Henri Cartier-Bresson zählt zu den berühmtesten Fotografen des 20. Jahrhunderts (→ Henri Cartier-Bresson: Biografie). Mit untrüglichem Gespür für den „entscheidenden Augenblick“ erfasste er spontane Begegnungen und Situationen, um aus ihnen zeitlose Kompositionen zu erschaffen. Als herausragender Vertreter der Street Photography wurde er durch seinen künstlerischen Ausdruck stilprägend.
„Fotografie ist für mich das Erkennen eines Rhythmus von Oberflächen, Linien und Werten in der Realität. […] Die Komposition ist darin eine simultane Koalition, die organische Koordination visueller Elemente.“1
Deutschland | Hamburg:
Bucerius Kunst Forum
15.6. – 22.9.2024
Das Bucerius Kunst Forum widmet dem Mitbegründer der legendären Fotoagentur Magnum die erste große Retrospektive in Deutschland seit 20 Jahren. Neben den frühen, surrealistisch geprägten Aufnahmen und Filmarbeiten sowie den Fotoreportagen werden auch Cartier-Bressons Porträts bekannter Künstler:innen und Schriftsteller:innen gezeigt, ebenso wie seine späteren Fotografien, in denen der Fokus auf dem menschlichen Alltagsverhalten liegt.
Im „Photo“-Jahrbuch von 1931 entdeckte Cartier-Bresson eine Aufnahme des ungarischen Fotografen Martin Munkácsi (1896–1963), die spielende Kinder am Tanganjikasee zeigt. Die Lebendigkeit dieses Fotos war, wie Cartier-Bresson häufiger betonte, der Auslöser für seine Entscheidung, Fotograf zu werden, und zugleich das einzige konkrete Vorbild für seine spätere Arbeit:
„Ich verstand plötzlich, dass die Fotografie die Ewigkeit in einem Augenblick festhalten kann. Es ist das einzige Foto, das mich beeinflusst hat. In diesem Bild steckt eine solche Intensität, eine solche Spontaneität, eine solche Lebensfreude, ein solches Wunder, dass es mich auch heute noch umhaut.“2 (Henri Cartier-Bresson, 25.5.1977)
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Fondation Henri Cartier-Bresson, Paris.
Quelle: Bucerius Kunst Forum