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Wolfsburg | Kunstmuseum Wolfsburg: Kapwani Kiwanga Die Länge des Horizonts | 2023

Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 11. Juni 2023
Kapwani Kiwanga, Terrarium, 2022, Glas, Quarzsand, Stoffe, Textilfarbe, Maße variabel, Installationsansicht, The Milk of Dreams – 59th Venice Biennale, Arsenale, Venice (IT), 2022 © Kapwani Kiwanga, Courtesy die Künstlerin und Goodman Gallery, Kapstadt, Johannesburg, London/Galerie Poggi, Paris/Galerie Tanja Wagner, Berlin, Foto: Sebastiano Pellion di Persano

Kapwani Kiwanga, Terrarium, 2022, Glas, Quarzsand, Stoffe, Textilfarbe, Maße variabel, Installationsansicht, The Milk of Dreams – 59th Venice Biennale, Arsenale, Venice (IT), 2022 © Kapwani Kiwanga, Courtesy die Künstlerin und Goodman Gallery, Kapstadt, Johannesburg, London/Galerie Poggi, Paris/Galerie Tanja Wagner, Berlin, Foto: Sebastiano Pellion di Persano

Archivbasiert, thematisch hochaktuell und zukunftsorientiert – so lässt sich das eindrucksvolle Werk von Kapwani Kiwanga (*1978) beschreiben. Jüngst ausgezeichnet mit dem Zurich Art Prize (2022) und dem renommierten Prix Marcel Duchamp (2020), zeigt das Kunstmuseum Wolfsburg im Herbst 2023 in der großen Halle die erste umfassende Mid-Career-Retrospektive der kanadisch-französischen Künstlerin, die im Rahmen der 60. Biennale di Venezia 2024 den kanadischen Pavillon repräsentieren wird.

Kapwani Kiwanga
Die Länge des Horizonts

Deutschland | Wolfsburg:
Kunstmuseum Wolfsburg
16.9.2023 – 7.1.2024

Kapwani Kiwanga versteht es, die Betrachter:innen ästhetisch zu verführen und zugleich inhaltlich zu berühren. Denn sie nutzt die Macht von Farbe, Licht und Material, um Geschichte aus einer neuen Perspektive zu erzählen und auf Machtasymmetrien zu verweisen. Zarte Pflanzen bergen toxische Kraft und Geschichte, Farben entfalten manipulative Effekte und Licht wird als politisches Instrument entlarvt. So ist das herausstechende Merkmal ihres Werkes die künstlerische Übersetzungsleistung einer fundierten theoretischen Grundlage, wobei ihre Installationen, Bilder, Papierarbeiten, Fotografien und Videoarbeiten durch formale Klarheit und Reduktion bestechen.

Dabei spannt Kapwani Kiwanga einen Bezugsbogen vom Lokalen zum Globalen, bezieht Standortfaktoren ein, thematisiert aber auch Kolonialismus, Postkolonialismus, Gender, Rassismus, Sklaverei, Glauben und Spiritualität. Als studierte Anthropologin und vergleichende Religionswissenschaftlerin verfügt sie über den wissenschaftlichen Hintergrund für ihre interdisziplinäre, gesellschaftsanalytische Praxis, in der sie mit sogenannten Exit-Strategien arbeitet. Sie sucht nach einem Vokabular, das zu multiperspektivischen Betrachtungsweisen des Bestehenden und verhärteter hegemonialer Strukturen einlädt, um diese in der Zukunft anders zu denken. Durch diese historisch-gesellschaftspolitische Dimension, die sich erst auf den zweiten Blick erschließt, bricht Kapwani Kiwanga den visuellen Genuss ihrer Arbeiten inhaltlich auf, doppelt ihren Effekt und verleiht ihnen eine nachhaltige Wirkung.

 

Wer ist Kapwani Kiwanga?

Aufgewachsen in Hamilton, Kanada, studierte Kiwanga Anthropologie und vergleichende Religionswissenschaften in Montreal, bevor sie am „La Seine“-Programm der Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris teilnahm. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Paris und ist derzeit Stipendiatin des Harvard Radcliffe Institute/Harvard University, USA.

 

Kapwani Kiwanga. Die Länge des Horizonts: Katalog

Zur Ausstellung entsteht eine umfassende, reich illustrierte Publikation (dt./engl.) mit einem ausführlichen Interview von Cecilia Alemani mit der Künstlerin sowie Texten von Julie Pellegrin und Uta Ruhkamp (Hrsg.).

Kuratiert von Dr. Uta Ruhkamp, mit kuratorischer Assistenz von Dino Steinhof und Veronika Mehlhart.
Quelle: Kunstmuseum Wolfsburg

 

Bilder

  • Kapwani Kiwanga,pink-blue, 2017, Baker-Miller rosa Farbe, weiße Farbe, weiße Leuchtstoffröhren, blaue Leuchtstoffröhren, Maße variabel, Installationsansicht, A wall is just a wall, The Power Plant, Toronto (CA), 2017 © Kapwani Kiwanga, Courtesy die Künstlerin und Goodman Gallery, Kapstadt, Johannesburg, London/Galerie Poggi, Paris/Galerie Tanja Wagner, Berlin, Foto: Tony Hafkenscheid
  • Kapwani Kiwanga, Terrarium, 2022, Glas, Quarzsand, Stoffe, Textilfarbe, Maße variabel, Installationsansicht, The Milk of Dreams – 59th Venice Biennale, Arsenale, Venice (IT), 2022 © Kapwani Kiwanga, Courtesy die Künstlerin und Goodman Gallery, Kapstadt, Johannesburg, London/Galerie Poggi, Paris/Galerie Tanja Wagner, Berlin, Foto: Sebastiano Pellion di Persano
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