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Intermaterialtät

Christoph Kleinschmidt, Intermaterialität (Transcript Verlag)

Christoph Kleinschmidt, Intermaterialität (Transcript Verlag)

Der Germanist Christoph Kleinschmidt widmet sich in seiner jüngst publizierten Dissertation den materiellen Verbindungen im Expressionismus. Dabei bezieht sich der Autor nicht nur auf die herkömmlichen Materialien in den Künsten, sondern konvergiert Material und Medium unter die Kategorie Intermaterialität, die er auch gerne als „neues Modell in der Forschung“ einführen möchte (S. 19). Ihn interessiert, wie im Expressionismus „Künste und Materialien spielerisch oder provokativ in Verbindung“ gebracht wurden (S. 17). Anhand von Analysen der Schriften und ausgeführten Werke sucht Kleinschmidt die theoretischen Fundierungen und praktischen Umsetzungen des intermaterialen Expressionismus auf.

Dass Kleinschmidt vor allem auf die Frage von Text-Bild-Bezügen eingeht, hängt als Germanist mit seiner Ausbildung zusammen. Den Expressionismus für die Theoriebildung heranzuziehen war jedenfalls eine gute Wahl, findet sich in kaum einem Ismus so viele Doppelbegabungen in Wort und Bild wie beispielsweise Kandinsky, Kokoschka, Schwitters, Ittens. Gleichzeitig revolutionierten diese Künstler althergebrachte Sehgewohnheiten und überschritten mit ihren modernistischen Kompositionen die „Grenzen“ der akademischen Kunstgattungen.

So findet sich in dieser im März 2012 erschienenen Dissertation eine Menge von Material, das im kunsthistorischen Kontext üblicherweise ausgespart ist, wenn auch in den letzten Jahren vermehrt auf die Konvergenz der Medien hingewiesen wurde, wie z.B. in den Ausstellungen „Gesamtkunstwerk Expressionismus. Kunst, Film, Literatur, Theater, Tanz und Architektur 1905-1925“, Mathildenhöhe, Darmstadt 2011; Edvard Munch. Der moderne Blick, Schirn Kunsthalle, Frankfurt 2012. Schriftsteller kommen genauso zu Wort wie berühmte Filme auf ihren Gehalt von Text hin analysiert werden. Die interessantesten Ergebnisse – und daher vom Autor geschickt ans Ende des Textes gerückt – finden sich zweifelsohne in der Sparte der Bühnenkompositionen, in denen die Expressionisten „das Geistige als eigentliches Ziel der Kunstproduktion“ durch das Zusammenspiel von Zeit- und Raumkünsten, die Nutzung synästhetischer Wirkungen, die abstrakte Verwendung von Bühnenmaterialien sowie durch die Bildhaftigkeit des Schriftbildes oder von Symbolen ansteuerten (S. 350-351). Die Gründung des Weimarer Bauhauses und das von Walter Gropius definierte gesamtkünstlerische Ziel sollten genauso wie die Merzbühne Schwitters` dem visionären Charakter des Expressionismus ein Ende bereiten.

Fazit: Eine materialreiche Untersuchung, die den interessanten Vorschlag zu einer interdisziplinären Forschung weiter vorantreibt. Leider ist der Autor dabei gänzlich auf Deutschland konzentriert, was im Titel oder Klappentext vielleicht noch erwähnenswert gewesen wäre. Zudem ist die Arbeit auch in ihrer nun aufliegenden Form noch deutlich den Anforderungen und der Form einer Dissertation geschuldet. Innerhalb der Methodenkonstruktion zur Intermaterialität einerseits von ineinander aufgehenden Grenzbereichen der Künste auszugehen und gleichzeitig durch die Fragestellung selbst die traditionelle Trennung zu bestätigen, scheint das historische Problem der gewollten Auflösung der Grenzen bei gleichzeitiger Bestätigung derselben zu wiederholen. Weiteren Diskus bedarf die Frage um die Beziehung zwischen kunsttheoretischen bzw. literarischen Texten und bildender Kunst, die Autor mit den Begriffen „Absicht“ und „Wirkung“ umschreibt und kritisch gegeneinander setzt, um dann mangels Dokumenten zur Rezeption des zeitgenössischen Publikums von einer möglichen „Wirkungsabsicht“ zu sprechen (S. 310, 320-321). So changiert der Text zwischen den Wünschen ein möglichst genaues Schema für die Intermaterialität eines Werkes aufzustellen und diese für die Interpretation fruchtbar zu machen.

Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.