Zum 150. Geburtstag des Staates Italien schenkt sich eine wichtige Ausstellung zum modernen Historien- und Genrebild! Maler wie Giovanni Fattori (1825–1908), Gerolamo Induno (1827–1890) und Eleuterio Pagliano (1826–1903) nahmen 1849 an der Verteidigung der römischen Republik unter Garibaldi teil. In ihren großformatigen Gemälden sind die Soldaten und Freiwilligen die Protagonisten von Schlachtenbildern, die noch ein halbes Jahrhundert zuvor von den Porträts hochadeliger Feldherrn bestimmt waren.
Italien | Rom: Scuderie del Quirinale
6.10.2010 – 16.1.2011
Die Ausstellung beginnt mit dem Bild „Die Bewohner von Parga, die ihre Heimat verlassen“ („Gli abitanti di Parga che abbandonano la loro patria“) von Francesco Hayez. Das Bild berichtet nicht nur von einem Vorkommnis aus dem griechischen Unabhängigkeitskrieg gegen die Türken sondern steht auch als Symbol für die eigenen, italienischen Unabhängigkeitsbestrebungen. Dem Soldaten-Maler Gerolamo Induno verdankt die Ära des Risorgimento die „Erfindung“ des modernen Schlachtenbildes nach französischem Vorbild. Während Kriegsbilder des 18. und frühen 19. Jahrhunderts die Feldherrn besonders in Szene setzten, schilderte Induno erstmals das Schicksal der einfachen Soldaten. Fattori, Pagliano, Federico Faruffini und Michele Cammarano folgten diesem Beispiel und schufen Schlachten- und Heldenbilder (z.B. von Garibaldi und den Rothemden), die die Betrachter zu Teilnehmern der Kriegsereignisse werden lassen, indem sie das Geschehen an die vorderste Bildebene führten. Aber auch allegorische und sentimentale Bilder, die zumeist das Schicksal der wartenden und bangenden Frauen aber auch Abschiede von Konskribierten zum Thema haben, waren Teil der nationalistischen Bildpropaganda.