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Amsterdam | Rijksmuseum Garden: Richard Long Land Art in Gras und Stein | 2023

Richard Long, Maas Riverstones Circle, 2023. Courtesy of the artist, 2023, Foto Rijksmuseum, Jannes Linders

Richard Long, Maas Riverstones Circle, 2023. Courtesy of the artist, 2023, Foto Rijksmuseum, Jannes Linders

Die 10. Ausgabe der jährlichen Skulpturenausstellung in den Gärten des Rijksmuseums ist dem Werk des britischen Künstlers Richard Long gewidmet. Richard Long (*1945) gilt als einer der weltweit bedeutendsten zeitgenössischen Künstler. Sein Werk umfasst unter anderem subtile Eingriffe in Landschaften – oft an den entlegensten Orten der Welt –, die er zu Fuß erkundet.

Richard Long im Rijksmuseum Garden

Richard Long installiert in dieser Ausstellung acht Werke, sechs davon völlig neu. Seine vier „Graswerke“ in den Gärten des Rijksmuseums markieren für den Künstler so etwas wie eine Rückkehr zum Beginn seiner Karriere und zu „A Line Made by Walking“ aus dem Jahr 1967.

„A Line Made by Walking“ von 1967 hatte die Form einer geraden Linie in hohem Gras, die durch wiederholtes Hin- und Hergehen entstand. Vier der Skulpturen, die Richard Long für diese Ausstellung im Rijksmuseum geschaffen hat, spiegeln diese Art von Arbeit wider. Der Künstler erreichte ihre abstrakten und elementaren Formen, indem er einige Abschnitte mähte und andere wachsen ließ. Mit fortschreitendem Sommer wird der Kontrast zwischen ihnen allmählich zunehmen, was durch die Intensivierung des natürlichen Lichts und Schattens noch verstärkt wird. Mit der Zeit werden die Kunstwerke dann von ihrer Umgebung absorbiert und verschwinden schließlich. Wie bei einem Großteil von Longs Werken werden Fotografien oder Textarbeiten die einzigen greifbaren Zeugnisse ihrer Existenz sein.

 

 

Zusätzlich zu den Grasarbeiten schuf Robert Long in den Rijksmuseum Gärten zwei Skulpturen aus Felsbrocken, die der Fluss Maas bis zu seiner Mündung in die Nordsee trug. Abgerundet wird die Ausstellung durch zwei großformatige Steinarbeiten im Rijksmuseum. In der Großen Halle schlängelt sich der „River of Stones“ (2023) aus roten indischen Steinen über das von Pierre Cuypers entworfene Bodenmosaik. Dieses Werk ist eine Variation einer Arbeit, die Long 2021 in Jaipur, Indien, angefertigt hat. Der Boden im Herzen des Atriums wird derweil die Kulisse für die von oben gut sichtbare Installation „Black White Blue Purple Circle“ (1998).

 

Die Welt: das Atelier des Künstlers

Die Welt ist Richard Longs Atelier, und das Gehen steht im Mittelpunkt seiner Kunst. Er geht, um Zeit und Raum abzugrenzen und zeichnet die Konturen der Landschaften nach, die er durchquert. Auf diese Weise schuf Long viele seiner Werke: diskrete Eingriffe in die Natur, die auf Reisen an abwechslungsreichen und oft unwirtlichen Orten entstanden. Bei diesen scheinbar einfachen Eingriffen vor Ort handelt es sich um Skulpturen, die durch das Gehen einer bestimmten Route oder das Anordnen von Steinen, Zweigen oder anderen in der Natur verfügbaren Materialien entstehen. Oft beziehen sie sich konzeptionell auf natürliche oder kosmische Phänomene von Zeit, Raum, Bewegung und Maßstab. In einigen Fällen erinnern die kraftvollen universellen Formen seiner Werke an Symbole antiker Zivilisationen.

Die Ausstellung wird ermöglicht mit der Unterstützung von Pon, dem Rijksmuseum Club und einem privaten Spender durch den Rijksmuseum Fonds.
Quelle: Rijksmuseum, Amsterdam

Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.