Matthew Barney zeigt in der Fondation Cartier pour l'art contemporain seine neueste Videoinstallation: „SECONDARY”. Bereits vor 30 Jahren begann die Zusammenarbeit der Fondation Cartier mit dem amerikanischen Künstler, beginnend mit der Koproduktion von Barneys erstem Film, „Cremaster 4“ (1994). Er gehört zum ikonischen Werk des Künstlers, dem „CREMASTER-Zyklus“.
Frankreich | Paris: Fondation Cartier
8.6.2024 – 8.9.2024
„SECONDARY“ ist eine Fünf-Kanal-Videoinstallation im Kontext eines American-Football-Feldes. Der wurde in Matthew Barneys Skulpturenstudio in Long Island City, New York, gedreht, wo er im Frühjahr 2023 zum ersten Mal gezeigt wurde. Sechzig Minuten lang abstrahieren elf Performer – hauptsächlich ältere Tänzer und Bewegungskünstler, darunter der Künstler – das Geschehen auf dem Feld.
Die Handlung von „SECONDARY“ dreht sich um die Erinnerung an einen Unfall, der sich am 12. August 1978 während eines Profi-Footballspiels ereignete. Jack Tatum, ein Defensive Back der Oakland Raiders, traf Darryl Stingley, einen Wide Receiver der New England Patriots, so hart, dass Stingley vom Hals abwärts gelähmt zurückblieb. Dieses tragische Ereignis blieb den amerikanischen Fans und dem jungen Barney, der damals selbst als Quarterback in der Jugendliga spielte, im Gedächtnis haften.
„SECONDARY“ zeigt die komplexe Überlagerung von realer Gewalt und ihrer Darstellung sowie ihrer Feier durch den Sport und die zeitgenössische amerikanische Gesellschaft. Es untersucht das Spiel und die damit verbundene Kultur durch ein einzigartiges Bewegungsvokabular, das in Zusammenarbeit mit den Darstellern, dem Bewegungsregisseur David Thomson und Barney entwickelt wurde. Das Ergebnis ist eine höchst physische, körperliche Studie, die sich auf jedes Element des Spiels konzentriert, von den Übungen über die Rituale vor dem Spiel bis hin zu den Momenten des Aufpralls und den berühmten Zeitlupenwiederholungen.
Die Ausstellung in der Fondation Cartier findet in allen Galerien statt und zeigt auch zum ersten Mal eine neue Skulptur, die Barney für Paris geschaffen hat. Darüber hinaus wird die Ausstellung eine Installation der frühesten Videoarbeiten von „Drawing Restraint“ umfassen, die einen weiteren Kontext für das neue Werk liefert.
Quelle: Fondation Cartier