Der kanadische Experimentalfilmer, Jazz-Musiker und Konzeptkünstler Michael Snow zeigt in der Secession eine Auswahl aus den letzten zehn Jahren seines Schaffens (geb. 1929 in Toronto).
Im Graphischen Kabinett installiert er den Film „SSHTOORRTY“ (2005), in dem er nicht nur das Beziehungsgeflecht zwischen Künstler, Sammler und dessen Ehefrau ironisch auf den Punkt bringt, sondern den aus 10 Szenen bestehenden 35-mm-Film noch verkürzt, indem ab der 2. Szene das Filmmaterial übereinander gelagert zeigt. So wird aus einer „short story“ eben „SSHTOORRTY“.
Österreich | Wien: Secession
23.2. – 15.4. 2012
In die Galerie führt eine Fotoarbeit von Snow, in der er ebenfalls mit dem Konzept der Überlagerung arbeitet: „Paris de jugement Le and / or State of the Art“ (2003) zeigt drei junge Frauen, nackt und von hinten vor einem Gemälde mit „Badenden“ von Paul Cézanne. Das Bild des Impressionisten, der sich übrigens 40 Jahre lang mit dem Sujet der Badenden beschäftigte und anstelle von lebenden Modellen lieber nach Fotografien arbeitete, wird von Snow mit der „Realität“ kontrastiert. Der hohe Abstraktionsgrad von Cézannes Akten wird augenfällig. Gleichzeitig kommentiert Snow das Phänomen Ausstellung, wo sich jederzeit Menschen zwischen Bild und Betrachter schieben können, durch die Aufnahme seiner drei Grazien. Die Filmarbeiten von Snow kreisen um die Themen Wahrnehmung und Blickführung.
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