mit besonderer Liebe ihren Hausgarten, eine Mischung aus Blumen- und Gemüsegarten. Sie gab ihre Liebe zur Natur ihren Kindern weiter. Das beeinflusste Van Goghs Kunst maßgeblich. Weiters war Anna van Gogh begeisterte Zeichnerin und Aquarellistin; sie könnte Van Gogh erste Stunden gegeben haben.

Der respektierte Pfarrer Thodorus van Gogh und dessen Ehefrau Anna hatten sieben Kinder, von denen der erste Sohn tot zur Welt kam. Die Mittelklassefamilie beschäftigte zwei Dienerinnen und einen Gärtner. Ab 1862 beschäftigte die Familie auch eine Gouvernante für die gewachsene Kinderschaft. Im Haus lebte der große schwarze Hund Fédor und drei Ziegen. Aus Vincents Perspektive führten seine Eltern eine vorbildliche Ehe.

In seiner Kindheit und Jugend dürfte Vincent van Goghs Verhalten seine Umgebung häufig vor den Kopf gestoßen haben. Seine Schwester Anna nannte ihn einen Terror. Die gesellschaftliche Position der van Goghs verhinderte, dass Vincent sich mit den Bauernkindern der Umgebung abgeben durfte.

Geschwister

  • Anna *1855
  • Theo *1857: Theo war der Lieblingsbruder von Vincent van Gogh. Die beiden teilten sich als Kinder das Bett miteinander.
  • Lies, *1859
  • Willemien *1862: Willemien, genannt Will, war die Lieblingsschwester von Vincent van Gogh. Er schrieb ihr viele Briefe aus Frankreich.
  • Cor *1867: Cor wurde geboren, als Vincent van Gogh bereits die Höhere Bürgerschule in Tilburg besuchte. Als er am 19. März 1868 nach Hause zurückkehrte, fand er den neugeborenen Bruder vor. Ihre Beziehung wurde nie sehr eng.

Großvater

Vincent van Gogh ist Pfarrer, wie auch sein Sohn (1874,). Der Kontakt mit seinem Enkel scheint nicht besonders herzlich zu sein. Der junge Vincent findet, dass sein Großvater „allmächtig, ehrwürdig aussieht“, aber aus der Nähe wird ihm „unwohl“.

Schulbesuch

  • Den ersten Unterricht erhielt Vincent van Gogh zuhause von seinen Eltern.
  • Internat Zevenbergen (Oktober 1864–1866): Im Alter von elf Jahren musste Vincent van Gogh zum ersten Mal sein Elternhaus verlassen. Der hatte sehr viel Heimweh.
  • Hogere Burgerschool oder Oberschule in Tilburg (Anfang September 1866–19. März 1868)

Berufsausbildungen

Goupil & Cie in Den Haag (ab Juli 1869)

Cent van Gogh lebte in Paris in Princenhage bei Breda. Er besaß eine große Kunstsammlung. Er und seine Frau Cornelia hatten keine Kinder und förderten daher ihre Neffen. Onkel Cent hatte einen großen Einfluss auf die Zukunft der beiden ältesten Van Gogh Brüder Vincent und Theo, denn ab 1873 arbeitete auch Theo van Gogh in der international renommierten Kunsthandlung, allerdings in der Brüsseler Filiale.

Im September 1872 besuchte ihn der 15-jährige Theo zum ersten Mal in Den Haag. Die beiden besuchten u.a. das Mauritshuis gemeinsam. Nach dessen Rückkehr begannen die beiden den lebenslang dauernden, berühmten Briefverkehr.

Goupil & Cie in London (ab Mai 1873)

Als Vincent van Gogh nach London geschickt wurde, reiste er mit dem Zug über Brüssel und Paris. Er bat Theo zum Bahnsteig zu kommen, damit sie einander sehen konnten. In Paris hielt er sich kurz bei seinem Onkel Cent auf, der gemeinsam mit seiner Frau und Vincent weiter nach London reiste. Dort wohnte Vincent bei der Schulmeisterin Ursula Loyer und deren Tochter Eugenie, die er rasch näherkennenlernte. Da er begeisterte Briefe nach Hause schrieb, entschied sich Vincents Schwester Anna, ihn in London zu besuchen, um selbst eine Arbeit zu finden.

Goupil & Cie in Paris (ab Oktober 1874)

Vermutlich planten Vincents Vater und dessen Onkel die Versetzung, da Van Gogh in den Monaten davor sehr zurückgezogen lebte und jede Ambition aufgegeben hatte.

Im Lauf des Jahres 1875 wurden seine Briefe immer fanatischer und religiöser. Als Vincent van Gogh ohne Erlaubnis über Weihnachten 1875 nach Hause fuhr, wurde er entlassen. Seine Eltern waren tief enttäuscht. Das exzentrische Verhalten und der religiöse Fanatismus verursachte in den folgenden Jahren große Besorgnis bei den Eltern. Ihrer Ansicht nach sollte man seine religiösen Gefühle nicht so expressiv zur Schau stellen. Ihre Ängste drückten sie vor allem in Briefen an Theo van Gogh aus, der deshalb zum Mediator zwischen seinem Bruder und den Eltern wurde. Etwas mehr als ein Jahr lang hielt sich Vincent van Gogh im Elternhaus in Etten auf, bevor er erneut nach London geschickt wurde.

Assistenzlehrer in Ramsgate an der Kent Küste (14. April 1876–Dezember 1876)

Buchhändler in Dordrecht (1877)

Als Vincent van Gogh nach einem Dreivierteljahr in England zu Weihnachten nach Hause kam, entschied sich die Familie, dass er nicht wieder zurückfahren musste. Unter Mithilfe von Onkel Cent konnte Vincent eine Lehrstelle in einer Buchhandlung in Dordrecht annehmen.

Geistlicher und Prediger

In der Zwischenzeit hatte Vincent van Gogh die Idee, dass er in Amsterdam Theologie studieren wollte. Sein Onkel Cent sah darin keine gute Entscheidung, aber zwei andere Onkel waren willens ihrem Neffen zu helfen.

Vincent schrieb sich an der flämischen Schule für Evangelisten ein, scheiterte jedoch an der dreimonatigen Probezeit. Er entschied dann, dass es auch ohne eine solide akademische Ausbildung möglich war, das Wort Gottes zu predigen und das arme Bergbaugebiet des Borinage zu evangelisieren. Dort hielt es sich ein wenig unter zwei Jahren auf. Obschon seine Eltern sein „wahres Interesse an den Unglücklichen“ bewunderten, machten sie sich doch große Sorgen um den in der Zwischenzeit Mitzwanziger. Ab Juni 1880 war er gescheitert und gänzlich von den Geldsendungen seiner Eltern und seines Bruders Theo abhängig. Seit November 1879 arbeitete Theo bei Goupil in Paris.

Künstlerische Ausbildung

1880 schlug Theo van Gogh seinem Bruder vor, doch Künstler zu werden. Zwei Monate später zog Vincent van Gogh von den Kohleminen im Borinage nach Brüssel. Dort sollte er sich mit Willem Roelofs und dem jungen Maler Anthon van Rappard treffen.

Ende April 1881 zog Vincent wieder bei seinen Eltern, Will und Cor in Etten ein. Im Juli verließ Will ihr Elternhaus, um als Gouvernante in Weesp, bei Amsterdam, zu arbeiten. Vincent bedauerte das sehr, da sie ihm gut Modell gesessen hatte. Vincent richtete sein erstes Atelier im Pfarrhaus ein. Im Juni kam Anton van Rappard für zwölf Tage auf Besuch. Während des Sommers besuchte die verwitwete Kee Vos und deren achtjähriger Sohn die Familie. Vincent verliebte sich Hals über Kopf in seine Cousine. Sowohl die Angebetete wie auch die gesamte Familie war gegen die Beziehung, dennoch wollte Vincent seine Ambitionen nicht aufgeben. Im November 1881 fand der Skandal seinen Höhepunkt. Wohl um seinen Eltern zu entgehen, verbrachte Vincent mehr als drei Wochen in Den Haag bei Anton Mauve, ein Cousin mütterlicherseits, der ihn in die Ölmalerei einführte. Vincents persönliche Krise – abgewiesene Liebe, besorgte und bestimmende Eltern, kein Einkommen, Abhängigkeit – kulminierte zu Weihnachten, als er sich weigerte zur Messe zu gehen.