Der Österreich-Pavillon auf der 61. Biennale von Venedig im Jahr 2026 wird von der international renommierten österreichischen Performancekünstlerin Florentina Holzinger (*1986, Wien) gestaltet. Holzinger wird für den Biennale-Beitrag unter dem Arbeitstitel „Seaworld Venice“ mit der Kuratorin Nora-Swantje Almes sowie einem Team aus Performer:innen, Musiker:innen, Stunt-Koordinator:innen und Produzent:innen zusammenarbeiten. Sie bespielt permanent den Österreich-Pavillon und plant ortsspezifische Aktionen im Stadtraum.
Italien | Venedig:
Biennale
Mai – November 2026
Die Theaterstücke der ausgebildeten Choreografin folgen keiner klassischen dramatischen Struktur mit Handlung und Dialog. Vielmehr sind es Szenenfolgen zu bestimmten Themen, die ihr Recherchematerial - Texte, Filme, Bilder, Lieder und Geschichten - in eine Mischung aus intensiver Körperarbeit, Körpermodifikation, Bewegung, Tanz, Tableaux Vivants, Drama und Komik übersetzen, wie Nadja Abt jüngst in „Artforum“ Holzingers künstlerisches Konzept erklärte.1
Die Jury begründete ihre Entscheidung mit Florentina Holzingers innovativer Einreichung für den Österreichischen Pavillon 2026, in der sie Elemente aus Tanz, Theater und Performance verbindet. Die aktuelle Relevanz ihrer Fragestellungen - vom Umgang mit der Ressource Wasser bis hin zu existenziellen körperlichen Erfahrungen und deren gesellschaftlichen Normierungen - überzeugte die Jury ebenso wie die geplante Umsetzung in unterschiedlichen Formaten: Sowohl die Installation im Pavillon als auch die Etüden, so nennt Holzinger kürzere einmalige Aufführungen, in der Lagune ermöglichen eine persönliche Teilnahme der Besucher:innen auf verschiedenen Ebenen.
Florentina Holzinger schafft 2026 in Venedig einen variablen ästhetischen Erfahrungsraum, der den Ausstellungskontext mit dramaturgischen Elementen des Theaters anreichert und eindringliche Bilder generiert. Mit ihrer mitunter provokanten und gesellschaftskritischen Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper, so das Bundesministerium für Kunst in einer Aussendung, steht Florentina Holzinger zudem in einer österreichischen kunsthistorischen Traditionslinie, die vom Wiener Aktionismus bis zur feministischen Body Art reicht.
Der Jury für die Biennale 2026 gehörten an: Gabriele Spindler, Leiterin der Abteilung Kunst- und Kulturwissenschaften der OÖ Landes-Kultur GmbH und Kuratorin des Biennale-Beitrags 2024, Fatima Hellberg, designierte Direktorin des MUMOK, Harald Krejci, Direktor des Museum Moderner Kunst Salzburg, Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins, sowie der Künstler Markus Schinwald.
Quelle: BMKÖST