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Dante 2021 | Großausstellung in Forlì geplant Uffizien organisieren Schau zur Dante-Zeit

Domenico di Michelino, Die Allegorie der Göttlichen Komödie, 1465, Opera di Santa Maria del Fiore, Florenz © Opera di Santa Maria del Fiore - Archivio storico e fototeca, Firenze.

Domenico di Michelino, Die Allegorie der Göttlichen Komödie, 1465, Opera di Santa Maria del Fiore, Florenz © Opera di Santa Maria del Fiore - Archivio storico e fototeca, Firenze.

Italien bereitet sich auf die 700. Wiederkehr von Dantes Todestag vor! Auch wenn Corona-bedingt das Dante-Festival dieses Jahr abgesagt werden musste, freut sich die Stadt Forlí auf ein Großevent im kommenden Jahr: Eike Schmidt, Direktor der Uffizien, kündigte an, mit der Ausstellung sowohl Leben und Werk Dantes wie auch die Kultur der Toskana bzw. Emiglia-Romagna im frühen 14. Jahrhundert ehren zu wollen. Er wolle, so Schmidt, mit Kunstwerken und Kunsthistoriker*innen der Uffizien Dante und seine Zeit in Forlí präsentieren. Warum Forlì? Die Stadt Forlì befindet sich entlang der Route zwischen Florenz, Dantes Heimatstadt, und Ravenna, wo er begraben liegt – also zwischen Heimat und Exil.

Italien bereitet sich auf die 700. Wiederkehr von Dantes Todestag vor! Auch wenn Corona-bedingt das Dante-Festival dieses Jahr abgesagt werden musste, freut sich die Stadt Forlí auf ein Großevent im kommenden Jahr: Eike Schmidt, Direktor der Uffizien, kündigte an, mit der Ausstellung sowohl Leben und Werk Dantes wie auch die Kultur der Toskana bzw. Emiglia-Romagna im frühen 14. Jahrhundert ehren zu wollen. Er wolle, so Schmidt, mit Kunstwerken und Kunsthistoriker*innen der Uffizien Dante und seine Zeit in Forlí präsentieren. Warum Forlì? Die Stadt Forlì befindet sich entlang der Route zwischen Florenz, Dantes Heimatstadt, und Ravenna, wo er begraben liegt – also zwischen Heimat und Exil.

Dante Alighieri gilt als der „Vater der italienischen Sprache“, schrieb der mittelalterliche Dichter und Philosoph doch sein wichtigstes Werk im Florentiner Dialekt. Er entscheid sich für eine volkstümliche Sprache, als Literatur auf Latein geschrieben wurde. Die „Divina Commedia“, deutsch „Göttliche Komödie“, führt seine Vision von Hölle, Vorhölle und Paradies als Ansammlung von Bestrafungen und Freuden vor.

Wer war Dante?

Dante Alighieri dürfte zwischen Mitte Mai und Mitte Juni 1265 in der Pfarrei S. Martino del Vescoco zu Florenz geboren worden sein. Die Familie seines Vaters gehörte zum niederen, guelfisch gesinnten Stadtadel. Seine Mutter Bella hat der Dichter früh verloren, dafür verbannte er sie in der „Divina Commedia“ ins „Inferno“, die Hölle (VIII, 44/45). Erzogen wurde er von seiner Stiefmutter, vom Vater ist wenig bekannt. Im Alter von 18 Jahren heiratete Dante Gemma, die Tochter des Manetto Donati. Das Paar hatte vier Kinder: Giovanni, Pietro und Jacopo (kommentierten das Werk ihres Vaters) und Antonia. Vermutlich trat Antonia in Ravenna ins Kloster ein und nannte sich, wohl in Andenken an ihren Vater, Beatrice.

Da über Kindheit, Jugend und Ausbildung nichts bekannt ist, müssen Forscher auf die Selbstbeschreibungen des Autors zurückgreifen. In der „Vita nuova“ behauptet er, er hätte sich das dichten selbst beigebracht. Dies steht allerdings im Widerspruch zu seiner Verehrung von Brunetto Latini, den er im Inferno (XV, 82–87) trifft und als seinen Lehrmeister anspricht. Im Jahr 1287 ist Dante in Bologna nachweisebar, wo er sich mit dem Dichter des neuen Stils, Guido Cavalcanti, anfreundete. Berühmt wurde Dante mit Liebesgedichten an eine geheimnisvolle Frau namens Beatrice, die einer Überlieferung zufolge, die Tochter eines angesehenen Bürgers namens Folco Portinari und Ehefrau von Simone di Bardi war. Dante hatte die damals Achtzehnjährige im Alter von neun Jahren zum ersten Mal gesehen (um 1274) und betete sie seither an. Ihr Tod im Juni 1290 veranlasste ihn, mehr zu studieren und Disputen von Philosophen zu lauschen.

Als Ritter nahm Dante an der Schlacht von Campaldino gegen Arrezzo und die toskanischen Ghibellinen (Feudaladel) teil. Ab 1295 nahm er aktiv am politischen Leben in Florenz teil, nachdem er sich in die Zunft der Ärzte und Apotheker einschreiben hatte lassen (aufgrund seiner philosophischen Studien). Dante bekleidete verschiedene Ämter, weshalb er in die Auseinandersetzung zwischen Guelfen und Ghibellinen hineingezogen wurde. Dante positionierte sich papstfeindlich und damit gegen die Guelfen. 1302 wurde er in Abwesenheit staatsfeindlicher Umtriebe bezichtigt, zu einer Geldstrafe verurteilt, von allen Ämtern ausgeschlossen und auf zwei Jahre verbannt. Da er sich nicht rechtfertigte und die Zahlung verweigerte verurteilte ein zweites Gericht Dante zum Tod am Scheiterhaufen. Aus diesem Grund konnte Dante nicht mehr in seine Heimatstadt zurückkehren – allerdings wies er 1315 eine ihm angebotene Begnadigung auch schroff zurück.

Ab 1302 führte Dante ein unstetes Leben. Er ging nach Verona und spätestens 1316 nach Ravenna. Dort widmete er sich seinem wichtigsten, der „Göttlichen Komödie“. 1319 waren die ersten beiden Teile bereits in Abschriften im Umlauf und machten ihren Schöpfer berühmt. Hoch verehrt von den Intellektuellen seiner Zeit verstarb Dante am 14. September 1321 in Ravenna. Er wurde in einer Kapelle nahe der Kirche San Pier Maggiore beigesetzt.

Beiträge zu Dante Alighieri

10. März 2016
Sandro Botticelli, Illustrationen zu Dante Alighieris Divina Commedia, um 1480 - um 1500, Paradiso VI, Detail (Dante und Betrice) (Kupferstichkabinett, Berlin), Foto: Alexandra Matzner.

Botticellis Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie Mehr als nur das Inferno...

Sandro Botticelli illustrierte die „Göttliche Komödie“ von Dante Alighieri vermutlich zwischen 1480 und 1500. Die Zeichnungen auf Pergament sind erstaunliche Dokumente humanistischer Gelehrsamkeit und künstlerischer Erfindungskraft.
22. November 2013
Domenico di Michelino, Die Allegorie der Göttlichen Komödie, 1465, Opera di Santa Maria del Fiore, Florenz © Opera di Santa Maria del Fiore - Archivio storico e fototeca, Firenze.

Florenz und seine Kunst Von der Renaissance bis zur Aufklärung

FLORENZ! Mehr braucht es als Titel nicht, um einen der mythischsten Sehnsuchtsorte in Italien zu beschreiben. Eine Stadt als Synonym für Kunst und Kultur, gelungene Stadtplanung seit der Renaissance (seit 1982 UNESCO-Weltkulturerbe), eine neuartige Verbindung von Wissenschaft und Kunst und schlussendlich eine Kunstförderung durch die Bürger und Herrscher aus der Familie der Medici, die über ganz Italien und noch weiter ausstrahlte.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.