Parthenon Skulpturen: Tempel, Skulpturen, Phidias – eine Einführung six6s casino naga88 casino glory casino review betvisa online casino mega cricket world casino glory casino bonus babu casino glory casino app download play store casino score crazy time mega casino affiliate glory casino login app mcw casino casino scores crazy time banger casino bangor casino live casino mega casino apk casino kya hota hai mcw 19 casino bjoy 7 casino login glory casino bd mega casino world mega casino online online casino bkash 9 casino mega 777 online casino baji live casino
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Parthenon Skulpturen Tempel, Skulpturen, Phidias – eine Einführung

Parthenon Fries, Westwand, Teil IX, Zwei Reiter (© Akropolis Museum, Athen)

Parthenon Fries, Westwand, Teil IX, Zwei Reiter (© Akropolis Museum, Athen)

Das Parthenon in Athen ist eines der berühmtesten Gebäude der Antike. Seine Skulpturen werden auch heute noch bewundert. In diesem Beitrag sehen wir uns an, warum der Tempel so berühmt war (und ist), und warum diese ikonischen Werke einen Schlüsselmoment in der Geschichte der Kunst einnehmen.

 

Das Parthenon, ein Gebäude aus Athens „Goldenem Zeitalter“

Das Parthenon, ein Tempel für die Göttin Athene auf der Akropolis in Athen, wurden zwischen 447 und 438 vor Christi Geburt (v.Chr./v.u.Z.) erbaut. Die Architekten des Parthenon waren Iktinos und Kallikrates. Das altgriechische Wort parthénos [παρθένος] bedeutet Mädchen oder Jungfrau und unverheiratete Frau. Parthenon (griechisch παρθενών) lässt sich als „Jungfrauengemach“ übersetzen. Wie dieser Name entstand und was er genau bezeichnet, ist umstritten. Meist wird angenommen, dass er „Tempel der Jungfrau Athene“ bedeutet. Allerdings könnte das „Jungfrauengemach“ auch ein Raum gewesen sein, in dem vier ausgewählte Jungfrauen (Arrephoroi) einen Peplos für Athene woben, der zu Ehren der Göttin übergeben wurde.

Das Parthenon ist ein dorischer Peripteros, d.h. ein Ringhallentempel, und wurde zum Dank für die Rettung der Athener und Griechen durch die Göttin Athene nach dem letzten Perserkrieg errichtet. Während der persischen Eroberung Athens 480 v.u.Z. war der Vorgängerbau zerstört worden. Die Größe des neuen Parthenon Tempels (8 x 17 Säulen) und der Einsatz von weißem, pentelischem Marmor repräsentierten die Macht und den Reichtum der Stadt auf der Höhe ihres Ruhms. Mitte des 5. Jahrhunderts regierte Perikles, der ein ambitioniertes Bauprogramm auf der Akropolis plante.

 

 

Skulpturenschmuck des Parthenon

Der Parthenon Tempel war reich mit Skulpturen des berühmten Bildhauers Phidias geschmückt, der mit Perikles befreundet war. Die Ausstattung dürfte bis 432 v.u.Z. fertiggestellt worden sein. Die Giebel und Metopen stellen Episoden aus griechischen Mythen dar, während der Parthenon Fries entgegen der Tradition die Bevölkerung von Athen in einer religiösen Prozession zeigt. Die Athener am Fries wurden nicht porträthaft eingefangen, sondern als ideale Gemeinschaft dargestellt. Die Gesellschaft zur Zeit des Perikles wollte sich erinnert wissen. Zu den berühmtesten Darstellungen am Parthenon zählen der Kopf eines Pferdes der Selene (Mondgöttin) und der Flussgott Ilissos am Giebel. Im Inneren des Tempels stand eine kolossale Statue der Athena Parthenos. Diese Monumentalfigur war aus Gold und Elfenbein gefertigt, von Phidias entworfen und dürfte 438 v.u.Z. geweiht worden sein.

Giebel

  • 28,35 Meter breit und 3,46 Meter hoch (Mitte), 0,91 Meter tief. Die Giebelfiguren sind deutlich überlebensgroß dargestellt.
  • Man darf davon ausgehen, dass in jedem Giebelfeld über 20 Figuren untergebracht waren.
  • Westgiebel: Kampf Athenas gegen Poseidon um den Besitz der Landschaft Attika mit dem gewinnbringenden Ölbaum in der Mitte. In den Giebelecken sind die Fluss- und Quellgottheiten Kephisos, Ilissos und Eridanos [Kallirrhoe]. Die meisten Figuren sind stark zerstört.
  • Ostgiebel: Geburt der Athena, aufsteigender Helios und untergehende Selene samt ihrer Wägen in den Giebelecken.

 

 

Fries

  • an der Außenwand der Cella, 160 Meter lang
  • Darstellung an der Süd-, West- und Nordseite: große Prozession während der Panathenäen, dem größten alljährlich stattfindenden Fest zu Ehren der Athena. Gezeigt wird eine ideale Gesellschaft, bestehend aus jungen Männern mit Opfertieren, reitende Jugend, ältere Männer, Musikanten, Wasserträger, Landschaft und Felsbrocken.
  • Darstellung an der östlichen Eingangsseite: Götter des griechischen Olymp, außer Hades und Hestia. An der Spitze des Festzuges schreiten Mädchen, die Athena den neu gewebten Peplos übergeben. Sie sind in Begleitung von älteren Herren, die als Phylenheroen oder Magistrate der Stadt gedeutet werden. Die Übergabe findet im Zentrum der Komposition direkt über dem Eingang in die Cella statt.
  • Leserichtung: Südwestecke der Cella nach links und rechts. Die beiden Teile der Prozession treffen sich vor der Götterversammlung.

 

 

Metopen

  • an den vier Seiten des Tempels (außen), 92 Metopenreliefs
  • Darstellungen: mythische Kampfszenen
  • Darstellung an der Südseite: Schlacht zwischen Lapithen und Zentauren (gut erhalten, im British Museum). Das Zentrum fiel dem Beschuss durch die Venezianer zum Opfer.
  • Darstellung an der Ostseite: Kampf der Götter gegen die Giganten (Gigantomachie). Die Figuren sind nur noch in Umrissen zu erkennen, weil von Christen abgeschlagen.
  • Darstellung der Westseite: Kampf der Griechen gegen die Amazonen (stark beschädigt).
  • Darstellung der Nordseite: Szenen aus dem Trojanischen Krieg (schlecht erhalten)

 

 

Phidias und das Parthenon

Phidias war der berühmteste Bildhauer der Antike. Vor allem als künstlerischer Leiter des Athener Bauprogramms, darunter den Parthenon Skulpturen und die Athena Parthenos, konnte er seine Fähigkeiten als Entwerfer und Organisator unter Beweis stellen. In der älteren Forschung war die Frage, wieviel Anteil Phidias an der Ausführung hatte, stark diskutiert. Heute hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass der berühmte Bildhauer und Freund von Perikles die Entwürfe lieferte und das Gesamtprogramm entwickelt haben dürfte. Unbekannte Bildhauer, deren Handschriften unterschieden werden können, setzten diese in einem Werkstattprozess um.

Über Phidias‘ Leben ist nicht viel überliefert. Er wurde in der Werkstatt von Ageladas von Argos ausgebildet. Danach arbeitete Phidias hauptsächlich in Athen. Für die Ausführung der Monumentalstatute des sitzenden Jupiters übersiedelte er sein Atelier nach Olympia. Mit diesem Werk schuf er eines der sieben Weltwunder der Antike.

 

Geschichte des Parthenon

Der Parthenon Tempel hat eine lange und komplexe Geschichte. Über die Jahrhunderte wurde das Gebäude verändert und die Skulpturen beschädigt.

Der Tempel der Athena Parthenos wurde um 500 n.u.Z. zur christlichen Kirche der Jungfrau Maria von den Athenern, weshalb er die folgenden 1000 Jahre überstand. In dieser Zeit wurde der mittlere Teil des Ostgiebels entfernt, wobei ein Dutzend Statuen zerstört wurden. Teile des Ostgiebels wurden abgenommen und nahezu allen Figuren auf den Metopen der Ost-, Nord- und Westseite wurden die Köpfe abgeschlagen.

Im Jahr 1460 wurde das griechische Festland vom Osmanischen Reich erobert und der ehemalige Tempel in den frühen 1460ern in eine Moschee umgewidmet. Wie gut der Bildschmuck noch 1674 erhalten war, belegen Zeichnungen des Franzosen Jacques Carrey, der nur wenige Jahre vor der teilweisen Zerstörung des Parthenon den Tempel dokumentierte. Als die Athener 1687 unter Belagerung der Venezianer standen, wurde das Parthenon als Lager für Schießpulver verwendet. Eine riesige Explosion blies das Dach weg und zerstörte große Teile der verbleibenden Skulpturen. Seither ist der Parthenon als Ruine erhalten geblieben.

 

Parthenon Skulpturen und Lord Elgin

Im Jahr 1764 unternahm die Society of Dilettanti, eine britische Vereinigung von Sammlern, Gelehrten und Adeligen, eine Expedition auf die Ionischen Inseln. Sie wurde von dem Grafiker William Pars begleitet. Auf ihrem Weg zurück nach England machte die Reisegesellschaft Station in Athen, um die Akropolis zu besichtigen. William Pars wurde in einem Korb zu den Parthenon Skulpturen hinaufgezogen und sah sie erstmals von Angesicht zu Angesicht. Vor allem seine Zeichnungen nach den Halbreliefs des Parthenon Tempels wurden zu wertvollen Dokumenten für alle Interessierte in Europa.

Zehn Jahre später sah Johann Wolfgang von Goethe die Zeichnungen der Parthenon Skulpturen bei Sir Richard Worsley, dem britischen Repräsentanten in Venedig. Wie immer der Adelige in ihren Besitz gekommen ist, ist nicht bekannt. Goethe beschrieb sie erstmals in der „Italienischen Reise“ (August 1787). Der deutsche Autor meinte über die Halbreliefs:

„Es ist unmöglich sich etwas Schöneres vorzustellen. […] Sie machten einen unvergesslichen Eindruck auf mich.“ (Goethe in einem Brief aus Rom)

Um 1800 war etwa noch die Hälfte der originalen Skulpturen vor Ort erhalten. Nachdem der Britische Botschafter am Osmanischen Hof, Thomas Bruce, 7. Lord Elgin, im Jahr 1801 die Erlaubnis dafür erhalten hatte, ließ er die Hälfte der erhaltenen Parthenon Skulpturen abnehmen. Elgin war ein leidenschaftlicher Verehrer der antiken griechischen Kunst und ließ die Skulpturen auf eigene Kosten nach Großbritannien verschiffen. Nach ihrer Ankunft in London hinterließen die Parthenon Skulpturen, nun in England „Elgin Marmbles“ genannt, einen tiefen Eindruck, der sich auch auf die europäische Kunst auswirkte.

1807 stellte Lord Elgin die Parthenon Skulpturen in dessen eröffneten Museum erstmals aus. Der Transport der Kunstwerke hatte den Lord in finanzielle Bedrängnis gebracht, weshalb er sie dem britischen Staat zum Kauf anbot. Neun Jahre später, 1816, fasste das Parlament den Beschluss, die Skulpturen des Phidias zu erwerben. Seit 1817 sind sie kostenlos im British Museum zugänglich.

Der Bestand der Parthenon Skulpturen im British Museum umfasst etwa 75 Meter des Frieses (von ursprünglich ca. 160 Metern), 15 der 92 Metopen, 17 Figuren der zwei Giebel und verschiedene Architekturteile. Etwa die Hälfte der überkommenen Skulpturen verblieb in Athen, darunter die restlichen Metopen (v.a. von der Ost-, Nord- und Westseite des Gebäudes), der Fries (v.a. die Nord- und Westseite) sowie die Giebel und das Akroterion. Während der 1970er Jahre startete der griechische Staat ein Restaurierungsprogramm der Akropolis und ihrer Monumente. Als Teil dieser Arbeiten wurden alle architektonischen Skulpturen des Parthenon in das Akropolis Museum transferiert. Dadurch sind sämtliche Werke nun Ausstellungsstücke in Museen. Wenn auch die Skulpturen hauptsächlich zwischen Athen und London aufgeteilt wurden, so befinden sich einige wichtige Exponate in anderen wichtigen europäischen Museen, darunter dem Louvre und die Vatikanischen Museen. Der Streit um die Rückgabe der Parthenon Skulpturen an Griechenland hält noch an.

 

 

Inspiration für Künstler

Die Parthenon Skulpturen haben Künstler und Schriftsteller seit Generationen inspiriert. Die Liste der Bewunderer ist lang und reich von John Keats bis Henry Moore. Unter ihnen war der französische Bildhauer Auguste Rodin vielleicht der einflussreichste. Er sah in Phidias einen verwandten Geist und künstlerischen Mentor (→ Rodins Bewunderung für Phidias).

 

Parthenon Skulpturen: Bilder

  • Parthenon, Ostgiebel, Figuren L und M (British Museum)
  • Parthenon, Ostgiebel, Pferdekopf vom Wagen der Selene, RÜckseite (British Museum)
  • Parthenon, Ostgiebel, Pferdekopf vom Wagen der Selene, Vorderseite (British Museum)
  • Parthenon, Westgiebel (Akropolis Museum, Athen)
  • Parthenon, Rekonstruktion des Frieses, Südwestliche Ecke des Parthenon, Installationsansicht Akropolis Museum, Athen
  • Parthenon Fries, Ostwand, Teil VI (Akropolis Museum, Athen)
  • Parthenon Fries, Westwand, Teil II, Zwei Reiter (British Museum, London)
  • Parthenon Fries, Westwand, Teil IX, Zwei Reiter (Akropolis Museum, Athen)
  • Parthenon, Rekonstruktion der Metopen am Parthenon, © Installationsansicht Akropolis Museum, Athen
  • Parthenon, Metope (I), Gigentomachie, Ostseite (© Akropolis Museum, Athen)
  • Parthenon, Metope (XXVII), Südseite (British Museum)
  • Parthenon, Metope (XXX), Südseite (British Museum)
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.