Positionen des Architekten-Künstlers und Theoretikers Friedrich Kiesler (1890–1965) und des Künstler-Architekten Walter Pichler (1936–2012) treten im Hauptraum des Belvedere 21 zueinander in Beziehung. Ausgangspunkt der Ausstellung ist ein biografischer Moment: 1963 reiste Walter Pichler nach New York, hier lernte er das Werk des bereits 1926 nach Amerika emigrierten Friedrich Kiesler kennen. Die Auseinandersetzung mit den beiden Vertretern der Avantgarde bzw. der Neoavantgarde eröffnet verschiedene Interpretationen von Raum in Architektur und Kunst.
Österreich | Wien: Belvedere 21
28.6. – 6.10.2024
#WalterPichler #FriedrichKiesler
Nachdem Friedrich Kiesler bereits in den 1920er Jahren die Architektur in Richtung bildende Kunst und Design ausgedehnt hatte, propagierte Walter Pichler in der Atmosphäre der 1960er Jahre erneut eine Annäherung von Kunst, Architektur und Design. Pichlers Beschäftigung mit dem erweiterten Raum wird durch die Gegenüberstellung der architekturtheoretischen Arbeit von Kiesler greifbar.
Beiden Künstlern gemeinsam ist die Definition des Raumes als ganzheitliches und dynamisches Konstrukt. Weiters eint sie ihre Beschäftigung mit Wahrnehmungstheorien, die Bedeutung des Spirituellen in ihrem Kunstbegriff und ihre Kritik am Rationalismus in der Architektur. Sowohl Pichler als auch Kiesler setzen sich für am Menschen orientierte Kunst und Architektur ein. Die Ausstellung im Belvedere 21 gibt Einblick in die inspirierte Auseinandersetzung von Avantgardisten zweier Epochen.
Kuratiert von Harald Krejci.
Quelle: Belvedere, Wien