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Wien | Möbelmuseum: Schöner Essen. Amboss Design & Tischkultur 1950–1970 Ess-, Alltags- und Wohnkultur | 2022/23

Besteck Modell 7000, Edelstahl, Entwurf Janos Megyik, Ausführung Amboss, 1970 © Thomas Abendroth

Besteck Modell 7000, Edelstahl, Entwurf Janos Megyik, Ausführung Amboss, 1970 © Thomas Abendroth

Ab 28. September 2022 zeigt das Möbelmuseum Wien die Ausstellung „Schöner Essen. Amboss Design & Tischkultur 1950–1970“. Vor dem atmosphärischen Hintergrund der Ess-, Alltags- und Wohnkultur der 1950er bis 1970er Jahre erzählt die Ausstellung die Geschichte des österreichischen Besteckerzeugers Neuzeughammer Ambosswerk im Steyrtal.

Was ist Neuzeughammer Ambosswerk?

Im Jahr 1756 wurde „Amboßwerk Neuzeughammer“ von Neuzeug/Sierninghofen zum ersten Mal erwähnt und blieb bis 1974 als Besteckfabrik bestehen. Die frühe Geschichte des Neuzeughammer Ambosswerkes, ein wasserbetriebenes Hammerwerk im Steyrtal, war vor allem mit dem Schmieden von Klingen verbunden. Bereits vor dem zweiten Weltkrieg stellte man in Oberösterreich Bestecke mit barockähnlichen Verzierungen her.

Das Unternehmen entwickelte sich ab 1950 vom handwerklich geprägten Messer- und Stahlwarenerzeuger hin zum industriellen Produzenten von modernen Bestecken aus rostfreiem Stahl. Seine Produkte wurden international ausgezeichnet und dadurch weltweit bekannt. Designer wie Carl Auböck, Helmut Alder oder János Megyik entwarfen für die Firma Amboss formschöne Produkte für den modernen Haushalt, die mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet wurden.

Der aus Graz stammende Architekt Helmut Alder entwarf für Amboss 1954 das Besteck 2050 mit einem Monoblockmesser. Dieses Besteck gilt als erstes modernes Besteck in Europa nach Gesichtspunkten des Industrial Design gestaltet wurde und gewann 1954 bei der Mailänder Triennale eine Silbermedaille. Alder entwarf in der Folgezeit sechs weitere Besteckmuster für Amboss, von denen einige ebenfalls international prämiert wurden.

Carl Auböcks Besteckmuster 2060 für das Neuzeughammer Ambosswerk erhielt 1958 bei der Weltausstellung in Brüssel eine Goldmedaille. Die Wahrnehmung des österreichischen Designs reichte in der Folge bis in die USA: 1959/60n erwarb das MoMA in New York, zwei Vorlegegabeln, einen Coctailshaker und einen Aschenbecher (1959) von Auböck/Neuzeughammer Ambosswerk.1 Neben weiteren Designern wie Josef Überall (Kinderbesteck), Dominik Habsburg-Lothringen (Vorspeisenbesteck) und Oswald Haerdtl (Brotzeitbesteck) ist vor allem der ungarische Künstler Janos Megyik mit seinem ungewöhnlichen Besteckentwurf 7000 international bekannt geworden.

Aktuelle Ausstellungen

3. Dezember 2024
Christian Marclay, The Clock, Film-Still, 2010, Video (Schwarzweiß und Farbe, Ton), 24 Std. (The Museum of Modern Art, New York. Versprochenes Geschenk aus der Sammlung von Jill und Peter Kraus. © 2024 Christian Marclay. Mit freundlicher Genehmigung von Paula Cooper Gallery und White Cube)

New York | MoMA: Christian Marclay: The Clock 24-Stunden-Montage visualisiert Zeitmessung | 2024/25

Siehe: https://www.moma.org/documents/moma_master-checklist_326214.pdf?_ga=2.260881677.1094056756.1661921894-1904526966.1642176694 (letzter Aufruf 31.8.2022).
27. November 2024
Bartholomeus van der Helst, Zwei Regentinnen und zwei Regenten des Spinhuis, Detail, 1650, Öl auf Leinwand, 219 x 305 cm (Amsterdam Museum, Amsterdam)

Frankfurt | Städel Museum: Rembrandts Amsterdam Kunst und Gesellschaft in Goldenen Zeiten? | 2024/25

War das "Goldene Zeitalter" der niederländischen Barockmalerei wirklich so "golden"? Das Städel hinterfragt Kunst und Gesellschaft, die im 17. Jhdt auf Kolonialismus und Weltwirtschaft, auf Glaubenskrieg (80-jähriger Krieg) und Migration aufbaute. Gruppenporträts der städtlischen Eliten - allen voran von Rembrandt, Bartholomeus van der Helst uvm. - bilden Macht und Reichtum ab; sie stehen auch für neuartige künstlerische Lösungen.
26. November 2024

Madrid | Prado: Polke / Goya Inspiration für das 20. Jahrhundert | 2024/25

„Polke / Goya“ umfasst Objekte, Fotografien, Gemälde, Filme und Zeichnungen, die inhaltlich als auch technisch ein vielfältiges Bild der Verbindung zwischen den beiden Künstlern aufzeigen.
  1. Siehe: https://www.moma.org/documents/moma_master-checklist_326214.pdf?_ga=2.260881677.1094056756.1661921894-1904526966.1642176694 (letzter Aufruf 31.8.2022).
  2. Siehe: https://www.moma.org/documents/moma_master-checklist_326214.pdf?_ga=2.260881677.1094056756.1661921894-1904526966.1642176694 (letzter Aufruf 31.8.2022).
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.