Im Skulpturenpark präsentiert Anish Kapoor neben einer Auswahl aktueller Werke auch seine begehbare Großskulptur „Sectional Body preparing for Monadic Singularity“ von 2015.
Anish Kapoor steht seit den 1970er Jahren für eine künstlerische Suche nach dem „non-object“, dem „Nicht-Dinghaften“, das zwischen physischer und nicht-physischer Präsenz oszilliert. Einige seiner Objekte irritieren die Wahrnehmung durch eine das Licht reflektierende oder absorbierende Oberfläche. Bekannt wurden aber auch Kapoors Monumentalskulpturen, die durch ihre schiere Größe überwältigen und die Grenze zwischen Architektur und Bildhauerei verwischen. Seine jüngeren, meist ortspezifischen Arbeiten spielen mit metaphysischen Gegensätzen und regen zur unmittelbaren persönlichen Erfahrung von Transzendenz an.
Deutschland | Wuppertal:
Skulpturenpark Waldfrieden,
Mittlere Ausstellungshalle
13.8.2022 – 1.1.2023
Als Träger des Turner-Preises und des Praemium Imperiale ist Anish Kapoor einer der einflussreichsten Bildhauer der Gegenwart. Im Skulpturenpark präsentiert der Künstler neben einer Auswahl aktueller Werke auch seine begehbare Großskulptur „Sectional Body preparing for Monadic Singularity“ von 2015 – entstanden anlässlich von Kapoors Ausstellung im Garten von Versailles (Kapoor Versailles).
„Sectional Body preparing for Monadic Singularity“ konfrontiert die Besucher:innen mit höchst disparaten Gefühlen, die zwischen verschluckt werden und ellipsenförmige Sehnsüchte wecken hin- und herschießen. Das fleischige Rot changiert zwischen attraktiv und verstörend. Der Kubus kann betreten werden; im Inneren erweisen sich die Tuben als lichtdurchlässig und den Raum durchstoßend. Ihre dünne Haut scheint von Adern durchzo gen. Anish Kapoor verbindet mit „Sectional Body preparing for Monadic Singularity“ innen und außen, wobei das Äußere mit unterschiedlichen Wahrnehmungseffekten aufwarten kann: Eine Röhre verbindet ein rundes Loch an der Oberseite des Kubus mit einem langgezogenen, ellipsoiden an der Seite; eine zweite führt von der gegenüberliegenden Seite ebenfalls auf die Oberseite. Beide „rahmen“ einen Himmelsausschnitt. Die dritte Röhre, gigantisch groß, erinnert an eine Tuba oder vielleicht doch mehr an ein Modell Albert Einsteins zur Verformung von Raum (und Zeit) durch Masse – in diesem Fall wäre es wohl ein Schwarzes Loch.