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Berlin | Georg Kolbe Museum: Leiko Ikemura Skulpturen zwischen Mensch und Natur | 2023

Leiko Ikemura, Lying Head, 2020/2021, Glas gegossen, Courtesy of the artist © Leiko Ikemura

Leiko Ikemura, Lying Head, 2020/2021, Glas gegossen, Courtesy of the artist © Leiko Ikemura

Leiko Ikemura (*1951) ist eine außerordentlich vielseitige Künstlerin, deren Werk Zeichnung, Malerei, Skulptur, Fotografie bis hin zur Poesie umfasst. Zwischen den Gattungen lassen sich dabei keine hierarchischen Grenzen aufziehen, sie kreisen um wiederkehrende Themen und Motive und ergänzen sich immer wieder gegenseitig.

In ihren Arbeiten schafft Ikemura Wesen, die einen Moment der Verschmelzung von Mensch und Natur darstellen und darin ambivalent und mehrdeutig sind – Figuren des Übergangs, in Zwischenzuständen des Daseins.

Leiko Ikemura im Georg Kolbe Museum

Die Einzelausstellung 2023 widmet sich vornehmlich Ikemuras skulpturalem Werk. Die Schau zeigt über 30 Skulpturen sowie ausgewählte Gemälde und Zeichnungen, aus einer Schaffenszeit der letzten 30 Jahre. Hinzu kommen zahlreiche erst im letzten Jahr entstandene Werke. So lässt die Ausstellung einen konzentrierten Blick auf die herausragende Formensprache der Künstlerin zu. Ihre Arbeiten aus Keramik, Bronze, und Glas bezeugen die vitale Auseinandersetzung mit dem traditionellen Genre der Bildhauerei und seiner Materialität.

In Japan geboren, lebt die Künstlerin seit den 1980er Jahren in Europa, zunächst in Spanien und der Schweiz, bevor sie sich in Berlin niederließ. Sie versteht es, Perspektiven des globalen Ostens und Westens in ihrem Werk miteinander zu amalgamieren und so eine wirkmächtige Bildsprache zu schaffen, die ihren Betrachter:innen sowohl vertraut erscheint, als auch zu irritieren vermag.

Quelle: Georg Kolbe Museum

Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.