Erstmals in Österreich ist dem amerikanischen Künstler Walton Ford (* 1960) eine Ausstellung in der Albertina gewidmet. 25 großformatige Aquarelle führen in die höchst individuelle Bildsprache Fords ein. Im Stile naturwissenschaftlicher Zeichnungen vergangener Jahrhunderte und mit dem Impetus eines Fabelerzählers widmet er sich literarischen Texten, untersucht diese nach tierischen Protagonisten und setzt sie wörtlich in Bilder um.
Österreich | Wien: Albertina, Pfeilerhalle
18.6. – 10.10.2010
Auf dem ersten Blick wirken die Tierdarstellungen wie der Tradition entlehnt: Die Schilderung einer jeden Tierart ist in eine kleine Geschichte eingebunden. Erst auf den zweiten Blick wird dabei die Grausamkeit der Welt aber auch die Unerbitterlichkeit menschlichen Umgangs mit Tieren deutlich. Ford kommentiert gesellschaftliches Verhalten wie die Folgen der Kolonialisierung mit Hilfe seiner animalischen Helden. Die altmeisterlichen Aquarelle verwundern und irritieren, sie sind moralisch ohne Fingerzeig. Die Textquelle am unteren Rand der Bilder klärt bei vielen Darstellungen erst den Zusammenhang und öffnet gleichsam die Augen.
Merken