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Thorsten Sadowsky neuer Direktor des Museum der Moderne Salzburg Geschichtsbewusste Vision für das Museum des 21. Jahrhunderts

Thorsten Sadowsky

Thorsten Sadowsky

Thorsten Sadowsky leitet die Institution seit letztem Samstag und wird, wie das Museum der Moderne in seiner Aussendung betont, „sich auch in Salzburg verstärkt auf eine erfolgreiche Kunst- und Kulturvermittlung konzentrieren, und das Publikum stärker in den Fokus rücken.“ Dazu soll ein breites Spektrum von Ausstellungen geboten werden. Sadowsky plant Positionen der klassischen Moderne über Konzeptkunst, Licht- und Klangkunst bis hin zur Medienkunst und zu aktuellen Positionen außereuropäischer Kunst zu zeigen. Gleichzeitig strebt er eine engere Vernetzung mit lokalen und internationalen Kunstinstitutionen und Veranstaltungsformaten an, die das Profil Salzburgs als Kultur- und Festspielstadt widerspiegeln soll. Sadowski klärt seine Vorstellung von aktueller Museumsarbeit wie folgt:

„Ich verstehe das Museum als ein offenes diskursives Forum, das seine Legitimation aus einer kritischen Verortung der Gegenwart bezieht und die drängenden Fragen der Zeit aufgreift. Gegenwart ohne Kenntnis der Vergangenheit läuft aber Gefahr in Wiederholung zu enden. Ich freue mich deshalb darauf, mit dem Team des Museums eine geschichtsbewusste Vision für das Museum des 21. Jahrhunderts zu entwickeln.“

Die fotografische Sammlung des Bundes möchte er verstärkt präsentieren und mit den eigenen Beständen des Hauses verknüpfen. Die Sammlung der Generali Foundation wird weiterhin Ausgangspunkt für Ausstellungsthemen sein. Sein Programm für 2019 wird Thorsten Sadowsky am 5. Dezember 2018 im Museum der Moderne Salzburg präsentieren.

In den letzten Jahren gab Thorsten Sabdowsky folgende meist ausstellungsbegleitende Publikationen heraus: „Ernst Ludwig Kirchner & Oskar Kokoschka“ (gemeinsam mit Régine Bonnefoit, 2017), „Ernst Ludwig Kirchner und das alpine Theaterschaffen“ (2017), „Mischa Kuball – Licht auf Kirchner“ (2017), „Ernst Ludwig Kirchner, der Künstler als Fotograf“ (2016), „Der Doppelte Kirchner. Die Zwei Seiten der Leinwand“ (2015), „Philipp Bauknecht - Davoser Bergwelten im Expressionismus“ (2014), „Georg Baselitz, Besuch bei Ernst Ludwig“ (2013), „Thomas Wrede. Anywhere“ (2010), „Immer wieder… zur Ästhetik der Wiederholung im Werk Per Kirkebys“ (2009), „Simon Dybbroe Møller. Like origami gone wrong“ (2007), „Fiona Tan“ (2006), „Peter Fischli & David Weiss“ (2004), “Der späte Munch. Gemälde aus Ekely, 1616–1944” (2000).

 

Biografisches

Der 1961 in Hamm (D) geborene Dr. M.A. Thorsten Sadowsky schloss sein Studium der Geschichte, Philosophie und Ethnologie an der Universität Hamburg 1996 mit einer Promotion über Reiseliteratur und Großstadterfahrung ab. Zwischen 1995 und 1997 hatte er mehrere Lehraufträge in Dänemark inne, danach arbeitete er drei Jahre als Kurator am Sønderjyllands Kunstmuseum in Tondern, Dänemark. 2000 wurde zum Leiter der Abteilung für modernes Möbeldesign am Kunstmuseum Trapholt in Kolding, Dänemark, berufen. Zwischen 2001 und 2006 arbeitete Sadowsky als Kurator und assistierender Direktor an der Kunsthalle Brandts in Odense, Dänemark. Die Direktion der Kunsthalle Aarhus Kunstbygning, Dänemark, hatte er bis 2008 inne. Danach folgte Aufbauarbeit als Gründungsdirektor des Museum Kunst der Westküste auf der Insel Föhr, Deutschland. Seit April 2013 leitete Thorsten Sadowsky das Kirchner Museum Davos, Schweiz. Thorsten Sadowsky hat mehr als 70 Ausstellungen kuratiert und zahlreiche Kataloge zur Klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst veröffentlicht.

 

Ausstellungen im Museum der Moderne Salzburg im Herbst/Winter 2018/19

  • Macht der Sprache. Aus den Sammlungen – Mönchsberg [2] (20.10.2018–7.4.2019)
  • Oskar Kokoschka. Das druckgrafische Werk im Kontext seiner Zeit – Mönchsberg [3] (10.11.2018–17.2.2019)
  • Camera Austria International. Labor für Fotografie und Theorie – Mönchsberg [4] (24.11.2018–3.3.2019)
  • Lisl Ponger. Professione: Fotografa. Otto-Breicha-Preis für Fotokunst – Museum der Moderne Salzburg – Rupertinum [1] & [2] (1.12.2018–24.3.2019)
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.