Kunst, Künstler, Ausstellungen, Kunstgeschichte
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Künstler, Künstlerinnen, Kunstepochen, aktuelle Ausstellungen

Michelangelo und die Folgen in Wien

Körper und Affekte

Die Herbstausstellung 2023 in der Albertina ist dem großen Meister der Renaissance, Michelangelo Buonarroti, und seinem weitreichenden Einfluss in der Kunstgeschichte gewidmet. Michelangelo, einer der Hauptmeister der Renaissance, und die Wiedergabe des menschlichen Aktes stehen im Zentrum dieser großen Ausstellung. Die Kunst des Zeichners, Malers und Bildhauers Michelangelo Buonarroti fasziniert vor allem durch die Kraft und Monumentalität der von ihm dargestellten Körper: Sie sind voller Energie und erfüllt von heftigen Emotionen, transportieren aber auch innere Spannungen und Konflikte.

Österreich | Wien: Albertina, 15.9.2023 – 7.1.2024

Van Gogh in Drenthe

Moorlandschaft und Liebermann-Verehrung

Mittellos und niedergeschlagen wegen seiner unglücklichen Liebe zu Sien stieg Vincent van Gogh (1853–1890) am 11. September 1883 in den letzten Zug von Den Haag nach Drenthe. Gegen neun Uhr abends erreichte er Hoogeveen, wo sich Van Gogh einige Wochen aufhielt. Anfang Oktober brach er nach Nieuw-Amsterdam/Veenoord auf. Auch unternahm er einen Tagesausflug nach Zweeloo. Van Gogh kannte Drenthe nur aus den Berichten anderer, unter anderem von seinem Künstlerfreund Anton van Rappard. Was ihn hier erwarten würde, davon hatte er keine klaren Vorstellungen.

Niederlande | Assen: Drents Museum, 11.9.2023 – 7.1.2024

Louis Janmot im Musée d’Orsay

1835 in Rom begonnen und bis 1881 weitergeführt, verbindet der Bildzyklus „Le Poème de l’âme“ von Louis Janmot (1814–1892) Musik mit Literatur. Der Lyoner Künstlers veranschaulicht in 34 Kompositionen, begleitet von einem langen Gedicht, die Initiationsreise einer Seele auf der Erde. Es besteht aus zwei Zyklen mit jeweils 18 Gemälden und 16 großen Zeichnungen. Henri Focillon, Direktor des Museums der Schönen Künste in Lyon von 1913 bis 1924, beschrieb ihn als „das Bemerkenswerteste, das Kohärenteste und das Seltsamste des romantischen Spiritualismus“.

Frankreich | Paris: Musée d‘Orsay, bis 7.1.2024

19. September 2023
Blanche Derousse, Blühende Kastanienzweige, Aquarell, 19,7 x 26,2 cm (© RMN-Grand Palais (musée d’Orsay) / Michel Urtado, erworben 1960)

Paris | Musée d’Orsay: Blanche Derousse Kopien nach Vincent van Gogh | 2023

Zwischen 1900 und 1902, also bereits zehn Jahre nach dem Tod van Goghs, kopierte Blanche Derousse Gemälden des Impressionismus, darunter Werke Vincent van Goghs aus der Sammlung von Dr. Gachet.
17. September 2023
Picasso - Beckmann, Von der Heydt-Museum 2023

Wuppertal | Von der Heydt-Museum: Pablo Picasso – Max Beckmann Mensch, Mythos, Welt | 2023

Das Von der Heydt-Museum war das erste Museum weltweit, das 1911 ein Gemälde von Pablo Picasso erworben hat. Erstmals ermöglicht das Museum in Wuppertal einen Vergleich mit Werken von Max Beckmann.
15. September 2023
Rubens, Geissblattlaube, Detail, Stich

Mannheim | KUMA: Das Porträt durch fünf Jahrhunderte Druckgrafiken berühmter Bildnisse | 2023

Die Ausstellung zeigt auf, warum früher Porträts gemacht wurden und wie sie sich über die Jahrhunderte verändert haben.
15. September 2023
Ignacio Zuloaga, Spanierinnen, Detail

München | Kunsthalle: Ignacio Zuloaga Mythos Spanien | 2023/24

Kaum ein Künstler hat das Spanienbild, das man sich um 1900 im Ausland machte, so sehr geprägt wie Ignacio Zuloaga. Erstmals wird der spanische Maler in München gefeiert.
15. September 2023
Michelangelo, Studien für einen sitzenden Männerakt (Ignudo), Detail, 1508–1512, Rote Kreide, Blatt 26.8 x 18.8 cm (Graphische Sammlung Albertina, Wien, 120 SL.6.2017.46.5)

Wien | Albertina: Michelangelo und die Folgen Körper und Affekte | 2023

Die Herbstausstellung 2023 ist dem großen Meister der Renaissance, Michelangelo Buonarroti, und seinem weitreichenden Einfluss in der Kunstgeschichte gewidmet. Mit Werken von Daniele da Volterra, Rosso Fiorentino, Baccio Bandinelli, Francesco Salviati oder Domenico Beccafumi bis zu Egon Schiele.
14. September 2023
Toba Khedoori, Untitled, 2021 © Toba Khedoori. Foto: Evan Bedford. Courtesy the artist, David Zwirner und Regen Projects, Los Angeles

New York | David Zwirner: Toba Khedoori Gitter und Pflanzen | 2023

Toba Khedoori zeigt Hauptwerke seit 2017 bei David Zwirner New York.
14. September 2023
Ai Weiwei, The Last Supper in Green, 2022, Lego, 344.8 x 689.7 cm, © Ai Weiwei, Courtesy the artist and neugerriemschneider, Berlin. Photo: Jens Ziehe, Berlin

Berlin | neugerriemschneider: Ai Weiwei. Know thyself Acht neue Lego-Arbeiten | 2023/24

Ai Weiwei zeigt 2023/24 bei neugerriemschneider neue Lego-Bilder in Anlehnung an Kompositionen von Claude Monet, Leonardo da Vinci, Jackson Pollock und einem antiken Mosaik. Mit „Nord Stream“ (2022) verarbeitet der chinesische Künstler auch ein aktuelles Nachrichtenbild. Immer dabei ist der Fingerzeig auf aktuelle politische Auseinandersetzungen.
14. September 2023

Düsseldorf | Kunstpalast: Tod und Teufel. Faszination des Horrors Strategien des Grauens in Mode, Musik, Film & Kunst | 2023/24

Kunst- und Kulturgeschichte von Tod und Schrecken: Beginnend in der Renaissance bis zur Romantik, wird die zeitgenössische Interpretation des Grauens mit Werken aus den letzten zwei Jahrzehnten vorgestellt.
13. September 2023
Picasso, Frauenakt mit verschränkten Armen, Studie für Les Demoiselles d'Avignon, Frühjahr 1907, Öl/Lw, 90,5 x 71,5 cm (Musée Picasso, Paris, Inv.-Nr. MP16)

Paris | Musée du Luxembourg: Gertrude Stein und Picasso Erfindung einer Sprache | 2023/24

Indem die Ausstellung im Musée du Luxembourg die Komplizenschaft der beiden Kunstschaffenden untersucht, ermöglicht sie den Erfindungsreichtum von Picasso und Gertrude Stein nachzuzeichnen - und zeigt auch ihre Zeitgenossen und künstlerischen "Nachkommen" von Matisse, Gris und Duchamp über Johns & Rauschenberg zu Warhol und Bob Wilson.
Ausstellungen in Deutschland kl

Aktuelle Ausstellungen in Deutschland

Ausstellungen in Österreich kl

Aktuelle Ausstellungen in Österreich

Ausstellung in Schweiz kl

Aktuelle Ausstellungen in der Schweiz

Vorschau auf die Ausstellungseröffnungen der nächsten Wochen

Louise Bourgeois in Wien

Frühe Ölgemälde

Das malerische Frühwerk von Louise Bourgeois als Entdeckung im Jubiläumsjahr: Erstmals in Europa zeigt das Belvedere in einer großen Einzelausstellung die frühen Gemälde einer der bedeutenden Künstler:innenpersönlichkeiten unserer Zeit (→ Louise Bourgeois: Biografie).

Österreich | Wien: Belvedere, Unteres Belvedere: 22.9.2023 – 28.1.2024

Renoir in Budapest

Der Maler und seine Modelle

Das Werk von Pierre-Auguste Renoir steht 2023 erstmals im Mittelpunkt einer Ausstellung in Ungarn. Im Jahr 2019 konnte die Ungarische Nationalgalerie das Gemälde „Liegender Akt (Gabrielle)“, ein spätes Meisterwerk, erwerben. Budapest zeigt Renoirs gesamte künstlerische Entwicklung in chronologisch und thematisch geordneten Abschnitten. Die frühen Porträts werden die Veränderung in Renoirs Herangehensweise je nach Status seiner Modelle (impressionistische Freunde und offizielle Kunden) offenbaren.

Ungarn | Budapest: Szépművészeti Múzeum, 22.9.2023 – 7.1.2024

Marina Abramović in London

After Life

Marina Abramović ist im Herbst 2023 in die Royal Academy, London, für eine Einzelausstellung eingeladen – und arbeitet schon seit 2018 mit der spanischen Firma Factum Arte für dieses Ereignis zusammen. In früheren Gesprächen gab die Künstlerin bekannt, dass Elektrizität, Glastränen und ihr eigenes Blut große Rollen spielen werden. Ob diese bereits für den Herbst 2020 geplante Performance auch noch inmitten der Corona-Pandemie eine solch zentrale Rolle spielen wird, ist noch nicht bekannt.

Großbritannien / London: Royal Academy of Arts, 23.9. — 10.12.2023

Ausstellungen in Deutschland Vorschau

Vorschau auf kommende Ausstellungen in Deutschland

Ausstellungen in Österreich Vorschau

Vorschau auf kommende Ausstellungen in Österreich

Ausstellung in Schweiz Vorschau

Vorschau auf kommende Ausstellungen in der Schweiz

 

KÜNSTLER*INNEN GEBURTSTAGE

Wann hat welche Künstlerin, welcher Künstler Geburtstag? Hier findest du einen ewigen Kalender.
Künstler Geburtstage; groß
Künstler Geburtstage August

Künstlergeburtstage im August

Weche Künsterinnen und Künster haben im August Geburtstag?
 

Kunst-News

28. August 2023
Zendaya für Lancôme x Louvre (Foto Courtesy Lancôme)

Paris | LANCOME X LOUVRE neue Hautpflege- und Make-up-Kollektion | 2023

Lancôme kündigt eine neue Hautpflege- und Make-up-Kollektion mit der Signatur Lancôme x Louvre an - inspiriert von zeitlos schönen Skulpturen der Antike und des Klassizismus.
9. August 2023
Ferdinand Georg Waldmüller, Die Letzte Ölung, Detail, 1846 (Belvedere, Wien, Foto Johannes Stoll)

Wien | Belvedere: Waldmüller und Alt Biedermeierliche Religiosität und Stadtansicht | 2023

Dem Belvedere erhält zwei Gemälde als Legate aus einer Privatsammlung: „Die Letzte Ölung“ von Ferdinand Georg Waldmüller und „Der schöne Brunnen vor der Frauenkirche in Nürnberg“ von Rudolf von Alt.
1. August 2023
Wien Ausstellungen 2024

Wien | Ausstellungen 2024 Welche Kunstausstellungen sind 2024 in Wien zu sehen?

Hier findest du eine Liste mit den wichtigsten Ausstellungen in Wien 2024.

Pablo Picasso

Pablo Picasso

Pablo Picasso (Málaga 25.10.1881–8.4.1973 Mougins) war ein spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine überbordende Produktivität brachte ein Gesamtwerk von mehr als 15.000 Gemälden, 3.200 Keramiken, 7.000 Zeichnungen, 1.200 Skulpturen und 20.000 Druckgrafiken.

2023 - anlässlich der 50. Wiederkehr seines Todestags - erinnern Frankreich und Spanien gemeinsam an den wichtigen Künstler. Mit 50 Ausstellungen feiern internationale Museen das Leben Picassos, indem sie auf so manch wenig bekannte Facette seines Werks aufmerksam machen.

17. September 2023
Picasso - Beckmann, Von der Heydt-Museum 2023

Wuppertal | Von der Heydt-Museum: Pablo Picasso – Max Beckmann Mensch, Mythos, Welt | 2023

Das Von der Heydt-Museum war das erste Museum weltweit, das 1911 ein Gemälde von Pablo Picasso erworben hat. Erstmals ermöglicht das Museum in Wuppertal einen Vergleich mit Werken von Max Beckmann.
13. September 2023
Picasso, Frauenakt mit verschränkten Armen, Studie für Les Demoiselles d'Avignon, Frühjahr 1907, Öl/Lw, 90,5 x 71,5 cm (Musée Picasso, Paris, Inv.-Nr. MP16)

Paris | Musée du Luxembourg: Gertrude Stein und Picasso Erfindung einer Sprache | 2023/24

Indem die Ausstellung im Musée du Luxembourg die Komplizenschaft der beiden Kunstschaffenden untersucht, ermöglicht sie den Erfindungsreichtum von Picasso und Gertrude Stein nachzuzeichnen - und zeigt auch ihre Zeitgenossen und künstlerischen "Nachkommen" von Matisse, Gris und Duchamp über Johns & Rauschenberg zu Warhol und Bob Wilson.
2. September 2023
Henri Matisse, Interieur in Collioure (oder La Sieste), Detail, 1905 (Sammlung Gabriele und Werner Merzbacher, Dauerleihgabe im Kunsthaus Zürich © Succession H. Matisse / 2022, ProLitteris, Zurich)

Basel | Kunstmuseum Basel: Matisse, Derain und ihre Freunde Pariser Avantgarde 1904–1908 | 2023/24

Überblick zur Entwicklung des Fauvismus mit weiblicher Beteiligung! Das Kunstmuseum Basel stellt die Malerinnen Émilie Charmy und Marie Laurencin vor und gibt erstmals Einblick in die Aktivitäten der Galeristin Berthe Weill.
1. September 2023
Marc Chagall, Daphnis et Chloé, Detail, 1961 (Folkwang Museum, Essen © VG Bild-Kunst, Bonn 2022)

Essen | Folkwang Museum: Chagall, Matisse, Miró Made in Paris | 2023

Basierend auf der Sammlung des Museum Folkwang, die um internationale Leihgaben erweitert wird, präsentiert die Ausstellung herausragende Werke, darunter „Jazz“ von Henri Matisse, „La Tauromaquia“ von Pablo Picasso, „A toute épreuve“ von Joan Miró oder die Radierungen Marc Chagalls zur hebräischen Bibel.
15. Juni 2023
Pablo Picasso, Sirenenlied, 1957, Terrakotta in Form einer Meerjungfrau mit dickem, gebogenem Griff, verziert mit Engalba und Metalloxiden (Museu del Disseny, Barcelona © Succession Picasso, VEGAP, Madrid, 2023)

Barcelona | Museu del Disseny: Picasso und die spanische Keramik Picassos Testament | 2023

Picassos Bewunderung und seine Begegnung mit Lluís Maria Llubià führten dazu, dass Picasso 16 Keramiken an die Kunstmuseen von Barcelona schenkte. Sie werden 2023 zusammen mit spanischen Keramiken gezeigt.
24. Mai 2023
Yves Klein, Relief éponge bleu (Kleine Nachtmusik), 1960, Städel Museum, Frankfurt am Main, © The Estate of Yves Klein / VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Frankfurt | Städel Museum: Das Relief von Rodin bis Picasso Herausragend! | 2023

Die Möglichkeiten des Reliefs von 1800 bis in die 1960er Jahre, von Thorvaldsen bis Bontecou.

Gabriele Münter

Gabriele Münter

Deutsche Malerin des Expressionismus und Mitbegründerin des "Blauen Reiter"

Gabriele Münter (Berlin 19.2.1877–19.5.1962 Murnau am Staffelsee) wird 2023 sowohl in Hamburg als auch Wien in Ausstellungen geehrt. Die neue Welle an Interesse führt auch zu einem neuen Kinofilm, der ab 18. März unter der Regie von Marcus O. Rosenmüller mit Vanessa Loibl, Vladmir Burlakov, Felix Klare, Lara Mandoki, Monika Gossmann, Anton Pampushnyy und Bruno Eyron an Originalschauplätzen in Murnau und Umgebung gedreht wird. Der Starttermin für „Münter & Kandinsky“ ist noch nicht bekannt.

Münter war eine deutsche Malerin des Expressionismus und ein Gründungsmitglied des „Blauen Reiter“. Als Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky (1866–1944) prägte Münter die Entwicklung der Moderne und ist dennoch als Malerin in der Öffentlichkeit kaum präsent. Innerhalb von 60 Jahren schuf die Malerin 2.000 Gemälde, Tausende von Zeichnungen, Aquarelle, Hinterglasbilder, Druckgrafiken und etwa 1.200 Fotografien. Mit dieser Ausstellung erhebt das Lenbachhaus zurecht den Anspruch, die ganze Münter zu präsentieren. Und entdeckt dabei eine unterschätzte, weil eigenständig Suchende!

„Wer aufmerksam meine Gemälde betrachtet, findet in ihnen den Zeichner. Trotz aller Farbigkeit ist ein festes zeichnerisches Gerüst da. Meist zeichne ich meine Bilder mit schwarzem Pinsel auf die Pappe oder Leinwand, ehe ich an die Farbe gehe. Zugrunde liegt in der Regel eine kleine Bleistiftskizze, die ich unter dem Eindruck des Motives gemacht habe.“1 (Gabriele Münter)

2. September 2023
Henri Matisse, Interieur in Collioure (oder La Sieste), Detail, 1905 (Sammlung Gabriele und Werner Merzbacher, Dauerleihgabe im Kunsthaus Zürich © Succession H. Matisse / 2022, ProLitteris, Zurich)

Basel | Kunstmuseum Basel: Matisse, Derain und ihre Freunde Pariser Avantgarde 1904–1908 | 2023/24

Überblick zur Entwicklung des Fauvismus mit weiblicher Beteiligung! Das Kunstmuseum Basel stellt die Malerinnen Émilie Charmy und Marie Laurencin vor und gibt erstmals Einblick in die Aktivitäten der Galeristin Berthe Weill.
4. April 2023
Pablo Picasso, Die orangefarbene Bluse – Dora Maar [Le corsage orange – Dora Maar], 21.04.1940, Öl auf Leinwand, 73 × 60 cm (Sammlung Würth, Foto: Volker Naumann, Schönaich © Succession Picasso/Bildrecht, Wien 2022)

Wien | Leopold Museum: Highlights der Sammlung Würth Amazing | 2023

Hans-Peter Wipplinger stellt eine für das Leopold Museum maßgeschneiderte Auswahl vom Impressionismus bis in die Kunst der Gegenwart zusammen. Obschon Malerei triumphiert wird auch die Skulptur thematisiert werden. Das Publikum darf sich freuen auf Charakteristisches von Max Liebermann, Metamalerei von Gerhard Richter bis Anselm Kiefers Aufarbeitung der Vergangenheit, österreichische Kunst der 1950er bis in die 1980er sowie einige Vertreter der französischen Avantgarde.
11. Februar 2023
Gabriele Münter, Bildnis von Marianne von Werefkin, Detail, 1909 (Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung © VG Bild-Kunst, Bonn 2017)

Hamburg | Bucerius Kunst Forum: Gabriele Münter. Porträts Menschenbilder | 2023

Erste Ausstellung zu Gabriele Münter in Hamburg legt den Fokus auf die Porträtmalerei der Künstlerin.
10. Februar 2023
Wassily Kandinsky, Kallmünz – Gabriele Münter beim Malen I, Detail, Sommer 1903 (Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München)

Gabriele Münter: Biografie Lebenslauf der deutschen Expressionistin

Hier findest du Informationen zu Gabriele Münter (1877–19.5.1962): Kindheit, Ausbildung, USA-Reise (Fotografie), Wassily Kandinsky, Reisen und Aufenthalte in Murnau, Werke.
17. Dezember 2022
Gabriele Münter, Der blaue See, 1934, Öl auf Leinwand, 50 × 65 cm (Lentos Kunstmuseum Linz, Foto: LENTOS Kunstmuseum Linz/Reinhard Haider © Bildrecht, Wien 2022)

Wien | Leopold Museum: Gabriele Münter Retrospektive mit zehn Themen | 2023/24

Das Leopold Museum würdigt als erste Institution in Österreich ihr Werk im Rahmen einer umfassenden Personale. In zehn Themeninseln wird die Malerin des Expressionismus auf ihren Lebensstationen begleitet, die oft mit jeweiligem Stilwechsel oder lebhaftem Interesse an unerprobten Techniken und Sujets koinzidierten.
11. November 2022
Paula Modersohn-Becker, Mädchen mit Kind, Detail, 1902, Öl/Karton, 45.3 x 50.5 cm (Kunstmuseum Den Haag)

London | Royal Academy of Art: Modersohn-Becker – Kollwitz – Münter – Werefkin Pionierinnen der Moderne in Deutschland

„Making Modernism“ ist die erste große britische Ausstellung, die den Pionierinnen der frühen 1900er Jahren in Deutschland gewidmet ist.
 
Mit Künstlerinnen und Künstlern, bzw. Persönlichkeiten aus der Kunstwelt zu sprechen, ermöglicht, einen Blick auf Konzepte, Prozesse und Arbeitsbedingungen zu erhaschen. Wir von ARTinWORDS gehen mit ihnen daher bevorzugt durch Ausstellungen oder besuchen sie in ihren Ateliers - in der Hoffnung auf noch viele erhellende und inspirierende Momente!

Alexandra Matzner, Chefredakteurin von ARTinWORDS

11. September 2019
Christof Metzer (c) Foto: Privat

Christof Metzger: „Albrecht Dürer hat das Sehen neu gelernt“ Warum der „Dürer-Hase“ weniger Haare hat als vermutet. Der Dürer-Experte Metzger über Funktionen von Dürers Zeichnung und die Provenienz der Albertina-Sammlung

Albrecht Dürer 2019 in der Albertina thematisiert die Funktionen der Zeichnung in der Werkstatt Dürers, die neuartige Beobachtungsgabe des Nürnberger Renaissance-Künstlers und – im Katalog – den Kriminalfall rund um die Erwerbungen von Herzog Albert von Sachsen-Teschen.
18. April 2019
Charles Meryon, Apsis von Notre-Dame de Paris, 3. Zustand, Radierung 16,7 x 29,9 cm (Bibliothèque nationale de France, département Estampes et photographie, FOL-EF-397 (2))

Werner Telesko: Notre-Dame de Paris ist die Projektionsfläche zum Teil auch gegensätzlicher Strategien Kathedrale als Symbol für Königtum, Revolution, Restauration und Nation

Wofür steht Notre-Dame de Paris? Werner Telesko erklärt sie als Projektionsfläche z. T. gegensätzlicher Strategien; Symbol für Königtum, Revolution, Restauration und Nation.
17. September 2018
Heinz Widauer vor Claude Monets Das Haus in den Rosen, 1925 Albertina,Wien, Sammlung Batliner (c) Foto: Albertina.

Heinz Widauer: „Es ging Monet um das Wesenhafte“ Albertina-Kurator analysiert Monets Malweise anhand von Lebensorten

Was macht Claude Monet zu einem Jahrhundertkünstler? Warum spielen die Orte, in denen er lebte, solch wichtige Rollen für sein Werk? Wie kann sein Verhältnis zur Natur bestimmt werden? Diese Fragen und noch viele mehr stellen wir Heinz Widauer, Kurator der großen Monet-Ausstellung in der Albertina.
 

Künstlerinnen

19. September 2023
Blanche Derousse, Blühende Kastanienzweige, Aquarell, 19,7 x 26,2 cm (© RMN-Grand Palais (musée d’Orsay) / Michel Urtado, erworben 1960)

Paris | Musée d’Orsay: Blanche Derousse Kopien nach Vincent van Gogh | 2023

Zwischen 1900 und 1902, also bereits zehn Jahre nach dem Tod van Goghs, kopierte Blanche Derousse Gemälden des Impressionismus, darunter Werke Vincent van Goghs aus der Sammlung von Dr. Gachet.
14. September 2023
Toba Khedoori, Untitled, 2021 © Toba Khedoori. Foto: Evan Bedford. Courtesy the artist, David Zwirner und Regen Projects, Los Angeles

New York | David Zwirner: Toba Khedoori Gitter und Pflanzen | 2023

Toba Khedoori zeigt Hauptwerke seit 2017 bei David Zwirner New York.
13. September 2023
Picasso, Frauenakt mit verschränkten Armen, Studie für Les Demoiselles d'Avignon, Frühjahr 1907, Öl/Lw, 90,5 x 71,5 cm (Musée Picasso, Paris, Inv.-Nr. MP16)

Paris | Musée du Luxembourg: Gertrude Stein und Picasso Erfindung einer Sprache | 2023/24

Indem die Ausstellung im Musée du Luxembourg die Komplizenschaft der beiden Kunstschaffenden untersucht, ermöglicht sie den Erfindungsreichtum von Picasso und Gertrude Stein nachzuzeichnen - und zeigt auch ihre Zeitgenossen und künstlerischen "Nachkommen" von Matisse, Gris und Duchamp über Johns & Rauschenberg zu Warhol und Bob Wilson.
8. September 2023
Yamazaki, Tsuruko, Red (work) (Shape of Mosquito Net), 1956, Installation at Gutai Outdoor Art Exhibition, 1956, Ashiya, Japan © Estate of Tsuruko Yamazaki, Courtesy of LAD

München | Haus der Kunst: Immersive Environments von Künstlerinnen 1956–1976 Other Spaces | 2023/24

14 Künstlerinnen, aus 3 Generationen & 3 Kontinenten: Geschichte des Environments vom Ursprung bis zu seiner Würdigung 1976 und seine Protagonistinnen. Erstmals fokussiert das Haus der Kunst auf die Künstlerinnen des Environments.
6. September 2023
Martha Jungwirth, Spittelauer Lände, 1993 (Albertina Wien - The Essl Collection (c) Bildrecht, Wien 2023)

Wien | Albertina modern: Deutschland – Österreich. Malerei 1970 bis 2020 Gegenüberstellung wichtiger Künstler:innen | 2023/24

Es entfaltet sich in der Albertina modern ein überraschender Pas de deux abseits des Nationalitätenprinzips, der das Tänzerische und Spielerische der Kunst in den Vordergrund rückt: mit Baselitz und Lassnig, Grosse und Hollegha, Rainer und Richter, Oehlen und Jungwirth, Kiefer und Nitsch.
2. September 2023
Henri Matisse, Interieur in Collioure (oder La Sieste), Detail, 1905 (Sammlung Gabriele und Werner Merzbacher, Dauerleihgabe im Kunsthaus Zürich © Succession H. Matisse / 2022, ProLitteris, Zurich)

Basel | Kunstmuseum Basel: Matisse, Derain und ihre Freunde Pariser Avantgarde 1904–1908 | 2023/24

Überblick zur Entwicklung des Fauvismus mit weiblicher Beteiligung! Das Kunstmuseum Basel stellt die Malerinnen Émilie Charmy und Marie Laurencin vor und gibt erstmals Einblick in die Aktivitäten der Galeristin Berthe Weill.
28. August 2023
Tinguely, Saint Phalle, Strawinsky Brunnen

Paris | Centre Pompidou: Niki de Saint Phalle, Jean Tinguely & Pontus Hulten Bewegung und Teilhabe in der Kunst | 2024

Pontus Hulten prägte als Gründungsdirektor des Centre Pompidou dessen Gestaltung und Ausrichtung. In Niki de Saint Phalle und Yves Tanguy fand er Kunstschaffende, deren Werke zum Anfassen bestimmt waren.
21. August 2023
Angelika Kauffmann, Farbe – Colouring, ab 1778/vor Mai 1780, Öl/Lw, queroval, 130 x 149,5 cm (Royal Academy of Arts, London © Royal Academy of Arts, London/ Foto: John Hammond)

London | Tate Britain: Britische Künstlerinnen 1520–1920 Erfolgreiche Frauen im britischen Kunstbetrieb | 2024

Mit über 150 Werken räumt die Ausstellung mit Stereotypen über Künstlerinnen in der Kunstgeschichte auf und analysiert den steinigen Weg von Frauen in die Kunstwelt. Mit Werken von Mary Beale, Angelika Kauffmann, Elizabeth Butler und Laura Knight.
17. August 2023
Käthe Kollwitz, Die Pflüger. Blatt 1 aus dem Zyklus Bauernkrieg, 1907 (Kunsthaus Zürich)

Schweiz | Zürich: Kunsthaus: Käthe Kollwitz / Mona Hatoum Stellung beziehen! | 2023

Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. […]

Kunstgeschichte

Minimal Art | Minimalismus

Minimal Art, deutsch Minimalismus, ist eine Kunstrichtung, die in den frühen 1960er Jahren in den USA entstand. Charakteristisch für Werke der Minimal Art bzw. des Minimalismus ist ihre auf Logik basierende, häufig geometrische, stark reduzierte Form, gepaart mit maschinell produzierten Materialien und der Zurücknahme der persönlichen Handschrift. Damit erklärten die Pioniere und Pionierinnen der Minimal Art die Vormachtstellung des Abstrakten Expressionismus und des Informel für beendet.

Den Begriff Minimal Art prägte der britische Philosoph und Kunstkritiker Richard Wollheim in einem Essay, der im Januar 1965 im „Art Magazine“ erschien. Obschon sich Wollheim auf eine andere Kunst bezog, etablierte sich die Bezeichnung Minimal Art. Von großer Bedeutung waren auch die theoretischen Texte von Donald Judd. Er wollte Farbe eine plastische Form geben, um so in den Raum hinein zu wirken.

31. März 2023
Fred Sandback, Untitled (Sculptural Study, Five-part Construction), 1987/2009, black acrylic yarn, situational: spatial relationships established by the artist; overall dimensions vary with each installation; collection Museo Nacional de Arte Reina Sofia, Madrid © Fred Sandback

Berlin | Hamburger Bahnhof: Fred Sandback Minimalistische Rauminstallationen | 2023

Die Präsentation des legendären US-amerikanischen Künstlers der Minimal Art Fred Sandback beinhaltet mehrere richtungsweisende Rauminstallationen, Archivmaterialien sowie das Projekt mit 64 Räumen für den Kunstraum München im Jahr 1975.
24. Februar 2023
Kiki Smith, Banshee Pearls, 1991 (ALBERTINA, Wien)

Wien | Albertina modern: The Print: Warhol bis Kiefer Von Pop Art bis Gegenwart | 2023

Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. […]

Op Art

Die frühesten Werke der Op Art datieren in die Mitte der 1950er Jahre und gelten als Spielart bzw. Weiterentwicklung der konkreten Kunst. Op Art Kunstwerke sind (meist) abstrakt und arbeiten mit visuellen Effekten. Damit erzielten Künstlerinnen und Künstler den Eindruck von Bewegung, Vibration, Überlappung. Zu den frühesten Werken der Op Art zählt Victor Vasarelys Gemälde „Zebras“ aus dem Jahr 1938.

Allerdings dürfen manche Werke der Op Art auch zur kinetischen Kunst gezählt werden, da sie nicht nur als formal-kompositorischem Wege Bewegung illusionieren, sondern auch durch tatsachliches manuell, mechanisch oder elektrisch bewerkstelligtes In-Bewegung-Versetzen begeistern. Auch die Bewegung der Betrachterinnen und Betrachter vor dem Werk spielt eine wichtige Rolle. Ob auf dem Weg der Illusion oder der faktischen Bewegung den Künstlerinnen und Künstlern ging und geht es darum, den Sehvorgang an sich zu thematisieren.

24. Mai 2019
Bridget Riley, Hesitate, 1964, Dispersion auf Hartfaserplatte, 107 × 113 cm (Tate, London, presented by the Friends of the Tate Gallery 1985)

Kunstmuseum Stuttgart: Vertigo. Op Art und eine Geschichte des Schwindels Die Welt als Labyrinth von Manierismus bis Neoavantgarde (1520–1970)

Op Art, Abkürzung für Optical Art, also die Kunst der Illusion und Täuschung, der faktischen und vermeintlichen Bewegung, die in den 1950er und 1960er Jahren ihre Hochphase hatte, wird im Kunstmuseum Stuttgart gänzlich neu interpretiert.
24. Mai 2019
Richard Anuszkiewicz, Untitled, 1961

mumok: Vertigo. Op Art und eine Geschichte des Schwindels 1520–1970 Die Welt als Labyrinth von Manierismus bis Neoavantgarde

Unter den bahnbrechenden Kunstströmungen der 1960er Jahre wurden der Op Art und der kinetischen Kunst bislang die geringste Aufmerksamkeit zuteil. Häufig wurden sie als zu spektakulär und daher oberflächlich deklassiert. Zu Unrecht, denn Op Art und kinetische Kunst schärfen das Bewusstsein für die Ambivalenz der Wirklichkeit. Sie führen buchstäblich vor Augen, dass die Wahrnehmung nicht objektiv, sondern von volatilen Parametern wie Kontext und Betrachter_in abhängig ist – mit allen erkenntnistheoretischen Konsequenzen.

Pop Art

Pop Art – abgeleitet vom englischen populace oder popular, das heißt die breite Masse oder populär – ist ein Sammelbegriff für künstlerische Phänomene, die das Lebensgefühl der 1960er Jahre widerspiegeln. So kann Pop Art euphorisch, fortschrittsorientiert wirken aber auch katastrophisch und pessimistisch (Atombombe, Stellvertreterkriege in Asien). Pop Art changiert zwischen Affirmation westlicher Konsumkultur und subversiver Unterwanderung der Kommerzialisierung. Werbung und Medienbilder suggerieren eine heile Welt, die als Masken enttarnt und als leere Hülsen präsentiert werden. Pop ist daher ein „Lustvolles, ironisches, kritisches Schlagwort, schlagfertig gegenüber den Slogans der Massenmedien, deren Geschichten Geschichte machen, deren Ästhetik die Bilder und das Image der Zeit prägen, deren „vorbildliche“ Klischees die Menschen beeinflussen.“ Da die Pop Art auf Basis von kapitalistischen und technologischen Bedingungen der Industriegesellschaft erblühte, ist sie eine westliche, großstädtische Kunstform. Das Interesse für das Triviale, Alltägliche, sogar den Kitsch erfasste Künstler wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Tom Wesselmann, Robert Indiana in New York oder Richard Hamilton, Peter Blake in London. Damit wandte sich eine um 1930 geborene Generation von der Hochkunst der Abstraktion ab.

20. Juli 2023
Roy Lichtenstein, Hopeless, Detail, 1963. Acryl auf Leinwand, 177,8 x 152,4 cm (© Estate of Roy Lichtenstein & VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler, Courtesy: Kunstmuseum Basel, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stiftung)

Wien | Albertina: Roy Lichtenstein Zum 100. Geburtstag | 2024

Die Ausstellung stellt die wichtigsten Etappen von Lichtensteins abwechslungsreichem Werk von den frühen 1960er Jahren bis zum Spätwerk vor.
8. April 2023
Roy Lichtenstein, Crak, Detail

Apolda | Kunsthaus Apolda: Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg POP ART Künstlerplakate | 2023

Mehr als 100 Künstlerplakaten geben einen retrospektiven Überblick und veranschaulicht den wichtigen Stellenwert des Künstlerplakates innerhalb der Werke der beiden amerikanischen Künstler.

Abstrakter Expressionismus | Informel

In einer Rezension von Hans Hofmanns Einzelausstellung in der Mortimer Brandt Gallery verwendete der Kunstkritiker Robert Coates 1946 erstmals den Ausdruck „Abstrakter Expressionismus“ in Bezug auf die zeitgenössische amerikanische Abstraktion. Willem de Koonings Werk bildet neben dem von Jackson Pollock eines der Zentren des Amerikanischen Abstrakten Expressionismus während der 1950er Jahre.

Art informel (Informel), Art brut oder Art autre sind die Bezeichnungen für die europäische Abstraktion der unmittelbaren Nachkriegszeit. Wichtig für diese Ära war, dass Farbe nicht mehr nur als Farbton, sondern auch mittels seines „Körpers“, seiner Pastosität wahrgeommen wurde. Diese Form der Abstraktion wurde als warme und auch lyrische Abstraktion bezeichnet, im Gegensatz dazu ist die kalte Abstraktion die geometrische, ungegenständliche wie auch die kinetische Kunst.

8. Juli 2023
Wook-kyung Choi, Untitled, Detail, 1960er, Acryl auf Leinwand, 101 x 86 cm

Bielefeld | Kunsthalle Bielefeld: Künstlerinnen und Abstraktion weltweit 1940–1970 Action, Gesture, Paint | 2023/24

Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. […]
7. Juli 2023
the next ENTERprise, Raumkonzept, Kestner Gesellschaft 2023

Hannover | Kestner Gesellschaft: El Lissitzky und die Kestner Gesellschaft

Mit der Ausstellung „Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur. El Lissitzky: Das Selbstbildnis als Kestner Gesellschaft“ spürt die Kestner Gesellschaft den Gründungsmomenten ihrer Geschichte und der avantgardistischen Mission nach.

Neue Sachlichkeit

Die Mannheimer Kunsthalle präsentierte 1925 die Ausstellung „Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“. Der vom Direktor Gustav Friedrich Hartlaub gewähte Titel war von ihm bereits 1923 eingeführt worden und setzte sich als Stilbegriff einer Epoche durch, der bis heute Verwendung findet. Zu sehen waren unter anderem Werke von den wichtigsten Künstlern dieser Stilrichtung - Otto Dix, Rudolf Schlichter und George Grosz. Deren Gemälde zeichneten sich durch eine realistische, sachliche und wirklichkeitsnahe Darstellung des Bildgegenstands aus.

Die Erfahrung des Ersten Weltkriegs veränderte die Sicht auf die Welt und den Menschen radikal. Zutiefst erschüttert, distanzierten sich viele Künstler von den formalen Experimenten der Avantgarde wie Kubismus, Expressionismus und den verschiedenen Richtungen der Abstraktion und konzentrierten sich auf eine nüchtern-realistische Wiedergabe der Wirklichkeit. Gemeinsam ist ihnen eine figurative Malerei; sie zeugt von einer mannigfaltigen und kritischen Auseinandersetzung mit dieser von Brüchen geprägten Zeit bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.

26. Dezember 2022
George Grosz, Der Mädchenhändler (Blatt 8 in: Ecce Homo), Detail, 1918 (1923) (© Estate of George Grosz, Princeton, N.J./ VG Bild-Kunst, Bonn 2022)

Stuttgart | Staatsgalerie Stuttgart: George Grosz in Berlin Glitzer und Gift der Zwanzigerjahre | 2022/23

Wie kaum ein anderer Maler prägte George Grosz unsere Vorstellung vom Leben und Leiden im Berlin der wilden Zwanziger. Die Ausstellung beleuchtet seine stilistische Entwicklung in der Weimarer Republik.
17. September 2022
Aenne Biermann, Kaktus, Detail, um 1929, Gelatinesilberpapier, 17,1 x 12,1 cm (Museum Ludwig, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln)

Köln | Museum Ludwig: Grüne Moderne Die neue Sicht auf Pflanzen | 2022/23

Die Ausstellung „Grüne Moderne. Die neue Sicht auf Pflanzen“ führt uns zurück ins frühe 20. Jahrhundert und wie die Künste Pflanzen betrachteten — nicht die Natur im großen Maßstab, sondern einzelne Pflanzen.

Surrealismus

Surrealismus (franz. Über-Wirklichkeit) ist kein Stil und auch keine Kunstrichtung, sondern beschreibt eine antibürgerliche Lebenshaltung bzw. eine Kunst, die sich dem Traum (Albtraum), dem Fantastischen, dem Irrationalen, der Erotik, dem Tabubruch bewusst öffnet, um der Barbarei des Ersten Weltkriegs neue Sichtweisen entgegenzuhalten. Mit Kunst und Literatur sollten das
rationale Weltbild infrage gestellt sowie überhaupt eine revolutionäre, freie und neue Kunst geschaffen werden.

In Anschluss an die Traumdeutung und die Theorie des Unbewussten in den Schriften Sigmunds Freuds wollten die Surrealisten den unbewussten Zuständen menschlichen Lebens einen fundamental neuen Stellenwert verleihen. Sie positionierten sich und ihre Kunst im Gegensatz zu Materialismus, Positivismus, Rationalismus und die Herrschaft der Logik, repräsentiert durch Staat, Kirche, bürgerlicher Familie, Sexualmoral und Untertanengeist. Assoziationen, künstlerische Zusammenarbeit und neuartige Techniken der „Nichtkomposition“ wie das Aufschreiben von Traumfetzen, Hypnose, automatisches Schreiben und Zeichnen sollten eine Auflösung der Grenzen bürgerlicher Moral- und Wertvorstellungen aber auch des traditionellen Schönheitsbegriffs als Grundlage der Kunst bezwecken. Wichtige Vorläufer sahen die Künstler des Surrealismus sowohl in der Kunst der Frührenaissance und dem Expressionismus, der Kunst des Dadaismus wie auch in außereuropäischen Kunstwerken (Afrika, Ozeanien und Neukaledonien). Künstlerinnen und Künstler arbeiteten mit Mythen, dem Unbewussten, Traum, Zufall, Metamorphose; sie nutzten wissenschaftliche und literarische Quellen (Sigmund Freud und Marquis de Sade). Zu ihren bevorzugten Gattungen zählten Malerei, Assemblage, Materialexperimente, inszenierte Fotografie, wobei auch medienübergreifende Arbeiten geschaffen wurden.

27. August 2023
Centre Pompidou, 100 Jahre Surrealismus

Paris | Centre Pompidou: 100 Jahre Surrealismus Revolution in Kunst und Gesellschaft | 2024

1924 veröffentlichte André Breton das Erste surrealistische Manifest und begründete damit den Surrealismus als Haltung und Kunstform. Anlässlich des 100. Geburtstags der revolutionären Gruppierung organisiert das Centre Pompidou eine umfassende Überblicksausstellung.
7. Mai 2023
Sigmund Freud und die Kunst, Tübingen

Tübingen | Kunsthalle Tübingen: Sigmund Freud und die Kunst INNENWELTEN | 2023/24

Die in Kooperation mit dem Sigmund Freud Museum Wien entwickelte Ausstellung spürt der Rezeption der Freudschen Theorien in der Kunst des 20. Jahrhunderts bis heute nach: Von kreativen Verfahren zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die die Innenwelten zu materialisieren suchen, über die existenzialistischen Ansätze der Nachkriegszeit bis hin zur Konzeptkunst der 1980er Jahre und zu feministischen Positionen der Postmoderne, die das Erbe des Denkmeisters der Psychoanalyse in der Sprache der Kunst mitunter auch kritisch reflektieren.

Abstrakte Kunst

Abstraktion kann vom Lateinischen abstrahere für „loslösen“ oder „wegnehmen“ abgeleitet werden. Abstrakte Kunst meint daher eine Ausdrucksform, die sich von der Wiedergabe von Gegenständen löst, deren Ziel nicht mehr die Schilderung greifbarer Objekte und Figuren ist, sondern sich der geistigen Welt, dem Visionären, der logisch-rationalen Farbfeld-Kombination und/oder selbstreflexiven Analysen der Mittel, mit denen Kunst gemacht wird (Farben, Formen), verschreibt.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wandte sich eine Handvoll Künstlerinnen und Künstler von der Gegenständlichkeit ab und erforschten die Möglichkeiten abstrakter Bildwelten. Vielfach ließen sie sich für die Ablehnung der mimetischen Kunsttradition von metaphysischen, musikalischen und naturwissenschaftlichen Inspirationsquellen leiten. Protagonistinnen und Protagonisten der Klassischen Moderne wie Hilma af Klint, Wassily Kandinsky, Robert Delaunay, Kasimir Malewitsch oder Piet Mondrian stellten sich höchst individuelle Fragen zu einer neuen malerischen Wirklichkeit. Die „Darstellung“ spiritueller oder theosophischer Konzepte, der „inneren Welt“, d.h. der unsichtbaren Gefühlswelt, von Emotionen, „Visionen“ oder Ängsten, der Vergleich mit der immateriellen Musik, aber auch ein selbstreferenzielles Nachdenken über die eigenen Mittel gewann an Bedeutung.

8. Juli 2023
Wook-kyung Choi, Untitled, Detail, 1960er, Acryl auf Leinwand, 101 x 86 cm

Bielefeld | Kunsthalle Bielefeld: Künstlerinnen und Abstraktion weltweit 1940–1970 Action, Gesture, Paint | 2023/24

Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. […]
7. Juli 2023
the next ENTERprise, Raumkonzept, Kestner Gesellschaft 2023

Hannover | Kestner Gesellschaft: El Lissitzky und die Kestner Gesellschaft

Mit der Ausstellung „Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur. El Lissitzky: Das Selbstbildnis als Kestner Gesellschaft“ spürt die Kestner Gesellschaft den Gründungsmomenten ihrer Geschichte und der avantgardistischen Mission nach.

Expressionismus

Der Expressionismus (franz., engl. expression „Ausdruck“) gehört zu den ersten Kunstströmungen der Klassischen Moderne, die zu Beginn des 20. Jh. in Anlehnung an die Errungenschaften des Post-Impressionismus radikal mit tradierten Werten und Auffassungen brach und der Kunst neue Inhalte und Intentionen eröffnete. Bis heute zählt der Expressionismus neben Kubismus und Futurismus zu den wichtigsten Entwicklungen der europäischen Kunst vor dem Ersten Weltkrieg. Der Ausbruch des Kriegs 1914 setzte dem Kunstexperiment vorläufig ein Ende. Während des Kriegs fanden viele Maler und Bildhauer jene Anerkennung, um die sie die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg so heftig kämpfen mussten.

7. Mai 2023
Sigmund Freud und die Kunst, Tübingen

Tübingen | Kunsthalle Tübingen: Sigmund Freud und die Kunst INNENWELTEN | 2023/24

Die in Kooperation mit dem Sigmund Freud Museum Wien entwickelte Ausstellung spürt der Rezeption der Freudschen Theorien in der Kunst des 20. Jahrhunderts bis heute nach: Von kreativen Verfahren zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die die Innenwelten zu materialisieren suchen, über die existenzialistischen Ansätze der Nachkriegszeit bis hin zur Konzeptkunst der 1980er Jahre und zu feministischen Positionen der Postmoderne, die das Erbe des Denkmeisters der Psychoanalyse in der Sprache der Kunst mitunter auch kritisch reflektieren.
6. April 2023
Hermann Stenner, Skizze zu einem Selbstbildnis, Detail, 1912, Öl auf grober Sackleinwand (© Sammlung Bunte)

Apolda | Kunsthaus Apolda Avantgarde: Hermann Stenner Hymnen an das Leben | 2023

Über 100 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen des Ausnahmekünstlers Hermann Stenner stammen aus den Jahren 1905 bis 1914 - viele von ihnen werden erstmals gezeigt.

Kubismus

Der Begriff Kubismus leitet sich vom französischen Wort „cube“ für Würfel ab und wird seit Mitte November 1908 verwendet. Er bezeichnet eine Stilrichtung vom Beginn des 20. Jahrhunderts, die von Pablo Picasso (1881–1976) und Georges Braque (1882–1963) zwischen 1907/08 und 1910 entwickelt wurde. Die erste Phase, der sogenannte Analytische Kubismus, dauerte von 1910 bis Anfang 1912 und stellte die Recherche nach der gleichzeitigen Darstellung verschiedener Ansichten eines Objekts in das Zentrum. Nach dem Auftauchen der „Salonkubisten“ veränderten Braque und Picasso ihre Gestaltungsweise, indem sie realistische Elemente nicht mehr darstellten (imitierten), sondern Papierschnipsel, Tapeten und andere gefundene Objekte in ihre nunmehr buntfarbigen Bilder einbanden und so den Synthetischen Kubismus prägten.

13. September 2023
Picasso, Frauenakt mit verschränkten Armen, Studie für Les Demoiselles d'Avignon, Frühjahr 1907, Öl/Lw, 90,5 x 71,5 cm (Musée Picasso, Paris, Inv.-Nr. MP16)

Paris | Musée du Luxembourg: Gertrude Stein und Picasso Erfindung einer Sprache | 2023/24

Indem die Ausstellung im Musée du Luxembourg die Komplizenschaft der beiden Kunstschaffenden untersucht, ermöglicht sie den Erfindungsreichtum von Picasso und Gertrude Stein nachzuzeichnen - und zeigt auch ihre Zeitgenossen und künstlerischen "Nachkommen" von Matisse, Gris und Duchamp über Johns & Rauschenberg zu Warhol und Bob Wilson.
25. März 2023
Paul Cézanne, Badende (Les Grandes Baigneuses), Detail, um 1894–1905, ÖlLw, 127.2 × 196.1 cm (© National Gallery, London)

London | National Gallery: Cézanne, Klimt, Mondrian, Picasso und die Moderne Europas Radikale Kunst nach dem Impressionismus | 2023

Die National Gallery in London zeigt mit „After Impressionism [Nach dem Impressionismus]“ in acht Räumen, wie moderne Strömungen der Klassischen Moderne fernab von Paris entwickelt wurden.

Klassische Moderne

Die Klassische Moderne fasst unterschiedliche Stile und Personalstile von ca. 1900/05 bis 1930/40 zusammen. Verbindenes Element ist der Fortschrittsglaube und die Utopie einer gesellschaftsverändernen Kraft der Kunst. Paris hatte sich bereits im 19. Jahrhundert als Zenrum der zeitgenössischen Kunst etabliert und blieb auch noch bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bestimmend. Weitere bedeutende Metropolen waren Wien (Jugendstil, WienerWerkstätte, Expressionismus), München und Berlin ab den 1910er Jahren genauso wie Mailand, wo die Futuristen die Abkehr von der Tradition vehement einforderten.

Wenn auch Künstlerinnen und Künstler sich auf höchst unterschiedliche Weise ausdrückten, so verband sie der Wunsch, über die Grenzen tarditioneller Kunstproduktion hinwegzusetzen. Dies geschah durch Ablehnung der Zentralperspektive, Inspiration durch „primitive Kunst“ (Primitivismus), gesteigerte Farbigkeit (Fauvismus), Reduktion auf kubische Qualitäten (Analytischer Kubismus), Bewegungsphasen kompiliert (Futurismus), Abstraktion (Kandinsky, Mondrian, Brancusi), emotionale Einfühlung und „Visionen“ (Wiener und deutscher Expressionismus), Collage (Synthetischer Kubismus), Traumwelten und Ängste (Surrealismus), Rückkehr zu Ordnung (Neue Sachlichkeit).

13. September 2023
Picasso, Frauenakt mit verschränkten Armen, Studie für Les Demoiselles d'Avignon, Frühjahr 1907, Öl/Lw, 90,5 x 71,5 cm (Musée Picasso, Paris, Inv.-Nr. MP16)

Paris | Musée du Luxembourg: Gertrude Stein und Picasso Erfindung einer Sprache | 2023/24

Indem die Ausstellung im Musée du Luxembourg die Komplizenschaft der beiden Kunstschaffenden untersucht, ermöglicht sie den Erfindungsreichtum von Picasso und Gertrude Stein nachzuzeichnen - und zeigt auch ihre Zeitgenossen und künstlerischen "Nachkommen" von Matisse, Gris und Duchamp über Johns & Rauschenberg zu Warhol und Bob Wilson.
1. September 2023
Marc Chagall, Daphnis et Chloé, Detail, 1961 (Folkwang Museum, Essen © VG Bild-Kunst, Bonn 2022)

Essen | Folkwang Museum: Chagall, Matisse, Miró Made in Paris | 2023

Basierend auf der Sammlung des Museum Folkwang, die um internationale Leihgaben erweitert wird, präsentiert die Ausstellung herausragende Werke, darunter „Jazz“ von Henri Matisse, „La Tauromaquia“ von Pablo Picasso, „A toute épreuve“ von Joan Miró oder die Radierungen Marc Chagalls zur hebräischen Bibel.

Jugendstil

Der Jugendstil (auch: Art Nouveau, Modern Style, Nieuwe Kunst, Arte Liberty) hatte seine wichtigste Phase zwischen 1890 und 1910 und breitete sich nach der Weltausstellung in Paris 1900 rasant aus. Die wichtigsten Stilmittel des Jugendstils sind Raumlosigkeit und Flächigkeit, abstrahierte Formen und außergewöhnliche Bildausschnitte, Einsatz von Mustern und die schwingende, arabeskenhafte Linie.

Die Künstlerinnen und Künstler des Jugendstils wurden meist in den 1860er Jahren geboren und wollten der Rationalisierung der Welt eine traumversunkene Gegenwelt entgegenhalten. Obschon sie eine funktionelle Arbeitsumgebung anstrebten, suchten sie doch eine betonte Intimatmosphäre im Privaten. Inspiriert durch die englische Arts and Crafts Bewegung verwirklichten Jugendstil-Künstler eine Symbiose von Seelenleben, Technik, Handwerkskunst (traditionellen Techniken) und Natur. Mittelalterliche und japanische Vorbilder ermutigten sie, Formen zu „deformieren“, d.h. einem Stilwollen zu unterwerfen. Pflanzenornamente und abstrakte Linienformationen sind nicht nur als Dekoration gedacht, sondern versinnbildlichen das Konzept des Jugendstils.

Die Stilpluralität des Jugendstils reich von der Schule von Pont-Aven (Bretagne), die als Gruppe 1889 erstmals gemeinsam ausstellte, zu Henri de Toulouse-Lautrecs Plakaten, vom Wiener Jugendstil rund um Gustav Klimt, Josef Hoffmann, der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte zum Belgier Henry van de Velde bzw. dem Münchner Franz von Stuck. Diese Künstler und wenigen Künstlerinnen opponierten gegen die Überzeugungen der älteren Generation, ohne sich gänzlich von der Tradition abzuwenden. Secessionsgründungen und Gruppenzusammenschlüsse ab den frühen 1890er Jahren sind sichtbarer Ausdruck des neuen Lebensgefühls. Dem Ästhetizismus opferten sie jedoch den Realismus und die Gesellschaftskritik.

7. Juni 2023
Josef Hoffmann, Vase, 1913; farbloses Glas, geätzt, Bronzitdekor, Ausführung: eine böhmische Manufaktur für J. & L. Lobmeyr, Wien (© Peter Kainz/MAK)

Wien | MAK: Lobmeyr 200 Jahre schillernde Luxuswelten | 2023

Das MAK widmet dem renommierten Handwerksbetrieb eine Überblicksausstellung, in der kunstvolle Entwürfe von Architekten, exquisit ausgeführte Meisterstücke von Graveuren und Glasmaler:innen neben strahlenden Beleuchtungskörpern für berühmte Gebäude.
29. März 2023
Göttinnen des Jugendstils

Braunschweig | Museum Hinter Aegidien: Göttinnen des Jugendstils Frauenbilder um 1900 | 2023

Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. […]

Symbolismus

Am 18. September 1886 veröffentlichte der Dichter Jean Moréas das Symbolistische Manifest im „Figaro“. Darin verswuchte er die junge Generation von Schriftstellern vom Vorwurf der „Dekadenz“ zu befreien. Das Feld des Symbolismus war von Literaten und Künstlern aufbereitet worden.

Der Symbolismus ist international und schwer zu definieren. Leichter fällt eine Aufzählung, was er nicht ist: Der Symbolismus ist anti-realistisch, anti-naturalistisch, anti-impressionistisch, anti-akademisch, anti-klassisch, aber auch anti-romantisch. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von etwa 1848 bis zum Ersten Weltkrieg, wobei berühmte Vorläufer wie William Blake, Caspar David Friedrich, Johann Heinrich Füssli im frühen 19. Jahrhundert zur Romantik (zu Schwarzen Romantik) gehörten. Insofern beerbten die Symbolisten die Romantiker und die Naturphilosophen, um eine Gegenposition zum Positivismus zu bilden.

Die Symbolisten suchten nach Ideen und Begriffen, die außerhalb der sichtbaren Welt liegen. Sie fanden sie im Inneren des (auch psychisch erkrankten) Individuums oder in Grenzzuständen des Bewusstseins (Jean Starobinski), was sie in entsprechender Form (Symbolen) sichtbar zu machen versuchten. Maler wie Ferdinand Hodler oder Edvard Munch zeigten den leidenden, kranken Körper. Henri Edmond Cross notierte einen Satz von Pierre Puvis de Chavannes in sein Skizzenbuch: „Jede klare Idee lässt sich in einen formalen Gedanken übersetzen.“

20. Juli 2023
Camille Claudel, Der Walzer (Allioli), Detail, um 1900 (Privatsammlung, Foto courtesy Musée Yves Brayer)

Chicago | Art Institute Chicago: Camille Claudel Existentielles von einer bahnbrechenden Bildhauerin | 2023/24

Mit rund 60 Skulpturen versammelt die Ausstellung in Chicago Camille Claudels wichtigsten Kompositionen – darunter „Junger Römer“, der kürzlich vom Art Institute erworben wurde.
7. April 2023
Gustav Klimt, Judith I, Detail, 1901, Öl/Lw, 98 × 48 × 5 cm (incl. Rahmen) (Belvedere, Wien)

Wien | Wien Museum: Secessionen. Klimt, Stuck, Liebermann Avantgarde-Vereinigungen im Vergleich | 2024

Das Wien Museum zeigt als zweite Station mit der Ausstellung „Secessionen. Klimt, Stuck, Liebermann“ die Anfangsjahre der drei wegweisenden Institutionen von München (1892), Wien (1897) und Berlin (1898).

Historismus

Der Historismus wird meist mit Architektur in Verbindung gebracht, die in der zweiten Hälfte des 19. und im frühen 20. Jahrhundert im Stilzitat wichtige Anregungen fand. Industrialisierung und verbesserte Infrastruktur führten zu Verstädterung, dem Abbruch von Befestigungsringen und grundlegenden Eingriffen in die Stadtplanung. Paris und Wien sind hierfür die besten Beispiele.

Nach dem Schleifen der Stadtmauer in Wien wurde das Glacis mit der Ringstraße verbaut. Das Areal wurde in Parzellen eingeteilt, wo bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs sowohl öffentliche wie private Gebäude, Parks und Denkmäler errichtet wurden. Staatsoper (vormals Hofoper), Votivkirche, Rathaus, Parlament, Universität, Burgtheater (vormals Hofburgtheater) zeigen Stilelemente der griechischen Klassik, Gotik, italienischen Renaissance, Barock, die in inhaltlichem Zusammenhang mit den Funktionen der Bauten stehen. Der Boulevard diente dem wirtschaftlichen erstarkten Großbürgertum als Flaniermeile, Reitallee sowie dem Militär.

Skulptur und Malerei des Historismus sind akademisch und anti-modern. Mit großer technischer Finesse und nach historischen Recherchen führten Maler wie Hans Makart, Franz Xaver Winterhalter, Léon Gêrome, Lawrence Alma-Tadema u.v.m. meist großformatige Gemälde mit historischen Szenen aus. Da ihre Werke vornehmlich am Pariser Salon der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, wird auch der Begriff Salonmalerei verwendet.

7. Juni 2023
Josef Hoffmann, Vase, 1913; farbloses Glas, geätzt, Bronzitdekor, Ausführung: eine böhmische Manufaktur für J. & L. Lobmeyr, Wien (© Peter Kainz/MAK)

Wien | MAK: Lobmeyr 200 Jahre schillernde Luxuswelten | 2023

Das MAK widmet dem renommierten Handwerksbetrieb eine Überblicksausstellung, in der kunstvolle Entwürfe von Architekten, exquisit ausgeführte Meisterstücke von Graveuren und Glasmaler:innen neben strahlenden Beleuchtungskörpern für berühmte Gebäude.
9. September 2021
Osman Hamdi Bey, Über den Koran meditierend, Detail, 1902 (Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien)

Wien | Belvedere: Raden Saleh. Osman Hamdi Bey. Hakob Hovnatanyan Kunst von Welt in der Sammlung des Belvedere

Drei Maler, drei Geschichten im Spannungsfeld europäischer, nahöstlicher und asiatischer Kulturen – drei Pioniere der Malerei ihrer Herkunftsländer in der Sammlung des Belvedere werden erstmals präsentiert.

Impressionismus

Impressionismus (von franz. impression, dt. Eindruck) beschreibt eine Stilrichtung der Malerei, die durch eine helle Palette, lockeren, skizzenhaften Farbauftrag mit sichtbaren Pinselstrichen, Malen vor dem Motiv und meist Pleinairmalerei gekennzeichnet ist. Selten erzählen impressionistische Maler in ihren Werken Geschichten, stattdessen fokussieren vor allem die Maler auf die sinnliche Wahrnehmung. Impression meint ein rasches, intuitives und (scheinbar) improvisiertes Festhalten eines flüchtigen Augenblicks. Die Beobachtung von Lichteffekten und der sich verändernden Farbstimmungen über das ganze Jahr nahm einen höheren Stellenwert ein als die Bedeutung des Dargestellten, weshalb die Impressionistinnen und Impressionisten es vorzogen, im Freien (franz. en-plain-air) und in Serien zu arbeiten.Diese Definition lässt sich besonders gut auf die Landschaftsmalerei des Impressionismus anwenden, während die Figurenmaler unter der Führung von Edgar Degas sich stärker in der Tradition der Akademie sahen und die Bezeichnung Impressionismus für ihre Werke ablehnten. Der führende Maler des Impressionismus ist Claude Monet, der während der 1860er Jahre gemeinsam mit Kollegen den Realismus weitertrieb, um dem neuen Lebensgefühl von Modernität und Schnelligkeit Rechnung tragen zu können.

Impressionismus in der Bildhauerei wird von Auguste Rodin geprägt, in der Fotografie ist er besser unter dem Begriff Piktorialismus bekannt. Die Piktorialisten nutzten erstmals und experimentell Farbfotografie und schätzten unscharfe Aufnahmen. Zu den wichtigsten Fotografen des Impressionismus um 1900 zählt der in Wien ansässige Heinrich Kühn (1866–1944).

19. September 2023
Blanche Derousse, Blühende Kastanienzweige, Aquarell, 19,7 x 26,2 cm (© RMN-Grand Palais (musée d’Orsay) / Michel Urtado, erworben 1960)

Paris | Musée d’Orsay: Blanche Derousse Kopien nach Vincent van Gogh | 2023

Zwischen 1900 und 1902, also bereits zehn Jahre nach dem Tod van Goghs, kopierte Blanche Derousse Gemälden des Impressionismus, darunter Werke Vincent van Goghs aus der Sammlung von Dr. Gachet.
9. September 2023
Claude Monet, Unter den Pappeln, Detail, 1887, Öl/Lw, 73 x 92 cm, Wildenstein 1136 (Privatsammlung)

Bremen | Kunsthalle Bremen: Französischer Impressionismus. Monet bis Van Gogh Geburtstagsgäste zum 200. Jubiläum des Kunstvereins | 2023/24

Die Jubiläumsausstellung feiert die herausragende Bedeutung Bremens und Deutschlands bei der Durchsetzung der französischen Kunst der Moderne - vom Realismus über den Impressionismus zum Postimpressionismus. Zimelien der Bremer Sammlung treffen auf hochkarätige Gäste aus deutschen Museen, mit Werken von Courbet, Manet, Monet, Renoir, Van Gogh.

Realismus

Realismus (von lat. res für Ding) ist ein hochkomplexer Begriff, mit dem eine bestimmte Haltung und Weltanschauung, wie auch Methode der Kunstproduktion beschrieben wird. Im Jahr 1855 verwendete ihn Gustave Courbet, um seine von der Jury der Weltausstellung abgewiesenen, anti-akademischen, anti-idealistischen Gemälde im „Le Réalisme“ auszustellen. Er sah in seinen großformatigen Werken, in denen er die regionale Landschaft und die Bevölkerung realistisch, d.h. getreu im monumentalen Format schilderte, einen neuen, von vielen als brutal und „hässlich“ empfundenen Stil. Dahinter stand eine politische, sozialistische Aussage, der Realismus ist daher auch eine Art „Kampfbegriff“ in der französischen Kunsttheorie. Zwischen etwa 1830 und 1880 widmeten sich einige Künstler einzig der sichtbaren Welt, berührbaren Dingen und lehnten akademische Historienmalerei (Salonmalerei) entschieden ab. Mit den „Steineklopfern“ und dem „Begräbnis von Ornans“ (1850) setzte Arbeitern und der zeitgenössischen Gesellschaft monumentale Denkmäler.

18. Oktober 2022
Rosa Bonheur, Pflügen in Nivernais [Le sombrage], 1849, Öl/Lw, 133 × 260 cm (Musée d'Orsay, Staatsauftrag, 1848, geplant für das Musée de Lyon; Luxemburg, 1849 © RMN-Grand Palais (Musée d'Orsay) / Michel Urtado)

Paris | Musée d’Orsay: Rosa Bonheur Berühmteste Tiermalerin des 19. Jhs | 2022

Anlässlich des 200. Geburtstags von Rosa Bonheur veranstaltet das Musée d'Orsay eine große Retrospektive ihres Werks.
17. März 2022
Anton Filkuka, Holzsammelnde Kinder, 1925 (Belvedere, Wien)

Wien | Belvedere: Lebensnah. Realistische Malerei von 1850 bis 1950 Kontinuitäten im Realismus

Welche Kontinuitäten finden sich im Realismus über die Jahrzehnte hinweg? Die Sonderausstellung im Oberen Belvedere zeigt den Facettenreichtum einer Kunstauffassung, die sich auch als Spiegel ihrer sozialen Umwelt verstand.

Romantik

Romantik ist kein Stil, sondern eine Geisteshaltung, die das Geheimnisvolle, Obskure und Sublime dem Glatten und Schönen vorzieht. Um 1810 organisierte sich in Wien der Lukasbund, der Dürer und Raffael miteinander vereinen wollte. Als Caspar David Friedrich und William Turner ihre ersten Erfolge als Landschaftsmaler errang, schuf der alternde Francisco de Goya seine schwärzesten Bilder. Gleichzeitig prägte William Blake die Vorstellung vom Künstler als visionäres Genie und Prophet. Von mittelalterlichen Märchen zu Dr. Faustus, von atemberaubenden Berglandschaften zu nebelverhangenen Gegenden - immer ist es das Innerste, die Gefühlsebene, die romantische Künstlerinnen und Künstler zu neuen Schöpfungen antrieben.

14. September 2023

Düsseldorf | Kunstpalast: Tod und Teufel. Faszination des Horrors Strategien des Grauens in Mode, Musik, Film & Kunst | 2023/24

Kunst- und Kulturgeschichte von Tod und Schrecken: Beginnend in der Renaissance bis zur Romantik, wird die zeitgenössische Interpretation des Grauens mit Werken aus den letzten zwei Jahrzehnten vorgestellt.
12. September 2023
Louis Janmot, Le Poème de l'âme. L’idéal, Detail, um 1850-1854 (Lyon, musée des Beaux-Arts © Lyon, musée des Beaux-Arts / Alain Basset)

Paris | Musée d’Orsay: Louis Janmot Das Gedicht der Seele | 2023

Louis Janmots "Le Poème de l’âme [Das Gedicht der Seele]" wird im Musée d'Orsay in seiner Gesamtheit vorgestellt; Text und Bild führen die Vision des romantischen Künstlers aus Lyon vor Augen: die Wanderung der Seele über die Erde und im Himmel.

Klassizismus

Mit der Klassischen Kunst im "Rucksack" strebten Künstler um 1800 nach "stiller Einfalt und edler Größe" (J.J. Winkelmann), inspiriert von den jüngsten Funden in Pompeij. Der italienische Bildhauer Antonio Canova und der französische Maler Jacques-Louis David prägten eine ganze Generation, indem sie in ihren Werken heroische Männlichkeitsideale sowie tugendhaft zurückhaltende Frauen beschworen. In Skulptur, Malerei und vor allem Architektur lösten bildparallele Kompositionen, geradlinige Formen und die Orientierung an den klassischen Kanon (Maßverhältnisse) die bewegten, barocken Schwünge ab.

28. August 2023
Zendaya für Lancôme x Louvre (Foto Courtesy Lancôme)

Paris | LANCOME X LOUVRE neue Hautpflege- und Make-up-Kollektion | 2023

Lancôme kündigt eine neue Hautpflege- und Make-up-Kollektion mit der Signatur Lancôme x Louvre an - inspiriert von zeitlos schönen Skulpturen der Antike und des Klassizismus.
21. August 2023
Angelika Kauffmann, Farbe – Colouring, ab 1778/vor Mai 1780, Öl/Lw, queroval, 130 x 149,5 cm (Royal Academy of Arts, London © Royal Academy of Arts, London/ Foto: John Hammond)

London | Tate Britain: Britische Künstlerinnen 1520–1920 Erfolgreiche Frauen im britischen Kunstbetrieb | 2024

Mit über 150 Werken räumt die Ausstellung mit Stereotypen über Künstlerinnen in der Kunstgeschichte auf und analysiert den steinigen Weg von Frauen in die Kunstwelt. Mit Werken von Mary Beale, Angelika Kauffmann, Elizabeth Butler und Laura Knight.

Rokoko

Antoine Watteaus Bilder von der utopischen Liebesinsel Kythera sind charakteristisch für die französische Malerei des Rokoko; inspiriert für seine Malerei wurde er von der venezianischen Pastellmalerin Rosalba Carriera. Atmosphärische Landschaften, zarte Figuren, poetisch-elegische Stimmungen und subtiles Kolorit prägen die Genremalerei, während im Porträt hochrepräsentative und intime Bildnisse gleichermaßen geschätzt wurden. Der Stil des Rokoko breitete sich von Frankreich über Mitteleuropa aus und wurde vor allem für Möbel und Innenausstattungen geschätzt.

26. August 2023
Pierre-Denis Martin, Ludwig XV. verlässt am 12. September 1715 das Lit de justice im Parlament (Musée Carnavalet, Paris)

Paris | Musée Carnavalet: Régence in Paris Wiege der Aufklärung | 2023/24

Mehr als 200 Werke – Gemälde, Skulpturen, Grafiken, Dekorationen und Möbelstücke – geben einen Einblick in den kurzen Zeitraum des Régence (1715–1723). Wirtschaft, Philosophie, Literatur, Kunst aus dem Paris der Frühaufklärung.
9. Juni 2023
Rosalba Carriera, Eine Venezianerin aus dem Hause Barbarigo (Caterina Sagredo Barbarigo), Detail, um 1735/40, Pastell auf Papier, 42 x 33 cm (© Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Hans-Peter Klut)

Dresden | Zwinger: Rosalba Carriera Elegante Begegnung – Perfektion in Pastell | 2023

Dresden besitzt mit 73 Pastellen das weltweit größte Konvolut der Carriera und widmet der berühmten Pastellmalerin eine Ausstellung zum 350. Geburtstag.

Barock

Der Stil des Barock wurde kurz vor 1600 in Rom aus der Taufe gehoben und international verbreitet: In Architektur und Skulptur setzte Gian Lorenzo Bernini neue Maßstäbe, so wie es Caravaggio in der Malerei tat. Das dramatische Hell-Dunkel und die Verletzung des decorum (Schicklichkeit) des ungestümen Malerstars wurde richtungsweisend und namensgebend für realistische Schilderungen von Martyrien und Genreszenen der so genannten Caravaggisten. Das Goldene Zeitalter (17. Jahrhundert) der holländischen Malerei ist nicht nur von Rembrandt van Rijn geprägt, sondern brachte aufgrund des enorm angewachsenen Wohlstandes des Bürgertums mit Genre, Landschaft und Stillleben drei neue Kunstgattungen hervor. In Spanien und den Kolonien prägten hingegen sakrale und höfische Aufträge die Kunstproduktion, da die Kunst des Barock mit ihrer Emotionalität als Mittel der Gegenreformation eingesetzt wurde. Mit Peter Paul Rubens gelang einem Flamen eine europäische Karriere, da er in seiner Malerei größte Prachtentfaltung, Dynamik und emotionale Ergriffenheit geschickt verbinden konnte.

Im Vergleich zu Italien, Spanien und Süddeutschland setzte sich der bewegte Stil des Barock in Frankreich und England nicht durch: In beiden Ländern dominierte eine klassische Auffassung, die auch als Barockklassizismus (Frankreich) und Palladianismus (Architektur in England) bezeichnet wird.

21. August 2023
Angelika Kauffmann, Farbe – Colouring, ab 1778/vor Mai 1780, Öl/Lw, queroval, 130 x 149,5 cm (Royal Academy of Arts, London © Royal Academy of Arts, London/ Foto: John Hammond)

London | Tate Britain: Britische Künstlerinnen 1520–1920 Erfolgreiche Frauen im britischen Kunstbetrieb | 2024

Mit über 150 Werken räumt die Ausstellung mit Stereotypen über Künstlerinnen in der Kunstgeschichte auf und analysiert den steinigen Weg von Frauen in die Kunstwelt. Mit Werken von Mary Beale, Angelika Kauffmann, Elizabeth Butler und Laura Knight.
15. August 2023
Elizabeth Sparhawk-Jones, The Shoe Shop, Detail, um 1911, Öl auf Leinwand, 99,1 x 79,4 cm (The Art Institute of Chicago)

Madrid | Thyssen-Bornemisza: Künstlerinnen – Elisabetta Sirani bis Frida Kahlo Alte Meisterinnen und rebellische Moderne | 2023/24

Mit fast 100 Werken, darunter Gemälde, Skulpturen, Arbeiten auf Papier und Textilien, bietet die Ausstellung einen Überblick zu Künstlerinnen vom späten 16. Jahrhundert bis zu den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Die Präsentation konzentriert sich auf Gruppen von Künstlerinnen, Mäzeninnen und Galeristinnen.

Renaissance

Die Wiederentdeckung der Antike ist nur ein wichtiger Aspekt für die Kunst der Renaissance, weiters spielt auch die veränderte Auseinandersetzung mit der Natur und dem Menschenbild eine gewichtige Rolle. Nicht zuletzt bestimmten italienische Künstler ab 1500 ihre Position als intellektuelle Tätigkeit. Die „Erfindung“ der Renaissance in Florenz vollzog sich im frühen 15. Jahrhundert in Bildhauerei (Donatello) und Architektur (Alberti, Brunelleschi). Über Rom breitete sich der neue Stil nach Mittel- und Norditalien (Venedig) aus. Drei der berühmtesten Maler der Epoche - Leonardo, Michelangelo, Raffael - lebten 1505 in Florenz und Rom, wo sie im künstlerischen Wettstreit in öffentlichen Aufträgen gegeneinander antrat. Venedig war das dritte Zentrum der Renaissance-Kunst in Italien, gefolgt von den Höfen von König Alfons von Aragon in Neapel, Federico da Montefeltro in Urbino, Ludovico „Il Moro“ in Mailand, der Este in Ferrara sowie der Gonzaga in Mantua.

Die Renaissance in Flandern entwickelte sich völlig eigenständig in der Nachfolge von Melchior Broederlam: Jan van Eyck, Robert Campin (vielleicht identisch mit dem „Meister von Flémalle“), Rogier van der Weyden sowie Hans Memling erforschten die Perspektive aus eigener Anschauung (nicht theoretisch) und widmeten jedem noch so feinen Detail ihre Aufmerksamkeit. Als Begründer der Ölmalerei auf Leinwand gehören die altniederländischen Maler zu den Realisten des 15. Jahrhunderts. Diese Tradition führte im frühen 16. Jahrhundert zur „Erfindung“ der Landschaftsmalerei durch Joachim Patinier.

Das neue Medium der Druckgrafik wurde zu einem wichtigen Verbreitungsmotor neuer Errungenschaften in der Kunst und zusätzliche Einnahmequelle. Der Nürnberger Albrecht Dürer war schon mit 13 Jahren vom Verismus begeistert. Nachdem er zwei Mal Venedig bereist hatte, führte er, unterstützt von Humanisten, die Malerei in Süddeutschland auf eine wirklichkeitsbezogene Darstellungsform. Seine „Meisterstiche“ sind die ersten bildhaften Darstellungen in diesem Medium.

15. September 2023
Michelangelo, Studien für einen sitzenden Männerakt (Ignudo), Detail, 1508–1512, Rote Kreide, Blatt 26.8 x 18.8 cm (Graphische Sammlung Albertina, Wien, 120 SL.6.2017.46.5)

Wien | Albertina: Michelangelo und die Folgen Körper und Affekte | 2023

Die Herbstausstellung 2023 ist dem großen Meister der Renaissance, Michelangelo Buonarroti, und seinem weitreichenden Einfluss in der Kunstgeschichte gewidmet. Mit Werken von Daniele da Volterra, Rosso Fiorentino, Baccio Bandinelli, Francesco Salviati oder Domenico Beccafumi bis zu Egon Schiele.
14. September 2023

Düsseldorf | Kunstpalast: Tod und Teufel. Faszination des Horrors Strategien des Grauens in Mode, Musik, Film & Kunst | 2023/24

Kunst- und Kulturgeschichte von Tod und Schrecken: Beginnend in der Renaissance bis zur Romantik, wird die zeitgenössische Interpretation des Grauens mit Werken aus den letzten zwei Jahrzehnten vorgestellt.

Gotik

Gotik ist ein Begriff, der seit der Renaissance abwertend für die Kunst zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert verwendet wurde. Abgeleitet wurde er von der Bezeichnung für die Goten. Erst im frühen 19. Jahrhundert entdeckten Kunstschriftsteller (Goethe) und Künstler der Romantik die Qualitäten gotischer Werke neu. Dies führte zu großangelegten Bauprojekten wie der Fertigstellung des Kölner Domes nach den originalen Plänen aus der Gotik.

Die gotische Kunst des Hoch- und Spätmittelalters wurde mit der Entwicklung der französischen Kathedrale eingeläutet. Mit ihren hohen Proportionen und Strukturen wie Licht (farbige Glasfenster!) betonenden Bauweise wurde sie zur Leitgattung dieser Epoche. Die zugehörige Bauplastik, vor allem der figürliche Schmuck an den Portalen, schöpfte einerseits aus dem Erbe der Antike und andererseits aus einem neuen Naturalismus (z.B. Naumburger Stifterfiguren, Bamberger Reiter). In der Malerei begründete Giotto zu Beginn des 14. Jahrhunderts die abendländische Malerei.

Um 1400 breitete sich der Internationale Stil (auch: Weicher Stil, Internationale Gotik) über ganz Europa aus. In der Folge entwickelte sich die Kunst der Spätgotik und Frührenaissance gleichzeitig, wenn auch in unterschiedlichen Zentren. Zu den wichtigen neuen Kunstgattungen zählt das Porträt, da bürgerliches Mäzenatentum in bislang unerhörtem Ausmaß auftrat. Zur selben Zeit setzte das Retabel, in dem sich Skulptur, architektonisches Rahmenwerk und zunehmend Malerei verbanden, zu seinem Siegeszug an. Plastik und Malerei hatten sich von der Architektur gelöst, ja, die Malerei rückte immer deutlicher ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Als Tafelmalerei bzw. Tafelbild erlangte sie Beweglichkeit, Öffentlichkeit und Bedeutung, wobei zunehmend auch die Fähigkeiten der ausführenden Handwerker geschätzt und ihre Namen bekannt wurden.

31. März 2023
Hugo van der Goes, Monforte-Altar, Detail, um 1470 (Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Dietmar Gunne)

Berlin | Gemäldegalerie: Hugo van der Goes Zwischen Schmerz und Seeligkeit | 2023

Hugo van der Goes war der wichtigste niederländische Künstler der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Gemäldegalerie Berlin präsentiert 2022 die erste ihm gewidmete Sonderausstellung.
28. Oktober 2022
Hugo van der Goes, Marientod, Detail, um 1470 (Groeningemuseum, Brügge)

Brügge | Sint-Janshospitaal: Hugo van der Goes‘ Marientod Ergebnisse der Restaurierung

Der frisch restaurierte „Marientod“ des Hugo van der Goes macht deutlich, wie genial van der Goes Farbe, Komposition und Technik einsetzt. Anhand von sieben Visionen oder sieben Mini-Ausstellungen erfahren die Besucher*innen mehr über dieses außergewöhnliche Gemälde.

Romanik

Die Kunst der Romanik gilt als die erste, ganz Europa umfassende Epoche mittelalterlicher Kunst. Sie ist zwischen 1000 und 1250 zu datieren und löste die karolingische bzw. ottonische Kunst ab. Charakteristisch für romanische Architektur, meist Kirchen oder Klosterkirchen, ist der Rundbogen und die Ausrichtung der Kunstproduktion auf christliche Inhalte. Dies führte dazu, auch von Ars Sacra zu sprechen.

Romanische Kunst ist eng mit Klöstern verbunden, denn die Orden genossen um 11. und 12. Jahrhundert besonders den Schutz der Landesfürsten. Die skulturale Ausstattung von Portalen und Tympana sowie die Entwicklung des Altarretabels zeigen ab 1000 Tendenzen zur Monumantalität. Hölzerne Kruzifixe und Madonnen mit Kind, bronzene Taufbecken und Türbeschläge, vor allem aber die Schatzkunst in Elfenbein, Email und vergoldetem Metall faszinieren bis heute.

Die romanische Malerei ist als Wandmalerei und natürlich auch als Buchmalerei bedeutend. Der Übergang zur Gotik ist mit der Entwicklung der Glasmalerei verbunden. Zu den außergewöhnlichsten Werken der Romanik zählt zweifellos der Teppich von Bayeux (1077).

26. Dezember 2022
Cappenberger Kopf

Münster | LWL-Museum: Barbarossa Die Kunst der Herrschaft | 2022

Breiter kulturgeschichtlicher Überblick zu dem um Machtausgleich bemühten Politiker, tiefgläubigen Christen, streitbaren Ritter und potenten Kunstförderer Barbarossa - mit dem berühmten „Cappenberger Kopf“ (um 1160).
8. November 2018
Baseler Antependium, Detail, vor 1019, 120 x 175 cm (© Paris, Musée de Cluny - Musée national du Moyen Âge)

Basler Münster 1019–2019: Gold & Ruhm im Kunstmuseum Basel Geschenke für die Ewigkeit

Die Ausstellung "Gold & Ruhm. Geschenke für die Ewigkeit" im Kunstmuseum Basel zeigt die 1000-jährige Geschichte des Münsters: Das berühmte Basler Antependium, das anlässlich der Weihe 1019 von Kasier Heinrich II. und Kunigunde gestiftet worden ist, kehrt für die Schau aus Paris nach Basel zurück.

Antike Kunst

Antike Kunst entstand in Ägypten, China, Mesopotamien, Griechenland und Rom zwischen ca. 4.500 v.u.Z. und 300 n.u.Z., d.h. sie ist eng mit der Erfindung der Schrift, dem Mehrgottglauben, dem Totenkult verbunden. Vergleiche zwischen den Kulturen des Alten Ägypten und China haben ergeben, dass dies beiden frühen Hochkulturen einander durchaus ähnlich waren, oder zumindest für ähnliche Fragestellungen Lösungen suchten.

Die Kunst des Alten Ägypten beeinflusste die griechische und römische Antike zutiefst, griffen Künstler aus diesen beiden Kulturräumen doch auf künstlerische Errungenschaften zurück, die im Land am Nil entwickelt worden waren. Zu den bekanntesten Artefakten antiker Kunst zählen die ägyptischen Pyramiden, die Mumienmasken aus spätägyptischer-römischer Zeit, die Jade-Gewänder und Tonfiguren als Grabbeigaben im Alten China, die Kuroi (männliche Akte) und Tempelbauten der griechischen Klassik, die Monumentalskulptur der Römer.

20. Oktober 2019
Kanopensarkophag des Tutankhamun, gewidmet an Imseti und Isis, Detail, Gold, Einlegearbeit © IMG

London | Saatchi Gallery: Tutanchamun Der Goldene Pharao kommt nach London!

Tutanchamun in London verspricht eine der MUST SEE Ausstellungen des Winters/Frühjahrs 2019/20 zu werden. Bereits auf der ersten Station in Paris besuchten fast eine Million Menschen die von Viking Cruises organisierte Mega-Schau über die Grabbeigaben des berühmten goldenen Königs.
23. April 2018
Parthenon Fries, Westwand, Teil IX, Zwei Reiter (© Akropolis Museum, Athen)

Parthenon Skulpturen Tempel, Skulpturen, Phidias – eine Einführung

Das Parthenon in Athen ist eines der berühmtesten Gebäude der Antike. Seine Skulpturen werden auch heute noch bewundert. In diesem Beitrag sehen wir uns an, warum der Tempel so berühmt war (und ist), und warum diese ikonischen Werke einen Schlüsselmoment in der Geschichte der Kunst einnehmen.
  1. Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. 167.
  2. Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. 167.
  3. Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. 167.
  4. Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. 167.
  5. Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. 167.
  6. Zit. n. Phantastisch! Alfred Kubin und der Blaue Reiter, hg. v. Annegret Hoberg und Matthias Mühling (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 9.10.2018–17.2.2019), S. 167.