Robert Frank: The Americans, Street Photography 1955/56 in den USA glory casino download apk crazy time casino casino game mega casino download mega casino world login betvisa casino casino scores crickex casino top online casino in bangladesh jeetwin glory casino app bangladesh mcw casino 2022 online casino bangladesh nagad 888 casino mcw casino app download mcw casino login nagad88 casino mcw casino log in krikya casino login glory casino bangladesh mcw casino eb9 casino cmw casino casino online mcw19 casino
0

Robert Frank: The Americans Fotografien zwischen Gesellschaftsdokumentation, Road Trip und Street Photography

Robert Frank, 14th Street White Tower, New York, 1948 (© Robert Frank, Fotostiftung Schweiz)

Robert Frank, 14th Street White Tower, New York, 1948 (© Robert Frank, Fotostiftung Schweiz)

Robert Franks (1924-2019) zwischen Juni 1955 und Mai 1957 aufgenommene Werkgruppe „The Americans“ schrieb Fotogeschichte: Während eines Road Trips durch die USA aufgenommen, beleuchtete Frank in 28.000 grimmigen schwarz-weiß Bildern den „American way of life“ der Nachkriegszeit als von Rassismus, Gewalt, Religion, Nationalismus und Konsumkultur geprägt. Seine Fotos entsprechen damit nicht dem Selbstbild der USA, das gleichnamige Fotobuch mit 83 Aufnahmen konnte zunächst nur in Europa veröffentlicht werden: Robert Delpire druckte „Les Américains“ in Paris im November 1958. Der Fotoband enthält Beiträge von Simone de Beauvoir, Erskine Caldwell, William Faulkner, Henry Miller und John Steinbeck. In der 1959 erschienenen englischen Fassung schrieb Jack Kerouac das Vorwort. Mit „The Americans“ (1958) gelang dem schweizerisch-amerikanischen Fotografen Robert Frank eine der einflussreichsten Foto-Arbeiten der Nachkriegszeit, die die Street-Photography nachhaltig erneuerte.

„Der Humor der Schwermut, das Allumfassende und Amerikanische dieser Bilder!“ (Jack Kerouac in seiner Einleitung zu „The Americans“, 1959)

 

 

Wie einen Fotografen ausstellen, der sein Werk selbst in Form von Fotobüchern veröffentlichte? Walter Moser zeigt auf einer Stellwand Reproduktionen des ersten, selbst veröffentlichen Buchs „Black, White And Things“ (1951) in Form von Doppelseiten.1 Moser nutzt dabei die Ästhetik des Kontaktbogens, verdeutlicht den Rhythmus der 1959 erschienenen Publikation. Die Aufnahmen sind mal links, mal rechts, höchst selten zwei auf einer Doppelseite gedruckt. Hier zeigt sich Robert Franks Inspiration am Free Jazz, am Denken in Synkopen innerhalb von formalen Entsprechungen. Mit einer 35-mm-Leica konnte Robert Frank, den Direktor Klaus-Albrecht Schröder durchaus mit dem Zeichner Pieter Bruegel den Älteren vergleichen möchte (→ Eva Michel: „Bruegel gelang ein neuer Blick auf die Landschaft, ein neuer Realismus“), spontan und unmittelbar die Realität einfangen. Intuition statt Komposition, Unschärfe, starke Kontraste und Dynamik gehören zu den wichtigsten Stilmitteln dieses Buches – und auch der Fotografie von Robert Frank. Manchmal hätte er dabei nicht einmal durch den Sucher der Kamera geblickt, um den Moment authentisch einfangen zu können, wie Walter Moser betont.

Der 1941 in Zürich geborene Frank, der 1947 in die USA emigrierte, brachte einen sozialkritischen Blick in die Neue Welt mit. Er reagierte auf die Gesellschaft der Nachkriegszeit, auf das Selbstbild der Amerikanerinnen und Amerikanern mit Neugier auf Alles und Alle: Wunderbar die Großstadt Cowboys Im Stil des Marlboro-Mannes. Ergreifend, wie er eine junge, stillende Mutter auf indigene Familien treffen lässt. Das Bild der USA, das Robert Frank entwirft, ist ein höchst heterogenes. Die amerikanische Flagge verbindet, was gesellschaftlich, ökonomisch nicht zusammenzupassen scheint.

 

Robert Frank: Auf dem Weg zu „Americans“

Das Schweizer Werk, mit dem die Ausstellung in der Albertina beginnt, ist nur in Form von Kontaktbögen erhalten. In der Alpenrepublik erhielt Robert Frank seine Ausbildung und hier begann er, sich der Dokumentarfotografie zu widmen. Schweizer Motive, vom Staat protegiert, umfassten Alpen oder das Bauernleben, doch das interessierte den als Sohn eines deutschen Juden in Zürich geborenen Frank nicht. Erst kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs hatte er die Schweizer Staatsbürgerschaft erhalten, zeitlebens sozialisierte er sich mit sozialen Randgruppen.

 

 

Neben kommerziellen Fotografien für Harper’s Bazar begann Robert Frank auf eigene Faust Sozialreportagen zu machen, quasi seine Außenwahrnehmung auf Film zu bannen. Frank reflektiert in seinen Bildern Reichtum und Armut, Paris erscheint ihm hingegen als lyrisch-romantische Stadt. Anfang der 1950er Jahre hielt er in London am späten Nachmittag bzw. am Abend die kontrastreiche Gesellschaft fest. Den Bankern und ihren Chauffeuren folgte eine Reportage über den Waliser Minenkumpel Ben James (1953). Dessen Alltag in „banalen“ Szenen festgehalten, ist charakteristisch für Franks radikale Bildsprache. Diese Sozialgeschichte des Alltäglichen lässt sich genauso gut als Mikrohistorie für die Umbrüche des Bergbaus der Fünfziger Jahre lesen wie als subjektiv geprägtes Leben eines Einzelnen.

 

 

Mit diesen Erfahrungen ausgestattet, erhielt Robert Frank ein Reisestipendium des Guggenheim Museums. Das ermöglichte ihm zwischen 1955 und 1957 die Vereinigten Staaten zu bereisen und jene 28.000 Fotos zu schießen, die schlussendlich in ihrer Summe „The Americans“ ergaben. Welche Sprengkraft die Bilder Ende der 1950er hatten, lässt sich heute bestenfalls erahnen. Deutlich wird aber die Größe des Landes, die Unterschiede zwischen Metropolen und Peripherien, zwischen Stadt- und Landleben, zwischen Mann und Frau, zwischen verschiedenen Ethnien. Über Allem weht der Sternenbanner!

Kuratiert von Walter Moser

Das Filmmuseum Wien zeigt vom 10. bis 27. November 2017 in Kooperation mit der Albertina eine umfassende Retrospektive zu Robert Frankf filmischem Werk.

Robert Frank verstarb am 9. September 2019.

 

 

Biografie von Robert Frank (* 1924)

  • 1924

    Robert Frank wurde am 9. November 1924 als Sohn des Innenarchitekten Hermann Frank aus Frankfurt und der Schweizerin Rosa Zucker aus Basel in Zürich, Schweiz, geboren. Der jüdische Vater war aufgrund seiner jüdischen Herkunft dem Reichsbürgergesetz staatenlos.
  • 1931–1937

    Besuch der Primarschule im Schulhaus Gabler in Zürich.
  • 1937–1940

    Besuch der Sekundarschule im Schulhaus Lavater in Zürich.
  • 1941

    Hermann Frank beantragte für seine Söhne die Schweizer Staatsbürgerschaft.
  • 1945

    Robert Frank erhielt die Staatsbürgerschaft.
  • 1940

    Absolvierte ein Welschlandjahr am Institut Jomini in Payerne.
  • Januar 1941–März 1942

    Absolvierte eine freie Ausbildung beim Fotografen und Grafiker Hermann Segesser in Zürich.
  • August 1942–September 1944

    Lehrling, danach Angestellter im Studio von Michael Wolgensinger in Zürich.
  • Dezember 1944–Juni 1945

    Assistent von Victor Bouverat in Genf.
  • 1941–1947

    Robert Frank arbeitete als Fotograf in Zürich und Genf; hier war er unter anderem für die Standbilder in verschiedenen Schweizer Filmen zuständig.
  • 1947

    Reiste nach New York, wo er seine Fotomappe Alexei Brodowitsch vorstellte. Der bekannte künstlerische Leiter der Modezeitschrift Harper’s Bazaar, Brodowitsch, erkannte Robert Franks Talent und stellte ihn im selben Jahr als Assistenzfotograf ein.
  • 1953

    Robert Frank begann in New York mit Edward Steichen Werke für die Ausstellung „Post-War European Photographers“ am Museum of Modern Art und für „The Family of Man“ ausfindig zu machen und auszuwählen.
  • 1954

    Frank bewarb sich um ein Guggenheim-Stipendium
  • 1955–1957

    Robert Frank erhielt das Stipendium. Er plante eine großangelegte Bildreportage über die Vereinigten Staaten, für die er bis 1957 durch die Staaten reiste und 28.000 Fotos machte. Davon stellte er nur 83 Abzüge zu seinem Buch „The Americans [Die Amerikaner]“ zusammen.
  • 1955/56

    Frank dokumentierte mit düsteren schwarz-weiß Aufnahmen die Gesellschaft der USA der Nachkriegszeit.
  • 1958 Mit seinem Fotobuch „The Americans“ erneuerte Frank die Street-Photography, Jack Kerouac schrieb das Vorwort.
  • 1959

    Robert Frank setzte seinen Zugang auch im Dokumentarfilm um, was als Beginn des independent film gewertet wird. „Pull My Daisy“ basiert auf dem nie vollendeten Bühnenstück „The Beat Generation“ von Jack Kerouac.
  • 1972

    Robert Frank widmete sich wieder der Fotografie. Er lebte abwechselnd in Mabou (Nova Scotia) und in New York City.
  • 9.9.2019

    Robert Frank verstarb am 9. September 2019 im Alter von 94 Jahren.in der kanadischen Stadt Inverness. "Robert Frank. Unseen" in C/O Berlin (13.9.-30.11.2019)

Robert Frank in der Albertina: Bilder

  • Robert Frank, 14th Street White Tower, New York, 1948 (© Robert Frank, Fotostiftung Schweiz)
  • Robert Frank, Paris, 1949 (Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft)
  • Robert Frank, London, 1951 (© Robert Frank, Fotostiftung Schweiz)
  • Robert Frank, Los Angeles (weißer Pfeil auf einem Gebäude), 1955–1956 (Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft)
  • Robert Frank, St. Helena, South Carolina, 1955 (Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft)
  • Robert Frank, Rodeo, Detroit, 1955 (Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft)
  • Robert Frank, New York, 1955 (© Robert Frank, Fotostiftung Schweiz)
  • Robert Frank, Detroit, 1955 (Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft)
  • Robert Frank, San Francisco (Paar auf Rasen im Park), 1956 (Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft)
  • Robert Frank, Trolley, New Orleans, 1956 (© Robert Frank, Fotostiftung Schweiz)
  • Robert Frank, Autounfall - U.S. 66 zwischen Winslow und Flagstaff, Arizona, 1956 (Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft)
  • Robert Frank, San Francisco, 1956 (Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft)
  • Robert Frank, Wellfleet, Massachusetts, 1962 (© Robert Frank, Fotostiftung Schweiz)
  • Robert Frank, Dodo Jin Ming, (© Courtesy the artist)
  1. Da das Fotobuch nur mehr in drei Ausgaben existiert, ist es nicht leihbar.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.