Nina Canell

Wer ist Nina Canell

Nina Canell (*1979 in Växjö, Schweden) ist eine Objektkünstlerin, die in Berlin lebt und arbeitet. Sie hat am Dún Laoghaire Institute of Art, Design and Technology in Dublin, Irland studiert.

Werke

Nina Canell interessiert sich für die oft verborgenen oder leicht zu übersehenden Vorgänge, die unseren Alltag im Hintergrund bestimmen. Ihre künstlerische Praxis dreht sich nicht um das fertige Kunstwerk. Es sind die vorläufigen, überraschenden und unvorhersehbaren Prozesse von Materialien, die das Werk von Canell auszeichnen.

Canell nutzt, von Schnürsenkeln bis Wellenlängen, ein ganzes Spektrum verschiedener Materialien, um ein eigenes skulpturales System zu entwickeln. Sie verwendet auch Rohstoffe wie Gummi, Wasser oder Elektrizität sowie Fundstücke wie Dosenringe oder Kabel. Aus der Kombination entsteht ein Beziehungsgeflecht, das Hierarchien auflöst und unsere Welt durch Assemblage und Verstrickung verdichtet.

Die Installationen von Nina Canell können als Betrachtungen zu Wandelbarkeit, Ungewissheit und Unbestimmbarkeit gelesen werden. Über ein Gewebe von verschiedenen Elektromagnetismen verbunden, interagieren die Gruppen ihrer Objekte, die sich meist in unspektakulären Zusammenstellungen nebeneinander befinden, ganz ruhig miteinander. Sie bringen dabei spezifische Frequenzen, Bewegungen oder auch Höhen miteinander in eine Balance.

Elektrische Überbleibsel, Drähte und Neongas erzeugen zeitlich begrenzte, fast performative, skulpturale Verbindungen mit Naturelementen wie Wasser, Holz und Steinen. In diesen Verbindungen ergeben sich wiederum Momente der Synchronisation, die zeitlich mit einem offenen Ende angelegt sein können. Improvisatorische Herangehensweise und formale Flexibilität bilden das Zentrum von Canells Untersuchungen des Skulpturenbegriffs, der zwischen dem Materiellen und Immateriellen angesiedelt ist und die Beziehungen zwischen realen Objekten und geistigen Vorgängen zu formen und hinterfragen versucht.

Ausstellungen

Mit ihrem Werk wurde Canell von renommierten Institutionen im Rahmen von Einzelausstellungen präsentiert

u.a. in der Berlinische Galerie, Berlin (2022), Staatliche Kunsthalle Baden-Baden (2019); S.M.A.K. (Stedelijk Museum voor Actuele Kunst) Ghent (2018); im Nordischen Pavillon auf der Biennale von Venedig (2017), im Museo Tamayao, Mexico City (2017), im Moderna Museet, Stockholm (2014), im Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart, Berlin (2017), und Fridericianum, Kassel; mumok, Wien (2010). Zuletzt waren ihre Werke in einer internationalen Kooperationsausstellung im Centre d’art contemporain d’Ivry – Le Crédac, Ivry-surSeine, Frankreich und dem Kunstmuseum St. Gallen, Schweiz, zu sehen. Nina Canell war bereits auf den Biennalen in Venedig, Sydney, Lyon, Gwangiu und Liverpool präsent.

Beiträge zu Nina Canell

30. April 2022
Nina Canell, Installationsansicht, Biennale 2017

Berlin | Berlinische Galerie: Nina Canell

Für die Berlinische Galerie konzipiert die Künstlerin eine ortsspezifische Installation sowie ein Künstler*innenbuch.
6. Juli 2019
Nina Canell, Installationsansicht SMAK, Ghent, 2018

Ghent | S.M.A.K.: Nina Canell. Energy Budget

Die schwedische Künstlerin Nina Canell (1979, Växjö) stützt ihre Praxis auf Materialforschung und zufällige Umstände.
2. Juli 2018
Danh Vo, Twenty-Two Traps, 2012. Installation view, Mechanisms, Wattis Institute, San Francisco. Collection of Andrew Ong & George Robertson. Photo: Johnna Arnold

Anthony Hubmann: Andere Mechanismen Gruppenausstellung hinterfragt Werkzeuge der Produktivität

Anthony Hubmann kuratiert die Sommerausstellung 2018 der Wiener Secession: kritisches Hinterfragen, Ad-absurdum-Führen von Mechanismen (Werkzeuge, Regeln) in der Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern steht im Zentrum seiner Analyse.
25. Februar 2017
Bruno Munari, Supplemento al dizionario italiano – I Gesti, 1963 (© Bruno Munari, All rights reserved to Maurizio Corraini s.r.l.)

Mehr als nur Worte

Poetischen (Sprach)Bilder sind das Ziel von Luca Lo Pinto und Vanessa Joan Müller in der Kunsthalle Wien. Ausgehend von dem Konzept der poetischen Sprache des Linguisten und Semiotikers Roman Jakobson (1896–1982) – „Poesie ist Sprache in ihrer ästhetischen Funktion“ – gruppieren sie Kunstwerke „jenseits semantischer Eindeutigkeit“ (Müller).
12. November 2010
Nina Canell, Ausstellungsansicht mumok 2010

Wien | mumok: Nina Canell To Let Stay Projecting As A Bit Of Branch on A Log By Not Chopping It Off

Die Installationen von Nina Canell können als Betrachtungen zu Wandelbarkeit, Ungewissheit und Unbestimmbarkeit gelesen werden. Über ein Gewebe von verschiedenen Elektromagnetismen verbunden, interagieren die Gruppen ihrer Objekte, die sich meist in unspektakulären Zusammenstellungen nebeneinander befinden, ganz ruhig miteinander.