Wie kein anderer Künstler seiner Generation hat Hans Haacke (*1936) die „Politische Kunst“ geprägt. Sein von Direktheit und theoretischer Klarheit geprägtes Werk ist zugleich poetisch, metaphorisch, ökologisch und in vielfacher Hinsicht äußerst aktuell. Mehrfach wurden seine brisanten künstlerischen Beiträge zu aktuellen Debatten von Ausstellungen ausgeschlossen.
Deutschland | Frankfurt a. M.
Schirn Kunsthalle Frankfurt
8.11.2024 – 9.2.2025
Die Schirn Kunsthalle Frankfurt beleuchtet in einer umfassenden Retrospektive Haackes einflussreiches Gesamtwerk von 1959 bis in die Gegenwart. Künstlerisch verfolgte er verschiedene Strategien, arbeitete schon früh in den Bereichen Ökologie und Naturwissenschaften, griff u. a. Ansätze der Gruppe ZERO und der Minimal Art auf, der Konzeptkunst, der Kunst im öffentlichen Raum sowie der Plakatkunst (→ Minimal Art | Minimalismus).
Haackes Werk gilt bis heute als eher schwer rezipierbar - auch hier möchte die Ausstellung ansetzen und einen Überblick über sein komplexes Œuvre ermöglichen. Gezeigt werden sowohl frühe konzeptuelle Fotoserien von Besucher:innen der Documenta 1959, die erst viele Jahre später bekannt wurden und heute als Beleg dafür gelten, wie früh Haacke einen analytischen Blick auf vielschichtige gesellschaftliche Prozesse geworfen hat. Aber auch wichtige Arbeiten wie „Condensation Cube“, „Monument to Beach Pollution", „Grass Grows“ oder „Blue Sail“, die sich bereits in den 1960er und 70er Jahren unter anderem mit Klimathemen beschäftigen, werden zu sehen sein. Mit rund 70 Gemälden, Objekten, Fotografien und Installationen verdeutlicht die Ausstellung der Schirn, wie Haacke zu einem der international bedeutendsten politischen Künstler werden konnte.
Ein umfangreicher Katalog mit Beiträgen internationaler Expertinnen und Essays von Zeitgenossinnen Haackes wird das Werk auch über die Ausstellung hinaus dokumentieren.
Kuratiert von Dr. Ingrid Pfeiffer, Schirn Kunsthalle Frankfurt.
Eine Ausstellung der Schirn Kunsthalle Frankfurt in Zusammenarbeit mit Belvedere, Wien.