Poetischen (Sprach)Bilder sind das Ziel von Luca Lo Pinto und Vanessa Joan Müller in der Kunsthalle Wien. Ausgehend von dem Konzept der poetischen Sprache des Linguisten und Semiotikers Roman Jakobson (1896–1982) – „Poesie ist Sprache in ihrer ästhetischen Funktion“ – gruppieren sie Kunstwerke „jenseits semantischer Eindeutigkeit“ (Müller). Die Verbindung von Kunst und Sprache und die Bildwerdung von Schrift lässt sich bis zu Werken des Jugendstils und stärker noch des Konstruktivismus zurückverfolgen.
Österreich | Wien: Kunsthalle Wien
8.3 – 7.5.2017
In der Kunsthalle geht es jedoch nicht nur, um den Einsatz von Sprache und Schrift, sondern auch um ästhetische Qualitäten des Unsagbaren. Das hat im 20. Jahrhundert auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht an Virulenz verloren. Jüngst haben sie durch Technologieunternehmen wie Google (Sprachanalysen für AdWords) sowie robotergenerierte Texte nach Schema F sogar eine neue Aktualität erhalten.
„I guess it’s fundamental to my work that I tend to think of words as substitutes for images. I can never seem to figure out what one does that the other doesn’t do, so it propels me, this kind of bafflement“1 (John Baldessari)
Kuratorin und Kurator: Luca Lo Pinto, Vanessa Joan Müller
Pflanze und Alphabet – eine interessante Konfrontation und poetische Geste.
Zwei Morselampen morsen Mario Merz‘ Text „Voglio fare subito un libro [Ich möchte sofort ein Buch machen]“.
Natalie Czech, Natalie Czech, Avatar / Me (2016)
Michael Dean, Jumping Bones (2015)
Dodge greift performativ in die Ausstellung ein. An einigen Tagen der Ausstellungsdauer werden die weißen Neon-Röhren durch rosafarbene ausgetauscht. Die Kontextveränderung erzeugt Wahrnehmungsveränderung.
Welche Sprache spricht der Papagei?
Hände tragen Botschaften (→ John Coplans: Körper als Protest)
Munari gibt zu bedenken, dass die (italienische) Sprache stark von der Gestik geprägt ist. Sein Ergänzungsband zum italienischen Wörterbuch zeigt rund fünfzig Handbewegungen, deren korrekte Anwendung und Bedeutung.
Olaf Nicolai
Ein Geiger spielt an ausgesuchten Tagen während der Ausstellungsdauer eine Komposition Ortegas, in der dieser das Summen einer Mücke intonierte.
Jenny Perlin
Gerhard Rühm
Olve Sande
Ein Word-Rap aus Keywords zu personalisierter Werbung, die ihr als Reaktion auf ihr digitales Tagebuch vorgeschlagen wurde.
Michael Snow (→ Michael Snow "Recent Works")
Mladen Stilinović
Artur Żmijewski, Blindly (2010)