„Der Keitele-See“ (1905) von Akseli Gallen-Kallela besticht mit silbrigen Nuancen, kühler Eleganz und einer beinahe hypnotischen Intensität. Das Gemälde zählt zu den beliebtesten Werken in der Sammlung der National Gallery London und zu einer spektakulären Serie dieser nordischen Landschaft von Akseli Gallen-Kallela (1865–1931). Alle vier Versionen des Keitele-Sees (zwei aus Privatsammlungen und eine aus dem Lahti Art Museum/Viipuri Foundation, Finnland) werden hier wiedervereint und Seite an Seite in der Reihenfolge ihres Entstehens gezeigt. Sie lassen erkennen, wie sich der Künstler nach und nach von einer naturalistischen Beobachtung der Landschaft ab- und zu einer höchst stilisierten und abstrakten Art der Darstellung hinwandte. Die Gegenüberstellung dieser Werke verdeutlicht ihren reichhaltigen, vielschichtigen Symbolismus und akzentuiert die gewaltige Bildkraft des Motivs.
Der Keitele-See: Finnische Landschaft
Großbritannien | London: The National Gallery, Room 1 15.11.2017 – 4.2.2018
Gallen-Kallela, eine führende Figur der modernen finnischen Malerei, arbeitete erstmals im Sommer 1904 am Keitele-See nördlich von Helsinki. Er war verzaubert von der Schönheit der finnischen Landschaft und fasziniert von meteorologischen Phänomenen. Diese mittsommerliche Ansicht des Sees war dank der erhabenen Klarheit des Motivs, zu dem er im Laufe seiner Karriere bis in die 1920er Jahre hinein immer wieder zurückkehrte, bald eines der bekanntesten und beliebtesten Bilder des Künstlers.
Die Gemälde des Keitele-Sees werden im Kontext der internationalen Avantgarde gezeigt, mit der Gallen-Kallela über lange Zeiträume seines Arbeitslebens im Kontakt stand. Zu sehen sind mehr als ein Dutzend Arbeiten des Künstlers, die meisten davon Leihgaben aus öffentlichen und privaten finnischen Sammlungen.
Gründerin von ARTinWORDS
* 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.
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