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Frauenbilder vom Biedermeier zur frühen Moderne Das Leopold Museum, Wien, untersucht seinen Bestand nach Frauendarstellungen und Künstlerinnen

Anonym, Malerin mit Aktmodell, Detail, um 1910, Öl auf Leinwand, 53,2 x 42 cm (Leopold Museum)

Anonym, Malerin mit Aktmodell, Detail, um 1910, Öl auf Leinwand, 53,2 x 42 cm (Leopold Museum)

Im Sommer 2017 thematisiert das Leopold Museum Darstellungen von Frauen und Künstlerinnen im eigenen Bestand. Sozio-ökonomische Umwälzungen zwischen dem Vormärz und der Moderne sind dabei genauso nachzuvollziehen wie die langsame Etablierung weiblichen Kunstschaffens seit der vorletzten Jahrhundertwende. Pionierinnen der österreichischen Malerei und Plastik – Tina Blau bis Vally Wieselthier – zeigen auf einem Drittel der Ausstellungsfläche, dass Frauen mehr sind als Modelle, Musen und treusorgende Unterstützerinnen im Hintergrund.

Franz Smola und Birgit Piringer untersuchen die Bestände des Leopold Museums nach Frauendarstellungen und Werke von Frauen. Die zwischen 1830 und 1930 entstandenen Gemälde, Zeichnungen und Plastiken stehen prototypisch für die männlich dominierten Blicke auf Weiblichkeit in diesem Jahrhundert – aber auch für den Blick des Sammlers Rudolf Leopold. Dieser interessierte sich nicht explizit für bestimmte Themen, sondern sammelte nach seinem persönlichen Qualitätsurteil. So finden sich in der Biedermeiermalerei vor allem Porträts und Genredarstellungen mit (mehr oder weniger) idealisierten Frauenbildern und Rollenvorstellungen. Gängige Praxis war das akademische Studium des nackten Körpers als Grundlage des Kunstschaffens. Doch erst in der Malerei des Historismus sind mythologisch verbrämte Nacktheit und Erotik erneut in Österreich denk- und malbar. Zweifellos ist die Generation um 1900 dem nackten weiblichen Körper besonders zugetan. Zeichnungen von Gustav Klimt und Egon Schiele changieren mit ihren erotisch aufgeladenen Posen zwischen voyeuristischem Blick und analytischer Beobachtung. Frauen galten den Künstlern, einem Wort von Egon Friedell als „Anregungsmittel […] wie Alkohol, Nikotin, schwarzer Kaffee“1. Gleichzeitig errangen privat ausgebildete Künstlerinnen erste Anerkennung.2 Das Recht auf akademische Ausbildung erkämpften sie sich 1920, wodurch Frauen selbstbestimmt eine künstlerische Karriere anstreben konnten.

Um den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit zu geben, einzelne Typen von Frauenbildern über die Jahrzehnte hinweg zu verfolgen, ordnen Smola und Summerauer die Werke nach Themen: Repräsentative Porträts, Mutter und Kind-Szenen, mythische und biblische Gestalten, Frauen in der Arbeitswelt, Maler und Modell und Lebensalter führen vor allem den männlichen Blick auf Frausein vor. Der zweite Teil der Ausstellung präsentiert Werkgruppen wichtiger österreichischer Künstlerinnen wie Tina Blau, Olga Wiesinger-Florian, Broncia Koller, Vally Wieselthier und Norbertine Bresslern-Roth.

Kuratiert von Birgit Piringer und Franz Smola

 


Frauenbilder im Leopold Museum: Bilder

  • Ferdinand Georg Waldmüller, Heimkehrende Mutter mit Kindern, 1863 (© Leopold Museum, Wien)
  • Max Feldbauer, Artistin, 1913 (© Leopold Museum, Wien)
  • Koloman Moser, Venus in der Grotte, um 1914 (© Leopold Museum, Wien)

Merken

  1. Zitiert nach Stephan Pumberger, „wertlose Frauenzimmer“. Künstlermodelle in Wien um 1900, in: Leopold/Pumberger/Summerauer (Hg.), Wally Neuzil. Ihr Leben mit Egon Schiele (Ausst.-Kat. Leopold Museum 2015), Wien 2015, 28–47, hier S. 44.
  2. Dass sich unter den Pionierinnen der österreichischen Kunst ausnehmend viele Frauen aus aufgeklärten jüdischen Familien befanden wiesen jüngst Sabine Fellner und Andrea Winklbauer in der Ausstellung „Die bessere Hälfte. Jüdische Künstlerinnen bis 1938“ eindrucksvoll nach.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.