Damir Očko (*1977, Zagreb) ist der bedeutendste Künstler Kroatiens seiner Generation. Er stellte bereits in großen Häusern wie dem Palais de Tokyo in Paris aus und repräsentierte Kroatien 2015 auf der Biennale in Venedig. Bekanntheit erlangte Očko als Filmemacher, der sich intensiv mit der Verschränkung von Bild, Sprache und Sound auseinandersetzt. Er ist Teil der queeren Community, ist selbst Drag Queen und behandelt queere Themen und Inhalte auf hohem Abstraktionsniveau.
Österreich | Krems:
Dominikanerkirche
1.7. – 29.10.2023
Für die Dominikanerkirche Krems produziert Očko seinen ersten neuen Film nach der Pandemie. Nach der Zeit der Isolation wendet er sich wieder der Gemeinschaft und dem Feiern zu und verwendet ein Drag-Queen-Event in Zagreb als Ausgangspunkt für seine Videoarbeit. Daneben verarbeitet Očko die Reste von solchen queeren Events, wie Staub, Dreck, abgefallene Wimpern, Make-up und Glitter, zu einer surreal-melancholischen Installation. Drei Partyzelte stehen befremdlich in dem ehemals sakralen Raum, in ihnen über 200 Cocktailgläser, kunstvoll gefüllt mit Partyreliquien, daneben leere Alkoholflaschen, auf denen homophobe Sprüche zu lesen sind. Verbunden mit einer Soundinstallation, bei der eine Kirchenorgel Vogelgesänge interpretiert, überführen die Zelte den ehemaligen Kirchenraum in einen Ort von aktuellem queerem Sein.
Der Titel der Ausstellung ist eine poetische Anspielung und bezieht sich auf eine unmögliche semantische Verbindung: Es gibt keine Milch von Vögeln. Die anderen „Spirits“ repräsentieren den mentalen Geist, können aber auch ganz banal für Spirituosen stehen. Mit diesen Begriffen erforscht Očko die Wendungen der Sprache und ihre Doppeldeutigkeit.
Quelle: Kunsthalle Krems